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Auf nach New York City

Das Frühstück am nächsten Morgen im Hotel in Frankfurt war völlig okay – ein gutes Buffet mit viel Auswahl. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es für uns wichtig ist, am Flugtag gut zu frühstücken. Man weiß nie, wie der Flug wird – und mit einem gefüllten Magen wird uns nicht so schnell schwummerig.

Wie fast immer war unsere Reisekleidung eher leger. Natürlich hatten wir uns überlegt, ob wir im Midtown wirklich mit T-Shirt und Jeans ankommen möchten, aber unsere Vorsicht hat dann doch überwogen. Ein Reisekostüm ist stylish, aber manchmal auf einem langen Flug doch unbequem. Und man sieht leger gekleideten Menschen nicht unbedingt an, wie viele Wertsachen sie mit sich tragen.

Die S-Bahn war dieses Mal leerer als am Tag zuvor. Die Koffer waren zwar schon eingecheckt, aber unsere Flugbegleiter waren nicht gerade leicht: Notebook und Kamera und elektrisches Zubehör. Wer auf einer Reise schreiben möchte, sollte vorher gut überlegen, wie er das machen möchte. Ich habe früher auch Tagebuch geschrieben, aber wenn es nicht bequem ist, bleibt es dann meist bei dem Vorhaben. Und das ist immer sehr schade.

Neben den Flugbegleitern hatten wir zudem jede eine Bauchtasche mit den wichtigsten Papieren dabei. Ohne Pass kommt man nicht ins Flugzeug, bei einer geklauten Kreditkarte wird man nervös. Deshalb haben wir solche Dinge immer gerne direkt am Körper.

Es war einiges los in der Abflughalle und wir schauten uns sofort nach dem richtigen Weg um, denn das Gate hatte sich geringfügig geändert. Gleich noch ein Tipp: Handy nicht vergessen. Münzfernsprecher gibt es nämlich am Flughafen Frankfurt nicht mehr. Wir hatten zwar unser Handy dabei, aber es war passenderweise im Koffer und nicht in der Bauchtasche. Eine freundliche Dame an der Info erlaubte uns dann auf Nachfrage einen Anruf nach Hause.

Die Kontrollen waren relativ flott abgeschlossen. Das Abtasten und die Scanner sind schon gewöhnungsbedürftig, aber man selbst will auf einem Flug ja auch größtmögliche Sicherheit haben. Also Augen zu und durch. Etwas Bammel wegen der Kamera hatten wir schon, aber es schien geklappt zu haben. Generell lohnen sich Anfragen aber trotzdem, freundlich bleiben, etwas klimpern, damit erreicht man oft eine ganze Menge.

Drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein, scheint schon ziemlich lange, aber wenn die Kontrollen mal nicht so schnell wie bei uns gehen, könnte man nervös werden. Ein kleiner Bummel durch die Geschäfte war auch nach den Kontrollen drin, obwohl die Auswahl hier eher klein war. Das zollfreie Einkaufen kann sehr lustig sein. Natürlich findet man aber hin und wieder tatsächlich einige Schnäppchen.

Das Einsteigen in die Maschine ging relativ problemlos. Der Kapitän gab Informationen durch, manche wichtig, andere nicht. Wir nahmen unsere Plätze ein, doch zum Schreiben war es ganz schön eng. Der ruhebedürftige Mensch vor uns hatte die Sitzlehne so weit nach hinten gestellt, dass das Notebook hätte Diät machen müssen, damit ich Platz dafür gehabt hätte. Also stellte ich meine Sitzlehne auch nach hinten. Zumindest hatten meine Ellenbogen nun wieder ein bisschen Luft.

Eine Verspätung wurde angekündigt, weil ein Passagier wieder aussteigen musste – und aus Sicherheitsgründen natürlich auch sein Gepäck. Dann endlich gingen die Türen auf Flight-Status. Der übliche Sicherheitsfilm lief. Ja, ich höre manchen schon stöhnen, in allererster Linie die erfahrenen Flieger. Doch wir sind bereits etliche Male geflogen und hören immer noch zu, was mitgeteilt wird. Es ist irgendwie so wie bei einem Regenschirm, den man mitnimmt, damit es nicht regnet.

Wir wollten beide schon immer mal ins Cockpit – gucken und natürlich auch Fotos machen. Eine Flugbegleiterin war sehr freundlich und versprach, zu fragen. Während des Flugs kam sie noch einmal auf uns zu und versicherte, sie hätte es nicht vergessen. Leider hieß es dann später, es ginge doch nicht. Als kleine Wiedergutmachung brachte sie uns dann zwei Gläser Champagner und zwei Taschen mit Kleinigkeiten von Cerruti mit.

Normalerweise haben wir beim Fliegen immer ein bisschen Schwierigkeiten, aber dieses Mal war alles okay. Gut gegessen und getrunken – nein, nicht nur den Champagner –, und der Flug war relativ ruhig. Es gab leider wie üblich nur Sachen auf Plastiktellern, aber richtiges Geschirr und Gläser werden nur in höhere Klassen gebracht, die dann richtig viel kosten. Geschmeckt hat es trotzdem. Wer übrigens eine andere Auswahl möchte, wie z. B. veganes Essen, kann das vorab oft auf der Homepage der betreffenden Fluglinie bestellen.

Wem beim Fliegen etwas schwummerig wird, sollte wenigstens ein bisschen essen. Außerdem gibt ein Akupunkturband, erhältlich in Apotheken, das uns auch schon geholfen hat. Natürlich ist es gut, wenn man daran glaubt, aber es hilft tatsächlich. Wir sind nicht die Yoga-Freaks, aber unsere Bänder vergessen wir nie.

Manchmal ist einem nach Tee, aber nicht unbedingt nach Schwarztee. Wir haben mal von einer anderen Reisenden einen ganz simplen Tipp bekommen, den wir hier gern weitergeben – selbst Teebeutel mitbringen und um heißes Wasser bitten. Wir haben noch kein Mal merkwürdige Blicke geerntet und immer Tees nach unserem Geschmack dabei gehabt. Okay, dieses Mal hatten wir erst am Bahnhof daran gedacht und uns dort schnell noch einen Ingwertee gekauft, der auch gut gegen Reiseübelkeit sein soll.

Schließlich wurden die Zollformulare verteilt. Es gab ein paar Fragen zu den eigenen Eckdaten und über Waren, die man in die USA einführt oder eben auch nicht. Bitte gut durchlesen und sorgfältig ausfüllen. Wenn man nicht damit zurechtkommt, kann das Bordpersonal helfen.

Der Flug war weiterhin sehr ruhig. Beim Landeanflug auf New York ließ sich der Flieger sehr viel Zeit. Das Flugzeug kurvte durch die diesige Landschaft. Der Wetterbericht hörte sich auch nicht so gut an. Natürlich landen wir lieber bei Sonnenschein – das schlechte Wetter überraschte uns daher für Mai sehr.

Die Einwanderungsbehörde war sehr einfach und schnell. Wenn man gewisse Sachen einfach akzeptiert, gibt es keine Probleme. Wir hatten schon Bedenken, dass wir wieder an die Computer müssten, an denen man vieles selber machen kann (muss). Auch da standen viele hilfsbereite Leute, aber es ist halt nicht so unser Ding. Das schien aber für diesen Terminal nicht zuzutreffen. Wir wurden in die langen Schlangen eingewinkt und mussten nur noch weitergehen.

Macht bitte einfach, was euch gesagt wird, steht in Reihe und geht los, wenn ihr ein Zeichen bekommt. Antwortet auf die Fragen, die gut zu verstehen sind. Die Beamten möchten oft einfach nur wissen, ob ihr Touristen seid und wie lange ihr bleiben möchtet. Zollerklärung sauber ausfüllen und bitte keine Diskussion über den Sinn von Fingerabdruck und Bild. Dann bekommt ihr euren Stempel und seid schnell bei den Koffern.

Unsere Koffer waren bald da. Dieses Mal wurden wir abgeholt von Cunard. Ich war ziemlich aufgeregt, ob das mit dem Abholen klappen würde. Bisher hatten wir uns immer selbst um den Transfer gekümmert, dieses Mal wurde sich gekümmert: Ein Vertreter wartete bei der Absperrung mit einem Cunard-Schild. Das hatte schon was Vornehmes. Wir wurden gebeten, kurz hinter der Absperrung zu warten. Natürlich beobachteten wir alles um uns herum. Es ist schon spannend, das Gesumme und Gewühle von den ankommenden Gästen zu beobachten, ohne sich Gedanken zu machen, wie man jetzt irgendwo hinkommt.

Noch zwei weitere Gäste wurden eingesammelt, dann wurde der Fahrer herantelefoniert. Ein Minibus holte uns am Eingang des Terminals ab. Eine Stretchlimo hätte natürlich auch etwas gehabt, aber die Hauptsache war, es hat alles geklappt.

Unterwegs mit einer Königin

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