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Nichts als Malerei

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Nichts als Malerei war mein größter Wunsch, seit ich denken kann. Vorerst begnügte ich mich mit der Gestaltung in allen Variationen, denn es dauerte noch viele Jahre, bevor ich mit der Malerei und Bildhauerei beginnen konnte.

Die Ausbildung in der Gutenbergschule Leipzig zur Schriftsetzerin brachte mir erste Erfolge mit der Schrift, Gestaltung und im Umgang mit Farben, dem Zeichnen und Entwerfen.

Das Kennenlernen verschiedener Papiersorten war und ist auch in der Malerei von Vorteil. Ich liebe Papiere und habe immer einen größeren Vorrat im Atelier.

1979 – Nicht mehr ganz jung, um noch einmal ein neues Leben zu beginnen, wagte ich den Sprung einer Neuorientierung. Endlich konnte mein Traum von der Malerei und Graphik Wirklichkeit werden. Im Kurs an der Volkshochschule in Braunschweig arbeitete ich an einer Mappe für die Bewerbung zur Kunsthochschule.

1980 empfahl mir ein Lehrer, nach Frankreich in das ›Atelier Artistique International de Séguret‹ zu fahren. Er kannte den Künstler von seinen Provencereisen.

Da ich Bedenken hatte, angenommen zu werden, schrieb Herr Hinrichs an den Künstler Arthur Langlet und empfahl mich.

Ich wurde aufgefordert, Fotos meiner Arbeiten und meinen Lebenslauf zu schicken.

Im Januar 1981 kam der Brief mit der Bestätigung für den ersten Studienaufenthalt im Atelier.

Seit dem ersten Aufenthalt war ich fast jedes Jahr in der Provence, in Séguret. Heute kann ich mit Gewissheit sagen, es hat meine gesamte künstlerische Laufbahn, mein Leben überhaupt, beeinflusst. Dort konnte ich viele interessante, bekannte und auch unbekannte Künstlerinnen und Künstler aus anderen Ländern treffen, durch das Schauen lernen.

Zurück in Deutschland habe ich immer großes Heimweh nach Séguret, nach der Provence überhaupt. Nicht ohne Grund malten viele der bekannten Impressionisten und Expressionisten, Künstlerinnen und Künstler aus vielen Ländern in der Provence.

Der Hauptgrund ist das Licht.

Matisse schrieb einmal:

»Als mir klar wurde, dass ich jeden Morgen dieses Licht wiedersehen würde, konnte ich mein Glück kaum fassen.«

Dieses Gefühl hat auch mich überfallen, dazu der Duft, die Wärme, Farbigkeit, die Leichtigkeit und der Himmel der Provence.

Der Gegensatz:

Die graue und rosa Provence.

Wichtig ist für mich, diese Geschichten von Künstlern und Künstlerinnen aus verschiedenen Ländern zu erzählen – loszulassen.

Es spielt dabei keine Rolle, ob ich sie selbst erlebte.

Viele Ereignisse finden dank der Erzählbarkeit statt.


Rue des Poternes

Rohrfederzeichnung 2009

Ein Atelier in der Provence

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