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Zuckeraustauschstoffe: So wirkt Xylit

Das Wort Zucker stammt ursprünglich aus dem altindischen Sanskrit-Wort S´arkara¯ für „süß“. Der Begriff wurde als sukkar ins Arabische entlehnt und gelangte von dort in den europäischen Sprachraum. Vor einigen Hundert Jahren war ein Kilogramm Zucker noch ein Vermögen wert und nur einige wenige Menschen konnten es sich leisten, das süße Pulver zu genießen. Ursprünglich wurde der Zucker aus Zuckerrohr gewonnen. Es gibt jedoch viele verschiedene Arten von Zuckern. Einige sind uns allen bekannt, etwa Traubenzucker, Rüben- oder Rohrzucker. Demgegenüber sind Zuckeralkohole wie Birkenzucker und Erythritol in Deutschland bislang noch relativ unbekannt.


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Seinen Namen erhält ein Zucker im Allgemeinen von der Pflanze, aus welcher er zum ersten Mal gewonnen wurde. Darüber hinaus hat jede Zuckerart auch eine chemische Bezeichnung. Die chemische Bezeichnung für Birkenzucker lautet Xylitol. Xylitol gehört zur Gruppe der Zuckeraustauschstoffe und hat die Lebensmittelzusatzstoff-Nummer E 967. Birkenzucker ist ein weißes, süßes, kristallines Kohlenhydrat. Wenn man Xylit in den Mund nimmt, schmeckt er wie normaler Zucker und hinterlässt auf der Zunge ein erfrischendes Gefühl. Das kommt von dem Kühleffekt, der entsteht, weil Xylit der Umgebung Wärme entzieht, wenn es sich im Speichel auflöst.

Zuckerähnliches Süßungsmittel

Zuckeraustauschstoffe sind keine Süßstoffe, sondern zuckerähnliche Süßungsmittel, die in etwa die gleiche Süßkraft haben wie „normaler“ Zucker, aber nur etwa die Hälfte der Kalorien. Zum Vergleich: Zucker hat 4 Kalorien pro Gramm, Xylit nur 2,4 Kalorien pro Gramm. Als Zuckeraustauschstoff gehört Xylit in dieselbe Kategorie wie Sorbit oder Maltit (die jedoch weniger gesund sind).

Süßstoffe (wie Aspartam) haben dagegen keine oder fast keine Kalorien und sind – je nach Art – 300- bis 3000-mal süßer als Zucker. Sie werden synthetisch hergestellt und stellen für den Organismus Fremdstoffe dar (die oftmals schädlich sind).

Zuckeraustauschstoffe findet man meist in der Natur, etwa in Früchten, Bäumen und Rinden. Sorbit findet sich beispielsweise in Birnen. Xylit ist ein natürlicher Bestandteil von Birkenholz, Blumenkohl, Erdbeeren, Mais und anderen. Leider sind die Xylitmengen in diesen Früchten aber nur gering, sie betragen höchstens ein Prozent, sodass man sich über den Verzehr von z.B. Blumenkohl oder Erdbeeren nicht die zahlreichen gesundheitlichen Wirkungen des Stoffes einverleiben kann.

Auch unser Körper produziert Xylit. Er entsteht genau dann, wenn die Leber Kohlenhydrate abbaut (täglich etwa 5–15 Gramm). Daher kennt unser Körper den Zuckerstoff gut und weiß, wie er damit umgehen muss. Verzehren wir Xylit, wird der Stoff im Dickdarm von Bakterien in kleine Teile zerlegt, aufgenommen und später in Form von Wasser und Kohlendioxid wieder ausgeschieden.


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Die Besonderheit des Birkenzuckers sind seine, in verschiedenen klinischen Studien belegten, wohltuenden Wirkungen auf den menschlichen Organismus.

Die Vorteile in Kürze: Xylit …

– beugt Karies vor, da die im Mund befindlichen Bakterien Birkenzucker nicht abbauen können und somit keine Säure im Abbauprozess entstehen kann,

– beugt Zahnbelag und Zahnsteinbildung sowie Parodontitis vor,

– fördert den Mineralienrückbau der Zahnemaille,

– verhindert Karies an bereits angeschlagenem Zahnschmelz,

– vermindert die Bakterienübertragung von den Eltern auf die Kinder,

– ist gut für die Figur, es hat 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker (240 kcal pro 100 Gramm),

– reduziert das Hungergefühl,

– kann Mundgeruch vermindern,

– hat einen niedrigen glykämischen Index (7)

– hält den Blutzuckerspiegel niedrig und stabilisiert ihn,

– kann den Insulinbedarf des Körpers ausgleichen bzw. verringern,

– kann auch bei Schwangerschaftsdiabetes eingesetzt werden,

– hat eine antibakterielle Wirkung,

– ist wirksam bei Pilzinfektionen und Candida,

– steigert die Kollagenproduktion,

– vermindert das Osteoporose-Risiko

– kann bei Kindern Mittelohrentzündungen vorbeugen,

– stärkt die Immunabwehr,

– kann bei der Gewichtsreduktion unterstützen,

– senkt das Risiko von PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom), Eierstockzysten, Endometriose, PMS (prämenstruelles Syndrom), Hitzewallungen und Depressionen,

– beugt indirekt vielen weiteren Erkrankungen vor, wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Zucker mit 6 Kohlenstoffatomen

Die einfachen Zucker sind die grundlegenden Bauelemente von Kohlenhydraten. Sie sind wasserlösliche, transparente, kristalline Verbindungen. Die meisten Einfachzucker haben einen süßen Geschmack. Sie werden aufgrund der Anzahl der enthaltenen Kohlenstoffatome gruppiert. Haushaltszucker, Traubenzucker, Fruchtzucker haben zum Beispiel alle 6 Kohlenstoffatome.

Dies sind jene Zucker, welche z. B. bei Pflanzen durch Fotosynthese entstehen. Die Formel lautet C6H12O6 oder bei den komplexeren Verbindungen die Vielfachen von 6 (Rübenzucker hat z.B. die Formel C12H22O11). Die Zucker mit 6 Kohlenstoffatomen sind eine reine, in Kalorien hoch messbare Energiequelle für jedes Lebewesen.

Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen

Eine andere Gruppe stellen die Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen dar. Diese findet man auch in der Natur wieder und selbst der menschliche Organismus stellt sie her. Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen sind außerordentlich stabile Verbindungen. Sie werden vom menschlichen Organismus nur langsam und von Bakterien kaum verdaut. Xylit gehört zu dieser Gruppe. Als Zusatzstoff E 967 ist er ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis)2 für bestimmte Lebensmittel zugelassen. Dazu gehören unter anderem:

– energiereduzierte bzw. zuckerfreie Desserts und Speiseeis

– energiereduzierte bzw. zuckerfreie Süßwaren und Kaugummi

– energiereduzierte bzw. zuckerfreie Kuchen und Kekse

– Soßen

– Senf

– Nahrungsergänzungsmittel

Xylit

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