Читать книгу Arbeitgeberattraktivität: Die Rolle von Work-Life-Balance und flexiblen Arbeitszeitmodellen - Carina Stiglbauer - Страница 17

3.5.3 Auswirkungen auf die unterschiedlichen Generationen

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In Bezug auf Work-Life-Balance gibt es auch generationsspezifische Unterschiede. Laut Definition von Twenge (2010, S. 207) gehören die zwischen 1925 und 1945 geborenen der Generation Silent und jene zwischen 1946 und 1964 den Babyboomers an. Danach folgte die Generation X mit den Personen, die zwischen 1965 und 1981 auf die Welt kamen. Die Generation Y, oder auch Generation Me oder Millenials genannt, wurden zwischen 1982 und 1999 geboren. Die jüngste behandelte Generation ist die Generation Z oder auch iGen genannt, die Personen umfasst, die ab 2000 geboren wurden.

Führungskräfte stehen in den nächsten Jahrzehnten vor vielen Herausforderungen und eine davon wird die Einstellung, Bindung und Motivation von jungen Mitarbeitern sein. Die Erkenntnisse zeigen, dass die Generation X und noch mehr die Generation Y schwieriger zu motivieren sind. Die meisten Studien zeigen, dass die Generation X und insbesondere die Generation Y Arbeit als weniger zentral in ihrem Leben ansehen, sie weniger bereit sind, hart zu arbeiten, Freizeit mehr schätzen und sie eine schwächere Arbeitsethik aufweisen als die Generationen der Babyboomers und der Silents. Das Institut für Familie und Arbeit stellte auf Basis von tausenden Arbeitnehmern in der USA fest, dass der Wunsch, einen Arbeitsplatz mit größerer Verantwortung zu haben, mit der Zeit zurückging. Viele Personen nannten als Grund dafür, dass sie nicht mehr Stunden arbeiten wollen (Twenge, 2010, S. 201ff).

Die Generationen X und insbesondere Y messen Work-Life-Balance eine hohe Bedeutung bei, sogar bereits in der Schule, somit lange bevor die meisten Kinder bekommen. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass in den USA der allgemeine Trend zu längeren Arbeitszeiten geht und die jüngere Generation schon alleine deshalb nicht lange arbeiten möchte (Twenge, 2010, S. 201ff). Auch die Studie von Cennamo und Gardner (2008, S. 902f) ergab, dass der Generation Y Freiheit – was sie als Work-Life-Balance definierten – wichtiger war als der Generation X und den Babyboomers. Auch Jobs mit mehr Urlaub waren für die Generation Y bedeutsamer, als für früheren Generationen (Twenge, 2010, S. 203). Für Generation X und Generation Y ist es essenziell ihr Berufs- und Privatleben in Einklang zu bringen. Nach weit verbreiteter Vorstellung ist es für diese Generationen wichtig, einen Job zu haben mit Flexibilität, Telearbeitsmöglichkeiten und der Option, in Teilzeitarbeit zu wechseln oder für eine gewisse Zeit die Arbeit zu verlassen, um Kinder zu bekommen, zu reisen oder Zeit mit Freunden zu verbringen (Twenge et al., 2010, S. 1123). Auch die Generation Z legt Wert darauf, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen und ein gesundes Gleichgewicht zu wahren (Sánchez-Hernández et al., 2019, S. 2). Zu diesem Ergebnis kommt auch die Forschung von Twenge (2017, S. 182), die zeigt, dass die Generation Z einen Fokus darauflegt, dass ihre Arbeit nicht ihr restliches Leben verdrängt. Jedoch ist laut ihren bisherigen Erkenntnissen der Generation Y Work-Life-Balance noch wichtiger als der Generation Z.

Für Unternehmen ist es daher entscheidend, die Generationsunterschiede zu kennen, um auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen zu können (Cennamo & Gardner, 2008, S. 904). Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sollten sich Organisationen auf Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeiten konzentrieren, insbesondere dann wenn sie die Generation Y rekrutieren wollen (Twenge, 2010, S. 201).

Arbeitgeberattraktivität: Die Rolle von Work-Life-Balance und flexiblen Arbeitszeitmodellen

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