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Meinen Enkelkindern

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ZUM (BEZIEHUNGS-)GELEIT:
EIN VORWORT

»Eine Beziehung ist immer das Resultat von dem, was die Beteiligten investiert haben – nicht mehr, aber auch nicht weniger.«

Ein schöner Satz. Doch sehr schwer verständlich, da kaum einer weiß, was der Begriff Beziehung überhaupt beinhaltet. Dabei dürfte es das meist benützte und strapazierte Wort im zwischenmenschlichen Bereich sein.

Wir streben zwar nach Beziehungen, leben in Beziehungen, und sprechen, sprechen, sprechen über Beziehungen ... und alle haben wir Vorstellungen, wie für uns eine »gute« Beziehung aussehen sollte – um dann zu erleben, daß die Realität ganz anders aussieht. Beziehungswünsche und Beziehungsalltag klaffen meistens meilenweit auseinander. Der übliche bedauerliche Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Warum?

Weil nach wie vor kaum jemand richtig auf das intensive, auf Langzeit geplante Unternehmen »Beziehung« vorbereitet ist. Jeder meint doch sowieso, er könne es. Ein meist fataler Irrtum, wie alleine schon die Scheidungsziffern beweisen.

»Es wird wieder mehr geheiratet«, höre ich immer wieder. Na und? Es wird auch mehr geschieden. Mir scheint, für Beziehungen braucht man auch eine Ausbildung – besser früher als später!

Kaum ein anderes Gebiet wirft so viele Fragen auf:

Was ist das überhaupt – eine Beziehung? Wie entsteht sie? Warum fühlen sich zwei Menschen zueinander hingezogen? Warum kann eine Beziehung plötzlich aufhören? Wie kann sie verbessert und entwickelt werden? Was bringt sie überhaupt zum Ticken?

Zwar gibt es vielerlei Erklärungs- und Lösungsmodelle für alle nur erdenklichen Situationen in der Arbeitswelt – aber im privaten Bereich hapert es damit. Eigentlich ein deutlicher Hinweis darauf, wie leicht der emotional kommunikative Bereich des Menschen – also das, was tatsächlich in der Paarbeziehung geschieht – noch immer als zweitrangig betrachtet wird.

Dabei weiß jeder Unternehmensberater nur zu genau, daß unbewältigte oder schlecht verarbeitete persönliche Konflikte früher oder später jeden einholen. Eine Wahrheit, der jedoch in der Arbeitswelt trotz aller Kurs- und Seminarvarianten noch immer nicht genügend Rechenschaft getragen wird. Der kommunikationstechnisch noch so geübte Manager, der abends nach Hause zu seiner Familie kommt, sieht sich einem emotionalen Erwartungsfeld ausgesetzt, auf das ihn nichts und niemand vorbereitet hat – am allerwenigsten seine Erziehung. Kein Wunder also, daß er morgens mit Wonne wieder dorthin zurückkehrt, wo ihm niemand emotional-kommunikative Unzulänglichkeit vorwerfen kann: in sein Büro.

Ein böser Fehler – gerade in unserer leistungsorientierten Gesellschaft, denn: Wer seine persönlichen und seine Beziehungs-Schwierigkeiten nicht lösen lernt, wird auch beruflich / hierarchisch irgendwann ins Straucheln geraten.

Warum?

Unsere Energie, unser Lebensmotor, wird von unserer emotionalen Seite gespeist, genau wie unsere körperliche Gesundheit. Den wichtigsten Ausdruck seiner Emotionalität erlebt jeder Mensch nach wie vor in seinen Beziehungen. Hier erhält jeder einen deutlichen Spiegel präsentiert, wie es in Wirklichkeit um ihn steht.

Jedes Verdrängen oder Mißachten von Konflikten in diesem Bereich bringt uns um die Chance, eine entscheidende Verbesserung unserer Lebenssituation und -qualität wahrzunehmen.

Wenn wir aber nicht verdrängen und nicht mißachten, müssen wir unter Umständen die Konsequenz ziehen und eine für uns unbefriedigende Beziehung beenden. Um dann – mit mehr Beziehungswissen und größerer Selbsterkenntnis – eine neue Partnerschaft einzugehen, möglichst ohne die alten Beziehungsfehler zu wiederholen. Unser Leben ist zu kurz, um unglücklich in einer Beziehung ... bis daß der Tod uns endlich! scheidet – auszuharren.

In den meisten Fällen hätte es aber gar nicht zu einer Trennung kommen müssen – wenn beide Partner in der Lage gewesen wären, rechtzeitig das Richtige für sich und ihre Beziehung zu tun. Nur fehlte es, wie so häufig, am Beziehungs-Know-how.

Da Beziehungen aber (psycho)logische Systeme ohne Zufälligkeiten sind, kann Gott sei Dank jeder lernen, besser und entwicklungsfähiger damit umzugehen. Eine gute und beglückende Beziehung ist noch immer die Grundlage für ein erfülltes und erfolgreiches Leben.

In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Lesern eine anregende und motivierende Zeit mit meinem Buch!

Catherine Herriger

Bis dass der Tod Euch endlich scheidet

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