Читать книгу Hunde erziehen - leicht & effektiv - Birgitt Piekenbrock - Страница 17
Was bedeuten Worte?
ОглавлениеNichts! Wirklich?
Für Hunde bedeuten Worte nicht das, was sie für uns bedeuten. Es sind Tonhöhen und Lautveränderungen.
Ich weiß, jetzt sagst Du bestimmt, wie viele Hundehalter, „mein Hund versteht aber jedes Wort“! Das höre ich ganz oft beim Training.
Nein, dem ist wirklich nicht so.
Hunde kommunizieren anders als wir – über Energie und Körpersprache – es ist eine nonverbale Kommunikation, die ohne Worte auskommt. Sie verstehen am besten, was wir ihnen durch „unsere Körpersprache“ und „unser Verhalten“ mitteilen.
Unsere Hunde tun das, was wir ihnen „signalisieren“! Nicht, was wir ihnen „sagen“! Unsere Signale sind aber oft verwirrend und widersprüchlich zu unseren Worten. Daher solltest Du Dich bei den Trainingsaufgaben auf einzelne, kurze, prägnante Worte beschränken, die Dein Schnuffi dann als „Klangbild“ speichern kann und nicht davon ausgehen, dass Dein Liebling ganze Sätze versteht.
Wir sollten lernen Hunde zu verstehen und „unser“ eigenes Verhalten reflektieren. Hunde schließen sich intuitiv lieber einem ruhigen, souveränen Hundehalter an, der einfache und klare Signale sendet.
Um zu verstehen, dass Hunde mehr auf unsere Signale und Körpersprache achten und nicht auf unsere Worte, folgt ein schönes Beispiel:
Hat Dein Hund, beispielsweise als Welpe, sein Geschäft schon mal in der Wohnung verrichtet und Du hast ihn dafür geschimpft (was Du nicht tun solltest)?
Zur Veranschaulichung:
Lege mal ein „Plastik-Kothäufchen“, welches aussieht wie echter Hundekot in Deine Wohnung.
Jetzt komme nach Hause und ärgere Dich über diesen vermeintlichen Kothaufen.
Beobachte Deinen Hund: Verhält er sich so, als wisse er genau, was er getan hat, obwohl es ein Plastikhäufchen ist? Nimmt er vielleicht den Kopf nach unten, schaut Dich ganz schuldbewusst an? Legt die Ohren nach hinten etc. …?
Siehst Du, daran merkst Du, dass er auf unsere „Ausstrahlung“ und vermeintlich verärgerten Signale „schuldbewusst“ reagiert, obwohl er nichts angestellt hat, weil er „unseren Ausdruck“ und unsere „Körpersprache“ interpretiert und nicht unsere Worte!
Natürlich können Hunde Wörter (möglichst Signale aus einzelnen Wörtern) in Kombination mit der richtigen Körpersprache lernen. Allerdings sollte das Wort mit der Körpersprache übereinstimmen.
Ein weiteres Beispiel:
Leg Deinen Hund mal ins „Platz“.
Sag das Wort „Platz“, gib Deinem Liebling aber das Handzeichen für „Sitz“. Was wird Dein Hund umsetzen? Höchstwahrscheinlich das „Sitz“, da körpersprachliche Zeichen eindeutiger für Hunde sind.
Ich freue mich, wenn ich Dir etwas besser verdeutlichen konnte, dass Hunde Deine körpersprachlichen Zeichen besser und leichter deuten können als Worte oder gar ganze Sätze.
Natürlich reden wir trotzdem gerne mit unseren Hunden, so tauschen wir ja auch Zuwendung und Emotionen aus. Das ist vollkommen in Ordnung! Außerhalb des Trainings kannst Du natürlich Deinem Hund Geschichten erzählen und er wird Dir zuhören.
Bei Deiner Erziehung und im Training achte aber bitte darauf körpersprachliche Zeichen zu verwenden und kurze prägnante Worte und Signale aufzubauen, dann bist Du auf dem richtigen Weg.