Читать книгу Corona - großer Irrtum, große Chance - Christian Knittl - Страница 5

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Prolog

Für mich ist Corona weit mehr eine Chance als eine Seuche. In Verbindung mit der Corona-Pandemie trat vieles in den Hintergrund, was bis dahin in der Prioritätenliste unseres gesellschaftlichen Handelns unnatürlich weit oben stand. Unsere Reaktion auf das Virus lässt eine Rückkehr zur vorherigen „Normalität“ kaum mehr zu. Das ist schön. Vieles in unserer alten Normalität war schon echt verrückt. Im Schlepptau der Kollateralschäden der Pandemie gibt uns das kleine Virus einen großen Hebel an die Hand, mit dem wir alte Verkrustungen in unserer Gesellschaft beseitigen können.

Unreflektierte Krusten haben sich an vielen Stellen unserer gesellschaftlichen Sichtweise und unseres daraus resultierenden Tuns gebildet. Dieses Buch handelt situationsbedingt von medizinischen Irrwegen bei Pandemien. Ich erläutere ausführlich und in vielen Facetten, wie es dazu kommen konnte. Sie erfahren beispielsweise, warum Virologe nicht gleich Virologe ist, wo der große Unterschied zwischen Experten und Beratern liegt und wie fatal es ist, wenn man beide miteinander verwechselt. Im Buch werde ich die Fehleinschätzungen der Experten auf Basis ihrer eigener Zahlen, Daten, Fakten aufdecken. Das mache ich nicht, um sie bloßzustellen, sondern um transparent zu machen, dass Experten auch nur Menschen sind. Wir haben weltweit eine Gläubigkeit ins Expertentum entwickelt, die sogar den Papst und seinen Herrn im Himmel vor Neid erblassen lässt. Das steht einem gesunden Wandel der Gesellschaft im Wege.

Irrwege, wie seitens der Medizin am Beispiel Corona, lassen sich auf viele andere Bereiche unseres Lebens übertragen. Vor Corona gebührte der erste Platz für eindimensionale, gesellschaftliche Expertenverkrustungen den Volkswirtschaftlern als den Hütern unseres heutigen Wirtschaftssystems. War es im zerbombten Europa der Nachkriegszeit noch Garant für ein Wirtschaftswunder und Wohlstand, führte das gleiche System unter den Bedingungen einer gesättigten High-Tech- Nation zu gesellschaftlichem Höher-Schneller-Weiter-Irrsinn. So produzieren wir seit geschätzt 20 Jahren viele Dinge allein um des Produzierens willen, entkoppelt von unseren eigentlichen Wünschen und Bedürfnissen. Das tun wir bis zur Erschöpfung und machen uns damit gleichzeitig anfällig für Grippeerreger und die Auswirkungen von Pandemien. Mehr als zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung – und sogar noch ein Drittel der Ruheständler – fühlen sich gestresst. Ein Wandel unseres Wirtschaftssystems zu mehr Sinnhaftigkeit ist zentral. Solange wir in unserem Handeln und Streben auf Gesellschaftsebene Monopoly spielen, bleibt es in allen anderen Segmenten des Lebens schwer, Sinnvolles zu wirken.

Unsere Erde ächzt mittlerweile schon unter dem enormen Müll, den die Weltgesellschaft mit ihrer Wirtschaftshektik fördert. „Weil die Wirtschaft ja laufen muss“, benehmen wir uns gegenüber unserem Lebensraum Erde wie ein Kind, das aus Zeitgründen „sein Geschäft“ gleich im eigenen Spielzimmer verrichtet. Bleibt das ohne Folgen? Was passiert, wenn man die Luft verpestet, die man atmet? Dauerhaft miserable Luftqualität hinterlässt in der Lunge ähnliche Schäden wie jahrelanger Alkoholkonsum bei der Leber. Und was passiert bei einem vorgeschädigten Atemtrakt, wenn ein Virus wie SARS-CoV-2 naht, das auf den Atemtrakt spezialisiert ist?

Interessanterweise ist Wuhan, die chinesische Metropole, in der SARS-CoV-2 seinen Anfang nahm, eine Höher-Schneller-Weiter-Produktionshochburg in China. Wäre Wuhan ein unabhängiges Land, würde es zu den 50 größten Volkswirtschaften der Welt zählen. Umweltbewusstsein fiel auf der volkswirtschaftlichen Prioritätenliste der Chinesen bisher meistens unter den Tisch. In chinesischen Metropolen kratzt es auch ohne Grippeviren im Hals. Das normale Anwendungsgebiet der Atemschutzmasken ist bei Chinesen deshalb nicht der Schutz vor Viren, sondern weil die Luft wegen Dauersmog für die Lungen nur durch eine Atemmaske genießbar wird. Leider wurden die Auswirkungen einer dauerhaft schlechten Luftqualität auf den Atemtrakt wissenschaftlich bisher kaum untersucht. Die Experten waren in letzter Zeit zu sehr mit Viren beschäftigt, die ihnen wohl beim Blick durch den gigantischen Zoom der High-Tech-Mikroskope irgendwann als eine ganz große Gefahr erschienen sind.

Ich denke, die Chinesen dürfen angesichts ihrer miserablen Luftqualität zu Recht Angst vor einem Virus haben, das den Atemtrakt befällt. Aber betrifft uns Europäer das in gleichem Maße? Müssen wir, nur weil den Chinesen „die Pferde durchgehen“, aus panischer Solidarität ebenfalls gleich mit dem Kopf gegen die Wand rennen? Sicher nicht, wobei auch manchen Europäern Corona in puncto Luftverschmutzung eine Lehre sein darf. Tatsächlich ist die Luftqualität in den norditalienischen Regionen, die im Vergleich zum Rest Italiens von Corona besonders betroffen waren, speziell in den Wintermonaten deutlich schlechter als anderswo.

Die meisten Pandemien der Nachkriegszeit entwickelten sich übrigens aus China heraus. Laut Virologen entstehen neue Subtypen von Viren im Wirtswechsel zwischen Mensch und Tier. China liefert sowohl im Umgang mit Tieren als auch der hygienischen Barriere zwischen Mensch und Tier ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. In Wuhan, der vermuteten Geburtsstätte der Corona-Pandemie, gibt es Wildtiermärkte, bei denen die Tiere direkt vor Ort geschlachtet werden. Wir sehen uns im Buch genauer an, welche Rolle das Tierwohl bei der Entstehung von Pandemien spielt und ob wir uns mit der weltweiten Massentierhaltung nicht nur menschlich gesehen auf einem abschüssigen Weg befinden.

Mein Steckenpferd ist das Thema „Gesundheit und Medizin“. Es gibt kaum eine Spezies, deren Individuen größere Probleme untereinander haben wie Therapeuten aus unterschiedlichen Therapiezweigen. Die Barrieren zwischen Therapieverfahren, die zum Wohle Ihrer Gesundheit eigentlich gut ineinandergreifen würden, sind immens. Und es ist wirklich unglaublich, mit welcher Arroganz die wissenschaftliche Hochschulmedizin über Jahrzehnte hinweg am Potenzial wirkkräftiger Therapieverfahren vorbeisah und sie in die alternative Schmuddelecke gedrückt hat – Therapieverfahren, die viel zu Ihrer Gesundheit hätten beitragen können. Ich benutze den großen „Corona-Hebel“, um diese Verkrustungen aufzubrechen. Am Beispiel von Hysterie, Hilflosigkeit und massiven Fehleinschätzungen im Fall Corona stelle ich die Frage, ob wir damit zufrieden sein können, dass die Hochschulmedizin das Monopol auf unsere Gesundheitsversorgung hält. Die klassische Medizin ist natürlich wesentlich für unsere Gesundheitsversorgung – allerdings brauchen wir sie in einem vernünftigen, geerdeten Zustand. Als Alleinherrscher der Medizin und „Götter in Weiß“ stehen sie dem Fortschritt im Wege. In naher Zukunft würde ich neben die „Frauen und Männer in Weiß“ gerne „Männer und Frauen in Grün“ setzen, denn ich weiß, dass Ärzte und Naturheilkundler zusammen einen guten Job zum Wohle Ihrer Gesundheit machen werden. Aber wie gesagt: Sie können bisher ungefähr so gut miteinander wie Hund und Katze. Damit sie dennoch zielführend zusammenarbeiten, führe ich im Gesundheitswesen ein neues Berufsbild ein. Eines, das – wie der Fall Corona gezeigt hat – gesamtgesellschaftlich vernachlässigt wurde und wofür speziell in der Medizin bisher gähnende Leere herrscht. In einer medizinischen Landschaft von vielfältigen Spezialisierungen halte ich die Funktion eines Beraters mit Überblick über das therapeutische Gesamtgeschehen für dringend erforderlich.

Wer ich bin? Ich bin der Prototyp dieser neuen Spezies im Gesundheitswesen namens Gesundheitsguide. Ich fungiere als verbindendes Glied zwischen der klassischen Medizin und mehr als 150 verschiedenen Therapieformen aus Naturheilkunde, Homöopathie & Co. Mein Interesse gilt der idealen Nutzung des Potenzials der verschiedenen, therapeutischen Strömungen. Damit beschäftige ich mich seit mehr als 10 Jahren. Ich sehe das Können, aber auch die Grenzen der klassischen Medizin – und ich sehe das Können, aber auch die Grenzen der sogenannten Alternativmedizin. Wenn man beides zielführend miteinander verknüpft, können wir aus meiner Sicht Krankheiten wie Krebs, Rheuma und Diabetes bald ad acta legen. Ich vertrete dabei die Interessen des Patienten, indem ich für ein zielführendes Miteinander der verschiedenen Therapieformen sorge und therapieübergreifende Behandlungsstrategien entwickle.

Wenn Sie möchten, informiere ich Sie bei nächster Gelegenheit gerne darüber, welche umfangreichen Möglichkeiten Naturheilkunde, Homöopathie & Co. zur Bekämpfung von Pandemien bieten – sofern Pandemien dann überhaupt noch für Sie von Interesse sind. Es könnte nämlich sein, dass Sie nach der Lektüre dieses Buches Grippe-Pandemien nicht mehr so wichtig und interessant finden. Früher oder später folgen dann die medizinischen Blockbuster. Ich freue mich schon darauf, Ihnen darüber berichten zu können, welche Möglichkeiten die „Frauen und Männer in Grün“ aus der Komplementärmedizin für die großen Krankheiten unserer Zeit wie Krebs, Herzkrankheiten, Burnout, Diabetes und Rheuma mitbringen und wie man sie zielführend mit dem Können der „Männer und Frauen in Weiß“ aus der klassischen Medizin verknüpft. Hier ist allerdings noch ordentlich Forschungsarbeit im neuen Feld der „Therapieübergreifenden Heilkunde“ nötig.

Ich war nicht immer in der Medizin unterwegs. Die meiste Zeit meines Lebens verdiente ich meinen Lebensunterhalt als Projektleiter und Vertriebler. Ich habe lange Jahre im Wirtschaftsgetriebe mitgekurbelt, war dafür weltweit unterwegs und muss sagen, das hat seinerzeit auch riesigen Spaß gemacht. Ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit war Troubleshooting: Es gibt ein Problem? Hinsetzen, überlegen, lösen! Als ich bei meiner Recherche in die Tiefen des Krisenmanagements im Fall Corona eintauchte, fand ich, gelinde gesagt, viel Durchwachsenes. Die ganze Corona-Krise erinnerte eher an das Szenario hochflatternder Hühner, wenn gerade der Fuchs in den Stall einbricht.

Warum ich manchmal in eine bildhafte Sprache verfalle? Das liegt daran, dass ich naiv bin. Neben meinem Faible für Gesundheitsthemen als Gesundheitsguide bin ich auf diesem Planeten auch noch als Mensch unterwegs. So stand es zumindest auf meiner Packungsbeilage bei Geburt. Kraft dieses Amtes verfolge ich noch einen weiteren Zweck mit diesem Buch, der mir sehr am Herzen liegt. Wenn es mir gelingt, dann raube ich Ihnen klammheimlich Ihr bedingungsloses Vertrauen in die Ratschläge von Experten und schiebe Ihnen zum Ausgleich Ihren eigenen gesunden Menschenverstand in die Tasche. Corona dient auch als Paradebeispiel für „Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“ oder „Sie kamen, sie sahen nicht und rannten meilenweit am Ziel vorbei!“. Naivität gilt gemeinhin als ein Schimpfwort. In ihrem Kern ist Naivität allerdings die Fähigkeit, einfache Wahrheiten zu erkennen. Einfache Wahrheiten sind die Dinge, die Kinder, ohne lange zu überlegen, herausplappern, wonach wir Erwachsenen dann rot anlaufen und sagen: „Das sagt man doch nicht!“. Der Umstand, dass Sie mal Kind waren, zeigt, dass Sie die Fähigkeit zur Naivität in sich tragen. Corona verdeutlicht auch, dass diese Fähigkeit wieder in uns gepflegt und gewässert werden darf.

Kennen Sie Sätze von staubtrockenen, saftlosen Pseudo-Intellektuellen wie: „Wir müssen realistisch bleiben!“ oder „Da kann man nichts machen, das ist halt nun mal die Realität!“? Ein Realist, der aktuelle Umstände und Missstände erkennt, ist was Wunderbares. Ein Mensch, der die aktuelle Realität mit Missständen als gegeben und unveränderbar betrachtet, ist kein Realist. Hierbei handelt es sich um resignierte, desillusionierte Menschen ohne Mumm in den Knochen.

Sie dürfen natürlich gerne intelligent bleiben, aber ich empfehle Ihnen, sich zur Abrundung Ihrer Persönlichkeit mindestens genausoviel Naivität zuzulegen. Dieses Buch ist eine gute Übung dafür: Wecken Sie Ihr Bauchgefühl und erspüren Sie die Wahrheit hinter Zahlen und Fakten! Schulen Sie Ihren Weitblick sowie Ihr Tiefenverständnis, indem Sie Fakten in die relevanten Zusammenhänge setzen! Entdecken Sie den hoffnungsvollen Visionär in sich! Lassen Sie uns alte Verkrustungen und Missstände beseitigen und aus den Trümmern, die Corona hinterlässt, eine schöne neue Welt bauen! Für die Medizin des 21. Jahrhunderts habe ich jedenfalls schon mal einen Plan.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der grotesken Reise durch die wichtigsten Pandemien der Vergangenheit bis zur ultimativen Weltkrise im Jahre 2020 namens „Corona“ hin zu einem gesunden Wandel unserer Gesellschaft!

Wertingen, im Mai 2020

Christian Knittl

Corona - großer Irrtum, große Chance

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