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Unser Weg nach Frankfurt
Es war schon etwas Neues – das erste Mal in der Bahn am Notebook zu sitzen und zu schreiben. Lesen kann ich im Zug nicht, aber schreiben geht gut. Klar war es etwas wackelig, aber es ging.
Ausprobieren – ein gutes Stichwort. Wenn ihr schon eine Menge Erfahrung im Reisen habt und einfach etwas Neues machen möchtet wie wir oder es eure erste Reise ist – habt keinen Bammel, Neues auszuprobieren. Es ist Urlaub, das heißt, man kann machen, was man will und dabei Spaß haben. Wir hatten uns vorgenommen, alles auszuprobieren, Spaß zu haben und viele wunderschöne Bilder zu machen.
Eigentlich hat die Reise mit unserer tollen Kamera schon viel früher begonnen. Die ersten Tage haben wir richtig viele Fotos gemacht, und nein, es wurden nicht weniger, sondern eher mehr. Wir waren eigentlich zunächst eher die Schnappschüssler, dann wurden langsam richtig klasse Fotos daraus, bis sie richtig künstlerisch wurden, und jeder staunte, dem wir sie unterwegs zeigten. Langsam kribbelten meine Hände vom Schreiben. Klar gibt es auch die Möglichkeit, alles aufzusprechen, aber sitzt mal in der Bahn oder im Flugzeug und sprecht mit eurem Notebook. Das gibt mit Sicherheit ein paar merkwürdige Blicke. Wir haben es mal ausprobiert, aber irgendwie möchten diese Programme eine deutliche Aussprache. Also blieben wir beim Schreiben und machten zwischendurch immer mal eine Pause.
Während ich schrieb, was mir zu Beginn der Reise so durch den Kopf ging, flitzten die Bahnstationen nur so vorbei. In unserem Bähnle von Bad Salzdefurth aus kreuzte tatsächlich eine Arbeitskollegin auf – eine sehr nette, aber unser Modus war doch schnell auf Urlaub gesprungen. Am Bahnhof Hildesheim war der erste Aufzug kaputt. Doch es gab ein paar nette Männer, die uns die Koffer trugen. Na bitte, es ging doch.
Im IC hatten wir keine Sitzplatzreservierung. Wir vertragen das Rückwärtsfahren nicht so gut. Außerdem ist eine Suche mit den großen Koffern nach bestimmten Sitzplatznummern ist nicht so cool. Man hat in solch einem Fall manchmal einen Platz zwischen den Abteilen, aber es kann auch gemütlich sein, sich zwischen die Koffer zu kuscheln. Doch dieses Mal klappte es mit den Sitzplätzen – eine suchte und holte dann die andere mit dem Gepäck ab.
Die Kassler Berge auf einem Teilstück unserer Bahnstrecke waren wunderschön anzusehen. Wir sind viel in den USA unterwegs, haben aber auch tolle Urlaube in Deutschland gemacht. Nächster Tipp – reisen, lernen und gucken, aber das auch mal vor der Haustür. Es gibt überall tolle Gegenden, aber unsere Herzen schlagen für die USA, die Menschen, Tiere und die prachtvolle Natur, wobei auch Sachen, die von Menschen geschaffen werden, wundervoll sind. Schon mal abends über die Brooklyn Brücke in die Skyline von Manhattan gewandert? Wir schon – und wir werden es auch wieder machen. Da lächelte gerade unsere Kamera ...
Erst sah es nach Verspätung unseres IC aus, dann kam der Zug aber doch noch relativ pünktlich in Frankfurt an. Da wir abends den späten Check-in machen wollten, suchten wir nach Schließfächern für unsere großen Koffer. Die ersten waren voll, aber an Gleis 24 fanden wir dann doch noch welche. Anschließend ging es zum Hotel – ganz in der Nähe des Bahnhofs. Hotelempfehlungen sollte man übrigens nur geben, wenn man alle Vorlieben seines Gegenübers wirklich kennt. Der eine findet das schrecklich, was der andre noch gut findet. Danach ging es in die Stadt.
Und obwohl Frankfurt eine Großstadt ist, ist die Zeil vom Bahnhof aus zu Fuß gut zu erreichen. Nach der langen Zugfahrt tat die Bewegung sehr gut, aber bald rauchten uns die Füße. Es war an diesem Tag richtig warm und sonnig.
Ein gutes Mittagessen gab es beim Inder – kitschig und bunt, aber so durchgestylt, dass das Restaurant schon wieder klasse war. Nach einem kurzen Päuschen haben wir eine Fahrkarte für die S-Bahn zum Flughafen gekauft. Dabei war eine Gruppentageskarte billiger als Hin- und Rückfahrkarten einzeln. Keiner mag diese Fahrkartenautomaten so richtig, aber es spart oft Geld, wenn man alles genau anguckt und ein bisschen forscht.
Anschließend wuchteten wir die Koffer aus dem Schließfach und überlegten laut: „Sind die noch schwerer geworden?“ Na ja, Frau braucht halt so allerhand auf Reisen.
Die S-Bahn fuhr von Gleis 21, der Weg zum Flughafen dauerte ungefähr zehn Minuten. Wir haben dann auf dem Flughafen zunächst etwas suchen müssen, aber die Schalter waren gut zu erkennen. Ein freundlicher Mitarbeiter stand an der Absperrung. Es ist bequemer und geht schneller, wenn jemand hilft, also haben wir ein wenig mit den Augen geklimpert und gegurrt – und es klappte. Mit der Bordkarte in der Hand haben wir dann also die Koffer abgegeben. Das ging sehr flott.
Nach einem Tee plus Sandwich am Flughafen, nett serviert von einem freundlichen jungen Mann, trudelten wir wieder zum Hotel und guckten das Fernsehprogramm durch und schliefen bald auch ein – morgen würde ja ein aufregender Tag werden.