Читать книгу Das Herz der Wölfin - Cathy McAllister - Страница 6
ОглавлениеKapitel 2
Nachdem Fulk sich gebadet hatte, ließ er seine Wunden von seiner Schwester versorgen. Zum Glück waren es nur recht harmlose Kratzer, die bald heilen würden. Nur der Schnitt auf seinem linken Oberschenkel bereitete ihm ein wenig Probleme beim Laufen.
„Soll ich die Gefangenen auch versorgen? Ich glaube, sie sind ebenfalls verletzt“, fragte Gisela ihren Bruder.
Fulk schnaubte verächtlich.
„Habe ich sie vielleicht gebeten, uns anzugreifen?“
Gisela legte beschwichtigend eine Hand auf Fulks Arm und schaute ihn aus ihren freundlichen, braunen Augen an.
„Es ist unsere Christenpflicht, sie anständig zu versorgen, auch wenn du vorhast, sie hinzurichten“, sagte sie unbeirrt.
„Nun gut, wenn du unbedingt willst“, brummte Fulk. „Aber du gehst nicht allein! Ich werde mit dir gehen, morgen früh. Sie werden schon so lange überleben.“
„Wie du meinst, Bruder. Aber morgen nach dem Frühmahl werden wir nach ihren Verletzungen schauen. – Ich werde mich dann jetzt zur Nachtruhe begeben, wenn du mich nicht mehr brauchst.“
„Nein, nein. Ich komm schon zurecht. – Geh nur und schlaf gut.“
„Danke. Du auch. – Soll ich dir einen Trunk bringen lassen, der dich besser einschlafen lässt?“
„Nein“, wehrte Fulk ab. „Ich brauche wirklich nichts, Schwester. Nur etwas Ruhe.“
Gisela erhob sich und gab ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange.
„Gute Nacht!“
„Gute Nacht!“
Fulk fühlte sich rastlos. Er begann, in seinem Zimmer auf und ab zu laufen. Immer wieder ging ihm der Überfall durch den Kopf. Wieso hatten die Wikinger gerade seine Festung angegriffen? Es gab einige, die dichter an der Küste lagen und einfacher zu erreichen waren. Und wieso folgten die wilden Krieger einem bartlosen Jüngling? Er musste etwas Besonderes sein.
„Verdammt! Wenn ich nur wüsste, was das alles zu bedeuten hat!“
Da Fulk viel zu aufgeregt zum Schlafen war, beschloss er, noch einmal nach seinen Männern zu sehen.
Brice hatte es an der Schulter erwischt und es war fraglich, ob ihm die volle Beweglichkeit seines Schwertarms erhalten bleiben würde. Engilbert war am Oberarm verletzt, zum Glück am linken und er hatte ein paar kleinere Verletzungen an Brust und Armen. Drei seiner Krieger waren schwer verwundet und es war nicht sicher, ob sie die Nacht überstehen würden. Zuerst suchte Fulk seinen Vetter in dessen Zimmer auf und wünschte ihm pflichtschuldig eine baldige Genesung und eine gute Nacht. Dann schaute er nach den verletzten Kriegern und ging zuletzt zu seinem Freund, der sich mit einem Stuhl vor das Feuer gesetzt hatte und einen Becher mit gewürztem Apfelwein leerte. Fulk zog sich ebenfalls einen Stuhl heran und setzte sich zu ihm.
„Wie geht es deiner Schulter? Hast du Schmerzen?“, fragte er und nahm einen Becher mit Met entgegen, den eine Magd ihm reichte.
„Es ist nicht so schlimm. Das hilft darüber hinweg. Noch einen Becher und ich schlaf selig wie ein Neugeborenes“, antwortete Brice mit einem Grinsen. „Und wie steht es bei dir?“
„Ach, halb so wild.“ Fulk nahm einen tiefen Zug von dem Met und wischte sich über den Mund. „Meine Schwester will morgen früh unbedingt die gefangenen Wikinger versorgen. Sie meint, es wäre unsere Christenpflicht. Pah!“
Fulk nahm einen weiteren Schluck. Er starrte in die flackernden Flammen des Feuers. Ein durchgeglühtes Holzscheit barst auseinander und Funken sprühten.
„So unrecht hat sie doch nicht. Was ist schon dabei, wenn du sie ihre Wunden versorgen lässt?“ Brice winkte einer Magd und orderte einen neuen Becher Apfelwein, dann wandte er sich wieder seinem Freund zu. „Was hast du jetzt eigentlich mit deinen Gefangenen vor?“
„Darüber werde ich mir morgen den Kopf zerbrechen. Ich werde jetzt noch mal nach diesem jungen Anführer sehen und versuchen, etwas aus ihm heraus zu bekommen. Er ist verdammt jung für einen Anführer.“
Entschlossen leerte Fulk seinen Becher in einem Zug und knallte ihn vor sich auf den Tisch.
„Vielleicht ist er der Sohn eines Anführers. Männer folgen keinem kleinen Jungen, wenn er nicht etwas Besonderes ist“, überlegte Brice und kratzte sich ausgiebig das Kinn.
„Eben das ist es, was mir Kopfzerbrechen bereitet“, seufzte Fulk. „Ich nehme ihn mir noch einmal vor. Wir sehen uns morgen beim Frühmahl.“
„Ja. Eine gute Nacht.“
Fulk erhob sich und legte seine Hand auf Brice gesunde Schulter. „Gute Nacht!“
Fulk ließ sich die Tür von einem Wärter aufschließen und betrat den Verschlag, wo man den Anführer der Wikinger untergebracht hatte. Der Wärter steckte zwei Fackeln in eiserne Wandhalterungen, denn es war sehr dunkel in dem kleinen, fensterlosen Raum. Fulk gewahrte den jungen Wikinger, der auf der harten Bank hockte und ihn aus türkisfarbenen Augen anfunkelte. Er trug noch immer das Wolfsfell mit Kopf auf dem Haupt, was ihm trotz seiner weichen Gesichtszüge eine gewisse animalische Bedrohlichkeit verlieh.
„Lass uns allein!“, befahl Fulk dem Wärter.
„Aber Herr, er ist vielleicht gefährlich!“
„Hast du Schwierigkeiten damit, meine Befehle zu befolgen?“, fragte Fulk mit drohender Stimme.
„Nein, gewiss nicht Herr Graf!“, antwortete der Wärter unterwürfig und verließ den Raum, die Tür hinter sich schließend.
Eine Weile herrschte Schweigen, während Wikinger und Franke sich gegenseitig herausfordernd musterten. Es gefiel Fulk, dass der Junge keine Angst zeigte, auch wenn er sie sicherlich hatte. Jeder vernünftige Mann hatte Angst. Fulk nahm sich die Zeit, sein Gegenüber genau zu betrachten. Die ledernen Beinkleider waren blutbefleckt und am Oberschenkel sogar blutdurchtränkt. Der Junge war also doch verletzt. Die Tunika war teilweise zerrissen und der lederne Brustpanzer, den der Wikinger darüber trug, war mit seltsamen Zeichen verziert. Das Gesicht des Jungen war verdreckt, was seine hellen Augen noch mehr leuchten ließ. Die Gesichtszüge waren fast zu schön für einen Jungen. Die Nase schlank und kühn geschwungen, die Lippen voll und die Augen wurden von langen Wimpern und fein geschwungenen Brauen umrahmt.
„Wie nennt man dich?“, wollte er wissen.
„Ylfa!“, antwortete der Wikinger brummig.
„Du bist verletzt!“, sagte Fulk und deutete auf die blutige Hose.
„Ein Kratzer!“, sagte Ylfa abfällig. „Ist nicht meine erste Verletzung.“
„Trotzdem werde ich das untersuchen lassen“, sagte Fulk bestimmt und rief den Wärter.
Es dauerte nicht lange, bis der Gerufene in den Raum geeilt kam. Er blickte mit grimmiger Miene umher, offenbar in dem Glauben, der Gefangene hätte irgendwelche Schwierigkeiten gemacht. Als er die Lage erfasst hatte und offensichtlich keine Gefahr zu drohen schien, wandte er sich Fulk zu, in Erwartung eines Befehls.
Fulk sprach, ohne den Blick von dem Gefangenen abzuwenden.
„Schick nach Jungfer Gisela. Sie soll etwas zum Verbinden mitbringen.“
Der Wärter nickte und eilte davon.
„Ich brauche kein Weib, das mich wickelt wie ein Kleinkind“, knurrte Ylfa.
„Das entscheide ich! Du hast hier keinerlei Rechte mehr. Ich will, dass du bei bester Gesundheit bist, wenn ich über dein weiteres Schicksal entscheide.“
„Reine Verschwendung, wenn du mich sowieso töten willst. Glaube nicht, dass ich Angst davor habe“, sagte Ylfa mit einem mühsam verborgenen Zittern in der Stimme.
„Natürlich nicht!“, antwortete Fulk mit einem gönnerhaften Grinsen.
Das Bürschchen imponierte ihm immer mehr. Wer auch immer sein Vater war, er konnte stolz auf seinen Sohn sein.
„Warum hast du meine Festung überfallen? Es gibt einige Anlagen, die besser gelegen sind, dichter am Meer. Was hat dich hier her verschlagen?“
Ylfa schwieg beharrlich.
„Nun, vielleicht braucht es ein wenig Überredungskunst, um deine Zunge zu lockern. Wie würde dir die Peitsche gefallen? Sie hat schon stärkere Männer als dich zum Reden gebracht“, sagte Fulk mit bedrohlichem Unterton.
„Du bist seltsam, Franke. Erst willst du meine Wunden heilen, dann drohst du mir mit der Peitsche. Ist das bei euch etwa so üblich?“
Fulk fluchte im Stillen. Das hatte er nun davon, dass er sich von Giselas Gutmütigkeit hatte anstecken lassen. Nun war seine Glaubwürdigkeit dahin.
„Denk nicht, dass ich davor zurückschrecke, dir wehzutun. Es gibt einige Methoden, die dich quälen, ohne dabei allzu großen körperlichen Schaden anzurichten.“
Mit Genugtuung registrierte er das kurze Aufblitzen von Angst auf dem Gesicht des Wikingers, auch wenn dieser sich schnell wieder unter Kontrolle hatte.
„Überlege es dir gut!“
In diesem Moment betrat Gisela mit einem Korb über dem Arm den Verschlag. Fragend sah sie ihren Bruder an. Hatte er nicht gemeint, dass sie erst morgen nach dem Gefangenen sehen würden? Ihr Blick fiel auf den Wikinger, der noch erstaunlich jung aussah. Das sollte der Anführer der wilden Wikingerbande sein? Sicher, Männer zogen jung in die Schlacht. Doch nicht als Anführer von Männern, die nicht nur älter, sondern auch erfahrener waren. Irgendetwas stimmte hier nicht, das spürte Gisela. Sie konnte nur noch nicht sagen, was es war.
„Da bist du ja, Schwester. Der Junge ist am Oberschenkel verletzt. Ich werde nach Wasser schicken lassen, dass du die Wunde reinigen kannst.“
„Nicht notwendig, Bruder. Das habe ich schon getan. Es müsste gleich jemand kommen“, antwortete Gisela.
„Gut!“ Fulk wandte sich an Ylfa. „Kann ich dir trauen, wenn ich meiner Schwester erlaube, dich zu versorgen? Ich warne dich – eine falsche Bewegung und du bist ein toter Mann.“
Ylfa grinste verächtlich. „Keine Angst. Ich mach der Kleinen schon nichts.“
Gisela drängte sich an ihrem Bruder vorbei und stellte ihren Korb neben die Bank. „Zieh deine Hosen aus!“
„Nun mach schon! Tu, was sie gesagt hat!“, schnauzte Fulk, als der Junge zögerte.
„Nein! Sie soll die Hose aufschneiden!“, begehrte Ylfa auf.
Fulk grinste höhnisch.
„So, das Bübchen geniert sich, vor einer Dame die Hosen fallen zu lassen.“ Er wandte sich an Gisela, die ihre Hände in die schmalen Hüften gestemmt hatte. „Mach schon. Schneid ihm die verdammten Hosen auf. Ich wollte nicht die ganze Nacht hier verbringen.“
***
Gisela seufzte ergeben und nahm ein Messer zur Hand, mit dem sie die Hose auftrennte, um die Wunde großflächig freizulegen. Der Schnitt war zum Glück nicht tief und hatte keinen Muskel verletzt. Trotzdem hatte die Wunde viel geblutet und war jetzt verkrustet und schmutzig.
Ein Knecht kam mit dem heißen Wasser.
„Ah, gerade zur rechten Zeit!“, bemerkte Fulk und deutete dem Bediensteten, das Wasser neben Giselas Korb zu stellen. Vorsichtig wusch Fulks Schwester die Wunde, strich eine heilende Salbe darauf und verband das Bein. Prüfend sah sie Ylfa in die hellblauen Augen, dann lächelte sie. „Sitzt der Verband auch nicht zu fest?“
„Nein, danke“, antwortete Ylfa. „Du hast Zauberhände. Die Wunde tut fast gar nicht mehr weh.“
„Nun, so ist das eben. – Männer kämpfen und Frauen flicken sie wieder zusammen“, sagte Gisela bedeutsam und betonte die Worte „Männer“ und „Frauen“. Mit diebischem Vergnügen registrierte sie, dass Ylfa errötete. Sie hatte verstanden.
„Können wir dann jetzt?“, fragte Fulk leicht genervt. „Ich würde gern in mein Bett, ehe der Morgen graut.“
Gisela packte ihre Sachen zusammen und verließ mit ihrem Bruder den kleinen Raum. Der Wärter verschloss gewissenhaft die schwere Tür und wünschte seinen Herrschaften eine angenehme Nachtruhe.
***
„Wenn ich nun schon mal hier bin, möchte ich auch nach den anderen Gefangenen sehen“, verlangte Gisela, nachdem sie mit Fulk den Verschlag verlassen hatte.
Fulk stöhnte. Das hatte er davon, dass er seine Schwester hatte rufen lassen. Frauen brachten einem Nichts als Unannehmlichkeiten ein.
„Morgen kannst du sie versorgen. Für heute Nacht habe ich genug von dreckigen Barbaren. Du wirst jetzt zu Bett gehen und ich auch!“, sagte er, entschlossen nicht wieder klein beizugeben.
Gisela blieb ruckartig stehen, stellte ihren Korb ab und stemmte die Hände in die Hüften. Fulk blieb stehen und sah sie erstaunt an. Sie reichte ihm nur bis zur Brust und war sehr zierlich gebaut, aber wie sie so entschlossen dastand und ihn wütend anfunkelte, bekam er gehörigen Respekt vor ihr. Sie erinnerte ihn in diesem Moment an seine Mutter, die eine sehr resolute Persönlichkeit gewesen war.
„Oh nein, lieber Bruder! In dieser Sache wird es nach meinem Willen gehen, sonst kannst du was erleben!“
„Was bist du plötzlich so aufsässig? So kenn ich dich ja gar nicht.“
Fulk schwankte zwischen Ärger und Belustigung.
„Dann, mein lieber großer Bruder, wird es langsam Zeit, dass du mich kennenlernst. – Also – wollen wir uns nun lange streiten oder können wir jetzt endlich zu den Gefangenen gehen, damit wir heute noch ins Bett kommen?“
Seufzend gab Fulk sich geschlagen. Sie hatte recht. Ihm stand nicht der Sinn nach endlosen Diskussionen. Er war müde und die Aussicht, endlich in sein Gemach zu kommen, war es wert, seiner plötzlich so störrischen kleinen Schwester nachzugeben.
„Also gut, wenn du sonst keine Ruhe geben willst ...“, lenkte er ein.
So statteten sie also auch Ylfas Männern einen Besuch ab. Für Gisela gab es nicht viel zu tun und sie war mit den drei Kriegern recht schnell fertig. Gerade legte sie dem letzten Gefangenen einen Schulterverband an, als dieser nach ihrem Handgelenk griff. Erschrocken schrie Gisela auf und Fulk wollte sich schon auf den Mann stürzen.
„Anführer gut? – Wunde Bein!“, fragte der Mann in gebrochener fränkischer Sprache.
Gisela nickte. „Ja, eurem Anführer geht es gut. Die Wunde ist nicht so schlimm“, erklärte sie.
Erleichterung zeigte sich auf dem Gesicht des Wikingers und er ließ Giselas Handgelenk los. „Danke!“
„Schon gut. Aber jetzt halte still, damit ich deinen Verband zu Ende anlegen kann.“
Als Fulk und Gisela die Halle betraten, war Brice bereits verschwunden. Scheinbar hatte er doch endlich den Weg ins Bett gefunden.
„Diese Wikinger machen sich ganz schöne Sorgen um den Jungen. Wirklich komische Bande“, stellte Fulk fest.
„Dein Gefangener ist auch nicht das, was er zu sein scheint“, sagte Gisela bedeutungsvoll.
„Was meinst du damit?“, wollte Fulk wissen. Es warf seiner Schwester einen abschätzenden Blick zu. Was für ein Spiel war das nun schon wieder?
„Das musst du schon selbst herausfinden. Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht!“
Mit diesen Worten ließ sie ihren Bruder in der Halle stehen und ging die Treppe hinauf zu ihrem Gemach. Fulk sah ihr verwirrt und ratlos hinterher. Seit wann sprach seine Schwester so in Rätseln? Was war mit diesem Wikingerjungen?
***
Ylfa verbrachte eine höchst unangenehme Nacht. In ihrem Verschlag war es bitterkalt und trotz der guten Versorgung schmerzte ihre Wunde. Zudem plagte sie die Ungewissheit ihres Schicksals. Die Schwester des Grafen schien ihr Geheimnis erraten zu haben. Würde sie es für sich behalten? Und wäre es eher schlecht oder gut für sie, wenn dieser Franke um ihr Geheimnis wusste? Vielleicht würde er sie dann nicht foltern, aber gewiss würde er versuchen, sie mit Gewalt zu nehmen. Sie wusste nicht, welche Aussicht ihr als das geringere Übel erschien. Es gab wohl keinen Krieger, den der Gedanke an Folter nicht schreckte. Aber war die Entehrung durch einen Franken minder schlimm?
Der Gedanke, mit diesem für einen Franken erstaunlich großen, gut gebauten Mann zu verschmelzen ließ eine seltsame Unruhe in ihr aufkommen, die ihr Herz schnell und unregelmäßig schlagen ließ und ein flaues Gefühl in ihrem Bauch hervor rief. Sie machte sich nicht viel aus seiner Narbe. Viele Krieger hatten Narben. Dennoch fand sie den Franken höchst beunruhigend. Er ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Wie sich seine rabenschwarzen Locken wohl anfühlen mochten?
Als sie mit ihm gekämpft hatte, waren sie im Nacken zusammengebunden gewesen, während er bei seinem Besuch in ihrem Gefängnis die Haare offen getragen hatte. Sie reichten ihm weit über die breiten Schultern hinab und gaben ihm ein wildes, verwegenes Aussehen. Im Gegensatz zu den Wikingern trug er keinen Bart, der seine markanten, attraktiven Gesichtszüge versteckte. Am meisten hatten sie jedoch die grünen Augen und die sinnlich geschwungenen Lippen beeindruckt. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn er sie mit diesen Lippen ...?
Ylfa sprang ärgerlich von der Bank auf.
„Verdammt! Jetzt benehme ich mich schon wie ein wollüstiges Weibsbild! Ich bin ein Krieger – ein Wikinger – und dieser elende Franke ist mein Feind!“