Читать книгу On the Road – Mit dem Campervan entlang der französischen Atlantikküste. 21-Tage-Rundreise - Carina Hofmeister - Страница 27
ОглавлениеMärkte in der Region
Der Golf von Morbihan ist ein hervorragendes Revier zur Kultivierung von Meeresfrüchten. Hier werden sowohl Austern als auch Miesmuscheln und andere Muscheln gezüchtet und natürlich wird auch regulär Fisch gefangen. Wenn du ein Meeresfrüchte-Fan bist, solltest du auf jeden Fall einen der vielen Märkte rund um den Golf besuchen und dich mit Muscheln und Co. eindecken. Derart frisch gefangen und direkt über dem Campingkocher zubereitet, sind sie ein unvergleichlicher Genuss!
Wochenmarkt Larmor-Baden
nur sonntags (ab ca. 8 Uhr), ganzjährig
Place de l’Eglise
Wochenmarkt in Baden
Fr nachmittags am Kirchplatz
Wochenmarkt auf der Île-aux-Moines
Fr vormittags (ca. 8 Uhr), ganzjährig
Place du Marché
Gourmet- und Kunstmarkt in Baden
Juli–Aug. Mi 14–20 Uhr
Steg von Port-Blanc
Auf den Märkten findest du aber auch andere Spezialitäten aus der Umgebung, zum Beispiel die leckeren Kuchen mit Salzbutter oder den typischen Cidre. An den Ständen kommt man schnell mit den Verkäufern ins Gespräch und kann viele Produkte probieren. Man sollte unbedingt genug Bargeld mitnehmen, um bei all diesen Leckereien zuschlagen zu können!
Auf den Spuren megalithischer Kultur
Bei deinem Aufenthalt am Golfe du Morbihan solltest du eines der letzten Geheimnisse der Region nicht verpassen: die Hinkelsteine von Carnac. Fast 3000 Menhire, genauer gesagt 2792 Stück, stehen hier in Reih und Glied auf knapp vier Kilometern aufgereiht und nach Größe angeordnet, und das seit 5000 bis 3000 v. Chr. Damit bilden die Steinfelder Ménec, Kermario und Kerlescan die größte Hinkelsteinsammlung der Welt. Die kleinsten Steine sind knapp 40 Zentimeter groß, der größte 6,50 Meter hoch. Die perfekte reihenförmige Anordnung sowie die Bedeutung der Steine geben Experten auch heute noch Rätsel auf. Wer hat sie aufgestellt? Was stellen sie dar? Waren es Grabstätten? Versammlungsorte? Oder dienten sie der Astronomie?
Das Infozentrum Maison des Mégalithes versucht, Antworten zu geben und die Geschichte der Steine aufzuzeigen. Im Winter ist der Zugang zu dieser Stätte kostenlos möglich, im Sommer hingegen kann man aufgrund des hohen Andrangs und zum Schutz der Menhire nur unter Anleitung eines Führers auf das Gelände (die Führungen starten am Infozentrum). Eine Besichtigung von außen und ein schöner Spaziergang rund um die Felder sind jedoch auch im Sommer problemlos möglich.
Übrigens: Das Wort »carnac« soll vom keltischen »Kern« kommen, was so viel wie Stein oder Fels bedeutet. Dieser Wortstamm ist auch im Wort »cairn« vorhanden, das steinerne Grabhügel bezeichnet.
Maison des Mégalithes
LIeu-dit le Ménec, 56340 Carnac
Preis Führungen: Erwachsene 11 €,
Kinder (7–17 J.) 6 €
Ein weiteres Highlight megalithischer Kunst ist das runde »Cairn de Gavrinis« (Grabstätte von Gavrinis) auf der Île de la Chèvre, die nur mit einer kurzen Bootsfahrt zu erreichen ist. Allein die Größe der Grabstätte ist schon beeindruckend, denn die kunstvoll aufgestapelten Steinplatten erreichen zum Teil eine Höhe von acht und einen Durchmesser von mehr als 50 Metern. Doch die eigentliche Sehenswürdigkeit befindet sich im Inneren des Steinbauwerks. Dort befindet sich ein beeindruckender Dolmen, ein Megalith-Bauwerk, das aus riesigen Steinplatten besteht, welche Gänge und Decke des Bauwerks formen.
Insel und Grabstätte können nur zusammen mit einem Guide besichtigt werden. In kleinen Gruppen geht es durch den Torbogen und den 14 Meter langen Grabgang entlang zur Grabkammer. Auf dem Weg kann man zusammen mit dem Guide Zeichen auf den Steinplatten entdecken, vor allem Kreise, Spiralen, aber auch Schlangen, Äxte und Bögen. Im Inneren der Grabkammer sind auf einer gigantischen, vier Meter großen Platte zum Teil auch Personen und Tiere zu erkennen. Neben der Bedeutung der Motive und der damaligen Religion vermittelt die Tour auch noch Interessantes über das Leben der Völker vor mehr als 4000 Jahren vor Christus.
Die Tour dauert etwa 1,5 Stunden und wird zwischen Ende März und Ende September angeboten – in der Nebensaison von Dienstag bis Sonntag etwa viermal am Tag, in der Hauptsaison täglich mehrmals pro Stunde. Treffpunkt (30 Minuten vor Beginn der Tour) ist der Bootssteg in Larmor-Baden, Tickets sind sowohl online als auch vor Ort am Stand erhältlich.
Übrigens: Die Steine von Gavrinis oder die Megalithen von Carnac wiegen teilweise zehn bis 20 Tonnen und mehr; einige von ihnen wurden bis zu zehn Kilometer bewegt, und das wohlgemerkt 4500 Jahre vor Christus. Welchen Zaubertrank die Lieferanten da nur getrunken haben?
Oben: Vielfalt an Meeresfrüchten auf dem Wochenmarkt
Unten: Die Hinkelsteine von Carnac
Oben: Die imposanten Felsnadeln von Port-Coton auf der Belle-Île
Unten: Leuchtturm an der Pointe du Poulains (Belle-Île)
Cairn de Gavrinis
Cale de Pen Lannic, 56870 Larmor-Baden
Preis Führungen 18 €, Kinder 8 € (10–17 J.),
4 € (unter 10 J.), Familien 42 €
Aktivitäten am Golfe du Morbihan
Eine etwas sportlichere Art, den Golfe du Morbihan zu entdecken, und sehr empfehlenswert ist dessen Erkundung per Kajak oder auf dem Stand-up-Paddel. Vom Wasser aus hat man gleich eine ganz andere Perspektive und nimmt den Golf viel intensiver wahr. Die Strömungen bei Ebbe, das sich kräuselnde Wasser, der leichte (oder manchmal auch stärkere) Wind und die vielen Seevögel kann man auf dem Wasser hautnah erleben. Während einer Kajaktour lassen sich auch die vielen kleinen Inseln bestaunen, auf denen Vögel aller Art leben. Die Zahl der kleinen und größeren Inseln ändert sich kontinuierlich mit dem Stand des Wassers. Man kann sich entweder einer geführten Tour anschließen oder alleine per Kajak oder SUP den Golf erkunden. Wir empfehlen das gemeinsame Erlebnis mit einem Guide, da die Strömungen an einigen Stellen im Golf sehr gefährlich sein können! Und: regenfeste Kleidung, Wechselklamotten, Wasser und einen Snack nicht vergessen!
Nautik Experience
Preis Kajakmiete ab 15 €, geführte Paddel- oder
SUP-Tour ab 25 €
Für einen Tagesausflug eignet sich die größte Insel des Golfe du Morbihan, die Île-aux-Moines, was übersetzt »Insel der Mönche« bedeutet. Der Name stammt bereits aus dem 9. Jahrhundert, als der König der Bretagne den Mönchen der Abtei Redon diese Insel schenkte. Auf die »Perle des Golfes«, wie sie häufig auch genannt wird, kommst du ganz leicht mit der Fähre von Port-Blanc. Nach nur zehn Minuten Überfahrt ist kannst du die ganze landschaftliche Schönheit des kleinen Archipels genießen: Eukalyptusbäume, Pinien und Olivenbäume säumen die kleinen Hügel der Insel, geschützte Buchten wechseln sich mit felsigen Landspitzen ab und hübsche Sandstrände laden im Sommer zu einem erfrischenden Bad ein. Auch die kleinen Ortschaften erinnern so gar nicht an die Bretagne, im Gegenteil. Man fühlt sich fast wie auf einer griechischen Insel, denn die weiß getünchten Fischerhäuschen mit den Blumen in den Vorgärten versprühen wahrlich mediterranen Charme. Zahlreiche Künstler haben die Schönheit der Insel bereits entdeckt und präsentieren ihre Aquarelle, Fotografien und Bilder in kleinen Ateliers oder in wechselnden Ausstellungen im Rathaus.
Unser Tipp: Nimm unbedingt dein Fahrrad mit oder miete dir eines auf der Insel! Mit dem Drahtesel kannst du durch die kleinen Gässchen radeln, auf den Fahrrad- und Wanderwegen die sanft hügelige Landschaft genießen oder auch Sehenswürdigkeiten wie die Großsteingräber im Süden erkunden. Eine Runde um die gesamte Insel beträgt etwa 20 Kilometer, sodass man ganz entspannt auch die kleinen Orte samt Restaurants und Cafés wie Port Miquel zwischendrin entdecken kann.
Île-aux-Moines
Fähren Juli–Aug. 7–22 Uhr, Sept.–Juni
7–19.30 Uhr, tgl. alle 30 Min. vom Quai Port-
Blanc, Baden
Preis Hin- und Rückfahrt: Erwachsene 5,50 €,
Kinder unter 4 J. 3 €, Fahrrad 4 €
Kein Ort trägt seinen Namen mit größerer Berechtigung als die Belle-Île-en-Mer, die »schöne Insel«. Zwischen ruhigen Stränden, sonnigen Dünen, spektakulären Steilküsten und farbenfrohen Häfen bietet sie ein Landschaftsmosaik der schönsten Art. Die Insel hat durch ihre landschaftliche Vielfalt schon seit jeher Künstler, Dichter, Schriftsteller und Maler inspiriert – deshalb solltest du auch unbedingt einen Tag für einen Tagesausflug einplanen. Mit der Fähre von Quiberon gelangt man in knapp 45 Minuten auf die Insel – das Wohnmobil kannst du auf dem Parking du Varquez stehen lassen und zum Hafen spazieren; oder du nimmst den Bus von Baden nach Quiberon. Um die größte bretonische Insel in Ruhe zu erkunden, nimmst du dir am besten ein E-Bike, denn sie ist wider Erwarten erstaunlich hügelig, an manchen Stellen sogar steil.
Die Fähre bringt dich direkt zum Hauptort der Insel: Le Palais. Ein Bummel auf dem Markt, der jeden Vormittag stattfindet, ist die perfekte Einstimmung auf einen tollen Tag. Hier kannst du auch das E-Bike (oder ein kleines E-Auto) mieten und auf Erkundungstour gehen.
Auch ein Besuch im malerischen Naturhafen von Sauzon ist Pflicht für jeden Besucher der Belle-Île. Die pastellfarbenen Häuser, die geschützte Meeresbucht mit den vielen Segelbooten und einige nette Restaurants direkt am Hafen machen Sauzon zu einem begehrten Motiv für Maler und Fotografen.
Oben: Der Hafen von Le Palais, Hauptstadt der Belle-Île
Unten: Das malerische Dörfchen Sauzon auf der Insel