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WUT

Martina Raguse

Ich bestehe nur aus Wut, wohin mit ihr. Nein, ich will sie behalten, sonst kommt die Traurigkeit. Scheiß Krebs, er will den Körper zerstören, will uns in die ewigen Jagdgründe befördern. Nicht irgendwann, nein, nein, er macht es, wann er will, aus heiterem Himmel an einem schönen Sommertag, viel zu früh.

Du darfst und sollst nicht sterben, nicht jetzt, so jung.

Machtlosigkeit, ich fühle mich so machtlos, wie mag es erst ihm gehen. In ihm tobt der Mörder.

Er ist wehrlos ausgeliefert, kann nichts tun, vielleicht ein wenig den Schein wahren. »Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich bin nur traurig, wenn ich an meine Liebsten denke.«

Scheiße, ich bin so wütend. Und doch sterben wir alle, sind alle tickende Zeitbomben. Aber mit dieser Gewissheit im Bewusstsein kann man doch nicht leben.

Ich muss es verdrängen, immer wieder, der Tod lauert überall, das Leben aber auch. Man sagt, man stirbt nur an einem Tag, an allen anderen Tagen lebt man.

Ein Spruch, der mich erinnert, ich kann handeln, bin nicht nur hilflos. Was ist, wenn er geht? Wann gehe ich? Wann gehen die Menschen um mich herum? Vor mir, mit mir, nach mir?

Wer macht den Plan? Gibt es einen Plan? Was soll das Ganze?

Die Fragen finden sich in der Unendlichkeit und treffen auf keine einzige Antwort. Wozu also Fragen? Auch darauf habe ich keine Antwort.

Facetten von Dunkel

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