Читать книгу So Gut Wie Verloren - Блейк Пирс - Страница 11

KAPITEL SECHS

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Während Cassie schockiert und entsetzt darüber nachdachte, wie sie mit Dylans Diebstahl umgehen sollte, bemerkte sie, dass Madison diesbezüglich bereits eine Entscheidung getroffen hatte.

„Ich esse nix Geklautes“, kündigte das Mädchen an. „Du kannst sie zurückhaben.“

Sie hielt Dylan die Zuckerstange hin.

„Warum gibst du sie mir zurück? Ich habe dir eine mitgebracht, weil du eine Zuckerstange haben wolltest, der erste Laden keine hatte und Cassie zu geizig war, dir eine zu kaufen.“

Dylan sprach mit beleidigter Stimme, als hätte er ein Dankeschön dafür erwartet, den Tag gerettet zu haben.

„Ja, aber ich will nichts Gestohlenes.“

Madison drückte ihm die Zuckerstange in die Hand und verschränkte die Arme.

„Schön – aber ich werde sie dir nicht erneut anbieten.“

„Ich habe nein gesagt.“

Mit nach vorne gedrücktem Kinn marschierte Madison davon.

„Du bist entweder für mich oder gegen mich. Du weißt, was Mum immer sagt“, rief Dylan ihr nach. Cassie, die sich wegen der erneuten Erwähnung der Mutter Sorgen machte, hörte die Drohung in seiner Stimme.

„Okay, genug jetzt.“

Mit wenigen, schnellen Schritten erreichte Cassie Madison, packte sie am Arm und brachte sie dann zurück. Schließlich starrten sie sich alle auf dem gepflasterten Fußgängerweg an. Sie zitterte vor Angst. Die Situation geriet immer weiter außer Kontrolle, die Kinder begannen zu streiten und sie hatte die Sache mit dem Diebstahl noch nicht geregelt. Egal, wie traumatisiert die Kinder auch waren oder welche Emotionen sie unterdrückten – es ging um ein Verbrechen.

Es entsetzte sie noch mehr, zu wissen, dass der Laden Freunden der Familie gehörte. Die Besitzerin wollte sie sogar mitnehmen! Man sollte niemanden beklauen, der einem eine Mitfahrgelegenheit angeboten hatte. Naja, man sollte überhaupt niemanden beklauen, aber definitiv nicht die Frau, die noch am selben Morgen großzügig und hilfreich gewesen war.

„Wir sollten uns hinsetzen.“

Zu ihrer Linken befand sich eine Teestube, die auf den ersten Blick voll wirkte, doch sie entdeckte, dass ein Paar gerade seine Sitznische verlassen hatte. Schnell schob sie die Kinder durch die Tür.

Eine Minute später saßen sie in der warmen Stube, die köstlich nach Kaffee und knusprigem Buttergebäck roch.

Cassie starrte auf die Speisekarte und fühlte sich hilflos, denn jede vergehende Sekunde zeigte den Kindern, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie mit der Situation umgehen sollte.

Idealerweise sollte sie Dylan vermutlich dazu zwingen, zurückzugehen und für die Süßigkeiten zu bezahlen. Doch was, wenn er sich weigerte? Außerdem kannte sie die Strafen für Ladendiebstahl in England nicht. Er könnte Ärger kriegen, wenn die Richtlinien des Ladens eine Berichterstattung bei der Polizei erforderten.

Cassie dachte erneut an die Geschehnisse und bemerkte, dass es eine andere Sichtweise geben könnte.

Sie erinnerte sich daran, dass Madison kurz vor Dylans Diebstahl das gemeinsame Rösten von Maronen mit ihrer Mutter erwähnt hatte. Vielleicht hatte der stille Junge die Worte seiner Schwester mitangehört und sich an das Trauma erinnert, das die Familie mitgemacht hatte.

Vielleicht hatte er seine unterdrückten Emotionen mit einer offensichtlich verbotenen Tat ausdrücken wollen. Je mehr Cassie darüber nachdachte, desto plausibler wurde diese Erklärung.

In diesem Fall wäre es besser, die Situation sensibler zu lösen.

Sie blickte zu Dylan, der durch die Speisekarte blätterte und keine Miene verzog.

Auch Madison schien ihren Wutausbruch vergessen zu haben. Mit der Verweigerung der gestohlenen Süßigkeiten und dem Streit mit Dylan schien die Sache für sie abgehakt zu sein. Sie war nun darin vertieft, die Beschreibungen der verschiedenen Milchshakes zu lesen.

„Okay“, sagte Cassie. „Dylan, bitte gib mir all die Süßigkeiten, die du genommen hast. Leere deine Taschen.“

Dylan wühlte in seiner Jackentasche und zog vier Zuckerstangen und eine Packung Turkish Delight heraus.

Cassie betrachtete den kleinen Haufen vor ihr.

Er hatte nicht viel genommen, dies war also kein Diebstahl in großem Stil. Die Tatsache, dass er etwas gestohlen hatte, war das Problem – und, dass er keine Reue zu zeigen schien.

„Ich werde die Süßigkeiten konfiszieren, denn es ist nicht richtig, etwas mitzunehmen, ohne zu bezahlen. Die Verkäuferin könnte zur Rechenschaft gezogen werden, wenn das Geld nicht stimmt und auch du hättest einiges an Ärger bekommen können. All diese Läden haben Kameras.“

„Okay“, sagte er gelangweilt.

„Ich werden deinem Vater davon erzählen und er wird entscheiden, wie es weitergeht. Bitte mach das nicht nochmal, auch wenn du helfen möchtest, die Welt für unfair hältst oder wegen Familienangelegenheiten wütend bist. Das könnte ernsthafte Konsequenzen für dich haben. Verstanden?“

Sie nahm die Süßigkeiten und verstaute sie in ihrer Handtasche.

Madison, die selbst nicht verwarnt worden war, blickte weitaus besorgter drein als Dylan. Dieser sah sie lediglich verwirrt an, nickte dann kurz und sie vermutete, dass mehr nicht aus ihm herauszubringen war.

Sie hatte getan, was sie konnte. Nun war es ihre Aufgabe, Ryan davon zu erzählen und es ihm zu überlassen, die Geschichte weiterzuverfolgen.

„Möchtest du einen Milchshake, Madison?“, fragte sie.

„Mit Schokolade kannst du nichts falsch machen“, erklärte Dylan und damit war die Spannung gebrochen und alles wieder beim Alten.

Cassie war unglaublich erleichtert, die Situation überstanden zu haben. Sie bemerkte, dass ihre Hände zitterten, also steckte sie sie unter den Tisch, damit die Kinder nichts davon sahen.

Sie hatte Streitereien immer gemieden, da diese Erinnerungen an ihre Zeit als unwilliges, hilfloses Opfer mit sich brachten. Sie erinnerte sich an Bruchstücke – laute Stimmen, wütendes Schreien, das Zerbrechen von Geschirr. In ihrem Versteck unter dem Esstisch hatten die Scherben ihre Hände und ihr Gesicht zerschnitten.

Wenn sie die Wahl hätte, würde sie sich in jedem Konflikt am liebsten verstecken.

Jetzt war sie froh, ihre Autorität ruhig aber bestimmt ausgeübt zu haben, ohne den Tag in ein Desaster zu verwandeln.

Die Managerin der Teestube eilte zu ihnen, um ihre Bestellung aufzunehmen und Cassie begann zu realisieren, wie klein die Stadt war, denn auch sie kannte die Familie.

„Hallo Dylan, hallo Madison. Wie geht es euren Eltern?“

Cassie zuckte zusammen, da sie offensichtlich nicht auf dem neuesten Stand zu sein schien und sie mit Ryan noch nicht besprochen hatte, wie sie darauf reagieren sollte. Als sie nach den richtigen Worten suchte, sagte Dylan: „Es geht ihnen gut, danke Martha.“

Cassie war dankbar über Dylans kurze Antwort, obwohl seine Gelassenheit sie überraschte. Sie hatte aufgebrachtere Reaktionen von ihm und Madison erwartet. Vielleicht hatte Ryan ihnen aufgetragen, nicht darüber zu sprechen, wenn jemand nicht Bescheid wusste. Vermutlich war das der Grund, schließlich schien die Frau in Eile zu sein und ihre Frage war nur eine höfliche Formalität gewesen.

„Hallo Martha, ich bin Cassie Vale“, sagte sie.

„Du klingst, als kämst du aus den Staaten. Arbeitest du für die Ellis-Familie?“

Wieder zuckte Cassie zusammen.

„Ich helfe nur aus“, sagte sie, da sie trotz ihres informellen Einverständnisses mit Ryan vorsichtig sein musste.

„Es ist so schwer, gute Hilfskräfte zu finden. Wir selbst haben gerade Not am Mann. Erst gestern wurde eine unserer Kellnerinnen ausgewiesen, weil sie nicht die richtigen Papiere hatte.“

Sie sah Cassie an, die schnell zum Tisch blickte. Was meinte die Frau? Verdächtigte sie Cassie, kein Arbeitsvisum zu haben, weil sie mit amerikanischem Akzent sprach?

Wollte sie ihr mitteilen, dass sich die Behörden in der Nachbarschaft umsahen?

Schnell gaben sie und die Kinder ihre Bestellungen auf und die Managerin eilte davon.

Kurze Zeit später erschien eine gestresst wirkende Bedienung, die offensichtlich aus dem Ort zu sein schien, und brachte Pasteten und Pommes.

Cassie wollte nicht länger als nötig sitzen bleiben, um der Managerin keine Gelegenheit zu geben, ihr Gespräch fortzuführen, da das Restaurant sich mittlerweile geleert hatte. Sobald sie aufgegessen hatten, ging sie zum Tresen, um zu bezahlen.

Sie verließen die Teestube auf demselben Weg, den sie auch gekommen waren. An einem Zoogeschäft machten sie Halt, um Fischfutter für die Tiere zu kaufen, die Dylan Orange und Lemon genannt hatte. Außerdem brauchte sein Hase, Benjamin Bunny, frische Streu.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle hörte Cassie Musik und sie bemerkte eine Gruppe von Leuten, die sich auf dem gepflasterten Marktplatz versammelt hatten.

„Was machen die Leute dort?“, fragte Madison, die die Aktivitäten ebenfalls bemerkt hatte.

„Können wir schauen gehen, Cassie?“, fragte Dylan.

Sie überquerten die Straße und entdeckten, dass Straßenkünstler ihre Zelte aufgeschlagen hatten.

In der nördlichen Ecke des Platzes spielte eine Live-Band, die aus drei Musikern bestand und auf der gegenüberliegenden Seite wurden Ballontiere hergestellt. Eltern mit kleinen Kindern standen bereits Schlange.

In der Mitte führte ein Magier, der Frack und Zylinder trug, seine Tricks vor.

„Oh, wow. Ich liebe Zaubertricks“, flüsterte Madison.

„Ich auch“, stimmte Dylan ihr zu. „Ich möchte mehr darüber lernen und erfahren, wie sie funktionieren.“

Madison verdrehte die Augen.

„Ganz einfach. Zauberei!“

Als sie ankamen, hatte der Magier gerade einen Trick vollendet, die Menge staunte und applaudierte und ging dann weiter. Der Zauberer drehte sich zu ihnen.

„Willkommen, liebe Leute. Vielen Dank, dass ihr an diesem wundervollen Nachmittag euren Weg zu mir gefunden habt. Aber sag mal, kleines Fräulein, ist dir nicht ein bisschen kalt?“

Er winkte Madison zu sich.

„Kalt? Mir? Nein.“ Sie machte einen Schritt nach vorne und lächelte vorsichtig.

Er streckte seine leeren Hände aus, ging auf sie zu und klatschte dann neben Madisons Kopf.

Sie keuchte. Als er seine Hände nach unten hielt, sah sie einen kleinen Spielzeugschneemann.

„Wie hast du das gemacht?“, fragte sie.

Er gab ihr das Spielzeug.

„Er war die ganze Zeit auf deiner Schulter und ist mir dir gereist“, erklärt er und Madison lachte sowohl begeistert als auch ungläubig.

„Also, dann wollen wir mal sehen, wie schnell eure Augen sind. Und so funktioniert’s. Ihr wettet gegen mich – egal, wie viel. Und ich bewege vier Karten hin und her. Wer erraten kann, wo die Königin gelandet ist, verdoppelt sein Geld. Wer falsch liegt, geht mit leeren Händen von dannen. Also, wer möchte wetten?“

„Ich! Kann ich etwas Geld haben?“, fragte Dylan.

„Klar. Wie viel möchtest du denn verlieren?“ Cassie wühlte in ihrer Jackentasche herum.

„Fünf Pfund, bitte. Dann kann ich zehn gewinnen.“

Cassie, die die Menge bemerkt hatte, die sich hinter ihnen versammelte, gab Dylan das Geld.

„Das sollte kein Problem für dich sein, junger Mann. Ich kann sehen, dass du schnelle Augen hast. Aber vergiss nicht – die Königin ist eine hinterlistige Dame, die schon viele Schlachten gewonnen hat. Sieh gut zu, wenn ich die vier Karten austeile. Ich lege sie mit dem Bild nach oben ab, damit jeder es sehen kann. Das ist fast schon zu einfach. Es ist, als würde ich Geld hergeben. Die Herz-Königin, das Pik-Ass, die Kreuz-Neun und der Bube in Karo. Schließlich sagt man ja über die Ehe: Sie beginnt mit Herzen und endet mit Hacke und Pickel.“

Das Publikum hinter ihnen lachte.

Die Aussage des Zauberers über eine zerbrochene Ehe bereitete Cassie Sorgen und sie betrachtete nervös die Kinder, doch Madison schien den Witz nicht verstanden zu haben und Dylans Aufmerksamkeit war auf die Karten gerichtet.

„Jetzt drehe ich sie um.“

Eine Karte nach der anderen wurde verdeckt.

„Und jetzt bewege ich sie.“

Geschwind, aber nicht zu schnell, mischte er die vier Karten. Es war eine Herausforderung, der Königin zu folgen, doch als er stoppte, war sich Cassie ziemlich sicher, dass sich die Königin ganz rechts befinden musste.

„Wo ist die werte Königin?“, fragte der Zauberer.

Dylan hielt inne und zeigte dann auf die Karte ganz rechts.

„Bist du dir sicher, junger Mann?“

„Ja“, Dylan nickte.

„Du hast noch die Chance, deine Meinung zu ändern.“

„Nein, ich bleibe dabei. Sie muss einfach dort sein.“

„Sie muss einfach dort sein. Nun, dann wollen wir mal sehen, ob unsere Königin gleicher Meinung ist oder ob einer ihrer Konsorten sie verstecken konnte.“

Er drehte die Karte um und Dylan stöhnte hörbar.

Es war der Bube in Karo.

„Verdammt“, sagte er.

„Der Bube. Immer bereit, seine Königin zu beschützen. Treu und loyal bis zum Ende. Doch die Königin der Herzen, dem Zeichen der Liebe, entzieht sich uns noch immer.“

„Also, wo ist die Königin?“

„Ja, wo ist sie?“

Cassie hatte bemerkte, dass er beim Mischen der Karten eine Karte überhaupt nicht berührt hatte – die auf der linken Seite. Das war das Pik-Ass gewesen.

„Ich glaube, sie ist dort“, riet sie und zeigte auf die Karte.

„Ah, eine clevere Frau, zeigt auf die eine Karte, von der sie weiß, dass sie es unmöglich sein kann. Aber wisst ihr was? Wunder geschehen.“

Geschwind deckte er die Karte auf und dort war sie – die Königin.

Gelächter und Applaus füllten den Marktplatz und Cassie freute sich, als Dylan und Madison ihr ein High-Five schenkten.

„Wie schade, dass Sie kein Geld gesetzt haben, meine Dame. Sie wären jetzt ein bisschen reicher, aber so ist das Leben. Wer braucht schon Geld, wenn man von der Liebe selbst erwählt wurde?“

Cassie spürte, wie ihre Wangen rot wurden. Schön wär’s, dachte sie.

„Als Erinnerung dürfen Sie die Karte behalten.“

Er steckte sie in eine Papiertüte und schloss diese mit einem Aufkleber, bevor er sie Cassie übergab, die sie in das Seitenfach ihrer Handtasche steckte.

„Ich frage mich, was geschehen wäre, wenn ich diese Karte ausgewählt hatte“, meinte Dylan, als sie davongingen.

„Ich bin mir sicher, es wäre der Karo-Bube gewesen“, sagte Cassie. „So verdient er sein Geld – er vertauscht die Karten, wenn Leute Geld wetten.“

„Seine Hände waren so schnell“, sagte Dylan und schüttelte den Kopf.

„Ich nehme an, dafür braucht man eine natürliche Begabung und muss jahrelang trainieren“, antwortete Cassie.

„Vermutlich“, stimmte Dylan ihr zu, als sie die Bushaltestelle erreichten.

„Ich glaube, dass auch Irreführung eine Rolle spielt, aber ich weiß nicht, wie das funktioniert, wenn vier Karten so nah beieinander liegen.“

„Ok, lass uns üben. Versuche, mich irrezuführen, Cassie“, bat Madison.

„Das werde ich, aber jetzt kommt der Bus. Lass uns erst einsteigen.“

Madison drehte sich um und während sie abgelenkt war, zog Cassie den Karamellapfel aus ihrer Jackentasche.

„Hey! Was hast du getan? Ich habe etwas gespürt. Und da ist gar kein Bus.“ Madison drehte sich um, sah, dass Dylan laut auflachte und hielt kurz inne, während sie realisierte, was geschehen war. Dann kicherte auch sie.

„Du hast mich erwischt!“

„Es ist nicht immer so einfach. Ich hatte Glück.“

„Der Bus kommt, Madison“, sagte Dylan.

„Ich werde mich nicht umdrehen. Du kannst mich nicht zwei Mal austricksen.“ Noch immer lachend verschränkte sie ihre Arme.

„Dann wirst du wohl hierbleiben müssen“, meinte Dylan, als der schlanke, einstöckige Bus vor ihnen stehen blieb.

Währen der kurzen Fahrt gaben sie alle ihr Bestes, sich gegenseitig in die Irre zu führen. Als sie ihre Haltestelle erreichten, schmerzte Cassies Bauch vor lauter Lachen und sie war glücklich, dass der Tag ein Erfolg gewesen war.

Als sie die Haustüre aufschloss, vibrierte ihr Handy. Es war eine Nachricht von Ryan, der ankündigte, Pizza nach Hause zu bringen und wissen wollte, ob sie etwas nicht mochte.

Sie schrieb zurück. „Ich bin für alles zu haben, danke.“ Als sie kurz davor war, die Nachricht abzuschicken, bemerkte sie, wie das klingen musste.

Mit roten Wangen löschte sie die Nachricht und ersetzte die Worte mit „Mir schmeckt eigentlich alles, danke.“

Eine Minute später klingelte ihr Handy erneut und sie griff schnell danach, um Ryans Antwort zu lesen.

Aber die Nachricht war nicht von ihm. Sie war von Renee, einer alten Schulfreundin aus den Staaten.

„Hey, Cassie. Heute Morgen hat jemand nach dir gesucht. Eine Frau. Sie rief aus Frankreich an. Sie war auf der Suche nach dir, wollte aber nicht mehr sagen. Kann ich ihr deine Nummer geben?“

Cassie las die Nachricht wieder und wieder durch und plötzlich fühlte sich das Dorf weder abgelegen noch sicher an.

Die Verhandlung ihres ehemaligen Arbeitgebers in Paris stand an und sein Verteidigungsteam suchte nach weiteren Zeugen – sie befürchtete, dass sich das Netz über ihr zusammenzog.

So Gut Wie Verloren

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