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Vorwort
ОглавлениеLiebe Leserinnen und Leser meiner Bücher,
liebe Kunstinteressierte!
Vor mehr als 30 Jahren nahm mich mein inzwischen leider verstorbener Onkel Helmut einmal mit zu einer Gemäldeausstellung ins hessische Kloster Arnsburg. Dort stellten Künstler ihre Bilder verschiedenster Stilrichtungen im Dormitorium aus und ich sah das erste Mal Kunst in Nahaufnahme.
In der Schule (immerhin das Gymnasium!) war bis dato noch niemand auf die Idee gekommen, uns mit Malerei von Angesicht zu Angesicht zu konfrontieren. Im Gegenteil, das Einzige, an das ich mich in Verbindung mit dem Kunstunterricht erinnern kann, war die Zentral- oder Fluchtpunktperspektive, die immer und immer wieder durchgenommen wurde. Nicht, dass es mir später einmal nicht zugutekommen sollte, aber das war nun wirklich zuviel der Perspektive...
Plötzlich hieß das Fach auch nicht mehr Kunst, man nannte es nun "Polytechnik" - und beschäftigte uns mit Werkeln an der Werkbank, dem Herstellen von Holzfurnier und dem Entwickeln von eigenen Schachbrettern. Naja, jedem das Seine. Nur von Picasso, Monet, Renoir oder Van Gogh hatte ich noch nicht viel gehört oder gesehen. Dies hat mir doch tatsächlich eine Sonderzeitschrift, die „MALER“ hieß, Mitte der 80er-Jahre nahegebracht.
Irgendwann kaufte ich mir – inspiriert durch diese Hefte - in einem der damals üblichen Bastelläden die ersten Ölfarben und legte los. Ziel meiner Aufgabenstellung war Monets "Studie einer Figur im Freien (nach links blickend)" aus dem Jahre 1886. Vorlage war ein kleines Bild im Sonderheft "Monet" dieser Serie, die ich heute noch im Sammelordner bei mir im Regal stehen habe. Niemand hatte mir beigebracht, wie man mit Ölfarben umgeht, aber ich wollte als erstes zumindest mal einen "Monet" kopieren. Man ist ja bescheiden…
So fing alles an.
Später habe ich die Malschule des international bekannten Jagd- und Tiermalers Dieter Schiele, einem Großneffen des österreichischen Expressionisten Egon Schiele, besucht und für mehrere Jahre an seinem Wissen teilhaben können. Es folgten Ausstellungen in verschiedenen Galerien, Einzelausstellungen und die Präsentation an den Kunstschulen.
Ich habe aber immer wieder auch bei ganz verschiedenen Künstlern Unterricht genommen, um neue Ideen umzusetzen und zu sehen, was man außer der Dame mit dem Sonnenschirm noch so malen kann. Heute male ich gerne auch abstrakt, probiere nach Lust und Laune etwas aus, mische gerne die Techniken und Materialien, ob Kaffeebohnen oder Kartoffelnetze - mittlerweile bin ich da ziemlich flexibel.
„Wild zu sein“ auf der Leinwand habe ich mich anfangs nicht getraut, aber mit der Zeit und den Jahren wurde ich immer mutiger.
In dem vorliegenden Band, den ich ursprünglich nur für mich selbst als Übersicht (und zur Erinnerung) erstellt habe, können Sie einige meiner Werke sehen. Zu fast jedem Bild habe ich Gedanken, Erinnerungen oder Assoziationen niedergeschrieben. Manchmal auch Liedtexte, Gedichte, Zitate oder Auszüge aus meinen Romanen, sofern sie zu dem Motiv passten.
Vielleicht gefällt Ihnen ja das eine oder andere Werk, vielleicht brauchen Sie nach all dem Input aus dem Netz der Unmöglichkeiten einmal ein bisschen was "fürs Auge", dann genießen Sie den Spaziergang durch drei kreative Jahrzehnte. Es ist nur ein Ausschnitt, viele Bilder sind leider nicht mehr aufzufinden (Ich sag's ja immer: Wer den Speicher räumt, ist klar im Vorteil!) - vielleicht tauchen Sie aber irgendwann einmal wieder auf.
Da fällt mir ein, vor noch gar nicht allzu langer Zeit hat man noch nicht alles und jedes dokumentiert. Es reichten meist zwei 24er-Farbfilme für einen zweiwöchigen Urlaub. Heute undenkbar!
Manches bleibt einem somit nur in der Erinnerung…
In diesem Sinne, viel Vergnügen beim Schmökern und mit meinen Bildern!
Ihre
Carola van Daxx