Читать книгу Der aus der NachbARSCHaft - Carola Käpernick - Страница 4

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Vorwort

Personen

Prolog

Der Einzug der Nachbarn X

Wir – also der Mann und ich

Die Nachbarn X

Auszug aus dem Lärmprotokoll

Das erste Drama

Auszug aus dem Lärmprotokoll

Mailwechsel mit UV

Die erste Eskalation

Brief an Familie X und andere Nachbarn

Mailwechsel mit UV am 26.1.

Herr X kehrt zurück

Unsere Anzeige beim Ordnungsamt

Auszug aus Dem Lärmprotokoll

Die nächsten beiden Polizeieinsätze

Auszug aus dem Lärmprotokoll

Die Mietminderung

Der 9. März

Der Rest der Woche

Gedanken die uns bewegen

Reparatur des Wasserschadens

Auszug aus dem Lärmprotokoll

Wir geben auf

Post vom Anwalt

Anzeige bei der Polizei

Auszug aus dem Lärmprotokoll

Ein Wochenende mit Überraschungseffekt

Notarzteinsatz

Strafanträge

Auszug aus dem Lärmprotokoll

April 2021

Mail an den Anwalt von Familie X

Auszug aus dem Lärmprotokoll

Zu früh gefreut

Ein teures Lerngeschenk für DV

Die Nachwehen

Gab es auch was Gutes?

Vorwort

Liebe Leserschaft, ich muss zugeben, auf diesen Wortwitz im Titel wurde ich aufmerksam gemacht. Aber er passt zu gut, als dass ich ihn ungenutzt vergessen könnte.

Grundsätzlich möchte ich klarstellen, dass ich ein respektvolles Miteinander anstrebe und sich ein Mensch den Titel im Titel eigentlich gar nicht verdienen kann. Dass der Nachbar X bzw. irgendwann die ganze Familie sich diesen Status erarbeitet haben, erfüllt mich mit Traurigkeit und Wut. Wut über mich selbst, weil ich spüre, wie mich das Nachbarschaftsverhältnis verändert, in meinen Gedanken und meinem Menschenbild. Ich will niemanden beleidigen, weder gedanklich noch in der direkten Kommunikation.

Sowohl mein Partner als auch ich, halten uns für tolerante und weltoffene Menschen, die versuchen Vorurteile als solche zu erkennen und sogar wenn möglich zu widerlegen. Doch wenn die gelebte Erfahrung krasser als jedes Vorurteil ist, dann fällt das verdammt schwer. Und wenn man emotional auch noch so betroffen ist, weil man beleidigt und verleumdet wird, dann schleicht sich auch schon mal ein Gedanke der Bestätigung ein, der uns erneut wütend und traurig macht, wenn wir ihn bemerken.

Es geht hier um Nachbarn, dessen Herkunft wir nicht kennen, die uns auch egal ist, denn auch deutsche Nachbarn wären untragbar, wenn sie sich so verhalten würden. Doch dieser Nachbarschaftsstreit bedient so dermaßen die Klischees, dass beim Lesen vielleicht der Eindruck entstehen könnte, dass wir ausländerfeindlich sind oder etwas gegen Leistungsempfänger haben. Meinen früheren Job habe ich aufgegeben, weil ich mich der persönlichen Veränderung entziehen wollte, die ich mitgemacht habe. Damals habe ich Kurse für ALG II Empfänger gegeben und versucht, mich standhaft gegen die Übernahme des klischeehaften Denkens zu wehren. Als mir das immer weniger gelungen ist, habe ich aufgehört, weil ich mich selbst nicht in die Richtung verändern möchte, in die ich mich spürbar entwickelt hatte. Mit reichlich Abstand zu der Entscheidung hatte ich mich regeneriert und wieder zu meiner linksgrünsozialen Position und meinem ausgeglichenen Menschenbild zurückgefunden.

Doch dann kamen die neuen Nachbarn. Und dummerweise wohne ich hier und kann mich denen nicht so ohne weiteres entziehen. Es ist unglaublich, was eine dauerhaft unerträgliche Wohnsituation mit einem Menschen macht, wie sie das Denken beeinflusst und auch wozu man sich hinreißen lässt, in seiner Hilflosigkeit. Würde ich das Buch lesen, käme mir sicher ab und an der Gedanke, dass meine Reaktionen auch unangemessen sind. Und vermutlich würde ich einen Großteil der beschriebenen Ereignisse belächeln. Das Lachen ist uns wirklich schon lange vergangen und ich bin nicht stolz darauf, dass ich mich im Vokabular mal so bedient habe, dass Nachbarn X das auch verstehen oder bei den Behörden einen Tipp gegeben habe, dass ich gewerbliches Nähen über uns vermute.

Was ich unbedingt klar stellen möchte, ich stelle die Familie nicht als Beispiel an den Pranger für Familien, die von Sozialleistungen leben oder aus dem Ausland kommen. Es geht um Verhaltensweisen die inakzeptabel und auch nicht mit kulturellen Unterschieden zu begründen sind und es geht darum, dass ich (und auch alle, mit denen ich persönlich über diese ganzen Erfahrungen gesprochen habe) nicht verstehe, warum diese Nachbarn es als eine Zumutung empfinden, sich an Regeln und eine Hausordnung halten zu sollen. Sondern dass sie stattdessen mit ihren Provokationen und leider auch den Situationen in denen Herr X sich einfach nicht unter Kontrolle hat, riskieren, eine wirklich schöne Wohnung zu verlieren.

Euch erwartet hier eine tatsächlich erlebte Story. Während des Lesens werdet ihr denken, dass ich maßlos übertrieben habe, aber ich bin mir sicher, dass ich es bei Weitem nicht so drastisch ausdrücken kann, wie es sich für uns und andere Nachbarn angefühlt hat. Daher kann ich euch leider auch keinen Spaß beim Lesen wünschen.

Warum ich dies Buch trotzdem schreibe? Allen, denen sowas auch mal passiert, möchte ich zeigen, dass wir nicht wehrlos sind. Aktuell weiß ich noch gar nicht, wie das Ganze ausgeht. Veränderungen werdet ihr vermutlich live erfahren, im Fortgang des Berichtes.

Die eingefügten Mails wurden nur dahingehend geändert, dass Namen anonymisiert wurden und ich vergessene Worte eingefügt oder mir aufgefallene Fehler korrigiert habe.

Um das Urheberrecht nicht für mich zu beanspruchen, muss ich natürlich klarstellen, dass Mails an mich von unserem Vermieter geschrieben wurden. Da ich mit meinem Namen eh bekannt bin, habe ich den manchmal nicht anonymisiert und ggf. den Mann weggelassen, obwohl er ursprünglich in Mails mit genannt war.

Schreiben vom Ordnungsamt habe ich weggelassen, um hier weder Postgeheimnis, Datenschutz oder Urheberrecht zu verletzen, die Inhalte jedoch in den Berichten zusammengefasst.

Personen

Wenn ich selbst lese, hasse ich Personenregister. Doch bei diesem Projekt, komme ich selbst nicht drum herum. Der Vorteil, ihr müsst euch gar keine Namen merken. Bei den Nachbarn kann es sich immer um dieselben Beteiligten handeln, aber auch um unterschiedliche. Es ist auch nicht sicher, dass ein real identischer Nachbar immer Vonabiszohnex heißt, je nach Anzahl der teilnehmenden Personen, kann er in einer Szene so bezeichnet werden und in der nächsten Vonzbisaohnex. X steht für die Familienmitglieder der besagten Familie, die innerhalb weniger Wochen eine ruhige gepflegte Wohnanlage zu einem Horrorhaus haben werden lassen. Hier gibt es ggf. auch Besucher, die dann mit der nachfolgenden Personenbezeichnung benannt werden. Ja, es klingt kompliziert, aber das wird er beim Lesen vermutlich nicht, beim Schreiben schon Ich bin wegen diesen Nachbarsbezeichnungen tatsächlich seit langem mal wieder auf Word ausgewichen, weil ich mich hier sehr gut auskenne und mir die komplizierteren Bezeichnungen in die Autokorrekturoptionen eingepflegt habe.

Ich = Autorin

Der Mann = der Mann der Autorin (Lebensgefährte)

Nachbar:in und Nachbarskind X = besagte Familie

Besucher:in X = Gast bei Familie X

Nachbar:in Vonabiszohnex = alle anderen Nachbarn – die nicht näher benannt werden.

Nachbar:in Vonzbisaohnex = alle anderen Nachbarn, wenn mehr als ein Nachbar in eine Szene verwickelt ist

Lies es als Nachbar:in von a bis z ohne x oder von z bis a ohne x! Hinter den Nachbarangaben kann ein M oder ein E in Klammern stehen, das sagt aus, ob sie im Haus als Eigentümer wohnen oder wie wir, als Mieter. Nicht, dass das eine große Rolle spielen würde, aber ich finde den Umstand, dass Wohnungseigentümer sich von Mietern anderer Eigentümer das hier bieten lassen müssen, noch trauriger, als unser eigenes Schicksal.

UV = unser Vermieter

DV = deren Vermieter

HM = ein Eigentümer, der so eine Art Hausmeister ist, wohnt seit kurzem nicht mehr im Haus

HV = ein beliebiger Mitarbeiter der Hausverwaltung

Es kommen weitere Personen vor, die dann entweder mit Berufsbezeichnung (Polizist, Mitarbeiter auf dem Ordnungsamt oder Handwerker) benannt werden.

Der aus der NachbARSCHaft

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