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1. UNTERWEGS MIT EINEM GREETER: SPAZIERGANG AM CHICAGO RIVER

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Der Blick auf den Chicago River und die Skyline der Metropole am Lake Michigan könnte nicht besser sein. Von der Dachterrasse des Hotels London House genießen Besucher das vielleicht schönste Panorama der Innenstadt. Doch wer kommt morgens um 10 Uhr auf die Idee, ein scheinbar beliebiges Hotel anzusteuern und mit dem Fahrstuhl nach oben zu fahren? Sarah Miller (Name geändert) hatte diese fabelhafte Idee – sie ist eine von rund 200 ehrenamtlichen Stadtführern, Greeters genannt, und zeigt Touristen ihre Heimatstadt.


Blick auf das Reid Murdoch Building am Chicago River


Stadtführung mit einem Greeter – persönlich und individuell

Solch ganz persönliche Führungen dauern zwischen zwei und vier Stunden und richten sich stark nach den Wünschen der Teilnehmer. Die Touren werden überdies nicht nur in englischer Sprache angeboten. Es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit, eine Stadt durch die Augen der hier Lebenden kennenzulernen. Geheimtipps wie die Rooftop-Terrasse sind da inklusive. Neben Chicago wird diese Art von Stadtbesichtigung mittlerweile in zahlreichen Städten weltweit angeboten.

Mit Sarah Miller können Touristen tief in Chicagos Architektur-Wunder eintauchen. Die ehemalige Lehrerin kennt die Innenstadt der Millionenmetropole seit ihrer Kindheit. Nachdem ihr eigener Nachwuchs aus dem Haus war, sind ihr Mann und sie aus der Vorstadtidylle wieder nach Downtown gezogen. „The Loop“, wie der Stadtteil auch genannt wird, ist das quirlige Zentrum der Stadt.

Vom London House Hotel geht es zu Fuß entlang des Chicago Riverwalk, der erst vor einigen Jahren am südlichen Flussufer angelegten breiten Promenade. Hier finden sich zahlreiche Cafés und Restaurants. Vormittags herrscht noch freie Platzwahl, abends ist ein Tisch meist nur mit Wartezeit zu bekommen. Während des Spaziergangs mit der lebhaft erzählenden „Greeterin“ fällt der Blick immer wieder auf die Wolkenkratzer. Ein beliebtes Fotomotiv ist sicherlich der 2009 errichtete Trump Tower, das zweithöchste Gebäude der Stadt, mit dem gleichnamigen Hotel. Direkt daneben fasziniert das historische, 1924 im spanischen Kolonialstil gebaute Wrigley Building, seinerzeit Hauptsitz des bekannten Kaugummi-Herstellers. Ebenso imposant erscheint eines der letzten Werke von Mies van der Rohe (siehe auch Seite 46, Tipp 8): heute das Hotel The Langham und einst als IBM-Komplex errichtet. Direkt daneben steht die gewaltige Marina City, entworfen von einem Studenten des berühmten Architekten.

Weitere spannende Architekturgeschichten folgen bei dieser zweistündigen Tour – und viel Wissenswertes auch über Mafia-Boss Al Capone, der die Stadt viele Jahre in Angst und Schrecken versetzte. So soll er angeblich im sehenswerten Jewelers‘ Building mit der markanten Dachkonstruktion eine Speakeasy-Bar betrieben haben (siehe auch Seite 42, Tipp 7). Fest steht aber eines: In dem Haus gab es über viele Jahre einen eigenen Aufzug für die Fahrzeuge der Bewohner, sodass diese ihr Vehikel mit in die Wohnung nehmen konnten. Am Ende der Tour lässt sich der Guide noch auf einen Kaffee in einem der schmucken Cafés am Fluss einladen – denn ein Trinkgeld nehmen die Greeter grundsätzlich nicht an.


Ausblick von den rundum verglasten Balkonen des Willis Tower

INFO

Aktivitäten: Die Stadtführungen sollten möglichst frühzeitig angefragt werden, spätestens zehn Werktage vor dem Wunschtermin. Touren sind in allen Stadtteilen sowie zu bestimmten Themen möglich und dauern zwischen zwei und vier Stunden. Die ehrenamtlichen Greeter sind bekannt für ihre kreativen Touren für maximal sechs Personen. Wer sich nicht vorab registrieren möchte, kann sich spontan einem einstündigen Spaziergang mit einem der sogenannten InstaGreeters anschließen. Diese Touren durch die Innenstadt starten montags bis freitags mehrfach täglich zwischen 10:30 und 14:30 Uhr am Chicago Cultural Center, Randolph Street Lobby, 77 E Randolph Street, Chicago, IL 60602. Zuweilen werden auch Rundgänge durch andere Stadtteile angeboten. Spezielle Stadtrundgänge für Architekturfans offeriert alternativ das Chicago Architecture Center; architecture.org/tours

Kosten: keine. Die Greeter dürfen grundsätzlich kein Trinkgeld annehmen.

Website: chicagogreeter.com

Sightseeing-Tipp: Wer die Wolkenkratzerschluchten Chicagos von oben sehen möchte, hat dazu zwei bei vielen Besuchern der Stadt äußerst populäre Möglichkeiten:

 Das sogenannte SkyDeck liegt im 103. Stockwerk des Willis Tower, Chicagos höchstem Wolkenkratzer. Besondere Attraktion: The Ledge, rundum verglaste Balkone. In den Sommermonaten ist das SkyDeck täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet, in den Wintermonaten von 10 bis 20 Uhr; ab 26 USD pro Person; 233 S Wacker Drive (Eingang auf der Südseite auf dem Jackson Boulevard), Chicago, IL 60606, theskydeck.com

 Die Plattform 360 Chicago findet sich in der 94. Etage des John Hancock Observatory. Besondere Attraktion: TILT, Glasscheiben an den Außenwänden, in die sich Besucher einhängen und die sich dann nach außen neigen. Täglich von 9 bis 23 Uhr geöffnet; ab 21 USD pro Person; 875 N Michigan Avenue, Chicago, IL 60611, 360chicago.com

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