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5. ANDERSONVILLE, PILSEN UND BUCKTOWN: CHICAGOS MULTIKULTI-MIX
ОглавлениеDie Millionenmetropole bietet mehr als nur Hochhäuser, Museen und öffentliche Kunstwerke in der Stadt: Wer Downtown verlässt und Stadtteile wie Andersonville, Pilsen und Bucktown besucht, erlebt internationales Flair – von schwedisch bis mexikanisch.
Andersonville ist schwedisch geprägt.
Zu den charmantesten Stadtteilen Chicagos zählt zweifelsohne das nördlich gelegene Andersonville. Das schwedische Lokalkolorit geht so weit, dass hier alljährlich im Juni die Sonnenwende gefeiert wird. Ganzjährig verschafft das Swedish American Museum einen Überblick zur Geschichte der Einwanderer. Aber nicht nur angesichts des nordischen Einschlags lohnt ein Besuch: Hier in Andersonville ist Amerikas Alltag zu Hause, sind noch viele lokale Geschäfte und Restaurants jenseits der bekannten weltumspannenden Ketten zu finden. Zwischendrin liegt gern auch einmal eine Bäckerei mit typisch skandinavischen Backwaren. Überdies ist der Stadtteil mittlerweile eine der beliebtesten Wohngegenden der lokalen LGBTQ-Szene, die für ein ganz eigenes, von Freiheit geprägtes Lebensflair sorgt. Ein Besuch in Andersonville lässt sich auch gut mit einem Abstecher an den Strand verbinden – der Montrose Beach (siehe Seite 46, Tipp 9) liegt nicht weit entfernt. Und abends bietet sich eine Visite der angeblich früher von Al Capone betriebenen Jazzbar Green Mill (siehe Seite 42, Tipp 7) an.
Restaurant im Andersonville
Farbenfrohes Mural im Stadtteil Pilsen
Ganz anders präsentiert sich hingegen der Stadtteil Pilsen, südwestlich des Zentrums. Auf den ersten Blick fühlen sich Besucher in eine europäische Altstadt versetzt. Wenig überraschend, schließlich wurde die Gegend im späten 19. Jahrhundert verstärkt von tschechischen Einwanderern bevölkert. Aber auch andere Immigranten aus Osteuropa zog es hierher. Sie verdrängten Deutsche und Iren, die sich zuvor in dem Stadtteil niedergelassen hatten. Heute hingegen dominiert mexikanischer Lifestyle. Schon 1970 überstieg die Zahl der Einwanderer aus Mexiko sowie weiteren lateinamerikanischen Ländern die tschechische Gemeinde. Entsprechend genießen Urlauber heute einen bunten, entspannten Alltag. Restaurants und Bars bieten authentische Küche und Musik. Hinzu kommt eine pulsierende Kunstszene, schon von Weitem dank großer Wandmalereien zu erkennen. Boutiquen und Galerien zeigen ganz andere Waren und Exponate, als man sie eigentlich in einer nordamerikanischen Metropole erwarten würde. Beliebt ist auch das National Museum of Mexican Art, die größte Schau für lateinamerikanische Kunst in den USA. Kein Wunder, dass Pilsen schon vom Magazin Forbes als eines der „12 coolsten Viertel der Welt“ gewürdigt wurde.
Wicker Park gilt als aufstrebendes Viertel.
Zu den dynamischsten Vierteln Chicagos zählt indes Bucktown, das viele mit New Yorks Stadtteilen Williamsburg und Greenpoint vergleichen. Schick, aber nicht versnobt, und Heimat vieler junger Künstler und Designer. Auch neue Restaurants, Cafés und Nachtclubs etablieren sich schnell. Am besten erkundet man den Stadtteil bei einem gemütlichen Spaziergang, der nachmittags beginnt und spät in die Nacht endet. An Bucktown grenzen der ebenfalls hippe Stadtteil Wicker Park sowie das ukrainische Viertel Ukrainian Village mit vielen typischen Restaurants, kreativen Galerien und eindrucksvollen Kirchen.
Bucktown lockt mit kreativer Kultur- und Restaurantszene.
INFO
Andersonville: Der nördliche Stadtteil lässt sich gut mit der Red Line (Station Bryn Mawr) erreichen. Das Swedish American Museum ist täglich von 10 bis 16 Uhr (am Wochenende erst ab 11 Uhr) geöffnet. Erwachsene zahlen 6 USD Eintritt pro Person, Kinder 4 USD; 5211 N Clark Street, Chicago, IL 60640, swedishamericanmuseum.org
Pilsen: Mit Taxi oder Mitfahrdienst etwa 15 Minuten vom Navy Pier entfernt. Ansonsten mit der Red Line (Station Cermak-Chinatown) oder Buslinie 60. Das National Museum of Mexican Art ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos; 1852 W 19th Street, Chicago, IL 60608, nationalmuseumofmexicanart.org
Bucktown: Im Westen der Stadt gelegen und am besten mit der Blue Line (Stationen Damen oder Western) erreichbar.