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Die Zu­ta­ten für mein Ge­heim­re­zept:

Das Wich­tig­ste zu­erst – mei­ne Zau­ber­for­mel

Ich ver­ra­te Dir jetzt die wich­tig­sten „Grund­zu­ta­ten“ (Grund­la­gen) für mein Ge­heim­re­zept. Eine Zu­sam­men­fas­sung lang­jäh­ri­ger Er­fah­rungs­wer­te mei­ner Ar­beit. Wich­ti­ge un­ent­behr­li­che Zu­ta­ten für ein gu­tes End­er­geb­nis und wert­vol­le Trai­nings­hil­fen für mein Er­zie­hungs­kon­zept.

Mei­ne im­mer funk­tio­nie­ren­de „Zau­ber­for­mel“ und die wich­tig­ste Zu­tat für mein (Er­folgs-)Re­zept, die ich an­wen­de:

Ich for­ma­tie­re die Fest­plat­te (Hun­de­ge­hirn) so­zu­sa­gen neu (Kon­di­tio­nie­rung), schmei­ße alte Pro­gram­me (Ver­hal­tens­wei­sen), wel­che die Fest­plat­te (Hun­de­ge­hirn) im Lau­fe der Jah­re zu­ge­müllt ha­ben, raus und „set­ze ei­ni­ge Pro­gram­me“ (Ver­hal­tens­wei­sen) NEU auf (Neu­kon­di­tio­nie­rung)! Un­ab­hän­gig vom Trai­nings- und Wis­sens­stand von Hund und Hal­ter. IM­MER! Das Al­ter des Hun­des spielt da­bei kei­ne Rol­le. Das ist eine mei­ner wich­tig­sten Grund­zu­ta­ten. Wenn Du mir ver­traust und die­se Zau­ber­for­mel be­her­zigst, das Hun­de­ge­hirn Dei­nes Hun­des neu kon­di­tio­nierst, wie in die­sem Buch be­schrie­ben, wirst Du er­staunt sein, was Du al­les er­rei­chen kannst. Dar­über ver­ra­te ich Dir spä­ter noch ei­ni­ges mehr!

Im gün­stig­sten Fall be­ginnst Du mit der rich­ti­gen Er­zie­hung schon im Wel­pe­n­al­ter. Ge­ra­de we­gen der Pha­se be­son­de­rer Lern­be­reit­schaft des Wel­pen zwi­schen der 4.-16. Le­bens­wo­che kannst Du alle hier vor­ge­stell­ten Übun­gen be­reits mit Dei­nem Wel­pen be­gin­nen – schon ab Ein­zug des Wel­pen im neu­en Zu­hau­se. Al­les Er­lern­te wird in die­ser Pha­se „gleich im Lang­zeit­ge­dächt­nis ge­spei­chert“, das ist „ein­ma­lig“ im Hun­de­le­ben und wie­der­holt sich nicht.

Wei­te­re un­ver­zicht­ba­re Zu­ta­ten für ein gu­tes Ge­lin­gen, die in den ein­zel­nen The­men­be­rei­chen dann noch ver­tieft wer­den, kurz zu­sam­men­ge­fasst:

Wei­te­re Zu­ta­ten für ein gu­tes Ge­lin­gen

Eine sehr wich­ti­ge Zu­tat ist: Be­gin­ne das Ler­nen und den Auf­bau ei­ner je­den Übung IM­MER und un­be­dingt erst in „rei­zar­mer Um­ge­bung“, bis die­se si­cher auf­ge­baut ist. Das ist ein äu­ßerst wich­ti­ger Punkt und nicht zu un­ter­schät­zen.

Je­der Übungs­auf­bau un­ter­teilt sich „im­mer“ in wirk­lich ganz „klei­ne Trai­nings­schrit­te und Trai­nings­ein­hei­ten“ und das ist wort­wört­lich ge­meint. Vie­le Bei­spie­le dazu gibt’s im Praxis­teil.

Übe nicht zu lan­ge, hand­le nach Ge­fühl, be­vor Dein Hund die Mo­ti­va­ti­on oder Lust ver­liert, die Übungs­ein­heit po­si­tiv ab­schlie­ßen. Kein schlech­tes Ge­wis­sen ha­ben, ob man zu we­nig trai­niert. We­ni­ger ist oft mehr. Je­der Hund lernt in sei­nem ei­ge­nen Tem­po. Da­nach wird der Trai­nings­fort­s­chritt aus­ge­rich­tet.

Wenn ein Trai­nings­schritt (noch) nicht funk­tio­nie­ren mag, gehe einen Trai­nings­schritt zu­rück und set­ze eine leich­te­re Übung um, für die Dein Hund wie­der ge­lobt wer­den kann, so be­hält er sei­ne Mo­ti­va­ti­on.

Ach­te auf Dei­ne Kör­per­spra­che, über­for­de­re Dei­nen Hund nicht. Im wei­te­ren Text­ver­lauf fin­dest du noch ein paar Hin­wei­se wie Du das er­kennst. Gib sehr viel Lob und Be­stär­kung für er­wünsch­tes Ver­hal­ten!

Eine wei­te­re Zu­tat be­schreibt mein näch­stes The­ma.

Ver­hal­ten Ler­nen – Um-ler­nen, Ver­ler­nen, Neu-ler­nen

Die nun fol­gen­de Aus­füh­rung ist ein sehr wich­ti­ger Grund­satz für die Hun­de­er­zie­hung!

Sich „loh­nen­de Ver­hal­tens­wei­sen zei­gen Hun­de ger­ne wie­der“, z. B. wenn sie ge­lobt wer­den oder/und ein Le­cke­r­li be­kom­men, Ver­hal­tens­wei­sen, „die nicht zum Er­folg füh­ren“ ge­ben Hun­de nach ei­ni­gen Ver­su­chen auf. Dies ist ein sehr wich­ti­ger Grund­satz, der Dich und Dei­nen Hund auf dem ge­sam­ten ge­mein­sa­men Weg stets be­glei­ten soll­te.

Je­des „er­lern­te Ver­hal­ten“, das zur Ge­wohn­heit ge­wor­den ist, hat eine lan­ge gründ­li­che Übung hin­ter sich – man sagt, es ist lan­ge ge­ne­ra­li­siert. Dies gilt auch lei­der für un­er­wünsch­te Ver­hal­tens­wei­sen.

Und da kom­men wie­der mei­ne Zu­ta­ten für mein Ge­heim­re­zept zum Ein­satz! Er­in­nerst Du Dich an die Aus­füh­rung mit der Fest­plat­te (Hun­de­ge­hirn), wel­che NEU for­ma­tiert (kon­di­tio­niert) wer­den kann? Dies setz­te ich mit der Kon­di­tio­nie­rung um. Wie er­fährst Du im Praxis­teil.

Neue Ver­hal­tens­wei­sen müs­sen des­halb in je­dem Fall …

 … aus­rei­chend ge­übt und trai­niert wer­den,

 … um auch vor­han­de­ne bzw. stö­ren­de Ver­hal­tens­mu­ster dau­er­haft zu er­set­zen.

Zu­erst soll­te un­be­dingt das er­wünsch­te Ver­hal­ten klar de­fi­niert, er­lernt und ge­zeigt wer­den.

Um neue Ver­hal­tens­wei­sen „nach­hal­tig“ er­ler­nen zu kön­nen, hel­fen ne­ben den oben er­wähn­ten Zu­ta­ten fol­gen­de Tipps:

 An­rei­ze zur För­de­rung von Ei­gen­mo­ti­va­ti­on schaf­fen: bei­spiels­wei­se mit Hilfs­mit­teln wie Lob und Le­cke­r­li,

 Er­mu­ti­gung,

 Übung und Trai­ning, im­mer wie­der,

 Sicht­bar­ma­chen klei­ner Er­fol­ge,

 po­si­ti­ves Kom­men­tie­ren des er­wünsch­ten Ver­hal­tens,

 mit po­si­ti­ver Stim­mung und in po­si­ti­ver At­mo­sphä­re trai­nie­ren,

 häu­fi­ges Wert­schät­zen er­wünsch­ten Ver­hal­tens,

 nie­mals Wun­der er­war­ten, Hun­de­er­zie­hung ist ein stän­di­ges Auf und Ab,

 sich täg­lich über klei­ne Fort­s­chrit­te freu­en!

Ach­tung: häu­fi­ge Kri­tik für un­er­wünsch­tes Ver­hal­ten kann die­ses so­gar noch fe­sti­gen!

Das „er­wünsch­te Ver­hal­ten muss aus­rei­chend ge­übt“ (wie­der­holt) und all­mäh­lich in­ter­na­li­siert (ver­in­ner­licht) wer­den, um dann das un­er­wünsch­te Ver­hal­ten zu „über­de­cken“ und schließ­lich zu er­set­zen.

Hun­de zei­gen in­tui­tiv Ver­hal­tens­wei­sen, die sich für sie loh­nen, im­mer öf­ter,Ver­hal­tens­wei­sen, die nicht zum Er­folg füh­ren,sich also nicht loh­nen, wer­den „er­setzt“.

Die­se in­tui­ti­ven Ver­hal­tens­wei­sen un­se­rer Hun­de sind wun­der­bar ge­eig­net, um eine per­fek­te Mensch-Hund-Be­zie­hung auf­zu­bau­en und nach die­ser Phi­lo­so­phie zu ar­bei­ten.

TippDie­se Trai­nings­me­tho­de zieht sich wie ein Leit­fa­den durch ein kom­plet­tes Hun­de­le­ben, wenn Du die­sen Trai­ning­s­tipp be­ach­test, bist Du auf dem be­sten Weg!

Wenn sich eine Trai­nings­ein­heit also lohnt für Dei­nen Hund, bei­spiels­wei­se durch die Gabe von Le­cke­r­li als po­si­ti­ver Ver­stär­kung und Lob für rich­ti­ges Ver­hal­ten, zei­gen Hun­de die­se Übung im­mer wie­der ger­ne, denn aus Hun­de­sicht hat das Um­set­zen der Übung zum Ziel ge­führt (Le­cke­r­li und Lob).

Hun­de ar­bei­ten ger­ne für uns, aber es muss sich für sie loh­nen!

Du ar­bei­test selbst auch bes­ser und mo­ti­vier­ter, wenn Du für eine gute Ar­beit An­er­ken­nung er­hältst. Un­ter Druck da­ge­gen machst Du eher Feh­ler, stimmt’s?

Wir ver­ges­sen im All­tag nur all­zu schnell un­se­re Lieb­lin­ge für das rich­ti­ge Ver­hal­ten zu lo­ben, statt­des­sen schimp­fen und kor­ri­gie­ren wir un­er­wünsch­tes Ver­hal­ten, so er­hält Schnuf­fi ne­ga­ti­ve Auf­merk­sam­keit von uns: Es soll­te aber um­ge­kehrt sein!

Mit Lob und Le­cke­r­li zu ar­bei­ten, macht Dei­nem Hund so­gar noch sehr viel Spaß und Dir auch! Dei­ne Be­zie­hung wird sich schon nach kur­z­er Zeit ver­bes­sern. Du wirst fest­stel­len, dass Dein Hund schnell viel bes­ser folgt.

Das ist, in ein­fa­chen Wor­ten, das gan­ze Ge­heim­nis mei­nes Ge­heim­re­zepts?

Nein, fast!

Mei­ne Zau­ber­si­gna­le

Eine wei­te­re Zu­tat sind mei­ne „Zau­ber­si­gna­le“ für einen gu­ten Ge­hor­sam. Ich nut­ze ein paar we­ni­ge Grund­si­gna­le, die ich NACH auf­ge­bau­ter Kon­di­tio­nie­rung in ver­schie­de­nen Grund­ge­hor­sam­keits­übun­gen ein­baue.

 Mei­ne Zau­ber­si­gna­le bau ich nach Auf­bau dann …

 … in den si­che­ren Rück­ruf ein,

 … in die Lei­nen­füh­rig­keit,

 … die lo­cke­re Lei­ne,

 … ins Schlepp­lei­nen­trai­ning,

 … ins Her­an­kom­men,

 … Hand­lungs­ab­bruch ei­ner un­er­wünsch­ten Ver­hal­tens­wei­se,

 … und vie­le wei­te­re Grund­ge­hor­sam­keits­übun­gen

ein. Wie er­fährst Du im Praxis­teil.

Na­tür­lich ist Hun­de­er­zie­hung um­fang­rei­cher und an­spruchs­vol­ler. Wenn Du aber den In­halt die­ses Werks be­her­zigst, im gün­stig­sten Fall die Trai­ning­s­tech­ni­ken schon mit Dei­nem Wel­pen er­a­r­bei­test, mei­ne noch fol­gen­den Aus­füh­run­gen be­ach­test, hast Du in der Hun­de­er­zie­hung schon viel rich­tig ge­macht.

Ein schö­nes Bei­spiel:

Du kannst Dei­nem Wel­pen z B. ganz ne­ben­bei ver­mit­teln, wo es sich lohnt „sein Ge­schäft“ zu ver­rich­ten, näm­lich drau­ßen auf der Wie­se, hier wird Dein Wel­pe fest ge­lobt in dem Mo­ment, wo er strul­lert. Das kennst Du na­tür­lich.

Oft hört man aber im­mer noch die ver­al­te­ten Tipps wie „Du musst die Nase des Hun­des in den Urin tau­chen und Dei­nen Hund schimp­fen“, wenn in der Woh­nung „eine Pfüt­ze“ ist. Das ist völ­li­ger Quatsch.

Schimp­fe Dei­nen Hund bit­te nicht, wenn er sein Ge­schäft aus Ver­se­hen in der Woh­nung ver­rich­tet. Gib ihm auf kei­nen Fall einen Klapps oder stup­se ihn mit der Nase in den Urin, das ist sehr un­an­ge­nehm für den Wel­pen, das macht man schon lan­ge nicht mehr, so ver­liert er das Ver­trau­en in Dich. Im Wel­pe­n­al­ter bei­spiels­wei­se kön­nen die Klei­nen ein­fach den Schließ­mus­kel der Bla­se noch nicht kon­trol­lie­ren. Die klei­nen Ra­cker ma­chen das nicht ab­sicht­lich.

Igno­rie­re das Ver­hal­ten statt­des­sen ein­fach, nimm Dei­nen Wel­pen aber gleich hoch und tra­ge ihn bei­spiels­wei­se, wenn er noch ganz klein ist, am be­sten im­mer nach drau­ßen an den glei­chen Lö­se­platz und lobe ihn, wenn er drau­ßen wei­ter „pin­kelt“. So hat er durch das Lo­ben mit dem Pin­kel­platz drau­ßen eine po­si­ti­ve Ver­knüp­fung her­ge­stellt. Da­her wird er beim näch­sten Mal die­se Stel­le wie­der auf­su­chen, weil er dort durch das Lob eine po­si­ti­ve Ler­ner­fah­rung ge­macht hat. Und nach kur­z­em wird er Dir, wenn Du so ge­han­delt hast, sein „Ge­schäft“ auch mel­den, da er ger­ne wie­der auf sei­nen Lö­se­platz möch­te. Dar­über aber spä­ter mehr!


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