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Kapitel 2 Kinder- Tiere und kein bisschen Langeweile

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Als meine älteste Tochter geboren wurde, war ich zwanzig Jahre alt – oder, besser gesagt, jung. Die Frauen von heute kommen mir mit zwanzig noch wie Kinder vor und ich war damals auch nicht anders, aber ich fühlte ich mich doch ziemlich erwachsen, als Mutter einer wunderbaren Tochter. Dennoch war es nicht leicht, denn fühlen reicht oft nicht, was ich jedoch (noch) nicht zugeben wollte. Ich las das Elternheft, besuchte die Mütterberatung und tat alles, um eine gute Mutter zu sein. Meine Oma und meine Eltern fühlten sich dazu berufen, mir Ratschläge zu erteilen, doch da das Wort Schläge nicht von ungefähr darin vorkommt, war ich kein bisschen dankbar dafür. Als meine Juliane 2 Jahre zählte, kam Nina zur Welt, brüllte drei Monate lang, wollte dauernd gestillt und herumgetragen werden und ich begann zu rotieren. Ein Zustand, mit dem ich bald nicht mehr aufhören konnte. Meine dritte Tochter Bille kam nach drei weiteren Jahren, mischte alles gründlich auf und als sie eineinhalb Jahre alt war, wurde bei Nina Diabetes entdeckt – wiederum eine Menge Arbeit und Verantwortung mehr. Damals war das Blutzucker messen noch schwieriger und man benötigte dazu ein überdimensionales Blutzuckermessgerät, sowie Glaskapillaren zum Blut aufnehmen, das man auf den Teststreifen pustete, nicht zu fest, damit es keine Blase gab und nach einer Minute abwischen musste. Auch nicht zu leicht oder zu fest, sonst stimmte die Messung nicht. Für Bille hatte ich also dadurch nicht so viel Zeit wie ich mir gewünscht hätte und ich bemühte mich umso mehr, es trotzdem gut zu machen. So begann die Es-jedem-recht-machen-wollen-Zeit und sie hält leider bis heute an. Scheinbar ist sie inzwischen in eine Art Gewohnheit umgeschlagen und sehr schwer abzulegen. Als Bille dann fast vier Jahre alt war, kam Maximilian zur Welt, ihr geliebter Bruder und das Kleeblatt war perfekt!



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