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Die Kämpferin

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Phenoma wachte auf und war sofort hellwach. In ihrem Zimmer stand eine Person und betrachtete sie. Zunächst konnte sie nur den Schatten erkennen, aber ihr war sofort klar, dass sie es mit einer Frau zu tun hatte.

Einer Kämpferin.

Sie war gekleidet wie eine Reiterin aus der alten Zeit. Hier und dort lies der Stoff Stellen an ihrer Haut frei. Dadurch konnte Phenoma sehen, dass sie jung war.

Zu jung, um übrig geblieben zu sein. Sie war noch nicht geboren, als die Ausbildung der Reiterinnen eingestellt wurde.

Ihr Gesicht war hinter einem Stofftuch verborgen, dass den Teil ihres Gesichtes ab der Nasenwurzel frei lies. Phenoma sah ihre Augen funkeln.

Sie sagte immer noch nichts. Auch Phenoma verhielt sich still.

Draußen dämmerte der neue Tag. In Kürze war es Zeit um aufzubrechen. Aber ihre Besucherin schien nicht darauf bedacht zu sein, sie einfach gehen zu lassen.

Von unten kamen Geräusche. Offensichtlich war den Besitzern des Hauses nichts passiert.

Erst jetzt sah Phenoma, dass die Kämpferin mit einem Schwert bewaffnet war. Es hing griffbereit an ihrem Gürtel, halb verdeckt von der Kleidung. Es war nicht ihres, Phenoma erkannte an dem Griff, dass es das Schwert war, was unten in der Wohnung an der Wand gehangen hatte. Aber die Art, wie sie es trug lies vermuten, dass sie wusste, wie man damit umgeht.

Phenoma schlug die Decke zur Seite und stand auf. Sie hatte nackt geschlafen, aber es war ihr egal, was die fremde Frau von ihr dachte. Sie stellte sich vor ihr hin und wartete. Endlich fing die Kämpferin an zu sprechen: „Ich bin hier, um eine Drachenreiterin abzuholen. Zu meiner Herrin.“

Ihre Stimme wies sie als junge Frau aus, Phenoma schätzte sie auf Mitte Zwanzig.

Sie hat Mut. Und ist taff.

„Wer ist deine Herrin?“ fragte Phenoma.

„Wer bist du?“ fragte die Kämpferin.

Phenoma kam die Begegnung surreal vor. Einerseits war sie hier mitten im Feindesland mit weiblichen Machtstrukturen konfrontiert. Andererseits könnte es das gar nicht geben. Die Samskarier hatten doch den Rat der Weisen ausgeschaltet. Entweder war eine dritte Macht am Werk oder es war eine Falle.

„Ich beantworte keine Fragen von jemanden, der sein Gesicht verdeckt und sich nicht vorstellt.“

Die junge Frau zog das Tuch herunter und ihr Gesicht kam zum Vorschein. Dann sagte sie, „Ich bin nur eine Novizin, mein Name ist nicht wichtig. Aber meine Herrin wünscht dich zu sehen. Im Namen des Weisen Rates von Mula.“

Dann gibt es also doch eine Untergrundbewegung.

Phenoma betrachtete die Frau genauer. Wie sie gedacht hatte war sie kaum älter als 25, aber das konnte auch täuschen. Zwischen den Tuch, das sie trug lugte ihre rechte Brustspitze heraus. Aus irgendwelchen Gründen trug sie nichts darunter. Ihr Gesicht drückte die Entschlossenheit eines Menschen aus, der schon viel von der Welt erfahren hat. Phenoma war sich relativ sicher, dass sie kein Spitzel der Samskarier war.

„Der Weise Rat hat sich gut versteckt.“ sagte Phenoma. „Wir haben seit 6 Jahren nichts mehr von ihm gehört.“

„Nur so konnten wir unerkannt bleiben. Meine Herrin hat all die Jahre darauf gewartet, dass sie Besuch aus Ashoka bekommt. Anscheinend ist es jetzt soweit.“

Das war gelinde gesagt eine Frechheit. Aber Phenoma lies sich nicht darauf ein.

„Ich habe eine Mission in Samskara. Dort muss ich schnellstmöglich hin. Der Rat der Weisen von Mula muss andere Wege finden, um mit Ashoka zu kommunizieren.“

Das Gesicht der Kämpferin wurde fest. „Aber die bist ein Drachenreiterin, oder nicht? Wie lautet dein Name?“

„Ich bin Phenoma, Herrin von Pern, und ja, ich bin eine Drachenreiterin.“

Das schien Eindruck auf sie zu machen. Ihre Züge entspannten sich wieder. „Kannst du mir das beweisen?“

„Warum sollte ich?“

Die Kämpferin machte eine Andeutung mit der rechten Hand in Richtung des Schwertgriffs, die kaum wahrnehmbar war. Phenoma wartete. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen.

„Meine Herrin wird in der Lage sein, das zu überprüfen,“ sagte die junge Frau schließlich. „Sie könnte hier her kommen, um sich mit dir zu treffen. Ein Tag und eine Nacht Wartezeit müsstest du dafür einplanen. Anschließend helfen wir dir dabei, sicher nach Samskara zu kommen.“

Schau an, sie weiß offensichtlich doch etwas mehr als eine einfache Novizin.

Phenoma war zu neugierig, um dieses Angebot abschlagen zu können. Sie wollte wissen, mit wem sie es wirklich zu tun hatte. Und sie war immer noch gut im Zeitplan, einen Tag Pause sollte möglich sein.

„Gut, ich bin einverstanden. Das heißt du wartest mit mir hier?“

Die Kämpferin nickte.

„Dann möchte ich jetzt wissen, mit wem ich es zu tun habe.“

Sie zögerte und schien mit sich zu ringen. Ihr Gesicht blieb dabei ausdruckslos. „Ich bin Lyam,“ sagte sie schließlich. „Lyam von Coes“

Phenoma dachte nach. Dann sagte sie: „Coes, dass ist eine bekannte Familie. Lass mich raten: deine Mutter war Ministerin im Rat der Weisen?“

Lyam sah nicht wirklich glücklich aus über diese Frage. Aber sie nickte.

„Dann warst du mit im Palast als Mula fiel.“

Jetzt drückte ihr Gesicht offenes Missfallen aus. „Ich war dabei, ja.“

Phenoma trat einen Schritt zurück und betrachtete Lyam noch mal von oben bis unten. Ihr Interesse war jetzt vollends geweckt. Unmerklich spürte sie, wie sich in ihr etwas regte.

Der Drachen erwacht.

„Ich muss jetzt meiner Herrin Bescheid geben, dass sie heute Nacht kommen soll.“ Lyam wandte sich zur Treppe. Dort drehte sie sich noch einmal um. „Draußen sind die Häscher des Feindes unterwegs. Bleibe bitte heute den ganzen Tag hier im Zimmer. Moja wird dir Essen aufs Zimmer bringen.“

„Moja? Du meinst Enna.“

„Moja ist der Name, der ihr die Macht gibt.“

Phenoma nickte langsam. Lyam ging und Phenoma setzte sie sich auf das Bett und dachte angestrengt nach. Schließlich ging sie in das Bad neben an, um sich zu waschen und anzuziehen.

Moja entschuldigte sich bei Phenoma, als sie ihr zwei Stunden später das Essen hoch brachte. „Ich wollte dich nicht hintergehen,“ sagte sie. „Aber ich hatte den eindeutigen Befehl von Java, dass ich Bescheid sage, wenn eine Drachenreiterin auftaucht. Und ich wusste ja nicht, ob ich dir trauen kann, deshalb habe ich nichts gesagt.“

Phenoma nickte. „Schon gut. Wer ist Java?“

Moja schaute verblüfft. „Hat dir Lyam nicht von ihr erzählt? Java ist unsere Herrin. Sie ist die letzte freie Frau des Weisen Rates.“

So kommen wir der Sache langsam näher.

„Und Java kommt? Ist das nicht zu gefährlich? Wie könnt ihr überhaupt mit ihr kommunizieren?“

„Wir nehmen mit ihr Kontakt auf, so wie die Frauen es schon immer getan haben,“ Moja tippte sich an die Stirn.

Mentale Übertragung. Sie sind also immer noch im Besitz von weiblicher Magie.

Phenoma war nun wirklich verblüfft.

In diesem Augenblick bemerkte sie Lyam, die auf der Treppe gestanden hatte und sie beobachtet hatte.

„Moja, du redest zu viel,“ sagte sie als sie die letzten Stufen hoch kam.

Moja winkte ab. „Entweder alles oder gar nichts. Was soll diese Geheimniskrämerei? Ist sie jetzt eine Drachenreiterin, oder nicht?“

„Ich weiß es nicht, aber ich werde es gleich wissen. Lass uns bitte allein.“

Mürrisch ging Moja die Treppe herunter und schlug unten die Tür zu.

Lyam stellte sich in die Mitte des Raumes, dort wo sie am Morgen schon gestanden hatte als Phenoma aufgewacht war.

„Ich habe mit meiner Herrin gesprochen,“ sagte sie.

Phenoma wartete.

„Sie wird sich heute Abend auf dem Weg machen und wird dann beim Morgengrauen hier sein.“

„Warum erst heute Abend?“

Statt einer Antwort geschah etwas merkwürdiges. Das Licht im Zimmer veränderte sich. Phenoma spürte plötzlich eine tiefe, dunkle Präsenz, die augenblicklich ihre Drachenenergie aufweckte. Allerdings hatte sie sie gut genug unter Kontrolle, um sich nichts anmerken zu lassen.

Das Phänomen verschwand so schnell, wie es gekommen war. Aber Lyam schien irgendwie verändert zu sein.

„Du bist eine Dunkle,“ erkannte Phenoma.

Lyam nickte.

„In welche Gestalt verwandelst du dich?“

„In eine Krähe. Wir alle verwandeln uns in Krähen, auch meine Herrin.“

Phenoma verstand. „Aber nur Nachts. Deshalb kann sie erst heute Abend aufbrechen.“

Lyam nickte.

„Und so bist du auch letzte Nach gekommen.“

„Ich erzähle dir das alles, weil meine Herrin eine Bitte an dich hat, bevor sie nachher losfliegt.“

Phenoma hob abwehrend die Hand. „Warte noch einen Augenblick. Ich muss das gerade sortieren. Ihr verfügt über alte, weibliche Macht, von der ich nicht wusste, dass es sie überhaupt noch gibt.“

Lyam schwieg. Phenoma stand auf und trat vor sie. „Trotzdem konntet ihr die Samskarier nicht besiegen! Wieso?“

Lyam schaute plötzlich unglücklich. „Sie haben unsere Kraft gebrochen. Wir wissen nicht wie. “

Dann sprudelte es aus ihr heraus: „Sie waren einfach schneller und stärker, mit ihrer Technik und diesen Maschinen. Und sie hatten Verbündete überall. Die Männer – einige hielten nicht mehr zu uns. Erst fiel ihnen die ländlichen Gebiete von Mula in die Hände. Das war vor acht Jahren. Zwei Jahre später nahmen sie sich dann die Hauptstadt. Ventura fiel und alle Frauen des Weisen Rates wurden versklavt. Ich war dabei als es geschah.“

„Erzähle mir davon, Lyam,“ forderte Phenoma sie auf. Sie glaubte einen Anflug von Tränen in den Augen der jungen Frau zu erkennen.

Laym schüttelte den Kopf. „Nein, du kannst meine Herrin selber fragen. Sie war drei Jahre lang die persönliche Sex-Sklavin der Stadthalter von Ventura, bevor sie sich befreien konnte und in den Untergrund ging.“

Phenoma trat einen Schritt zurück. Die letzte Neuigkeit schockierte sie. Dann fiel ihr etwas ein. „Du sprachst von einer Bitte. Was wünscht sich Java?“

Lyam hob ihre Hände und schob das Tuch zurück, das bisher ihren Kopf bedeckt hatte. Lange blonde Dreadlocks kamen zum Vorschein, die ihr bis zur Hüfte gingen.

Sie trägt die Haare einer Führerin.

Phenoma war einen kurzen Augenblick erschlagen von ihrer Schönheit.

„Meine Herrin wünscht sich, dass du mich als deine Novizin aufnimmst und mich zu einer Drachenreiterin machst,“ erklärte Lyam. „Dadurch weiß sie, dass du tatsächlich diejenige bist, für die du dich ausgibst. Außerdem haben wir dann eine eigene Drachenreiterin in Mula und können uns besser gegen die Samskarier verteidigen.“

Phenoma war zunächst sprachlos. Dann dachte sie angestrengt nach. Den Wunsch von Java konnte sie gut nachvollziehen. Ihre eigene Führerin hatte ihr tatsächlich ein umfassendes Mandat mitgegeben. Seit Ashoka in den Krieg eingegriffen hatte, ging es um die Existenz ihres Ordens. Was vorher undenkbar war, war nun möglich: Sie konnte eine Novizin aufnehmen, wenn sie es für sinnvoll hielt. Aber war dies der richtige Ort und Zeitpunkt? Und war Lyam wirklich geeignet?

Diese Frage stellt sich nicht. Sie ist geeignet.

Phenoma spürte das Feuer bereits in ihrem Becken. Es traf seine eigenen Entscheidungen. Und diesmal hielt sie es nicht zurück.

Aber da gab es noch etwas, was geklärt werden musste.

„Deine Herrin kann sich das wünschen, aber willst du es selber auch? Bist du dir darüber im Klaren, was das bedeutet?“

Lyam schüttelte den Kopf. „Nein, bin ich nicht. Aber ich bin eine Kämpferin des Weisen Rates und ich werde alles auf mich nehmen, was nötig ist, um Mula zu befreien.“

„Lyam, hier geht es nicht um Mula sondern um dein Leben. Wenn die Drachenenergie einmal geweckt ist, wirst du sie nicht mehr los. Sie bricht die Macht der Dunkelheit, du wirst dich also nie mehr verwandeln können.“

Phenoma trat jetzt dicht an Lyam heran. Ihre Hand berührte ihr Kinn, dann strichen ihre Hände über ihre Wange. „Außerdem wirst du keinen Sex mehr mit Männern haben können. Sex ist die Waffe der Drachenfrauen. Sie bricht die Macht der Männer. Aber du, als Drachenreiterin, wirst dir keinen Mann suchen können. Dein Mann wird ein Drache sein, ein Tier ohne menschliches Bewusstsein. Du wirst keine Kinder haben, keine Familie gründen. Deshalb frage dich jetzt aufrichtig selber, willst du das wirklich?“

Die beiden Frauen sehen sich an. Phenoma sah an ihrem Blick, dass sie zweifelte. Aber sie sagte etwas anderes.

„Ich bin bereit.“

Das innere Feuer kehrte zurück. Phenoma ging zwei Schritte von Lyam weg und sagte: „Zieh dich aus.“

Die Kämpferin zögerte nicht. Sie legte das Schwert ab und lies das lange Tuch, dass sie umhüllte herunter gleiten. Darunter trug sie nichts.

Natürlich, sie war als Krähe gekommen. Sie kann keine Kleidung mitnehmen. Das Tuch wird Moja ihr gegeben haben. Ihr Körper war schlank aber nicht dürr. Sie war kräftig und strahlte die jugendliche Attraktivität aus, die ihrem Alter und ihrem Selbstbewusstsein entsprach.

Phenoma betrachtete die junge stolze Schönheit mit den Augen der Liebenden und heizte damit die Glut an. Sie füllte jetzt ihr ganzes Inneres aus. Das bedeutete, dass sich ihre Augen rot einzufärben begannen. Langsam ging sie um Lyam herum und betrachtete sie von allen Seiten. Die junge Frau stand still, erwartungsvoll, entschlossen. Ihr Blick folgte der Bewegung der Drachenreiterin.

Diese wies schließlich auf den kleinen Tisch vor ihrem Bett. „Lege dich hier drauf. Ich werde dich auf den Tisch nehmen.“

Lyam zögerte nur kurz. Vielleicht war sie auf diesen Augenblick vorbereitet worden.

Aber von wem?

Sie legte sich auf den Tisch, hob die Arme über den Kopf und öffnete ihre Beine weit. Phenoma hockte sich hin, und fuhr mit ihren Händen die Innenseite ihrer Oberschenkel hoch. Dann drückte sie die Handfläche ihrer rechten Hand in die offene Glut von Lyams Schoß und begann sie zu massieren.

„Entspanne dich. Öffne dich. Ohne Lust ist die Übertragung nicht möglich.“

„Ich habe Lust,“ protestierte Lyam.

Phenoma musste innerlich grinsen. „Wie oft hattest du schon Sex?“ fragte sie, während ihre linke Hand an Lyams Körperseite hoch fuhr und eine ihrer Brüste umkreiste.

Lyam war schlau genug um zu schweigen. Statt dessen begann sie, sich in den Druck von Phenomas Hand hinein zu winden. Ihr Atem begann schwerer zu werden.

Phenomas Augen strahlten inzwischen so rot, dass sie den roten Schein auf Lyams Haut sehen konnte. Sie und ihr Drache wollten dieses Mädchen jetzt ficken. Schnell zog sie sich ebenfalls aus und legte sich in das Bett. „Komm her zu mir, dass mit dem Tisch war nur eine Zwischenlösung.“

Lyam huschte zu ihr ins Bett und die beiden Frauen begannen sich wie zwei Schlangen zu umringen. Lyam übernahm mehr und mehr die Initiative, was Phenoma sehr recht war, dann konnte sie mehr Drachenenergie sammeln, bevor es zum Ausbruch kam. Irgendwann hatten sich dann ihre beiden Yonis gefunden und ließen sich nicht mehr los. Phenoma verlor schrittweise die Kontrolle. Ihr ganzer Körper war erfüllt von Lust, Lust auf diesen weiblichen Körper, der sich ihr hingab. Beide ließen sich jetzt Zeit. Nur um Nuancen wurden ihre Bewegungen schneller, Sekunde um Sekunde stieg die Temperatur. Phenoma wusste, dass jetzt auch ihre Haut rot zu leuchten begann, ausgehend von ihrem Schoß. Lyams Unterleib schluckte dieses Leuchten und sog es begierig in sich auf. Dann begann sie extatisch zu zittern. Sie kam. Sie schrie. In diesem Augenblick nahm Phenoma das ganze Ausmaß der alten weiblich-magischen Energie wahr, die sich in ihr versteckt hatte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war es von der Feuerkraft des Drachens ausgelöscht. Beide Frauen waren jetzt leuchtend rot, und sie wanden sich weiter in die Extase. Lyam hatte mehrere Orgasmen hintereinander, schüttelte sich und hätte fast um sich geschlagen, wenn Phenoma sie gelassen hätte. Aber sie lies sie nicht, sie umschloss sie und gab ihr, wonach sie verlangte.

Die Bettdecke färbte sich Schwarz von der Hitze. Es rauchte. Phenoma war unfähig darauf zu achten. Sie kam jetzt ebenfalls und stieß mit kleinen festen Stößen ihre Schoß in den Schoß von Lyam. Sie empfing. Bevor die Bettdecke richtig Feuer fangen konnte war es vorbei. Beide Frauen lagen erschöpft aufeinander, im Rauch der verschmorten Decke, die sich langsam wieder abkühlte. Das Rote verschwand aus Phenoma Augen, so wie es gekommen war. Bevor es ganz verschwunden war, sah sie Funken in Lyams Augen blitzen, und sie wusste, dass der Beginn des Prozesses geglückt war.

Willkommen in der Freien Welt.

Es dämmerte bereits als Java eintraf. Phenoma hatte mit ihr gerechnet und merkte diesmal die Magie, die sich dem Haus näherte. Einen Augenblick später hörte sie, wie unten im Haus die Türen knarrten und eine Reihe von Personen Geräusche auf den Holzdielen verursachten. Natürlich war Java nicht alleine gekommen. Sie wird einige ihrer Kämpferinnen mit gebracht haben, Kämpferinnen wie Lyam.

Tatsächlich kamen sie jetzt die Treppe hinauf. Lyam erhob sich von dem Bett und stellte sich mit gerader Wirbelsäule vor das Bett auf. Phenoma musste unwillkürlich lächeln, wie sie Lyam nackt dort stehen sah. Sie spürte den Sex mit ihr in all ihren Zellen. Und sie bekam Lust auf einen Nachschlag. Aber erst Mal gab es jetzt wichtigeres.

Phenoma blieb in ihrem Stuhl sitzen als fünf nackte Frauen den Raum betraten. Sie nickten Lyam zu, warfen einen Blick auf Phenoma und stellte sich dann der Reihe nach auf, wie Kriegerinnen. Phenoma konnte sehen, dass einige von ihnen angespannt waren. Zwei von ihnen machten einen entspannten Eindruck. Alle waren sie so jung wie Lyam oder noch jünger, möglicherweise gerade erst volljährig. Es war schön, ihre Körper zu sehen, es schien ihnen nichts aus zu machen. Dies waren keine Sklavinnen der Samskarier. Sie waren die nächste Generation Kämpferinnen, die bereit waren, sich und ihre Körper einzusetzen.

Als Java den Raum betrat, erhob sich Phenoma von ihrem Stuhl. Die ehemalige Herrscherin über Mula hatte sich von unten im Haus ein Tuch geben lassen, das sie um sich geschlungen hatte. Sie war bestimmt doppelt so alt wie ihre Kämpferinnen, also etwa so alt wie Phenoma. Ihre Gesichtszüge hatten etwas verhärmtes, aber ihr Körper war jung geblieben.

Phenoma verhielt sich solidarisch mit den Kämpferinnen und blieb nackt.

„Du musst Java sein,“ begrüßte sie sie und gab ihr die Hand.

Java sah sie misstrauisch an. „Wie lautet dein Name?“

„Ich bin Phenoma, Herrin von Pern.“

Java wich einen Schritt zurück. „Pern. Ein Drachenname. Dann stimmt es also?“

Sie wandte sich Lyam zu. „Hat die Drachenreiterin dich geritten?“

Lyam nickte. „Ja Herrin. Ich kann das Feuer spüren. Und meine Nachtmagie habe ich bereits verloren. Phenoma meint allerdings, dass meine Ausbildung noch lange dauern wird. Weitere vier Einweihungen sind nötig.“

„Die ich leider nicht vornehmen kann, da ich mich nur vorübergehend hier aufhalte,“ ergänzte Phenoma. „Lyam wird sich andere Lehrerinnen suchen müssen, um ihre Ausbildung zu beenden. In dieser Zeit ist sie sehr verletzlich, kann also nicht für den Kampf eingesetzt werden.“

Java blickte sie unwirsch an. Dann sagte sie: „Kannst du sie nicht mitnehmen auf deine Mission in Samskara?“

Sie weiß also schon Bescheid. Nun gut.

„Nein, leider nicht. Lyam, ich nehme nicht an, dass du Samskarisch sprichst, oder?“

Lyam schüttelte den Kopf.

„Ich benötige aber die Tarnung, um meinen Auftrag zu erfüllen. Das geht nur mit Personen, die akzentfrei Samskarisch sprechen. Ihr müsst eine andere Lösung finden.“

Das hättet ihr euch eben vorher überlegen müssen.

Java wurde wütend.

„Da kommt also eine Drachenreiterin sechs Jahre nachdem wir von den Männern erniedrigt und geknechtet wurden durch unser Land spaziert, nimmt meiner beste Kämpferin ihre Kraft und lässt mich anschließend schwächer zurück als zuvor!“ sie blitzte Phenoma böse an.

„Es war eure Entscheidung. Ihr wolltet einen Beweis.“ Phenoma war unbeeindruckt.

Lyam mischte sich ein: „Herrin, ich werde eine Drachenreiterin werden. Glaubt an mich! Zur Not gehe ich selber durch die Berge bis nach Ashoka, wenn es denn sein muss. Und dann komme ich zehnmal stärker zurück.“

Phenoma nickte Java zu. „Deine Kämpferin hat die richtige Einstellung.“

„Warum kommt ihr erst jetzt? Sechs Jahre zu spät?“ fragte eines der Mädchen.

Erstaunt blickte Phenoma sie an. Sie kam ihr noch sehr jung vor. Fast zu jung. „Wie heißt du?“ fragte Phenoma.

„Ich bin Daisan,“ sagte das Mädchen.

„Es war nicht unsere Aufgabe, uns in den Krieg einzumischen,“ erklärte Phenoma. „Zumindest dachten wir das. Die Einschätzung hat sich verändert.“

„Weißt du denn, was wirklich vor sechs Jahren passiert ist?“ fragte Daisan.

Phenoma blicke zu Lyam, die ein Gesicht machte, als würde sie schmollen. Dann blickte sie zu Java, die wütend zu Boden sah und in ihren eigenen Gedanken zu hängen schien.

„Na gut, vielleicht erzählt ihr es mir jetzt, damit ich es verstehe. Java, was genau ist dir vor sechs Jahren, bei der Machtübernahme, passiert?“

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