Читать книгу Und wer liebt mich? - Brunhilde Graebner - Страница 7

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Müll

Eben am Straßenrand noch fröhliche Gesichter. Die Musik und die Rufe nach Süßigkeiten klingen mir noch im Ohr. Und jetzt? Was bleibt, ist Müll, Abfall. Gut, dass sich jemand verantwortlich fühlt, diesen Müll wegzukarren.


Manchmal fühle ich mich wie Liegengebliebenes, Weggeworfenes. Denke zurück an den Mann meiner Träume, der dann vor Jahren mein Ehemann wurde. Höre noch fröhliches Kinderlachen. Erinnere mich an strahlende Kinderaugen an Geburtstagen, zu Weihnachten, im Urlaub. – Aber dann? – Ein sich anschleichender Albtraum. Zuerst beinahe unbemerkt, aber bald nicht mehr zu überhören: Missverständnisse, Ungerechtigkeiten, Ungeduld und Lieblosigkeiten gipfeln immer häufiger in Streit. Bruch und Schnitt.

Plötzlich ist man nicht mehr im vertrauten Zuhause, sondern steht draußen vor verschlossener Tür! Das Kinderlachen verstummt. Fragende Augen, Frust, Ortswechsel. Kein Geld mehr für Geschenke, für Urlaub. Sozialer Abstieg. Erklärungen? Nein! Die Kinder verstehen es nicht und ich selbst ja auch nicht... Wohin mit den Schuldgefühlen, den Kindern ihre unbeschwerte Kindheit genommen zu haben? Wohin mit den bitteren Gedanken dem Menschen gegenüber, den man mal geliebt hat? Wohin mit der Wut über die Situation, die man so nie wollte? Wohin mit der Erkenntnis, versagt zu haben? Es schnürt mir den Hals zu, das Atmen fällt mir schwer, der Magen verkrampft sich, die Last erdrückt mich. Der Müll des Versagens: Schuldgefühle, schmerzvolle Verletzungen, Trauer – all das ist zu viel, zu mächtig, ich kann nicht mehr!


Jesus, du kennst mein Leben, mein Versagen, meine Schuld, meine Angst vor der Zukunft. Du siehst meine Kinder, die ihre „Sicherheit“ verloren haben. Du weißt, wie gern ich ihnen eine heile, komplette Familie erhalten hätte. Nimm mir bitte mein Versagen ab, mein Scheitern, meine Lieblosigkeit, meine Schuld und vergib mir. Vater im Himmel, zeige du dich mir als Tröster und meinen Kindern als liebevoller Vater. Danke, dass du auch Versager liebst, dass ich nicht perfekt sein muss. Danke, dass du unsere Situation kennst und immer ein offenes Ohr für uns hast. Danke, dass dir mein Lebensmüll nicht zu viel wird. Und ich bitte dich, helfe uns, unsere Fröhlichkeit wieder zu finden!

Das habe ich in der Bibel gefunden:

„Wer hoffnungslos im Elend sitzt, den holt er heraus; wer erniedrigt wurde, den bringt er wieder zu Ehren.“ (Psalm 113,7 / Hoffnung für alle)

„Glücklich sind alle, denen Gott ihr Unrecht vergeben und ihre Schuld zugedeckt hat! …Jesus musste sterben, um unsere Sünden aufzulösen, er wurde auferweckt, damit wir vor Gott bestehen können.“ (aus Römer 4,7+25 / Hoffnung für alle)

Und wer liebt mich?

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