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Windspiel

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Heute ist wieder einer der Tage, an denen ich hin- und hergerissen bin. Einerseits zieht es mich nach draußen zu meinen beiden Lieblingsplätzen, andererseits bin ich zu faul dazu und erfinde eine Ausrede nach der anderen: zu kalt, zu dunkel... Ihr wisst schon ;-)

Also setze ich mich ans Fenster, bette meinen Kopf auf meine Arme und blicke nach draußen. Der Wind streicht um die Häuser und Bäume, wirbelt die Blätter auf den Bäumen durcheinander und lässt die auf dem Boden liegenden Blätter auf und nieder tanzen. Wie schön das aussieht! Da fällt mir ein Lied ein, das ich immer gerne im Herbst gehört hatte: „Herbst ist gekommen, tausend Blätter tanzen in dem Wirbelwind“. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können! Und wie sie tanzen! Der Wind war für mich immer eine komische Sache, weil er Dinge bewegt, auf der Haut und in meinem zarten Haar zu spüren, aber nicht zu sehen ist. Doch heute schaue ich genauer hin: Der Staub der Straße, die bunten Blätter und kleine, zarte Blüten verleihen dem Wind in kreisrunden Wirbelreigen eine erfassbare Form! Wunderschön! Ich klebe mit meiner Nase am Fenster, um auch ja keine Bewegung zu verpassen. Wie gut muss es sich für den Wind anfühlen, dass er nun kleine Wirbelarme und Wirbelbeine verliehen bekommen hat! Ob er deswegen voll Freude sein sanftes Heulen anstimmt?

Ich gehe jetzt mal raus und frage ihn...


Schlaf-David entdeckt hellwach die Welt

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