Читать книгу Schlaf-David entdeckt hellwach die Welt - Bianca Wörter - Страница 4
Libellenschillern
ОглавлениеWas hatte ich doch für ein Glück! Die Sonne schien warm vom blauen Himmel und ich durfte schon wieder auf meiner kuscheligen Decke an meinem Lieblingsplatz am Teich liegen! Eine sanfte Brise sorgte dafür, dass mir nicht zu warm wurde und kleine Schleierwolken, dass ich mir keinen Sonnenbrand holte. Ich drehte mich träge auf die Seite und blickte auf das funkelnde Wasser des Teiches, der von Seerosen geschmückt wurde. Glitzernde, flinke Libellen sausten knapp über die Wasseroberfläche und verschwanden so schnell, wie sie dem Teich einen Besuch abgestattet hatten. Ich bewunderte diese wunderschönen Flugkünstler und war fast ein wenig neidisch – nur zu gerne hätte ich mit ihnen Fangen gespielt!
Ach ja, das wäre herrlich – ich mit langen, durchsichtigen, facettenreichen Flügeln auf dem Rücken, durch die Lüfte sausen, die Sonnenstrahlen einfangen, die mich in einen schillernden Traum verwandeln würden.
Ich seufzte. Schade. Aber es war sehr schön, einfach nur da zu liegen und die Natur in ihrer Pracht zu bewundern.
Vielleicht wäre ich als Libelle ja gar nicht mehr in der Lage alles so zu sehen wie in meinem jetzigen Körper? Vielleicht sehen Libellen die Welt ganz anders. Wenn ich mir so ihre Augen betrachte, kommt mir das logisch vor. Sie können zwar in alle Richtungen schauen, aber das kann ich auch, wenn ich den Kopf drehe. Und sie haben keine so weiche Decke, wie ich und müssen auf den Seerosenblättern schlafen. Wie sich diese Blätter wohl anfühlen? Bestimmt nicht so weich, wenn ich beobachte, wie kurz die Libellen nur darauf verweilen.
Ach nein, ich bleibe lieber ich und erfreue mich an diesen glitzernden Insekten, wann immer sie mich besuchen.