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Der (Ehe)Mann, das Testosteron gesteuerte Wesen

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Während Sie gerade genüsslich Ihren Kaffee oder Aperol schlürfen, ist Ihr Liebster vielleicht gerade dabei, einer schicken, sportlichen Dreißigjährigen hinterzugockeln. Und wenn Sie nicht gleich mit Ihren eigenen Pfunden wuchern, haben Sie und wenn der zweite Frühling und Ihr Angetrauter es so wollen, bald das Nachsehen. Merke: die Gefahren lauern überall. Die armen Männer können den Verlockungen, die sich ihnen aufdrängen, nur mit Ihrer Hilfe widerstreben.

Jetzt sind Sie gefordert, ganz Ihre Frau zu stehen. Natürlich nur unter der Voraussetzung, Sie wollen diesen, Ihren Ehemann für sich behalten. An Ihnen liegt es nun, ihn davor zu bewahren, einer dieser weißhaarigen spätberufenen Väter zu werden. Und sei es auch, dass sie verhindern, dass Ihre älteren Kinder ein Wunderkind als Bruder oder Schwester bekommen. Betagte Väter setzen bekannterweise Genies in die Welt. Diese alten Neuväter bestaunen und erziehen dieses späte Produkt ihrer Lenden mit Hingabe und Interesse. Dafür blieb ihnen bei der Aufzucht ihrer ersten Brut keine Zeit. Da waren die Erzeuger mit ihrer Karriere beschäftigt. Überall kann man sie heutzutage treffen, diese spätberufenen Väter. Ihre Enkel sind im gleichen Alter wir ihre neuesten Sprösslinge, und ihre Zweit- oder Drittfrauen drückten einst mit den Erstkindern die Schulbank. Jetzt machen die Jung-Mütter Karriere, die Alt-Väter haben ja für die Aufzucht und Pflege jetzt Zeit und wollen alles besser machen, als bei der ersten Brut. Aus diesem Nachwuchs soll einmal die Elite des Landes werden: fleißig, brav, ordentlich angezogen, respektvoll vor dem Alter und immer für die Eltern da. Also der krasse Gegensatz zu den Kindern der ersten Phase.

Falls Sie, liebe Leserin, noch an Ihrem Mann hängen, dann bewahren sie ihn rechtzeitig davor, solchen Unsinn zu machen. Als Opa-Papa wird auch er es nicht hinkriegen die Pubertät abzuschaffen. Nur dass er jetzt über noch schlechtere Nerven verfügt, als zu Zeiten, da Ihre gemeinsamen Kinder sich die Haare lila färbten oder Muster in den Haarpracht rasierten. Wenn Sie jetzt Ihren Silbergatten von jungen Damen fernhalten, hat das nicht mit Eifersucht zu tun. Das ist die reine (Nächsten)Liebe! Sie ersparen Ihrem Mann das traurige Schicksal an der Seite einer blutjungen Frau zu altern.

Und wie soll das gehen? Lassen Sie ihn an der langen Leine laufen, Nach dem altbekannten Motto: Appetit darf er sich holen, aber gegessen wird zu Hause. Sorgen Sie dafür, dass es keine Hausmannskost ist.

Ehe, Männer und andere Katastrophen

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