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Wie viel Birke steckt im Birkenzucker?

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Toll! Birkenzucker! Das habe ich mir gedacht, als ich das erste Mal von Xylit hörte. Ein Stoff von der Birke soll so gesund sein für diverse gesundheitliche Probleme. Ich, als Heilpflanzen-Fan, hatte gleich das Bild von riesigen Birkenwäldern vor mir, die in Finnland in kraftvoller Natur herumstehen, um uns endlich von dem Trauma zu erlösen, dass Süßes ungesund sein muss … Bis ich dann einsehen musste, dass der Birkenzucker oft ein Maiszucker ist, weil er häufig aus Maisstrünken und nur noch selten aus Birken hergestellt wird. Und wenn doch, dann durchlebt er solch aufwendige chemische Prozesse, dass von der ursprünglichen Birke – dem Baum des Lichts, des Neuanfangs und der Schönheit – nur noch die Ausgangsspuren erhalten sind. Schade.

Mittlerweile bin ich damit versöhnt. Ich habe erfahren, dass Xylit immer gleich wirkt – egal, aus welcher natürlichen Quelle der Stoff hergestellt wird. Ich kaufe mir aber trotzdem nur den (etwas teureren) Birkenzucker aus Finnland, der zumindest nur aus Laubhölzern hergestellt ist (Birken, Buchen und andere Bäume). Und außerdem hat mich die Wirkung des Pulvers ja sowieso schon überzeugt.


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Xylit bzw. Xylitol wurde anfangs also in größerem Umfang aus finnischen Birken hergestellt und bekam daher den Namen Birkenzucker. Heute aber wird für einen Teil des angebotenen Birkenzuckers eine Mischung verschiedener Laubhölzer mit nur geringen Birkenanteilen und großen Buchenmengen verwendet. Erhebliche Mengen von Xylit werden aber – wohl aus Kostengründen – heutzutage weltweit auf der Basis von Maisspindeln (Kolben ohne Körner) produziert, vor allem in China. Xylit befindet sich in natürlicher Form in vielen Früchten, Beeren, Bäumen, Gemüse und Getreide. Insgesamt ist die Xylit-Herstellung ein technologisch aufwendiger Prozess, der sich für den Käufer mit einem bisher wesentlich höheren Preis im Vergleich zu Haushaltszucker bemerkbar macht. Möglich ändert sich das aber bald – mit vielleicht steigenden Auftragszahlen in der kommenden Zeit.

Die luftgepolsterte, Wasser abweisende Birkenrinde ist ein guter Kälteschutz und im Norden gebräuchlich zur Dachisolierung. Aus der Rinde, weich wie Leder, fertigen die Lappländer Umhänge, Matten oder Taschen an, die Indianer in Nordamerika ihre ultraleichten Kanus. Die zarte weiße Innenrinde dient im Norden als „Baumpapier“, den Trappern und Indianern dagegen in Notzeiten als Vitamin-C-reiche Nahrung, auch „Trapperspaghetti“ genannt. Das Harz der Birke enthält antibiotische und teilweise berauschende Substanzen. Der älteste Kaugummi der Weltgeschichte besteht aus Birkenharz. In Schweden wurde ein 9000 Jahre altes Harzstück gefunden mit dem Zahnabdruck eines Steinzeitmenschen. (Quelle: Ursel Bühring, Freiburger Heilpflanzenschule)

Neue Forschungen zur Birke ergaben interessante Aspekte: Amerikanische Forscher des nationalen Krebsforschungsinstituts in Bethesda entdeckten, dass die Betulinsäure, eine Substanz aus der Birkenrinde, Krebszellen zerstören soll, und zwar speziell die des gefährlichen Melanoms. Das wird derzeit weiter untersucht. Bei den Kelten war bereits 1000 v. Chr. der 1. Mai ein religiöses Fest (der Maibaum ist eine Birke). Die Zweige galten als „Lebensrute“, deren Schlag Menschen und Tieren Fruchtbarkeit verleihen sollte.

Birkenblätter sind reich an Bitterstoffen, Gerbstoffen und Mineralien. Sie aktivieren und reinigen die Nieren und helfen Schadstoffe auszuschwemmen. Klinische Untersuchungen ergaben jetzt: Nach dem Genuss von frischem Birkentee steigt die ausgeschiedene Harnmenge bis auf das Sechsfache an. Abgekochte Birkenrinde heilt als Umschlag chronische Hauterkrankungen und auch Hautpilz.

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