Читать книгу Maispuppentango - Birgid Windisch - Страница 4

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Magda war gerade am Höchster Polizeirevier angelangt und öffnete die Heckklappe, um ihren Riesendackel Fränzchen herauszuheben. Der sah sie freundlich an, bevor er einen Schritt nach vorn trat, damit sie ihn besser umfassen und herunterheben konnte. „Du wirst auch immer schwerer, mein Butzelchen,“ schimpfte sie liebevoll mit ihm. Dabei konnte er gar nichts dafür – er fraß schließlich nur, was ihm Magda und ihre Mutter Rosi, vorsetzten. Magda zauste ihm liebevoll das Köpfchen und marschierte mit ihm zum Eingang des Reviers, als ihr Telefon klingelte.

Eine Frau schluchzte aufgeregt: „Magda, bist du´s? Ich brauche deine Hilfe, schnell!“ „Ganz ruhig,“ sagte Magda automatisch mit ihrer beruflichen Beruhigungsstimme. „Wer spricht denn überhaupt?“

„Hier ist eine Freundin deiner Mutter, die Andrea Reining, aus Wilschenumscht! Moim Monn is wos bassiert!“ Vor Aufregung verfiel sie in ihren Dialekt. „Ich komme,“ antwortete Magda, ohne zu überlegen. „Wo ist er denn?“ „Er muss uffm Acker soin, in Moarsbach, des is doch Hesse, do deffste doch ermitteln!“ Magda war inzwischen im Revier drinnen und Fränzchen hatte sich schon in seinem Körbchen niedergelassen. Sie stellte das Telefon laut und winkte Ben zu sich. „In Mosbach,“ wiederholte Magda geduldig. „Und wo in Mosbach?“ Die Frau schluchzte noch mehr.

„Wenn de von Wilschenumscht kimmst, fährste links, Rischdung Woldrond. Do soin e poar Maisäcker, du musser soin. Er hott geruffe, do is e douri Fraaa, donn hou isch en stehne hearn un en Plumps un donn nix mej.“ Magda brummte: „Wir kümmern uns, bleiben Sie ruhig,“ dann legte sie auf.

Die anderen sahen sie erwartungsvoll an.

„Also, es muss etwas passiert sein.“ „Ach,“ entfuhr es Anne schnippisch. Magda sah sie finster an. „Eine Frau rief mich an, nachdem sie meine Telefonnummer von meiner Mutter bekommen hatte. Sie war total aufgeregt und konnte kaum richtig sprechen. Ich habe nur so viel verstanden – ihr Mann war auf einem Maisacker in Mosbach und fand dort eine tote Frau. Daraufhin rief er wohl seine Frau an, um es ihr mitzuteilen und kurz danach muss ihm etwas passiert sein!“ „Also los!“ Annes Augen blitzten aufgeregt, woraufhin ihr Kollege Eddie vielsagend den Kopf schüttelte und grinste.

Magda sah sich um. „Ich fahre erst einmal vor mit Ben, um mir ein Bild zu machen. Vielleicht ist ja gar nichts. Sollte jedoch etwas sein, nehmt ihr die Sache in die Hand und kommt sofort nach – ok?“ Anne drehte sich maulend um. „Immer muss ich warten und Ben darf gleich mit,“ hörte Magda sie leise murmeln. Dann schnappte sie sich Ben und sie verließen zusammen im Eilschritt das Büro. Vorher hatte sie noch schnell Fränzchen über den Kopf gestrichen und ihn ermahnt, brav zu sein. Der gähnte nur kurz, dann drehte er sich einmal um sich selbst und ließ sich gleich darauf wieder stöhnend auf seinem Lager nieder.

Magda und Ben fuhren so schnell sie konnten, Richtung Mosbach. „Wieso fährst du denn nicht über die 45?“ wollte Ben wissen. „Weil ich erstens diese Strecke am besten kenne als Mömlingerin und weil es die schnellste ist,“ teilte sie ihm aufgebracht mit. „Ja, ja, reg dich nicht gleich auf,“ beruhigte sie Ben. „Ich glaub es dir ja.“ Magda brummte weiter mit finsterem Gesicht vor sich hin und Ben verstand nur Bruchstücke und dazwischen - „nur weil ich eine Frau bin!“ Aha. Er sagte lieber nichts mehr. In 25 Minuten waren sie in Mosbach angelangt. Als sie das Ortsschild erreichten, sahen sie eine ältere Frau mit ängstlichem Gesicht dort stehen, die sehr aufgeregt wirkte. Magda hielt an und die Frau stieß ein: „Bist du die Magda?“ hervor und stieg, auf Magdas Nicken hin, ohne Umschweife hinten ein. Magda reichte ihr automatisch einen Mundschutz, den die Frau mechanisch anbrachte, sah Ben an und zuckte die Achseln. Dann fuhren sie weiter. Die Frau erklärte ihnen den Weg, der doch nicht so einfach war und sie waren in kürzester Zeit am Acker angelangt. „Do is soin Bulldog!“ rief die Frau aufgeregt und Magda hielt an. „Sie bleiben erst einmal im Auto,“ bestimmte sie, doch die Frau ließ sich nicht halten. Im nächsten Moment war sie aus dem Auto gehüpft und mit großen Sprüngen losgerannt. Magda und Ben hatten ihre Last, ihr hinterherzukommen. „Frau Reining, jetzt bleiben Sie doch hier! Lassen Sie uns erst nachschauen!“ Magda wollte die Frau am Ärmel der abgetragenen Strickjacke festhalten, doch die riss sich einfach los und rannte weiter. „Isch muss doch zu moim Edewadd, dä brauch misch doch,“ stieß sie schluchzend hervor und rannte kurzerhand in den halbabgeernteten Maisacker hinein. Magda und Ben eilten keuchend hinterher, bis Magda auf die abrupt stehengebliebene Frau Reining prallte. Ben konnte gerade noch ausweichen. Magda schob die erstarrte Frau zur Seite und sah eine bizarre Szenerie vor sich. Mitten im Mais, saß eine blonde Frau, mit weit aufgerissenen Augen, die Beine unnatürlich weit abgewinkelt. „Wie Männerspagat,“ murmelte Magda bei sich. Geistesabwesend nahm sie halbe Maiskolben wahr, die im Kreis um die Frau angeordnet aufgestellt waren, die Spitze nach oben gerichtet.

Genau vor ihnen lag, mit dem Kopf voraus, ein Mann in blauer Arbeitskleidung, wie sie früher die Bauern getragen hatten. „Edewadd!“ Die Frau stürzte entrüstet zu ihrem Mann und wollte ihn von der Frau wegreißen, doch Ben hinderte sie geistesgegenwärtig daran. „Bitte bleiben Sie hier,“ sagte er mit fester Stimme. „Wir müssen erst die Spurensicherung rufen.“ Er zückte bereits sein Telefon. „Ewwer moin Edewadd!“ Die Frau heulte laut auf und Magda hielt sie fest in den Armen, ihr mit hilflosem Gesicht, tröstend auf den Rücken klopfend. „Kommen Sie, Frau Reining,“ sagte sie leise dabei. „Ich bringe Sie ins Auto.“ „Isch geih nit weg von moim Edewadd!“ Sie war um nichts in der Welt vom Tatort wegzubewegen. Magda zuckte die Achseln und drückte sie auf den Boden, auf ihre eigene Jacke, die sie schnell hingeworfen hatte. „Dann bleiben Sie jetzt ruhig hier sitzen, bis wir fertig sind,“ bestimmte sie mit autoritärer Stimme und die Frau nickte folgsam. Sie legte die Arme um sich und begann vor und zurück zu schaukeln. „Lass ein Sanka kommen!“ Magda sah zu Ben, der eben mit telefonieren fertig geworden war. Der wählte sofort den Notruf und ratterte sein Sprüchlein herunter. „Ja, wir haben noch eine lebende Frau hier! Mit Schock, verständlicherweise! Ja, wir warten, aber bitte beeilt euch!“ Kopfschüttelnd steckte er sein Handy ein, dann zog er zwei paar Handschuhe aus der Tasche und reichte Magda ein Paar, die ihre, wie immer, vergessen hatte. Schweigend zogen sie ihre Handschuhe an. Dann traten sie vorsichtig näher. „Was ist denn das für ein kranker Mist!“ entfuhr es Magda, ohne in dem Moment an die Frau hinter sich auf dem Boden zu denken. „Wos is donn mit moim Edewadd?“ schluchzte die Frau wieder laut auf. Ben sah Magda missbilligend an, woraufhin diese entschuldigend die Achseln zuckte. „Alles gut, Andrea, keine Sorge,“ rief sie der Frau beruhigend zu, woraufhin Ben leise „gut ist anders“ murmelte. Magda ließ sich neben dem Bauern in die Hocke gleiten und fasste, gegen besseres Wissen, an seine Halsschlagader. Wie sie vermutet hatte - da war nichts mehr. Sie schüttelte traurig den Kopf, von der Frau gespannt beobachtet. Verzweifelt begann diese, leise zu weinen. Magda stand auf, reichte ihr ein Taschentuch und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter, dann ging sie wieder zurück und ließ sich neben dem toten Eduard nieder. An seinem verzerrten Gesicht und der Hand an der Brust, in Herzhöhe, erkannte sie, dass er vermutlich einen Herzinfarkt erlitten hatte. „Kein Wunder, bei dem Anblick,“ murmelte Ben ihr leise zu. Wie auf Kommando hob sie den Kopf und ließ ihre Augen über die Frau vor Eduard gleiten. Sie versuchte es, so wie sie es in der Polizeischule damals gelernt hatte, ohne Emotionen zu sehen. Als ob sie ein Bild, eine Sache, betrachten würde. Zu schwer, erkannte sie und spürte, wie die Wut in ihr hochstieg. Die Wut über den, der ihr das angetan hatte. „Das ist doch krank so etwas,“ murmelte sie mit zusammengebissenen Zähnen dabei vor sich hin. „Da sagst du was,“ gab Ben düster zurück. „Das muss ein äußerst bösartiger Zeitgenosse gewesen sein.“ Magda sah ihn erzürnt an. „Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wieso es solche gemeinen Menschen gibt. Was haben sie nur davon, andere derart zu quälen!“ Andrea stand plötzlich neben ihnen und ehe sie sich versahen, hatte sie sich neben ihren Eduard gelegt. Liebevoll streichelte sie ihm über sein wirres Haar und setzte ihm die Kappe wieder auf, die neben ihm gelegen hatte. Sie schmiegte sich an ihn, nachdem sie ihm die Augen zärtlich geschlossen hatte und ließ sich durch nichts von ihm wegbewegen. Magda bedeutete Ben, sie in Ruhe zu lassen und konzentrierte sich auf die tote Frau vor ihnen, die Unfassbares durchgemacht haben musste. Der Mörder hatte ihr die Strumpfhose ausgezogen und dann als Schal um den Hals drapiert, indem er eine Schleife daraus gebunden hatte. Aber vorher hatte er sie so eng zugezogen, dass die Frau entweder erstickt war, oder zumindest unter starker Atemnot gelitten haben musste, wie unschwer an den hervorquellenden Augen und der blauen Gesichtsfarbe zu erkennen war. „Meinst du, sie hat die Tortur lange aushalten müssen?“ wollte Magda leise wissen. Ben sah sie ruhig an. „Ich denke, eher nicht. Schau mal, hier ist eine Wunde am Unterarm.“ Magda beugte sich interessiert vor. „Sie ist verblutet,“ stieß sie verblüfft hervor. „Genau,“ nickte Ben. „Nachdem sie gefesselt wurde, hat ihr der Mörder tiefe Schnitte an beiden Unterarmen beigebracht. Sie ist daher schnell verblutet und nicht erstickt. Er hat ihr nur Angst machen wollen, indem er ihr die Strumpfhose stramm um den Hals band.“ „Dieses Schwein,“ stieß Magda wütend hervor. „Aber ein Schwein würde so etwas nie tun. Dazu muss man bösartig sein. Er ist eher ein übles Subjekt.“ „Das passt,“ pflichtete ihr Ben düster bei. „Was ist denn das?“ Magda deutete auf zwei Maispuppen, die genau zwischen den Beinen der Frau drapiert waren. „Keine Ahnung,“ meinte Ben. „Ich habe mich auch schon gewundert.“ „Er scheint die Puppen als eine Art Symbol verwendet zu haben,“ dachte Magda laut.

Die Maiskolben waren frisiert wie Puppen und hatten aufgemalte Gesichter. „Das haben wir als Kinder auch gemacht,“ bekannte Magda. „Leute umgebracht und ihnen Maiskolben zwischen die Beine gelegt?“ Ben stupste sie leicht in die Seite und Magda erkannte, dass er sie ein wenig auflockern wollte, um ihr das Entsetzen erträglicher zu machen.

„Ich habe an den Maispuppen Haare flechten von meiner Oma gelernt,“ erklärte ihm Magda träumerisch. „Diese sind auch geflochten,“ meinte Ben nachdenklich.

Mit einem Ruck kehrte Magda in die unschöne Gegenwart zurück. „Wenn unsere Spusi darüber geschaut hat, wissen wir sicher mehr,“ sagte sie und hatte kaum ausgesprochen, als auch schon Eddie, Anne und Freddie bei ihnen eintrafen, dicht gefolgt von Susi, der Gerichtsmedizinerin. Kaum hatte sich diese neben der Frauenleiche niedergelassen, raste hinter ihnen auch schon ein Sanitätsauto heran, mit eingeschaltetem Blaulicht und Sirene. Andrea nahm davon jedoch keine Notiz und umklammerte weiterhin fest ihren Mann, während alle anderen sich die Ohren zuhielten. Zwei Rettungssanitäter standen kurz darauf neben der Frau, auf die Magda mit einer Kopfbewegung gezeigt hatte. Sofort redete der eine Sanitäter sanft auf sie ein, während ihr der Notarzt, der nun auch eingetroffen war, eine Beruhigungsspritze verabreichte. Daraufhin wandte er sich an Magda, die er sofort als die Verantwortliche erkannt hatte. „Wir nehmen sie mit,“ erklärte er knapp. „Wenn sie es möchte,“ gab Magda ebenso kurz zurück. „Sie wird es mögen müssen,“ schnappte der Arzt und Magda sah ihn finster an. Sanft zogen die Sanitäter die Bauersfrau von ihrem Mann weg und legten sie vorsichtig auf eine Trage. Magda erkannte, dass Andrea nun vollkommen schlaff wirkte. Wahrscheinlich von der Spritze, dachte sie bei sich. Sie trat noch einmal zu ihr. „Ihr müsst des Monster fonge, wou des gemocht hot. Verschpresch mer des!“ Bezwingend sah die Frau in Magdas Augen. „Bisher haben wir noch jeden Mörder gefangen, den wir gejagt haben,“ gab Magda zuversichtlich zurück. „Verlassen Sie sich drauf – wir werden alles tun, um dieses bösartige Subjekt zu fangen!“ Beruhigt nickte die Frau, dann schloss sie die Augen, nur um sie gleich noch einmal zu öffnen. „Wo brenge se donn moin Edewadd hie?“ Susi trat neben sie und nahm liebevoll ihre Hand. „Eduard kommt zu mir. Ich werde ihn vorsichtig untersuchen und schauen, was genau passiert ist und dann können Sie ihn beerdigen,“ murmelte sie beruhigend und lächelte sie traurig an. Die Frau nickte noch einmal, verzog die Lippen zu einem halben Lächeln und schloss die Augen. „Bitte socht es moine Söhne,“ murmelte sie kraftlos, dann schlief sie unvermittelt ein.

Als das Sanitätsauto weg war, machten sich die Ermittler aufmerksam an die Untersuchung der Leiche und des Tatortes.

Susi untersuchte die Frau sorgfältig und sprach das Untersuchungsprotokoll in ihr Sprechgerät. Stirnrunzelnd sah sie auf. „Sie wurde hier getötet, wie man unschwer an den Blutspuren erkennen kann. Wieviel Blut es war, kann ich allerdings nicht mehr feststellen, weil es gleich versickert ist. Aber ich denke mal, viel hat sie nicht mehr drin. Es sickerte zwar langsam, aber bis die Wunde sich von selbst durch die Blutgerinnung geschlossen hat, dürfte sie viel verloren haben. Zuviel, um zu überleben jedenfalls.“ Magda schüttelte stumm den Kopf. „Aber sie hat dadurch wenigstens nicht so lange leiden müssen, oder?“ Anne, die mit ihren halblangen braunen Haaren, der schlanken Figur wie ein junges Mädchen aussah und in Jeans und brauner Lederjacke wieder sehr flott gekleidet war, sah Susi bezwingend an. Sie wirkte zwar immer unglaublich taff, war aber ein sehr mitfühlender Mensch, was sie für gewöhnlich sorgfältig verbarg. Susi nickte ihr freundlich zu. „Ich glaube nicht, dass sie lange leiden musste. Ich werde in der Gerichtsmedizin gleich versuchen, noch ein wenig Blut aus ihr herauszubekommen. Vielleicht hatte sie auch noch betäubende Substanzen darin. „Na hoffentlich,“ brummte Magda düster, während sie sich grübelnd umsah. Irgendetwas stimmte hier nicht, sie hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl. Gerade so, als ob sie beobachtet würden. Sie sah sich aufmerksam um. Der Waldrand, hm, da konnte natürlich immer jemand hinter einem Baum stehen, ohne dass sie es sofort merkten. Sie kniff die Augen zusammen und fixierte den Wald noch einmal, dann schüttelte sie den Kopf, nein, sehr unwahrscheinlich. Dennoch, das Gefühl wich nicht. Sie ließ den Blick über den Himmel gleiten. Eine Drohne vielleicht? Nein, auch nicht. „Hast du wieder ein komisches Gefühl?“ Ben stupste sie leicht in die Seite, um sie aus ihrem seltsamen Zustand herauszuholen. „Ja,“ sagte Magda zerstreut. „Ich habe das Gefühl, dass wir beobachtet werden. Sofort ließ auch Ben seinen Blick aufmerksam über die Umgebung gleiten. Er gab sehr viel auf Magdas Gefühle. Die Vergangenheit hatte gezeigt, dass sie sich bisher nie getäuscht hatte und dass immer irgendetwas im Busch war, wenn sie dieses Gefühl übermannte. „Vielleicht fällt es mir noch ein, was mich hier stört,“ murmelte Magda und kam mit einem Ruck wieder in die Gegenwart zurück.

Freddy hatte begonnen, die seltsamen, halbierten Maiskolben, die um die Leiche herum angeordnet waren, zu fotografieren, während Anne und Eddie sie zählten. „Zwölf Stück sehe ich,“ murmelte Eddie leise. „Nein, dreizehn sind es,“ widersprach Anne laut. „Sieh mal, genau hinter der Frau ist noch einer, sogar ein wenig größer als die anderen!“ „Tatsächlich,“ gab ihr Eddie erstaunt recht. „Dieser sieht irgendwie anders aus!“ „Was hat er denn da auf dem Kopf?“ Magda beugte sich vor. „Welchen Kopf meinst du denn?“ Ben schob sie ein wenig beiseite, um besser sehen zu können. „Auf der Spitze halt,“ gab sie geistesabwesend zurück. „Aber du hast recht,“ rief Anne aufgeregt. „Es ist ein Kopf und es hat eine Mütze auf!“ „Was für eine Mütze denn?“ Eddie drängte sich vor, um sogleich lachend abzuwinken. „Das ist doch keine Mütze!“ Freddy fotografierte den Maiskolben und brummte dabei, vor sich hin, dass gewisse Menschen immer meinten, alles besser zu wissen. „Das ist ein Hut,“ erklärte Ben. „Ein sehr alter Hut sogar. Solch einen trugen die besseren Herrschaften im späten Mittelalter zum Beispiel!“ Er beugte sich vor. „Es sieht aus, als wäre er aus sehr altem Leder.“ Er runzelte die Stirn. Unwillkürlich wollte Magda die Mais-Figur hochheben, doch Ben fiel ihr in den Arm. „Ja, ich weiß, die Spusi muss erst Spuren sichern.“ Sie seufzte: „Anne, Eddie, bitte kümmert euch um das Hütchen. Ich muss so schnell wie möglich wissen, was es damit auf sich hat!“ „Es scheint wirklich ein Hut zu sein,“ meinte Eddie erstaunt. „Freddy, ich sag es nicht gern, aber anscheinend hast du recht! Freddy grunzte verächtlich und winkte ab.

„Ein Puppenhut!“ Anne jubelte. „Das ist ganz sicher kein Puppenhut, sondern ein wichtiger Hinweis in unserem Fall,“ sah Magda sie strafend an und wandte sich Ben zu. Anne streckte ihr die Zunge heraus und brummte: „Spielverderber!“

Ben und Magda machten sich auf den Weg und ließen Freddy, Anne und Eddie in Ruhe ihre Arbeit machen.

„Wir brauchen Wolfi,“ bestimmte Magda. „Hab ich schon angefordert,“ sagte Ben lächelnd. „Prima,“ freute sich Magda. Sie drehten sich noch einmal um. „Macht es gut, ihr drei. Wenn ihr fertig seid, besprechen wir im Revier, was wir bis jetzt haben, okay?“ „Jawoll Chefin, tschüss,“ riefen die drei im Chor. Ben und Magda grinsten sich an. Ihre drei von der Spusi waren immer für einen Lacher gut.














Maispuppentango

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