Читать книгу Strasse nach Andalusien - Chris Doelderer - Страница 5

Die Begegnung

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„Hey du“, rief eine mir unbekannte Stimme.

„Hey komm her“, legte sie fordernd nach.

Ich drehte mich um, sah aber Niemanden. Gelangweilt zeichnete meine Fußspitze eine Acht in den staubigen Boden.

Kurz darauf schlenderte ein mir fremder Junge lässig auf mich zu.

„Na, du hast mich wohl nicht gesehen?“, meinte er mit leicht schadenfroher Stimme. Ich zuckte nur mit den Schultern, während ich weiter an meiner Acht arbeitete. Ob er merkte, dass ich schon etwas neugierig geworden war? Unauffällig sah ich mir mein Gegenüber an.

Der Junge war einen Kopf kleiner als ich, aber wegen seiner selbstsicheren Art erschien er mir größer.

„Da oben …“, dabei zeigte er mit dem Finger seiner mit dreckigem Mull verbundenen Hand auf eine Gruppe von Bäumen hinter uns.

„Siehst du, da oben habe ich ein Baumhaus. Wenn du willst, können wir jetzt hinaufklettern!“ Ohne meine Antwort abzuwarten, stichelte er grinsend: „Schaffst du das überhaupt …?“

Ich erinnere mich, dass mir der Sommer in jenen Tagen endlos erschien.

So empfand ich es in diesen Wochen, als meine Pflicht, nachts aufzustehen, um im Fernsehen einen Kampf von Muhammad Ali zu sehen oder die Glühwürmchen zu beobachten. Die Radios spielten noch handgemachte ehrliche Musik, meistens Angloamerikanische.

Ich hatte für fünf Wochen einen neuen Freund gefunden und anschließend mein „letztes, sinnloses Schuljahr“ vor mir.

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