Читать книгу Auf der Suche nach der SEELE DES WHISKYS - Carlo Reltas - Страница 8
Über Berg und Tal – über Bens und Glens
ОглавлениеSeine romantischen Vorstellungen von Schottland muss Karl zwar nicht revidieren, aber er muss mehr Schweißperlen dafür vergießen als erwartet. Am kleinen Flughafen von Inverness, der Hauptstadt der Highlands, wo er an einem Augustabend nach einem Zwischenstopp in London eingetroffen war, begegnete er als erster einer „Klimaflüchtlingin“, einer in Valencia lebenden Deutschen. Der Hitzwelle an der Ostküste Spaniens wolle sie für eine Woche entfliehen, erklärte sie ihm, als sie gemeinsam auf den Flughafenbus in die City warteten. Sie ahnte noch nicht, dass ausgerechnet in diesem August auf den britischen Inseln Temperaturrekorde erreicht würden.
Karl freut sich an diesem Morgen nach der Ankunft über den Sonnenschein, auf den er eigentlich nicht zu hoffen gewagt hatte. Im „Local Hero“ war der Ölkonzernagent „Mac“ Mac Intyre aus dem fernen Texas unter grauen Wolken über die Hügel der schottischen Hochküste gefahren, akustisch untermalt von der genialen Musik des Dire-Stait-Kopfs Mark Knopfler. Dieses Bild-Ton-Gesamtkunstwerk hatte Karls schottische Ambitionen befeuert. Ihm ist aber klar, dass er grauen Himmel noch oft genug zu sehen bekommen würde. Umso zufriedener ist er, als er nun durch die blendende Morgensonne – nur mit einem prallen Rucksack bewehrt – über die blumengeschmückte Fairfield Road zur Innenstadt von Inverness marschiert, um dort bei einem Bike Hire das bestellte Rad für die Tour in die Single-Malt-Region abzuholen.
Am späten Vorabend war er noch samt Rollkoffer in entgegengesetzter Richtung die „Schönefeld-Straße“ entlanggezogen, wo die hübschen Bed & Breakfeast-Pensionen manchmal Haus an Haus stehen. Mit seiner Pension „Invernevis“ hatte er es gut getroffen. Das Frühstück war reichhaltig und ließ – im Gegensatz zu manch späterer Station – selbst für den kontinentalen Geschmack nichts zu wünschen übrig. Bei seiner Ankunft hatte er auf seinem Nachttischchen gar ein Welcome-Gedeck vorgefunden: Ein gläsernes Krüglein mit einem Willkommensschluck Whisky, eigentlich nur ein Schlückchen, das einem das Einschlafen erleichtern sollte – a very wee dram, sagen die Schotten, ein winziger Schluck, vergleichbar mit dem „wönzigen Schlock“ aus der „Feuerzangenbowle“. Daneben stand das klassische Tulpen-Gläschen, ideal für das Beschnuppern des edlen Tropfens vor dem Trunk. Damit nicht genug: Vor dem Holzbrettchen mit Vertiefungen für die zwei Glasgefäße lagerten ein schokoliertes Mintcreme-Plättchen sowie ein in Staniol gefasster Schokotaler. Und um die Einstimmung auf das schottische Hochland zu komplettieren, prangte an der Wand in einem Rahmen als Kohlezeichnung eine grimmig dreinschauende Highland cow. Umso freundlicher reagierte die Pensionswirtin Shella, als Karl sie fragte, ob er seinen Rollkoffer für ein paar Tage bei ihr parken könne, während er per Rad auf Whisky-Tour gehe. „No problem, my lovely“, erwiderte sie.
Karl musste noch lernen, dass freundliche Schotten sehr vieles sehr schnell „lovely“ nennen, wozu ein Deutscher vielleicht nur „prima“ oder in neudeutscher Begeisterung sogar das seiner eigentlichen Bedeutung entkleidete „geil“ sagen würde. „Lovely“ fand er jedenfalls am Morgen auch den Blick in den Garten und Hinterhof des Invernevis: Ein perfekter Rasen mit blumenbewachsenen Säulchen, ein ovalrund beschnittener Strauch, blühende Büsche und darüber ein blauer Himmel mit zuckerweißen Wölkchen. Beim Frühstück teilte er den schlicht, aber geschmackvoll gedeckten Tisch mit Rosalyn, einer eleganten Dame mittleren Alters, die an der Westküste ein Resort mit selfcatering cottages betreibt. „Ich bin nach Inverness gekommen, weil ich hier geschäftlich zu tun habe. Aber auch, weil mir ab und an das Stadtleben fehlt. Und Shella ist wirklich eine wunderbare Gastgeberin. Ich steige immer wieder hier ab“, erklärte sie. Karl konnte sich diesem Lob nur anschließen.
Überquerung des Ness in Inverness
Nun also nach dem Frühstück strebt er – um seinen Koffer erleichtert, den er dank Shella in ihrer viktorianischen Villa hat lassen dürfen – dem River Ness entgegen. Die Schönheit der Vorgärten an der Fairfield Road, die sich anscheinend an Blumenvielfalt gegenseitig zu übertreffen suchen, hat seine Vorfreude auf die 55-Meilen-Radtour zum Old Manse im Whisky Heartland zwischen Glenfiddich und Glenlivet noch gesteigert. Als er den Ness auf der Brücke zur Innenstadt überquert, blinzelt er hinüber zu einem der Wahrzeichen der Stadt, der eisernen Hängebrücke für Fußgänger von 1881, die auf der City-Seite von zwei historischen Kirchtürmen flankiert wird, die der Free Church of Scotland und der Old High Church. In der Fußgängerzone der Church Street inmitten der City erhält er endlich beim Inverness Bike Hire seinen stummen Gefährten für die nächsten Tage, einen „Drahtesel“ mit 21 Gängen.
Begrüßung im Whiskyland
Nach 23 Meilen (36,8 Kilometern) und knapp zwei Stunden nicht immer spaßigen Pedalentretens entlang der vielbefahrenen Schnellstraße A96 nach Aberdeen wird Karl an seinen selbstauferlegten Forschungsauftrag erinnert. Ein hübsches Schild steht zwischen Gräsern und wilden Blumen am Straßenrand. „Welcome to Moray – Malt Whisky Country“ steht neben dem Logo des ans Highland angrenzenden Verwaltungsbezirks. Zwar wird als Whisky-Kernland gemeinhin die Gegend um den Fluss Spey bezeichnet, aber richtig ist auch: Die Speyside Region liegt im Bezirk Moray. Nachdem er das Örtchen Brodie und sein abseits hinter einem Wäldchen verstecktes märchenhaftes Schloss passiert hat, kann er in der idyllischen Kleinstadt Forres die für Radler nicht gerade ideale Schnellstraße endlich verlassen. Durch grüne Felder geht die Fahrt auf recht einsamer, leicht ansteigender Straße nunmehr nach Südosten.
Auf dem richtigen Pfad
Zwischen Lower Rafford und Upper Rafford bestätigt ihm eine braune Tourismus-Tafel, dass er auf der richtigen Fährte ist. Sie begrüßt ihn mit den Worten „Welcome to the Malt Whisky Trail“. Unter der Hauptzeile steht das Wort „follow“, gefolgt von einem Piktogramm, das ein pagodenhaftes Dach darstellt. Solche „Pagoden“ waren typisch für die Mälzereien, in denen die gewässerte Gerste auf perforierten Zwischenböden zum Trocknen auslag. Unter den Böden brannte das sogenannte Kiln-Feuer, dessen Rauch durch Boden und Getreide zog. Die seitlich offenen Pagodentürme dienten sozusagen als Rauchabzugshauben. Früher wurde für das Kiln-Feuer Torf oder Kohle benutzt. In modernen Mälzereien wird heutzutage Gas verbrannt, um das mälzende Getreide mit heißer Luft zu trocknen. Aber die Pagoden sind bis heute das im Übrigen denkmalgeschützte Symbol für die Produktion von Malt Whisky.
Nur wenige Minuten weiter weist ein solches Pagodenzeichen zur Dallas Dhu Distillery. Aber erstens ist diese Anlage aus dem 19. Jahrhundert nicht mehr in Betrieb, sondern dient nur noch als Museum. Sicher recht interessant – aber zweitens hat der Radler auf dem Weg ins Whisky Heartland noch die zweite gebirgige Hälfte seiner Tagesetappe vor sich. Also lässt er den Abzweig nach Dallas Dhu rechts liegen und pedaliert weiter geradeaus und bergan.
Nach einiger Zeit überholt ihn mit freundlichem Gruß eine sportliche Frau mittleren Alters auf einem Rennrad in zünftigem Dress. Er lässt sie davonziehen, schließlich ist sie ohne Gepäck und mit einem leichteren Gefährt unterwegs. Doch als sie ein Waldgebiet erreichen und die Steigung merklich zunimmt, merkt er, dass seine Vorderfrau in etwa hundert Metern Entfernung an Geschwindigkeit verliert. Das weckt seine niedersten Jagdinstinkte oder – freundlicher ausgedrückt – sportlichen Wettkampfambitionen. Offenbar hat sie in einen unteren Gang geschaltet. Er aber bleibt in einem mittleren Gang und aktiviert dafür umso mehr Muskelpower. Das treibt ihm zwar den Schweiß auf die Stirn, aber er rückt der Dame im bunten Dress Meter für Meter näher. Noch in deutlichem Abstand vor dem Ende der langen Steigung hat er sie tatsächlich eingeholt. Scheinbar beiläufig und unangestrengt fragt er sie, wie weit es denn bis zum Dorf Dallas sei, seinem Zwischenziel fernab der alten Destillerie Dallas. „Can‘t be too far anymore“, erwidert sie schnaufend, während sie mit dem Vorderrad bergan wedelt. Karl bedankt sich für die Auskunft und zieht nun seinerseits unter Aufbietung aller Muskelkraft davon.
Hinter der Hügelkuppe lichtet sich der Wald. Es geht nun leicht downhill. Karl lässt sein Trekkingrad von allein laufen und verschnauft erst einmal. Da hört er das Rennrad heranrauschen. Beim Vorbeibrausen ruft ihm die Dame im Dress zu: „Look over there. Those houses in the valley. That must be Dallas“. Karl ruft ihr noch „Thanks“ hinterher und denkt nicht im Entferntesten daran, den ungleichen Wettkampf nochmals aufzunehmen. Er spürt, wieviel Kraft ihn die Wettfahrt bergauf gekostet hat. „Wenn ich die Suche nach der Seele des Whiskys fortführen möchte, sollte ich meine Kräfte fortan sparsamer einsetzen“, sagt er sich.
Nach einer leichten Kurve verlässt Karl wie seine Vorfahrerin die Landstraße B9010 am Hang und „stürzt“ sich hinunter nach Dallas. Dort erwarten ihn keine Wolkenkratzer wie in der gleichnamigen texanischen Metropole, sondern zwei schnurgerade Reihen schlichter grauer zweistöckiger Häuser. Als Karl das Ortsschild am Nordostende des Straßendorfs passiert, saust die Rennradlerin schon am anderen Ende geradewegs aus dem etwa 500 Meter langen Dorf hinaus und begibt sich anscheinend auf die Heimfahrt. Auch Karl überlässt die etwa 200 Dörfler, die Berichten zufolge3 in besonders herzlicher Nachbarschaft leben und viele Festen feiern sollen, ihrer Idylle. Er allerdings wendet sich am Dorfende nach Südosten, überquert den River Lossie und gibt sich die Sporen für neue Anstiege – will er doch hinüber ins Tal des River Spey, der einer ganzen schottischen Whisky-Region seinen Namen gegeben hat, der wichtigsten zumal.
Als Lohn der Anstrengung, auf einen Kilometer einen Höhenunterschied von 60 Metern zu bewältigen, begegnet er bald einem anderem Lebewesen in farbigem Gewand: der Erika. Sie wächst linker Hand an der Böschung zwischen Gebirgssträßchen und Waldesrand. Hier oben wird ihn die in kräftigem Violett blühende Heide noch öfters erfreuen. Als der Wald verschwindet und einem grasbewachsenen Hang weicht, nutzt Karl die schräge Böschung unterhalb des Meikle Hill endlich zur Mittagsrast. Die süßen Äpfel von Shellas Frühstücksbüffet und ein paar Schlucke aus der Wasserflasche müssen genügen. Er hat die schmale Straße, die wegen ihrer Enge alle paar hundert Meter einen Ausweichplatz für den entgegenkommenden Verkehr bietet, quasi für sich allein. Den Meikle-Hügel im Rücken schaut er entspannt ins breite Lossie-Tal und hinüber zu dem Höhenrücken um den Hill Buie. Nach zehn Minuten, in denen gerade mal zwei Fahrzeuge vorbeigekommen sind, besteigt er wieder seinen eisernen Gefährten. Trotz des frugalen Mahls fühlt er sich erquickt. Das in Ruhe genossene Panorama hat sein Übriges getan. „Auf denn! Es ist bald halb zwei Uhr nachmittags. Und die Strecke bis zu meinem Zielort Glenrinnes zieht sich noch lang über Berg und Tal“, ermahnt er sich.
Eine Zeit lang kann er auf relativ ebener Höhenstraße radeln, aber dann geht es noch einmal hinauf um achtzig Meter bis zur Höhe von 300 Metern. Nach einer rasanten Abfahrt hinunter auf unter 200 Meter muss er sich in Upper Knockando, der ersten menschlichen Siedlung nach über zwölf Kilometern über einsame Höhen, zwischen zwei Weltmarken entscheiden: Rechts geht es nach Glenlivet, links nach Glenfiddich. Da sein Ziel Glenrinnes östlich des 840 Meter Ben Rinnes liegt und Glenlivet westlich davon, führt sein Kurs zunächst nach links. Der Whisky-Trail bietet so viele Varianten, aber er will seine Tagesetappe möglichst bald beenden. So wirft er an der nächsten Kreuzung, wo eine der braunen Trail-Tafeln zur renommierten Cardhu Distillery weist, nur einen interessierten Blick hinüber zu den links in Sichtweite stehenden Pagoden des „Home of Johnny Walker“ – und steuert weiter geradeaus. Aber wenig später verlässt er die Landstraße auf der Höhe und stößt endlich hinunter zum River Spey. Unten in Carron umkurvt er kurz die erst 2014 in Betrieb genommene Dalmunach Distillery4, Pernod Ricards neueste und modernste Brennerei, dann folgt er dem Speyside Way. Nach wenigen Kilometern überquert er ihn schließlich, diesen Fluss der Schottlands wichtigster Whisky-Region seinen Namen gab. Klar, dass Karl auf der Brücke ein Foto schießen muss. Auf beiden Seiten umrahmt von grasgrünen Böschungen und hohen Nadelhölzern fließt er breit und sprudelnd dahin, das Gewässer, dessen zahlreiche Nebenflüsse samt ihren Quellen so viele Destillerien speisen. Kein Wunder, dass in dieser regen- und wasserreichen Region am Ostrand der Highlands der Whisky zu Hause ist.
Namensgeber der Region: River Spey
Nach ein paar hundert Metern durch den Föhrenwald nimmt die Landstraße eine Kurve, überquert neben der Daluaine Distillery ein Spey-Nebenflüsschen und steigt abrupt wieder an. Von der Flussniederung gilt es erneut auf die Höhe zu gelangen. Karl schaltet hektisch in den niedrigsten Gang und lässt prompt die Kette von den Zahnrädern springen. Die Reparatur kostet ihn Zeit und zwei ölverschmierte Hände, die er anschließend im Bach mit Hilfe von Gras notdürftig säubert. Den Anstieg aus dem Flußtal um wiederum über achtzig Metern bewältigt er der Kette wegen mit aller Vorsicht. Oben rauscht die Fernstraße A95 aus den Highlands zur Küste. Er folgt ihr nur hundert Meter, um dann gleich wieder südostwärts in Richtung des Ben-Rinnes-Massivs abzubiegen. Die Nebenstraße wird immer einsamer, schießt hinunter in ein Flusstal, steigt hinter einem Cottage mit dem vielsagenden Namen Hobbit Hideaway wieder schweißtreibend an, so dass er schließlich – links und rechts der nochmals schmaler gewordenen Straße nur von Rindvieh umgeben – voller Zweifel die Karte auf dem Smartphone konsultiert. In der grellen Nachmittagssonne sind die Details abseits der Hauptstraßen schwer zu erkennen. Sicherheitshalber kehrt er um, hinunter zu den Hobbits, wieder hoch und dann rechts ab nach Edinvillie – ein Ort, an dem er eigentlich vorbeifahren wollte. Unten überquert er den River Linn, trifft keine Menschenseele, die er befragen könnte, fährt hinter der Ortsmitte natürlich abermals auf die Höhe, um dort doch wieder den Weg nach Südosten einzuschlagen.
Die Straße ist etwas breiter als der Weg auf der anderen Seite des Flusstals, bei dem er befürchtet hat, im Nirgendwo zu landen. Seine Zuversicht, auf dem richtigen Weg zu sein, wird durch den Stand der Sonne und den Anblick des Ben Rinnes im Süden gesteigert. Auf dessen jenseitige Südostseite muss er. Karl fährt flussaufwärts. Irgendwo da oben unterhalb des über 800 Meter hohen, sanft gerundeten Gipfels muss der Linn entspringen. Parallel zu dem Flusslauf in der Senke unter ihm gewinnt Karl Höhenmeter um Höhenmeter. Etwas frustriert muss er nach anstrengender Fahrt durch die Wiesen am Berghang feststellen, dass von rechts ein Weg auf seine Strecke stößt, bei dem es sich wohl um die Verbindung zum Hobbit Hideaway handelt, auf der er 30 Minuten zuvor unnützerweise kehrtgemacht hat.
Für den nunmehr gesteigerten Anstieg am Waldesrand entlang wirkt das etwas demotivierend. Die Steigung an sich ist nicht ärger als manches überwundene Stück zuvor. Aber sie ist lang und ohne flache Erholungsphasen zwischendurch. Hinterher wird er am Kartenmaterial feststellen, dass er von der Flussüberquerung in Edinvillie 175 Meter Höhenmeter bis zum Gebirgssattel auf 325 Metern bewältigt hat – die letzten 40 Höhenmeter jedoch schiebend. Die vielen Stunden im Sattel haben ihren Tribut gefordert. Ganz oben auf dem Sattel zwischen dem 571 Meter hohen Meikle Conval zur Linken und dem Rinnes mit seinen 840 Metern und vorgelagerten Hügeln Roy’s Hill (534 Meter) und Round Hill (411 Meter) zur Rechten kann Karl die sanfte Landschaft wieder genießen – zumal ihm vom steilen Hang des Conval wieder Erika mit violetter Pracht zulacht.
Aufwärts mit Erika
Die schottischen Täler (schottisch Tal = Glen) sind meist nach den Gewässern benannt, die durch sie fließen. Anders das Glenrinnes, das sich an der Südostseite des Ben Rinnes hinzieht. Ben beziehungsweise das gälische Beinn bedeutet „hoher Berg“. Der Ben Rinnes ist zwar 500 Meter niedriger als Schottlands höchster Berg, der Ben Nevis mit seinen 1345 Metern, aber der Rinnes ist bei Wanderern sehr beliebt, kann man doch von dem Sattel mit seinem Nachbarn Conval über die beiden Vorhügel bequem zum Gipfel spazieren. Der große Parkplatz und der Zugang zum Ben Rinnes Path sind von Karls Kurs unübersehbar.
Aber kurz vor seinem Ziel in Glenrinnes und so erschöpft, wie er ist, will sich der Bergradler nicht auch noch als Trail Mountain Biker ausprobieren. Er ist froh, nunmehr auf seinem Gebirgssträßchen das Gefälle hinunter zur Landstraße zwischen Dufftown, der Single Malt Capital, und dem Glenlivet-Tal ausnutzen zu können. Dort wendet er sich kurz nach Südosten in Richtung seines Ziels für den folgenden Tag und entdeckt an der nächsten Nebenstraße das Hinweisschild zum Old Manse, seiner Bleibe für die nächsten vier Tage. Nochmals geht es hinunter bis auf den Grund des Tals, wo das Dullan Water im Glenrinnes dem Fiddich entgegenfließt. Nach einer letzten Steigung erreicht Karl gegen five o`clock, also pünktlich zur Teatime das Ziel seiner Fahrt über Berg und Tal, über Bens und Glens, das Landhaus The Old Manse unter den Bäumen von Auchnastank – und vor allem mitten zwischen den beiden Glens mit dem besonders exquisiten Klang für Whisky-Liebhaber: Glenlivet und Glenfiddich.
3 siehe https://en.m.wikipedia.org/wiki/Dallas,_Moray 4 siehe https://whic.de/schottland/dalmunach