Читать книгу Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattva - Bodhisattva Shantideva - Страница 13

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Ehrerbietung an die erleuchteten Buddhas und Bodhisattvas.

(1) Ich verbeuge mich vor den erleuchteten Buddhas, die den Wahrheitskörper haben,

Und vor den Bodhisattvas und allen anderen Objekten der Verbeugung.

Ich werde in Übereinstimmung mit den Schriften kurz erklären,

Wie man die zusammengefassten Übungen des Bodhisattva ausführt.

(2) Hier steht nichts, das nicht schon einmal erklärt worden wäre,

Und ich habe keine besonderen schriftstellerischen Fähigkeiten.

Ich schreibe dies, um anderen von Nutzen zu sein

Und damit mein Geist damit vertraut bleibt.

(3) Somit könnten die Kraft meines Vertrauens und meine tugendhaften Verwirklichungen

Dadurch für eine Weile zunehmen.

Und vielleicht finden auch andere, die genauso ­großes Glück haben wie ich,

Dass dies sinnvoll zu betrachten ist.

(4) Dieses kostbare menschliche Leben, so schwer zu finden,

Bietet den Lebewesen das endgültige Ziel.

Wenn wir uns nicht bemühen, jetzt dieses Ziel zu erreichen,

Wie sollte eine solch kostbare Gelegenheit erneut entstehen?

(5) Genau wie ein Blitzschlag in einer dunklen, ­bewölkten Nacht

Alles für einen kurzen Augenblick erhellt,

So entsteht durch die Kraft der Segnungen Buddhas

In den Weltlichen gelegentlich und für kurze Zeit eine tugendhafte Absicht.

(6) So sind, während unsere Tugenden meist schwach sind,

Unsere Nichttugenden äußerst stark und furchterregend.

Welche Tugend außer Bodhichitta, ein mitfühlender Geist, der die Erleuchtung wünscht,

Kann die schlimmsten Übel überwinden?

(7) Die Fähigen, die Buddhas, die viele Äonen lang ­darüber nachdachten,

Haben alle erkannt, dass Bodhichitta am nützlichsten ist,

Weil zahllose Massen von Lebewesen durch ihn

Mit Leichtigkeit die höchste Glückseligkeit der Erleuchtung erlangen können.

(8) Wer sein eigenes Leiden zerstören möchte,

Wer das Leiden anderer vertreiben möchte,

Und wer viel Glück erfahren möchte,

Sollte niemals die Praxis von Bodhichitta aufgeben.

(9) Sobald Bodhichitta erzeugt wird,

Sogar in bedauernswerten Wesen, die im Gefängnis Samsaras gefesselt sind,

Werden sie zu Bodhisattvas, «einem Sohn oder einer Tochter des Buddha»,

Und sind der Verehrung durch Menschen und weltliche Götter würdig.

(10) Genau wie das höchste Elixier, das zu Gold verwandelt,

Kann Bodhichitta diesen unreinen Körper, den wir angenommen haben,

In das unbezahlbare Juwel der Form eines Buddha verwandeln,

Bewahrt deshalb beharrlich Bodhichitta.

(11) Da die grenzenlose Weisheit Buddhas, des alleinigen Steuermanns der Lebewesen,

Durch gründliche Untersuchung seine Kostbarkeit erkannt hat,

Sollten diejenigen, die frei von den Leiden Samsaras sein möchten,

Beharrlich den kostbaren Geist des Bodhichitta bewahren.

(12) Während alle anderen Tugenden wie ein Bananenbaum sind,

Insofern sie sich erschöpfen, wenn sie einmal Früchte tragen,

Erschöpft sich der beständige himmlische Baum des Bodhichitta nicht,

Sondern wächst mit dem Tragen von Früchten an.

(13) So wie diejenigen, die große Furcht haben, sich auf einen Mutigen verlassen,

Werden diejenigen, die sich auf Bodhichitta ver­lassen, sofort von den Gefahren befreit,

Selbst wenn sie unerträglich Böses begangen haben.

Weshalb also vertrauen die Gewissenhaften nicht auf ihn?

(14) So wie das Feuer am Ende des Äons

Verzehrt er in einem Augenblick vollständig alles große Übel.

Seinen grenzenlosen Nutzen erklärte der weise Beschützer Maitreya

Dem Bodhisattva Sudhana.

(15) Kurzum solltet ihr wissen,

Dass es zwei Arten von Bodhichitta gibt:

Der Geist, der die Erleuchtung beobachtet und anstrebt,

Und der Geist, der die Erleuchtung beobachtet und ausübt.

(16) So wie man den Unterschied zwischen dem Wunsch zu gehen

Und dem eigentlichen Gehen versteht,

So sollten die Weisen entsprechend

Den Unterschied zwischen diesen beiden Bodhichittas verstehen.

(17) Aus dem Geist, der Erleuchtung anstrebt,

Entstehen großartige Wirkungen noch in Samsara.

Aber es folgt kein ununterbrochener Strom an Glück,

Wie aus dem ausübenden Geist.

(18) Denn wer immer den ausübenden Geist des Bodhichitta annimmt,

Mit der Absicht, sich niemals

Von der vollständigen Befreiung

Der zahllosen Lebewesen in allen Bereichen abzuwenden,

(19) Für den werden von dieser Zeit an,

Selbst im Schlaf oder wenn er scheinbar unbesorgt ist,

Unermessliche und kraftvolle Verdienste entstehen, gleich dem Raum,

Die ohne Unterbrechung fließen.

(20) Für diejenigen mit geringeren Neigungen

Wurden diese Vorteile vom Tathagata selbst

Im Sutra, das von Subahu erbeten wurde

Mit logischen Begründungen erklärt.

(21) Wenn allein schon der Gedanke,

Die Kopfschmerzen anderer lindern zu wollen,

Eine hilfreiche Absicht ist,

Die grenzenlose Verdienste zur Folge hat,

(22) Was gilt dann für den Wunsch,

Das unermessliche Elend

Jedes einzelnen Lebewesens zu vertreiben

Und sie alle zu zahllosen guten Eigenschaften zu führen?

(23) Hat unser Vater oder unsere Mutter

Eine hilfreiche Absicht wie diese?

Haben die Götter oder Weisen sie?

Oder sogar Brahma selbst?

(24) Wenn diese Lebewesen, bevor sie Bodhichitta erzeugen,

Nicht einmal für ihr eigenes Wohl

Von solch einem Geist träumen,

Wie können sie ihn zum Wohle anderer erzeugen?

(25) Dieser Geist, den Lebewesen von Nutzen zu sein,

Der in anderen nicht einmal zu ihrem eigenen Wohle entsteht,

Ist ein außergewöhnliches Juwel eines Geistes,

Dessen Geburt ein Wunder ohnegleichen ist.

(26) Wie können wir je die Vorteile

Dieses Juwels eines Geistes ermessen,

Die Quelle der Freude für alle Lebewesen

Und die Heilung all ihrer Leiden?

(27) Wenn die bloße Absicht, anderen zu helfen,

Verdienstvoller ist als den Buddhas Gaben darzubringen,

Was gilt dann für das tatsächliche Streben

Nach dem Glück eines jeden einzelnen Lebewesens?

(28) Obwohl die Lebewesen sich wünschen, frei von Leiden zu sein,

Laufen sie geradewegs auf die Ursachen des Leidens zu.

Und obwohl sie sich Glück wünschen,

Zerstören sie es aus Unwissenheit, als wäre es ein Feind.

(29) Wer ohne Glück

Und von viel Leiden geplagt ist,

Dem bringt Bodhichitta grenzenlose Freude,

Zerstört all sein Leiden

(30) Und vertreibt sogar seine Verwirrung.

Wo gibt es eine Tugend, die dieser gleicht?

Wo gibt es überhaupt solch einen Freund?

Wo gibt es Verdienste wie diese?

(31) Wenn selbst jemand, der eine Güte erwidert,

Es wert ist, dafür gelobt zu werden,

Was gilt dann erst für den Bodhisattva, der andern hilft,

Ungeachtet dessen, ob sie ihm helfen oder nicht?

(32) Wenn jemand regelmäßig oder sogar nur einmal

In geringschätziger Weise etwas Nahrung gibt,

Das einige Wesen nur für einen halben Tag sättigt

Ehren die Menschen ihn oder sie als tugendhaft.

(33) Was gilt also für jemanden,

Der zahllosen Lebewesen auf ewig

Die immerwährende, unübertroffene Glückseligkeit der Sugatas gibt,

Und alle ihre Wünsche erfüllt?

(34) Buddha sagte, dass jeder, der einen bösen Geist

Einem Bodhisattva, einem erhabenen Wohltäter, gegenüber erzeugt,

Für so viele Äonen in der Hölle bleiben wird,

Wie er Momente dieses bösen Geistes erzeugt hat.

(35) Doch wer einen reinen Geist des Vertrauens erzeugt,

Für den werden die Auswirkungen an Glück sogar noch stärker anwachsen.

Selbst wenn Bodhisattvas großen Widrigkeiten begegnen,

Entsteht keine Negativität. Stattdessen nehmen ihre Tugenden ganz natürlich zu.

(36) Ich verbeuge mich vor denen,

Die den heiligen, kostbaren Geist des Bodhichitta entwickelt haben.

Und ich nehme Zuflucht zu jenen Quellen des Glücks,

Die selbst denen Glückseligkeit gewähren, die ihnen schaden.

Damit endet das erste Kapitel des Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattva mit dem Titel «Eine Erklärung des Nutzens von Bodhichitta».

Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattva

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