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Vorbereitungen

Liebe Leserinnen und Leser, es ist klasse, dass ihr dabei sein möchtet. Wir freuen uns sehr, dass ihr Interesse an unserer Reise mit der Queen Mary habt. Im Laufe des Buches werdet ihr uns – Bettina Michaelis und Käthe Schneider – ein bisschen besser kennenlernen. Vielleicht könnt ihr nach dem Lesen auch einschätzen, ob diese besondere Reise, von der wir hier gemeinsam berichten werden, etwas für euch wäre.

Schon mal vorneweg, wir sind zwar sehr oft unterwegs gewesen – unser Lieblingsland ist die USA –, aber eine Reise mit einer Königin hatten wir bisher noch nicht gemacht. Schon lange Zeit aber hat uns dieses Schiff fasziniert. Einmal hatten wir ein tolles Angebot mit der Queen Victoria zu fahren, aber es sollte für uns die Queen Mary 2 sein. Dann gab es die Überlegung, ob von oder nach New York. Natürlich ist der Weg der Auswanderer klar. Wer dieses Gefühl auf jeden Fall möchte, sollte die Route nach New York wählen, früh – sehr früh – aufstehen und die Freiheitsstatue fotografieren. Wir haben uns für den anderen Weg entschieden. Man kann auch auf dem Rückweg die Freiheitsstatue sehr gut fotografieren, die Sicht auf die Stadt ist umwerfend, egal ob man losfährt oder ankommt. Wenn man den Rückweg mit dem Schiff nimmt, bleibt man von Jetlag völlig verschont.

Schon einmal waren wir kurz davor, mit der Queen Mary zu fahren, haben aber im letzten Augenblick einen Rückzieher gemacht. Der große Nachteil der Angebote einer Transatlantikfahrt war: Es gab zu wenig New York für uns. Also haben wir dieses Mal ein bisschen verhandelt und schließlich mit vier Tagen New York noch einen Tag mehr herausbekommen und nach der Reise den Plan gefasst, auf jeden Fall sehr bald wieder in die Stadt zurückzukommen. Ganz schräg und ungewohnt für uns war die Unterkunft. In dem Paket von Cunard war das Hilton Midtown enthalten, ein Luxushotel in sehr guter Lage.

Es muss in New York jedoch kein teures Hotel sein. Was nutzt euch Luxus, wenn ihr euch abends nicht mehr auf die Straße traut. Lasst euch in einem guten Reisebüro beraten, wo man euch eventuell sogar kennt und einschätzen kann.

Nach einer längeren Suche buchten wir dann über ein Reisebüro, das sich auf Kreuzfahrten spezialisiert hat. Wir konnten immer nachfragen, per Mail, per Telefon oder auch direkt vorbeikommen. Da wir noch nie eine Kreuzfahrt gemacht hatten, gab es eine Menge zu fragen, auch Dinge, die uns erst nach und nach einfielen. Geduldig und freundlich wurde alles beantwortet.

Cunard, der Veranstalter der Reisen mit der Queen Mary, war auch für uns da. Auf der Homepage gab es einen Link auf unsere eigene Reise, einzuloggen bei Meine Reise – mit Namen, Geburtsdatum und Buchungsnummer. Dort fanden wir viele Informationen rund um unsere Reise mit wirklich allem, was dazugehörte. Die Seite wurde immer wieder aktualisiert. Je näher die Reise rückte, umso mehr gab es zu gucken, zu lesen und zu staunen. Die Bestätigungen, Rechnungen und alle weiteren Informationen wurden zudem direkt an unsere Mailadresse geschickt. Auf Anfrage hätte man sie auch auf dem Postweg bekommen oder sogar im Reisebüro abholen können. Veranstalter und Reisebüro arbeiteten somit eng zusammen.

Besonders in Erinnerung geblieben ist uns die Buchung der Landausflüge. Es gab da eine Menge auszusuchen und zu buchen. Zuerst hatten wir uns sämtliche Informationen auf Meine Reise zusammengesucht und uns anschließend für unsere Touren entschieden. In Southampton wollten wir allein losmarschieren und erkunden. In Le Havre waren wir von dem Besuch im Garten von Monet sehr angetan. Also – PC wieder an, auf die Buchungsseite und zack waren wir durcheinander.

Dazu sollten ihr wissen, dass wir uns ein bisschen mit dem Internet und verschiedenen Buchungsmöglichkeiten auskennen. Wir sind allerdings nicht so fit und daran gewöhnt, solche Sachen im Alltag quasi nebenbei zu machen. Die Jüngeren unter euch, die mit Handy und Internet sozusagen auf Du und Du stehen, werden jetzt wahrscheinlich lässig eine Augenbraue hochziehen und denken: „Kinderspiel.“ Wir gehören zur etwas älteren Generation.

„Rufen Sie mich an, wenn Sie Hilfe brauchen“, hatte uns ein engagierter Verkäufer beim Kauf unseres ersten Computers gesagt, der nach einer ganzen Reihe Anrufe von uns schließlich persönlich vorbeikam und half. Auch Michael, mein Bruder, war fit. Herzlichen Dank. Trotzdem gab es noch eine Mail ans Reisebüro mit der Bitte um Hilfe. Prompt kam eine Anleitung rund um die Buchung des Ausflugs zurück – Schritt für Schritt. Es klappte tatsächlich gut. Kurze Zeit später kam eine nette Anfrage vom Reisebüro, ob alles mit der Buchung geklappt habe oder ob wir noch Hilfe bräuchten. Da ist gute Zusammenarbeit.

Dann kam ein Anruf vom Reisebüro – die ersten Unterlagen waren da. Wir bekamen einen Katalog mit vielen Informationen rund um die Reise. Unsere Namen standen auf der Titelseite. Ja, das passiert halt, wenn man mit einer Königin unterwegs ist. Zudem schickte man uns Kofferanhänger, die wir vor der Einschiffung an unser Gepäck heften sollten. Name plus Kabinennummer standen darauf.

Die Fluggesellschaft erlaubte in der Economyclass ein Gepäckstück mit 23 Kilogramm. Der Königin war die Anzahl egal – jedes einzelne durfte 23 Kilogramm wiegen.

Obwohl wir ganz oft in New York Urlaub machen, stöbern wir jedes Mal nach Angeboten, anderen Unterkünften, Flügen, usw.. Ja, auch für uns ist das Internet eine wichtige Quelle, aber in allererster Linie zur Information. Dann suchen wir quer durch die Reisebüros. Na klar entgehen einem hin und wieder auch tolle Schnäppchen, aber wir wollen uns auf jeden Fall immer ganz sicher sein. Wir suchen nach preiswerten Flügen, aber mit renommierten Gesellschaften, und passen immer sehr gut auf die Abflugzeiten auf. Man sollte schon drei Stunden vorher am Schalter sein. Und wenn man – wie wir – aus einem kleinen Dorf kommt, ist der Anfahrtsweg halt länger. Daher fahren wir meist schon einen Tag früher in die Stadt und relaxen lieber noch die Nacht vor dem Abflug, als mit Herzklopfen in letzter Sekunde von zu Hause loszurasen. Manchmal fahren Züge nicht pünktlich oder es gibt Stau auf der Autobahn. Und irgendwie ist es witzig, den Urlaub einfach schon einen Tag vorher anfangen zu lassen.

Wer in die USA reist, kommt an Esta, einer Art elektronischer Einreisebewilligung, nicht vorbei. Auch wenn man es schon oft gemacht hat, ist es immer wieder aufregend. Wir nehmen uns sehr viel Zeit dafür. Man muss diese Bewilligung alle zwei Jahre erneuern – und dieses Mal war es halt wieder so weit. Im Internet gibt es eine Homepage für Esta. Einfach draufgehen und die Muttersprache wählen – am Anfang ist es schwierig genug, alles zu verstehen. Dann geht man die Schritte einzeln durch und beantwortet alle Fragen, doch der Anbieter der Seite nimmt es sehr genau. Bei uns war die Adresse 6th Avenue, aber wir mussten Avenue of the Americas, wie die Straße auch genannt wird, eintragen. Bis wir das herausgefunden hatten, erhöhte sich unser Blutdruck merklich. Wenn alles richtig beantwortet ist, wird man auf die nächsten Seiten weitergeleitet. Der Ratschlag hört sich jetzt lustig an, weil wir uns selbst nicht daran halten, aber ruhig bleiben, genau durchlesen und immer wieder versuchen, wenn es nicht weitergeht. Früher gab es die Bewilligung gleich, dieses Mal dauerte es ein paar Stunden. Das war echt aufregend, bis es schließlich hieß: Die Einreise ist bewilligt. Wir druckten den Bescheid vorsichtshalber aus und nahmen ihn mit auf die Reise.

Vor der Abreise gab jede Menge zu bedenken und zu sortieren. Unser Flug ging von Frankfurt, also haben wir sehr schnell eine Bahnfahrkarte gekauft. Um einen Sparpreis zu bekommen, ist es immer besser, das alles so früh wie möglich zu machen.

Wollten wir auch mit der Bahn von Hamburg zurück? Bilder von zwei keuchenden älteren Damen mit sehr schweren Koffern kamen uns bei der Überlegung in den Sinn. Unser kleines Auto wäre die bessere Möglichkeit. Also rief ich meine Mutter in Hamburg an, die sofort bereit war, den Autositter zu machen. Wir brachten das Auto also zwei Tage vor der Abreise zu ihr, hatten einen wunderschönen Tag in Hamburg und gondelten dann entspannt mit dem Zug nach Hause zurück. Noch einen Tag Arbeit, dann war es so weit.

Okay, eine Sache haben wir hier ganz damenhaft übersprungen. Jetzt kommt etwas zur Sprache, das wohl viele interessiert – das Kofferpacken. Was nimmt man denn auf so eine Reise mit? Natürlich hatten wir damit nicht erst zwei Tage vorher etwas zu tun. Wir bewegten uns schon Wochen früher rund um dieses Thema.

Es ist Mai – wir nahmen also an, dass es in New York mit T-Shirt und Jeans gehen würde. Eine leichte Jacke haben wir immer dabei und natürlich Latschschuhe. Ich verrate, dass wir beim Packen ganz oft den Regenschirm vergessen und – und so mussten wir uns auch dieses Mal in New York einen neuen kaufen. Was aber nimmt man tatsächlich mit auf eine Königin?

Selbstverständlich haben wir uns vorab den Dresscode eingehend angeschaut. Der war nicht zuletzt auch in der Bordzeitung abgedruckt. Im Laufe des Buches werden wir immer mal wieder auf dieses Thema kommen. Wir wollten auch sehr gern unsere Abendkleider ausführen – und die Queens haben ja auch diesen ganz besonderen Stil. So sind nach 18 Uhr kurze Hosen und Bluejeans nicht mehr erwünscht. Man kann darüber natürlich geteilter Meinung sein, aber wer solch einen Dresscode nicht möchte, sollte sich stattdessen vielleicht einen Kreuzfahrer im Partystil aussuchen und nicht gerade einen ehrwürdigen Luxusliner. Wir hatten in unseren Informationen gelesen, dass die Fahrt ab Southampton nach Hamburg eher als Schnupperkreuzfahrt gilt und alles etwas lockerer gesehen wird, aber bei der Transatlantiküberquerung würde man sich ohne die geeigneten Kleider doch eher merkwürdig fühlen. Und das wollten wir nicht. Aber was sind jetzt geeignete Kleider?

Für New York war die Sache klar: T-Shirts, Jeans, gemütliche Schuhe und leichte Jacke. Und für die Königin? Wie würde das Wetter? Wie warm die Innenräume? Viele Fragen, die uns keiner so richtig beantworteten konnte. Unser beider Vorteil ist, dass wir dieselbe Kleidergröße haben, das heißt, wir konnten tauschen. Mit Schmuck und Frisur lässt sich so jedes Outfit verändern. Wir hatten beide unsere hochhackigen Schuhe dabei. Der Weg zur Kabine ist ja nicht weit. Selbstverständlich wurden auch die Badeanzüge eingepackt. Wir hofften auf viel Sonne.

Dann gab es noch eine wichtige Sache. Natürlich hatten wir auch früher jedes Mal eine Kamera auf unseren Reisen dabei, aber gerade dieser besondere Urlaub brauchte eine besondere Kamera. Es kam uns der Gedanke, alles professioneller aufzuziehen als sonst. Und dieser Gedanke ließ uns nicht mehr los. Das hört sich jetzt vielleicht einfach an, aber das war ein Prozess, der über Monate lief. Schließlich trafen wir die richtige Entscheidung – wir kauften uns die für uns beste Kamera. Die Frage nach der geeigneten Tasche war schnell geklärt. Auch das Notebook musste mit. Die Frage nach einem kleineren Koffer erledigte sich ebenso schnell, wie der Berg an Sachen wuchs, den wir mitnehmen wollten. Mit zwei großen Koffer, zwei schweren Flugbegleitern, Bauchgurten mit den Papieren sowie den wichtigsten Medikamenten und dem Vorhaben, das ein oder andere einzukaufen – so machten wir uns auf den Weg.


Unterwegs mit einer Königin

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