Читать книгу Das Baby 1x1 - Birgit Laue - Страница 2

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WILLKOMMEN AUF DER WELT, BABY!


FRISCH EINGETROFFEN

Mit der Geburt Ihres Kindes hat Ihr Leben einen neuen Mittelpunkt erhalten. Fragen über Fragen beschäftigen Sie nun: Trinkt unser Kind genug? Entwickelt es sich normal? Ist ihm zu kalt? Zu warm? Warum schreit es? Wieso schläft es so lange?

I n unserer Gesellschaft mit ihren Klein- und Kleinstfamilien gibt es heutzutage kaum noch Gelegenheit, eine »Lehrzeit« als Mutter oder Vater zu erfahren. Die Unsicherheiten junger Eltern im Umgang mit ihrem neugeborenen Baby sind daher oft groß.

Doch seien Sie beruhigt: Auf die elementaren Wünsche ihres Kindes reagieren so gut wie alle Eltern intuitiv richtig. Sie wissen gewöhnlich sehr genau, was zu tun ist, wenn ihr Baby Hunger oder Durst hat, wenn seine Windel voll ist, wenn es erschrickt oder ein fieberhafter Infekt die Ursache für sein Schreien ist. Ein reifes, gesundes Baby ist zudem erstaunlich robust und zeigt meist selbst, was es mag oder nicht mag.


Ein frühzeitiger erster Hautkontakt vermittelt dem Baby Geborgenheit und hilft ihm, auf dieser Welt heimisch zu werden.

GEBORGENHEIT VON ANFANG AN

Wenn Sie Ihr Kind aufmerksam beobachten, lernen Sie sehr schnell, sinnvoll auf seine Bedürfnisse zu reagieren. In einer Atmosphäre der Geborgenheit, Fürsorge und Zuwendung kann es Urvertrauen entwickeln und nach und nach seine Welt entdecken. So wird es immer selbstständiger – und Sie wachsen gemeinsam!

DER ERSTE HAUTKONTAKT

Das Fühlen und der intensive Hautkontakt gleich nach der Geburt bieten Ihrem Kind einen sicheren Übergang von der vertrauten Geborgenheit im Mutterleib zur noch fremden Außenwelt. Gleichzeitig wird es auf natürliche Weise gewärmt, und sein noch instabiler Wärmehaushalt wird unterstützt. Der kindliche Organismus macht erste Bekanntschaft mit der Bakterienflora Ihrer Haut, das fördert Babys Immunsystem und verstärkt den sogenannten Nestschutz (die Antikörper des mütterlichen Immunsystems, die auf das Kind übertragen werden). Auch für die Entfaltung der Sinne ist ein enger Körperkontakt bedeutsam. Das erste Fühlen, Riechen, Hören, Sehen im Schutz von Mamas vertrautem Körper bekräftigt das vorgeburtliche Urvertrauen: Zuneigung und Liebe können so wachsen.

BONDING UND BINDUNG

Unsere Sprache bringt es treffend zum Ausdruck: Die Schwangerschaft als Phase der körperlichen und geistigseelischen Bindung zwischen Mutter und Kind endet mit der Entbindung. Ab dem Moment der Geburt wird ein neuer Bund geschlossen: Eine lebenslange, innige Verbundenheit zwischen Eltern und ihrem Kind beginnt zu wachsen – diese langsame Entwicklung nennt man »Bonding«. Das Urvertrauen des Neugeborenen wird gefördert. Für das Anbahnen dieser Bindung sind die ersten Stunden und Tage nach der Geburt wesentlich. Sie sind die Basis einer der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten: gesunde Beziehungen zu anderen eingehen und erhalten zu können.

Es gibt allerdings auch unerwartete Situationen, in denen die ersten Stunden völlig anders verlaufen, etwa nach einem Notfall-Kaiserschnitt oder nach einer Frühgeburt. Das Bonding ist dann aber auf keinen Fall für alle Zeit gestört. Es kann auch später noch aufgebaut und ebenso reich an Erfahrungen werden. Für eine gute Eltern-Kind-Bindung sind die unzähligen gemeinsamen Stunden, in denen Eltern und Kind lernen, ihr Verhalten aufeinander abzustimmen, ebenso wertvoll.

1 Nach der Geburt: sich liebevoll begrüßen

Wenn alles in Ordnung ist, genießen Sie die erste Stunde nach der Geburt allein und ungestört mit Ihrem Baby. Routineuntersuchungen haben in den meisten Fällen erst einmal Zeit. Gut abgetrocknet und mit einem warmen, trockenen Handtuch zugedeckt, kann Ihr Baby sofort nach der Geburt auf Ihren Bauch oder in Ihren Arm gelegt werden. Ein Mützchen schützt den noch feuchten Kopf vor Wärmeverlust. Der erste Blickkontakt fördert die emotionale Nähe, es entsteht sofort ein Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Legen Sie Ihr Kind an, sobald es die Brustwarze sucht. Babys, die Mamas Brust selbst finden dürfen, entwickeln später oft ein besseres Saugverhalten.


2 Frühes Anlegen

Etwa eine halbe Stunde nach der Geburt ist der Saugreflex des Neugeborenen am stärksten ausgeprägt: Ihr Baby findet Ihre Brustwarze aus eigenem Antrieb. Wenn Sie stillen möchten, genießen Sie diesen einzigartigen Moment. Das frühe Anlegen stimuliert die Ausschüttung der für den Stillvorgang wichtigen mütterlichen Hormone Prolaktin und Oxytozin. Es ist bewiesen, dass früh angelegte Kinder ein besseres Saugverhalten zeigen. Das Stillen wird unkomplizierter, häufig stillen die Mütter insgesamt länger. Beim Stillen entwickelt Ihr Kind auf einfache, natürliche Weise Vertrauen, die in der Schwangerschaft entstandene Beziehung setzt sich fort. Es hört den vertrauten Herzschlag, der intensive Blickkontakt verstärkt die Gefühle füreinander.

3 Nähe tut dem Baby gut

Ihr Baby war neun Monate in Ihrem Bauch und hat Sie rund um die Uhr hautnah gespürt. Dieses Gefühl können Sie ihm jetzt wiedergeben, wenn Sie es möglichst viel und lange bei sich haben. Wenn Sie im Krankenhaus entbunden haben, legen Sie Wert auf Rooming-in, bei dem Sie Ihr Kleines rund um die Uhr in der Nähe haben und es selbst versorgen können. Das macht Sie geübt und sicher im Umgang mit Ihrem Baby.



4 Auch nachts braucht das Baby nähe

Babys schlafen am liebsten ganz dicht bei Mama oder Papa – nehmen Sie, wenn Sie dies möchten, Ihr Kind also ruhig mit in Ihr Bett. Besonders wenn Sie tagsüber sehr beschäftigt oder berufstätig sind, ist der nächtliche Körperkontakt eine gute Möglichkeit, sich nah zu sein. Dadurch verwöhnen Sie Ihr Kind nicht, wie oft behauptet wird, sondern nehmen ihm die Furcht vor einer Trennung in der Dunkelheit. Je mehr es spürt, dass eine vertraute Person in der Nähe ist, umso geborgener und beschützter wird es sich fühlen. Es lernt, dass Schlaf ein angstloser Zustand ist, in den man wohlig hineingleiten kann. Diese Sicherheit wird sich auf sein künftiges Schlafverhalten auswirken. Eine gute Voraussetzung für den späteren Umzug ins eigene Bett …

Das spricht fürs Familienbett

Es gibt sogar Studien, die besagen, dass das Schlafen im Familienbett das Risiko des plötzlichen Kindstods (siehe >) verringert. Dies gilt jedoch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen:

 Die Schlafunterlage ist eher hart. Tabu ist gemeinsames Schlafen im Wasserbett oder auf einem weichen Sofa.

 Es gibt keine Ritzen oder Spalten, in die das Baby während des Schlafs rutschen kann.

 Das Baby liegt in seinem Schlafsack und hat weder Decke noch Kissen.

 Haben Sie Alkohol getrunken, starke Medikamente genommen oder geraucht, gehört Ihr Kind nicht ins Familienbett.


5 Kann man ein Neugeborenes verwöhnen, wenn man es zu viel herumträgt?

Nein, im Gegenteil: Wenn Sie Ihr Baby nah bei sich spüren, lernen Sie es besser kennen und werden vertraut mit seinen Eigenheiten. Getragene Kinder sind zufriedener und ruhiger, der innige Körperkontakt befriedigt das natürliche Bedürfnis eines Neugeborenen nach Sicherheit und Geborgenheit. Es muss sich erst daran gewöhnen, »allein« zu sein. Viele Säuglinge halten das Alleinsein nur kurz aus, brauchen dann Mama oder Papa wieder um sich: ein völlig normales, gesundes Verhalten für ein Neugeborenes!

Praktisch: ein Tragetuch

Wenn Ihnen das Herumtragen zu anstrengend wird, probieren Sie doch ein Tragetuch aus (siehe >). Damit sind Sie flexibler und Ihr Rücken wird entlastet. Die meisten Babys lieben das Tragetuch, weil es sie ans sanfte Schaukeln im Mutterleib erinnert. Ihre Hebamme kann Ihnen zeigen, wie Sie es richtig binden.

Das Baby 1x1

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