Читать книгу Corona - großer Irrtum, große Chance - Christian Knittl - Страница 6

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Teil A

Rückblick auf die vergangenen Pandemien der Menschheitsgeschichte

In unserer zivilisierten High-Tech-Welt haben wir die meisten Dinge ganz gut im Griff. In den letzten 70 Jahren seit dem Krieg gelang es uns Europäern, einen Lebensrahmen voller Frieden, Wohlstand und Kultur zu schaffen. Das gibt Sicherheit. Was wir nicht im Griff haben, ist der Mikrokosmos der Viren und Bakterien. Hier tappen wir mit unserem menschlichen Sinnen und unserem Verstand mehr oder weniger im Dunkeln – Experten nicht ausgenommen.

Es liegt in der Natur des Menschen, dass uns Dinge, die wir nicht fassen können, Angst bereiten beziehungsweise zumindest schon mal ein gutes Spielfeld für Ängste abgeben. Angst ist grundsätzlich erst einmal gesund. Sie macht uns vorsichtig und wappnet uns, um rechtzeitig auf wirkliche oder vermeintliche Gefahren reagieren zu können. Gesunde Angst ist den jeweiligen Gefahren angemessen.

Wird die Angst jedoch übertrieben groß, lähmt oder blockiert sie uns eher. Bei übermäßiger Angst hüpfen Elefanten bei der mutmaßlichen Gefährlichkeit einer Maus auf den Tisch. Andere Überängstigte verkriechen sich in ihr sicheres Schneckenhaus und laufen dort Gefahr, wirtschaftlich und emotional zu verhungern. Im Extremfall sind Menschen vor lauter Angst sogar schon von der Klippe gesprungen. Zu wenig Angst hingegen führt zu Übermut: Mögliche Gefahren werden dabei unterschätzt und man läuft Gefahr, ihnen unvorbereitet zu erliegen. Also doch lieber umgekehrt auf Nummer „absolut und total Sicher“ gehen? Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte.

Eine unbegründete Angst vor Krankheiten und Erregern nennt man in der Medizin „Hypochondrie“. Und die aktuelle Corona-Pandemie hat unheimlich viele Ängste im Schlepptau, die es wert sind, genauer in Augenschein genommen zu werden. In vielen Ländern der Erde waren die gesellschaftlichen Reaktionen auf den Erreger sehr heftig und gingen mit monatelangen Einschränkungen bis ins Fundament persönlicher Grundrechte einher. Die meisten Länder Europas zogen sich ins Schneckenhaus des gesellschaftlichen Shutdowns zurück, um dem SARS-CoV-2- Erreger möglichst auszuweichen. Problem ist: Er wartet weiterhin vor der Tür. Ist ein neuartiger Virus erst mal im Lande, dann weicht er uns erfahrungsgemäß nicht so schnell von der Seite.

Auch in Deutschland hat man sich durch den Shutdown ins Schneckenhaus verkrochen. Je länger wir im Schneckenhaus bleiben, desto mehr laufen wir allerdings Gefahr, unsere komplette Gesellschaft zu zerlegen – mit all der Sicherheit und dem Wohlstand, den wir uns in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben. Im Schatten des Shutdowns lauern ungeahnte Folgen für den Staatshaushalt und die Wirtschaft, für Arbeitsplätze, unser Bildungssystem im Ganzen sowie zahlreiche Schicksalsschläge auf der Ebene Einzelner. Dabei haben wir noch nicht einmal darüber nachgedacht, was so eine Isolation emotional mit uns macht. Gelingt es, die Alten und Schwachen zu schützen oder machen wir sie sogar noch anfälliger, wenn wir sie von ihren Familien isolieren?

Wir könnten darauf warten, bis unsere High-Tech-Medizin schlagkräftige Waffen entwickelt, damit wir mit dem Erreger fertig werden. Das Problem ist, dass die einzige Lösung, die Experten bisher anbieten konnten, war: „Versteckt euch im Schneckenhaus!“ Viel mehr ist derzeit leider nicht drin. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist es unseren Forschern nicht gelungen, ein griffiges Medikament gegen Viren zu entwickeln. Die hierfür gedachten Virostatika wirken leider nicht besonders gut. Dann wären da noch Impfungen, die aber für einen neuen Erreger erstmal noch nicht verfügbar sind. Die normale Entwicklungszeit für einen Impfstoff beträgt zwei Jahre, Impfstoffe im Schnellzulassungsverfahren bergen das Risiko unkalkulierbarer, schwerer Nebenwirkungen, und die Erfahrung aus früheren Pandemien zeigt, dass die Wirkung von Impfungen eher durchwachsen ist.

Die vergessene Medizin

Was bleibt dann noch? Ich kann Sie beruhigen: Unheimlich viel. Es gibt vielfältige, nebenwirkungsfreie Möglichkeiten, sowohl um sich im Vorfeld als Prophylaxe gegen Pandemien zu wappnen, als auch, um im Falle der Infektion gegen Erreger wie Influenza, SARS-Co-V und alle weiteren, zukünftigen, neuartigen Erreger erfolgreich den Kampf anzutreten. Diese Möglichkeiten stammen aus der Naturheilkunde und Komplementärmedizin. Pflanzenheilmittel sind gerade für Grippe-Erkrankungen über Jahrtausende hinweg erprobt. Naturheilkunde war die Allgemeinmedizin der Ärzte bis zum 18. Jahrhundert. Selbst heute noch basieren 50 Prozent der Arzneimittel auf Naturheilmitteln oder wurden in der chemischen Struktur davon abgeleitet. Das Altbewährte wird leider seitens der heutigen Mediziner recht stiefmütterlich behandelt. Die übrig gebliebenen Protagonisten dieser Behandlungszweige mussten sich in den letzten Jahrzehnten viel gefallen lassen.

Aus meiner Sicht lässt sich aus den bereits bestehenden Möglichkeiten innerhalb kurzer Zeit ein schlagkräftiges Therapiekonzept zur Pandemiebekämpfung erstellen, an dessen Wirkkraft die heutige, klassische Medizin so schnell nicht herankommen wird. Wenn Sie als Patient dies wünschen und sich dafür stark machen, lassen sich Vertreter der Naturheilkunde und Komplementärmedizin vielleicht dazu bewegen, ein gemeinsames Therapiekonzept zu entwickeln. Das könnte etwa so aussehen.


Der beste Therapeut der Erde – Ihr Immunsystem

Ein Virus besucht uns üblicherweise so lange, bis die meisten von uns gegen ihn erfolgreich gekämpft und ihn in die Schranken gewiesen haben. Das nennt man dann Grundimmunität der Bevölkerung und das ist eigentlich nicht so besonders schwierig. Unser Immunsystem macht diesen Job schon seit mehreren Millionen Jahren und ist dementsprechend sehr gut darin.

Ihr Immunsystem ist also ein alter Hase im Immungeschäft. Wenn Sie es ordentlich mit dem ausstatten, was es für seinen Job braucht, und es nicht ständig durch beispielsweise Dauerstress abschalten oder schwächen, dann haben

Sie schon sehr viel für Ihren Schutz getan. Aus diesem Grund möchte ich bereits an dieser Stelle der Corona-Angst schon mal ein Stück weit den Wind aus den Segeln nehmen, denn als Grundsatz gilt: „Sind Sie stark, dann ist Corona definitiv zu schwach!“ COVID-19 und der Virus SARS-CoV-2 sind für halbwegs gesunde Menschen kein Problem. Ihr Immunsystem schafft das!

Ich weiß, das klingt für Sie angesichts der vielen Experten-Meinungen und der politischen Notbremsungen kaum glaubhaft. Deshalb möchte ich Sie inständig bitten: Bilden Sie sich selbst eine Meinung! Glauben Sie auch mir nicht blind! Schwenken Sie nicht mir-nichts-dir-nichts auf meine Sicht der Dinge ein! Dazu sind die Angelegenheit COVID-19 und darauf angemessene, gesellschaftliche Reaktionen viel zu bedeutsam.

Lassen Sie uns die Fakten betrachten. Ich möchte Sie einladen, mit mir gemeinsam die Gefahr zu beleuchten, welche von unbekannten, neuartigen Viren ausgeht, damit wir als Gesellschaft künftig sowohl unsere Präventionsmaßnahmen als auch unsere Reaktionen angemessen darauf ausrichten können. Bevor wir uns COVID-19 näher ansehen, beleuchten wir zunächst die großen Pandemien der Vergangenheit: Wie schwer sind sie verlaufen? Wie viele Opfer forderten sie? Welche Erreger konnten in welchem Lebensumfeld wieviel Schaden anrichten? Wie wurden die Gefahren eingeschätzt und wie wurde damals reagiert? Und als wie gefährlich erwiesen sich die Erreger jeweils in der Nachbetrachtung? Der Rückblick bringt spannende Erkenntnisse und eine komplett neue Sichtweise auf die aktuelle Corona-Krise.

Die Pandemien der Vergangenheit –

ihr Umfeld und ihre Ursachen

Die Pest mit 25 Millionen Opfern im Mittelalter

Die Pest gibt es schon sehr lange. Bei genetischen Untersuchungen eines alten Grabes in Russland wurden Genome des Pesterregers Yersinia-pestis rekonstruiert, die ins Jahr 3800 vor Christus datiert werden. Seit fast 6.000 Jahren sucht uns also die Pest schon heim und taucht selbst in unserer Zeit noch auf. Den Spitznamen „Der schwarze Tod“ verdiente sich der Erreger im Mittelalter von 1347 bis 1352, als ein Drittel der europäischen Bevölkerung daran starb.

Ursachen, Rahmenbedingungen und Lebensumstände

Vor einigen Jahren machte ich eine Führung durch die historische Stadt Rothenburg ob der Tauber. Dabei erfuhr ich, dass es in der mittelalterlichen Stadt keinerlei Abwasserentsorgung gegeben hatte. Die Stadtbewohner entsorgten ihre Exkremente einfach schnurstracks durch das Fenster auf die Straße. Wenn es mehrere Tage nicht regnete, verblieb der Kot in den Gassen und hinterließ ein Paradies für Bakterien und Tiere, die ihrer Natur gemäß große Freude daran haben, Lebensreste zu verwerten. Die Folge war eine Rattenplage, die wiederum in großer Zahl von Flöhen geplagt waren, welche wiederum vom Pesterregerbakterium besiedelt waren. Als die Ratten massenweise starben, sprang der Floh, dem die Ratte als Wirt eigentlich viel lieber war als der Mensch, notgedrungen und mangels Alternativen auf diesen als neuen Wirt über.

Schuld am Ausbruch der Pest im Mittelalter waren demnach die unhygienischen Lebensverhältnisse mit der Nähe zu Nagetieren. Zu den Ursachen und Lebensrahmenbedingungen der Pestepidemien von 1910 und 1921 findet man ähnliches:

Rahmenbedingungen bei den Pestepidemien von 1910 und 1921 entlang der Bahnstrecke der Transsibirischen Eisenbahn

„Schuld am Ausbruch waren dort die unhygienischen Wohnverhältnisse: Dunkel, schmutzig und überbelegt. 10–15 Menschen wohnten auf ca. 10 m2. Die Menschen wuschen sich selten oder nie und wechselten auch die Kleider nicht. […]

Dies galt auch für die Pestepidemie von 1910, wo die TarbaganJäger sich als erste bei der Jagd nach Murmeltieren zur Gewinnung der Murmelfelle an den verseuchten Tieren ansteckten. Sie schliefen in besonders kleinen Hütten, bis zu 40 Mann in Kojen, was die Weiterverbreitung begünstigte. Ein weiteres Indiz waren die Verhältnisse an den Bitumen-Gruben am See Dalai Nur. Während der Pestepidemie von 1921 arbeiteten dort 4.000 Chinesen und 2.000 Russen. Von den insgesamt 1.027 Toten waren nur 4 Russen. Die Chinesen lebten zusammengepfercht in kleinen Hütten, halb in die Erde eingegraben, die Russen lebten in oberirdischen Häusern.“

Quelle: Wikipedia: Pest

Haben Sie es bemerkt? Bei mir gingen an dieser Stelle jedenfalls alle Lampen an: Der gleiche Erreger, am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, erzeugte in Abhängigkeit der Wohn- und Lebensumstände eine 128-fach höhere Sterberate!


Abbildung 1: Verstorbene bei der Pest 1921 am See Dalai Nur (Quelle: Wikipedia: Pest)

Das heißt im Umkehrschluss: Nicht der Erreger selbst ist das Problem, sondern die Lebensumstände und die daraus resultierende Immunschwäche der infizierten Menschen.

Diesen Umstand finden wir bei allen Pandemien wieder – unabhängig davon, ob es sich um einen Pesterreger oder eine Influenza-Grippe handelt. Halten wir dies als eine zentrale Erkenntnis in der Betrachtung der Gefahrenlage von Erkrankungen aller Art – inklusive COVID-19 – fest.

Der letzte, bekannte Ausbruch der Pest war übrigens 2017 in Madagaskar, wobei rund 600 Menschen der Krankheit zum Opfer fielen. Googeln Sie mal nach „Wikipedia“ + „Madagaskar“. Unter der Rubrik „Gesundheit“ finden Sie in dem Artikel unter anderem: Nur jeder Zweite hat Zugang zu sauberem Trinkwasser, der Anteil an unterernährten Personen in der Gesamtbevölkerung gehört zum höchsten in der Welt. Aufgrund dieser schlechten Lebensbedingungen gibt es in Madagaskar kaum eine Krankheit, an der man nicht sterben kann.

Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe

Für verschiedene Pesterreger stehen Schutzimpfungen zur Verfügung. Die Immunität reicht bei der Beulenpest aber beispielsweise nur für drei bis sechs Monate. Bei der Lungenpest sieht es mit dem Impfschutz noch schlechter aus. Die Verträglichkeit der Schutzimpfungen ist relativ durchwachsen. Da Pesterreger Bakterien sind, kann mit Antibiotika gut behandelt werden – abgesehen davon, dass immer mehr Bakterien gegen unsere Multifunktionswaffe Antibiotika resistent sind, da wir sie in der Vergangenheit viel zu oft eingesetzt haben.

Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen

Ein typisches Kennzeichen der Pestepidemie ist, dass sie regelmäßig im Winter zum Stillstand kommt. Das hängt damit zusammen, dass bei Kälte die Bakteriendichte in den Ratten geringer ist, so dass die Flöhe weniger Bakterien aufnehmen. Außerdem vermehren sich die Flöhe bei Kälte nicht.

Behalten wir deshalb im Hinterkopf: Auch Temperaturen spielen eine wesentliche Rolle für die Krankheitsentwicklung.

Erkältungskrankheiten tragen die Kälte als Mitverursacher bereits im Namen. Auch bei Influenza und sonstigen Erregern von Erkältungskrankheiten gibt es somit eine klimatische Abhängigkeit, die sich als „Grippesaison“ äußert. Der Sommer setzt dem Spuk alle Jahre wieder bis zur nächsten Grippesaison im Winter ein natürliches Ende. Das gilt auch für den SARS-CoV-2-Erreger.


Fazit: ► Der sicherste Schutz vor der Pest sind Grundstandards der Hygiene, ergänzt durch gute Ernährung und sauberes Wasser als Basis für ein gut funktionierendes Immunsystem. Da dies in Europa gegeben ist, spielt die Pest bei uns schon lange keine Rolle mehr.

Der Erreger ist selbst nach 6.000 Jahren immer noch aktiv. Macht aber nichts, denn nicht der Erreger selbst ist das Problem, sondern die Lebensumstände und eine daraus resultierende Immunschwäche. ◄

Typhus und Cholera von 1800 bis heute mit mehreren Millionen Opfern

Erreger des Typhus sind Bakterien namens Salmonella Typhi. Cholera wird ebenfalls von Bakterien verursacht. Speziell im 19. Jahrhundert forderten beide Krankheiten mehrere Millionen Opfer. Die Erreger existieren bis heute, sind aber unter europäischen Lebensbedingungen belanglos.

Ursachen, Rahmenbedingungen und Lebensumstände

Sowohl Typhus als auch Cholera finden wir ausschließlich in Verbindung mit mangelhafter Hygiene und Trinkwasserverschmutzung. Im 19. Jahrhundert war es vielerorts üblich, mit Fäkalien verunreinigtes Abwasser ungereinigt in die Flüsse einzuleiten. Cholera trat auch häufig im Schlepptau von Kriegshandlungen auf.

Im Jahr 1898 starben 40 Soldaten in Saarbrücken an Typhus, verbreitet durch einen Mannschaftskoch, der vor dem Zubereiten des Kartoffelsalats die Kloake gereinigt hatte. In ländlichen Gebieten gab es um die Jahrhundertwende keine vernünftige Wasser- und Abwasserbehandlung. Der nachfolgende Bericht eines Medizinalrats namens Schlecht aus Trier gibt Ihnen eine Vorstellung von den damaligen Verhältnissen:

Wasser- und Abwasserversorgung im 19. Jahrhundert auf dem Land

„Die Zahl der Aborte ist gering, die Defäkation findet im Viehstall, auf der Düngerstätte vor dem Hause, im Garten hinter dem Hause, im Hofraum oder sogar im Keller statt. Eine ordnungsgemäße Abortgrube ist kaum zu finden; die Abortgruben werden selten geleert; der Abort und die Abortgrube befinden sich häufig in einem Zustand, der die Benutzung […] nicht zulässt. Auch die Wasserversorgung gab Anlass zur Klage, da nicht nur zahlreiche Brunnen häufig verunreinigt waren, sondern wie im Falle der Lebacher Typhusepidemie viele Menschen ihr Trink- und Brauchwasser aus offenen Wasserläufen entnehmen mussten.“

Quelle: Hans-Henning Krämer, Vom Dorfbrunnen zum Wasserwerk

Heutzutage sind Cholera und Typhus vor allem ein Problem der Entwicklungsländer mit unzureichenden hygienischen Bedingungen, in denen Trink- und Abwasser nicht voneinander getrennt sind. Nach einer neueren Schätzung von 2014 erkranken jährlich weltweit etwa 11,9 Millionen Menschen an Typhus, es sterben 129.000 Menschen. In Deutschland ist die Zahl der Erkrankten pro Jahr weit unter Hundert. Gestorben ist an Typhus und Cholera bei uns schon lange niemand mehr.

Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe

Obwohl Cholera schon viele Menschenleben gefordert hat, bleibt sie bei 85 % der Infizierten symptomlos. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist der ausreichende Ersatz von Flüssigkeit, Zucker und Salzen. Erfolgt die Flüssigkeitszufuhr weiterhin mit dem für die Krankheit ursächlichen, verschmutzten Wasser, kann man sich gut vorstellen, dass sich die Symptome bis zum Tod steigern können.

Da es sich bei den Erregern von Typhus und Cholera um Bakterien handelt, sind die Krankheiten gut mit Antibiotika behandelbar – allerdings wiederum vorbehaltlich der zunehmenden Resistenzentwicklung von Bakterien.

Der frühere Impfstoff für Cholera wird mittlerweile als wirkungslos angesehen. Neuere Schluckimpfungen gelten als verträglicher und wirken besser. Impfstoffe für Typhus bieten einen etwa 60prozentigen Schutz für begrenzte Zeit.

Erfahrene Weltenbummler wissen allerdings, dass der einzige, effektive Schutz vor derlei Erkrankungen in Ländern mit mangelnden Hygienebedingungen bestimmte Verhaltensmaßregeln sind. Schließlich gedeihen in verschmutztem Wasser nicht nur Cholera und Typhus, sondern eine Vielzahl anderer Erreger, für die es keinerlei Impfungen gibt. Bei meinen früheren Kollegen, die als Inbetriebnehmer in alle Ecken der Welt kamen, hielt sich relativ bald jeder an den Grundsatz: „Koch es, schäl es oder lass es!“ Der erste, unvorsichtige Kontakt mit den Hygieneverhältnissen in der großen, weiten Welt mündete eigentlich immer in einen tagelangen Einsatz auf der Toilette statt am Montageort. Auch wenn die Infektionen teils durchaus „rasant“ verliefen, bildeten sie für ein intaktes Immunsystem von gut genährten Europäern keinerlei Lebensgefahr.


Fazit: ► Bei Typhus und Cholera finden wir erneut Hygienestandards als wesentlichen Faktor für das Gefahrenpotenzial der Erreger – ergänzt durch unsauberes Wasser sowie durch kontaminierte Nahrungsmittel. Die unter mangelhaften, hygienischen Bedingungen lebensbedrohlich verlaufenden Krankheiten haben im heutigen Europa keinerlei Bedeutung. Es gibt kaum Infizierte und seit längerem keine Todesfälle.

Die Hausaufgaben in der Entwicklungshilfe lauten: Armut beseitigen, Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen, ausreichende Ernährung sicherstellen und Frieden schaffen. Damit helfen wir den Menschen in diesen Ländern viel mehr als mit milliardenschweren Impfprogrammen, die nur vor einem Erreger von Tausenden schützen und menschenunwürdige Lebensumstände belassen. ◄

Die Spanische Grippe nach dem ersten Weltkrieg mit 50 Mio. Opfern

Die Spanische Grippe begann im letzten Kriegsjahr des ersten Weltkriegs. Sie wütete weltweit in drei Wellen von 1918 – 1920 und forderte im ersten Weltkrieg dreimal mehr Opfer als der Krieg selbst. Danach gab es noch vier schwere Epidemien bis zum Ende des zweiten Weltkriegs 1946. Eine Besonderheit der Spanischen Grippe war, dass sie weniger die Älteren, sondern vor allem 15- bis 40-Jährige betraf.

Der Influenzavirus A/H1N1 der Spanischen Grippe gilt aufgrund genetischer Verwandtschaft als die Mutter der Influenza-Pandemien der Nachkriegszeit. Die meisten Pandemien bis zum heutigen Tage waren Subtypen der Spanischen Grippe und es ist davon auszugehen, dass weitere Subtypen folgen werden. Darin liegt der Hauptgrund, weshalb Forscher, Virologen und Ärzte die Angst vor jeder neuen Pandemie hochhalten: Sie befürchten, ein ähnlicher Virustyp könnte sich ebenso verheerend auswirken wie die Spanische Grippe. Die Betrachtung der nachfolgenden Pandemien wird zeigen, dass die Angst gänzlich unbegründet ist. Die Risikobewertung seitens der Experten erfolgte bisher hauptsächlich durch das Mikroskop mit Blick auf die Struktur der Erreger. Wir heben den Blick und beziehen die Umstände mit ein, unter welchen die Viren in Erscheinung traten.

Ursachen, Rahmenbedingungen und Lebensumstände

Die Spanische Grippe ist ohne den Hintergrund des ersten Weltkriegs mit Hungersnöten an allen Ecken der Erde nicht denkbar. Die höchsten Opferzahlen fand die Pandemie in Asien, wobei Indien mit rund 20 Millionen Menschen die meisten Opfer verzeichnete. Indien war einerseits in die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs involviert, zum anderen herrschte zur Zeit des Pandemieausbruchs gerade eine Hungersnot. Ebenfalls stark betroffen war China, dessen Bevölkerung unter den Bürgerkriegen von 1919 – 1926 litt. In Russland ging der Erste Weltkrieg direkt in einen Bürgerkrieg über. Nachdem erst die Zaren abgesetzt wurden, folgte 1917 – 1922 ein erbitterter Krieg zwischen den weißen Garden und den roten Garden um den Kommunisten Lenin. Deutschland war kurz davor, den Krieg zu verlieren, und in der Zivilbevölkerung herrschte zur Zeit des Ausbruchs der Spanischen Grippe infolge der Blockade der Mittelmächte eine massive Hungersnot; schätzungsweise eine halbe Million Deutsche starben an Hunger. Der Zusammenhang zwischen der um ein Vielfaches höheren Durchschlagskraft einer Pandemie und dem Hintergrund von Krieg und Hungersnöten zeigt sich deutlich in der unterschiedlichen Sterblichkeit:

• in hoch industrialisierten Ländern ohne Kriegsgeschehen: ca. 0,5 %,

• in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern: ca. 1 – 3 %,

• bei Krieg und Hungersnöten wie in Indien: ca. 5 %.

Der Weltkrieg verstreute die Erreger auch in die Heimatländer der Soldaten, die von den Kriegshandlungen eigentlich nicht unmittelbar betroffen waren. In den USA herrschten weder Krieg noch Nahrungsmittelknappheit und doch erwiesen sich die Infektionsraten und die Sterblichkeit an der Spanischen Grippe als außergewöhnlich hoch. Sehen Sie diesbezüglich einen interessanten Bericht, unter welchen Bedingungen Patienten in der USA damals behandelt wurden.

Hygienische Bedingungen bei der Behandlung in Lazaretten in den USA bei der zweiten Grippewelle im Herbst 1918

„Die Bedingungen, unter denen die Erkrankten gepflegt wurden, können als typisch für zahllose andere Lazarette und Krankenhäuser weltweit gelten, an denen die Spanische Grippe wütete. Obwohl die USA weniger unter den Folgen des Ersten Weltkrieges litten als die europäischen Staaten, fehlte es an Pflegepersonal. Man nutzte jeden verfügbaren Raum, um Krankenbetten aufzustellen. Frisches Bettzeug war Mangelware, sodass die Kranken in schmutzigen und blutbefleckten Laken lagen. Die Toten stapelten sich in den Gängen der Leichenhalle, und man kam mit ihrer Beerdigung kaum nach.“

Quelle: Wikipedia: Spanische Grippe

Wie bei Pest und Cholera erhöhte das Fehlen grundlegender Hygienestandards auch die Gefährlichkeit des Virus der Spanischen Grippe.

Das Virus war nur zusammen mit bakteriellen Infekten tödlich

Bei den Recherchen stieß ich darauf, dass es zu den meisten Todesfällen nicht direkt durch das Virus kam, sondern durch zusätzliche, bakterielle Infekte, die schließlich zu einer Lungenentzündung führten. Schon von anderen Viren, die alleine nicht tödlich sind, war mir dieser Zusammenhang bekannt:

Viren schwächen das Immunsystem, ein bakterieller Infekt kommt hinzu und zwingt das Immunsystem zu einer heftigeren Auseinandersetzung, der wiederum ein sehr geschwächter Organismus nicht standhalten kann.

Ein wichtiger Aspekt, den wir auch bei SARS-CoV-2 wiederfinden werden.


Fazit: ► Ohne Krieg, Hunger und Hygienemängel wäre die Spanische Grippe namenlos und unscheinbar geblieben. Der Grippevirus traf zu Zeiten der Weltkriege auf viele geschwächte, desillusionierte und unterernährte Menschen. Erneut zeigt sich: Der Erreger ist zweitrangig, erst die Rahmenbedingungen und die sich daraus ergebende Immunlage der Bevölkerung machen ihn gefährlich.

Interessant ist, dass der Virus selbst unter den für ihn günstigen Rahmenbedingungen der Weltkriege nicht alleine zum Tode führte, sondern weiterer Infekte mit Bakterien als Helfershelfer bedurfte. Damit relativiert sich der Schrecken der „Virusmutter der Pandemien“ der Nachkriegszeit, der bis heute als Hauptargument dient, um Ängste vor harmlos verlaufenden Pandemien unnötig hochzuhalten. ◄

Die Asiatische Grippe von 1957 bis 1958 – in Europa im Nachhinein relativ harmlos

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Asiatische Grippe die erste nennenswerte, größere Pandemie. Wie der Name schon sagt, fand sie hauptsächlich in Asien statt. Die Grippe entwickelte sich vermutlich von China ausgehend und forderte geschätzt 1 bis 2 Millionen Opfer, vor allem in China, Asien, Afrika, Südamerika und dem Orient. In Europa – zum ersten Mal ohne Krieg, Nahrungsmittelknappheit, Hygieneprobleme, Wasser/Abwasser-Verunreinigung – traten nur vereinzelte Herde auf.

Mediale Berichterstattung mit kriegsähnlicher Rhetorik auf Basis belangloser Fallzahlen

Der Influenzavirus hieß A/H2N2 und war ein Verwandter der Spanischen Grippe. In Europa hatte man vermutlich noch die zahlreichen Toten aus der Spanischen Grippe im Kopf. So machte eher der Wirbel um vermeintliche Gefahren und eine weit über das Ziel hinausschießende Rhetorik in den Medien die Asiatische Grippe zu einer gefährlichen Pandemie als die tatsächlichen Fallzahlen. Ein Artikel im Spiegel aus der damaligen Zeit veranschaulicht dies und erinnert leider an manche Berichterstattung in Verbindung mit COVID-19.

Der Artikel im Spiegel vom 03.07.1957: „Viren aus Singapur“ beginnt mit dramatischer Rhetorik:

Die Zentrale der "Weltgesundheitsorganisation" (WHO) in Genf gleicht in diesen Tagen mehr denn je dem Hauptquartier einer kriegführenden Macht. Auf wandgroßen Weltkarten kennzeichnen farbige Fähnchen den Verlauf der Hauptkampflinie, und Fernschreiber übermitteln beinahe pausenlos Nachrichten von der Front. Der Genfer Gesundheits-Generalstab, in dem mehr als achtzig Staaten der westlichen und östlichen Welt vertreten sind, dirigiert einen weltweiten Abwehrkampf gegen einen neuen unsichtbaren Gegner: den Erreger der "Asiatischen Grippe"…

Kurz darauf finden sich im Artikel absolut harmlose Sterberaten:

In einem Monat erkrankten in der fernöstlichen britischen Kronkolonie mehr als eine halbe Million Menschen, 44 starben. [Sterberate 0,009 %] Im Mai rollte die Grippewelle mit voller Wucht weiter, verzweigte sich und überdeckte fast sämtliche Staaten Südostasiens:

¤ Auf Formosa infizierten sich rund zwei Millionen Menschen, 66 starben. [Sterberate 0,003 %]

¤ In Japan wurden etwa zweieinhalb Millionen Grippefälle registriert.

¤ Die Gesundheitsbehörden der Philippinen-Republik meldeten mehr als 1.600.000 Fälle und 1200 Tote. [Sterberate 0,08 %]

Die Sterberaten waren selbst in Asien mit < 0,1 % absolut harmlos. Weshalb der Reporter mit kriegsähnlicher Rhetorik um sich warf, ist nicht nachvollziehbar. Problematisch ist, wenn Medien nackte Zahlen in den Raum werfen, ohne sie in Bezug zu setzen, und sie gleichzeitig mit großer Dramatik aufladen. Der Gehalt an gesundem Menschenverstand in dieser Form der Berichterstattung ist vergleichbar mit: „Der Himmel öffnete seine Höllenschlunde, es folgte zehn Minuten lang ein leichter Nieselregen und wir mussten alle große Angst haben, jämmerlich zu ertrinken!“ Ähnliches finden wir bei COVID-19. Als das Corona-Gewitter aufzog, war anfangs noch nicht klar, wie schlimm es werden könnte. Doch selbst als die Fallzahlen zunehmend harmloser wurden, hat man sie einfach weiterhin mit der emotionalen Ladung einer weltumspannenden Gefahr transportiert – häufig gewürzt mit dem Schreckensszenario der Spanischen Grippe.

Im weiteren Verlauf des Spiegel-Artikels: Ein neuartiger Virus

Eine Erklärung für dieses Rätsel fanden schließlich die Grippeforscher, als es ihnen gelang, den Erreger der "Asiatischen Grippe" - ein Virus – zum ersten Mal zu isolieren. Sie stellten fest, dass der Erreger zwar einem der bis dahin erkannten und in drei Gruppen unterteilten Grippe-Erreger ähnelt: dem Grippe-Virus Typ A. Aber offensichtlich gehörte der Erreger der Asiatischen Grippe einer neuen, unbekannten Untergruppe an .

Und weiter hieß es: Beinahe alle infizieren sich und werden immun – Nur ein Teil der Infizierten wird wirklich krank

Eine Grippe-Epidemie, so viel wissen die Forscher seit langem, ist gleichbedeutend mit der Infizierung und Immunisierung beinahe aller Menschen des betroffenen Gebietes; denn während einer solchen Epidemie sind so viele Viren in der Atemluft enthalten, dass fast jeder Mensch angesteckt wird. Aber nur ein Teil der Infizierten wird wirklich krank und durchlebt die Stadien einer Grippe.

Quelle: Spiegel vom 03.07.1957: Viren aus Singapur

Die Parallelen zum heutigen COVID-19 sind frappant. Auch 1957 waren wir mit einem neuartigen Virus konfrontiert, bei dem es den Grippeforschern gelang, ihn zu isolieren. Und heute wie damals wird auf Dauer niemand dem neuen Virus entkommen können, da er nun mal schon da ist. Und heute wie damals wird nur ein Teil der Infizierten wirklich krank und äußert Symptome. Das wurde bei der heutigen Berichterstattung leider oft vergessen zu erwähnen.

Die Frage ist also: Was machte im Jahr 1957 in Europa letztendlich den Unterschied zu den alljährlichen Grippewellen? Ging die Grippe nur medial viral oder steckte mehr dahinter? Wenn wir ehrlich sind, liegt in unserer menschlichen Natur auch ein gewisser Durst nach Lebensspannung und Dramatik. So kann es schon mal passieren, dass Dinge von nachrangiger Priorität mal auf die Hitliste unseres öffentlichen Interesses geraten, wenn sonst gerade wenig los ist. Medien leben von öffentlichem Interesse – je weniger sie staatlich finanziert sind, desto mehr. In diesem Punkt hat sich die letzten 60 Jahre nichts geändert. Medien können nicht nur Menschen zu Stars küren, sondern auch Grippe-Pandemien. Ich denke, dahinter steckt weniger Absicht als der Durst nach dem lebensspendenden Hype, dem Saft, der Medien letztendlich antreibt und ihnen öffentliches Interesse, Leserschaft und Umsätze beschert.

Gefahrenpotenzial der Asiatischen Grippe

Nicht ganz drei Monate nach der „Viruspandemie-Kriegserstattung“ aus dem Spiegel findet sich in der „Zeit“ die Entwarnung der anfänglich erhitzten Gemüter.

Die besorgniserregende Epidemie im nüchternen Urteil des Fachmannes – Prof. Lippelt, Bakteriologe im Interview

„Die Erkrankungszahlen, die jetzt besonders für den asiatischen Raum gut zu übersehen sind, zeigen, dass die Influenza-Epidemie einen hohen Prozentsatz der Bevölkerung befallen hat. Die meisten der Erkrankten brauchten keine ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen; die Zahl der Krankenhausfälle beläuft sich in einem Gesamtüberblick auf nur 8 von Hundert der Erkrankten. Die Zahl der Todesfälle ist gering. Unter 84.000 Erkrankten im Iran war ein Todesfall. In Thailand starben 89 Menschen von 550.000 erkrankten Personen. So ergibt sich auf Grund der jetzt vorliegenden Zahlen, dass der Verlauf der Influenza-Epidemie sehr mild ist.“

Quelle: Die Zeit vom 12.09.1957: Was tun gegen „asiatische Grippe“?

Interessant ist, dass laut Herrn Professor Lippelt „nur“ 8 % der Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden mussten. Bei der Berichterstattung über COVID wurde meist vergessen zu erwähnen, dass es bei jeder Grippewelle ganz normal ist, dass viele, speziell ältere Menschen im Krankenhaus betreut werden. Oder wussten Sie das? Mir jagte die nackte Zahl von Krankenhausaufenthalten und der Betreuung auf Intensivstationen ohne Vergleich mit den Vorjahren erst mal einen Schrecken ein.

Aus dem damaligen Artikel aus der "Zeit“ geht weiter hervor, dass die Sterberate der Asiatischen Grippe nicht wirklich viel Dramatisches hergab. Die Infektionszahlen schienen in diesem Jahr allerdings überdurchschnittlich hoch zu sein. Die Grippe betraf vor allem junge Menschen. Sie befiel erst Schulkinder und dann Kleinkinder und ging mit den typischen Grippesymptomen einher. Ältere Menschen erkrankten vergleichsweise wenig. Aus einem Quelle: SWR2-Radiobericht vom 16.10.1957 geht hervor, dass pro Klasse im Schnitt 7 bis 8 Schüler fehlten. Von 274 Klassen waren in einem Schulbezirk 25 Klassen geschlossen, bei denen mehr als die Hälfte der Schüler fehlte. In Betrieben erkrankten laut Aussage des damaligen Medizinalrats 10% und mehr. In Summe war die Asiatische Grippe in Bezug auf ihre Gefährlichkeit nicht mehr als eine Feuerwehrübung für das Immunsystem und weit entfernt von einem lebensbedrohlichen Brand.

Die Hypochondrie in der klassischen Medizin

Weiter hieß es im Radiobericht des SWR2: „Im Allgemeinen kein Grund zur Besorgnis“, ergänzt durch „aber es könnte ja noch so schlimm kommen wie damals bei der Spanischen Grippe in 1918“. Auch bei COVID-19 wurde ständig das Fähnchen der Todeszahlen aus der Spanischen Grippe geschwungen – ohne diese im Kontext der Weltkriege zu betrachten. Auf diesem Argument gründet die latent vorhandene, hypochondrische Angst der Experten vor einer fürchterlichen Virenplage und sie laden alle Jahre wieder den Rest der Gesellschaft ein, diese Angst zu teilen.

Dann kommt noch der allseits beliebte Satz eines zur Vorsicht mahnenden Arztes: „Die Grippe verläuft im Allgemeinen harmlos, aber es können schlimme Komplikationen auftreten!“ Diesen Satz hören wir auch heute noch an allen medizinischen Ecken und Enden. Er fußt auf gravierenden Folgen, die theoretisch jede harmlose Erkältungskrankheit für immungeschwächte Menschen haben kann, und ist ungefähr so sinnvoll wie: „Normalerweise passiert nichts im Straßen verkehr, aber es kann zu jeder Zeit zu einem Unfall kommen.“ Diese Angst bringt uns nichts, denn wir können und müssen uns vor nichts wappnen. Sie steigen ja nicht ins Auto und gucken beim Fahren in die Luft. Derlei undifferenzierte Aussagen von Ärzten sind zu nichts zu gebrauchen, sie erzeugen überschießende Ängste, die im Extremfall bis zur Überreaktion eines gesellschaftlichen Shutdowns führen können.

Richtig müsste es heißen: „Wenn Sie alt, sehr krank und schwach sind, dann hätten Sie auch bei einer an sich harmlosen Grippeerkrankung schwer wiegende Konsequenzen zu befürchten. Schützen Sie sich in dem Fall vor Ansteckung und versuchen Sie, Ihren Gesundheitszustand baldmöglichst zu verbessern!“

Damalige Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung

Die Empfehlungen der damaligen Experten waren: Größere Menschenansammlungen vermeiden; Kontakt mit Hustenden meiden; hygienische Maßnahmen, Raumluftdesinfektion in Betrieben.

Ein funktionierender Impfstoff war nicht vorhanden. Zur Therapie standen außer klassischen Maßnahmen wie Bettruhe, Fiebersenken etc. keine Mittel zur Bekämpfung von Virenerkrankungen zur Verfügung. Auch damals wurde intensiv an einem rettenden Impfstoff gearbeitet, mit dem man im Nachhinein hätte impfen können. Wie bei allen bisherigen Pandemien verlief dies im Sande, weil der Impfstoff nicht rechtzeitig hergestellt werden konnte und sich die Bevölkerung ganz unspektakulär auf natürliche Weise gegen die laue Gefahr des Pandemieerregers immunisiert hatte.


Fazit: ► Es war die erste Pandemie der Nachkriegszeit. Ohne Krieg, Hunger und Hygienemängel im Umfeld verlief die Krankheit sehr harmlos. Der neuartige, zur Spanischen Grippe verwandte Erreger führte zu spürbar höheren Erkrankungsraten mit Erkältungssymptomen, die Sterberaten waren jedoch selbst in den Gebieten Asiens sehr niedrig.

Medien verwendeten eine Rhetorik, als befände man sich im Krieg. Harmlose Sterberaten unter 0,1 %, bei einem offensichtlich harmlosen Krankheitsverlauf mit Kriegssituationen zu vergleichen ist schlichtweg bescheuert. Es schürt unnötige Ängste und provoziert gesellschaftliche Überreaktionen – damals wie heute.

Impfungen waren als Instrument bei dem neuartigen Erreger nutzlos. Die klassische Medizin verfügte über keine spezifischen Arzneien zur Bekämpfung von Viren. Die vielfältigen Möglichkeiten von Naturheilkunde & Co. wurden kaum beachtet. ◄

Die Hongkong-Grippe von 1968 –in Europa im Nachhinein relativ harmlos

Bei der Hongkong-Grippe 1968 gab es weltweit ca. 1 Mio. Opfer. Der vermutete Ursprung lag erneut in China. Verursacher der Pandemie war das Influenzavirus A/H3N2 und zwar in der Variante A/Hong Kong/1/1968 H3N2. Es war ein neuartiger Erreger, der eine Mischung aus Geflügelpestviren und Influenzaviren darstellte. Das Virus war genetisch verwandt zur Asiatischen Grippe und damit auch zur Spanischen Grippe. Der Verlauf wurde als milder als bei der Asiatischen Grippe beschrieben.

Schwammige Daten als Entscheidungs- und Bewertungsgrundlage

Genaue Daten der Sterblichkeit durch den Erreger der Hongkong-Grippe wurden 1957 nicht erhoben. Die Übersterblichkeit wurde für Deutschland auf 40.000 Tote geschätzt. Übersterblichkeit ist ein recht grober Parameter, um die Sterblichkeit an einer Pandemie zu beurteilen. Wenn Sie Äpfel zählen wollen, dann haben Sie hier die Genauigkeit eines Obstsalats.

Man betrachtet dabei, wie viele Menschen in der Grippesaison mehr sterben als während der anderen Zeiten im Jahr und schiebt dies alleinig der Influenza und in „medizinischen Wischi-Waschi-Aussagen“ gerne auch mal einem Erreger alleine zu. In jeder Grippesaison sind um die 1.000 Erreger unterwegs, die Erkältungskrankheiten auslösen können. In der Regel finden Sie bei Erkrankten mehrere Viren gleichzeitig vor. Ähnliche Unschärfen in den Aussagen werden wir auch bei der Corona-Krise wiederfinden.

Fazit: ► Auch die Hongkong-Pandemie verlief im Umfeld von Frieden, guter Hygiene, sauberem Trinkwasser und guter Ernährung sehr harmlos.

Die allgemeine Beurteilung der Gefährlichkeit eines Erregers erfolgte sehr undifferenziert, vergleichbar mit der Annahme: Apfel = Obstsalat.

Impfungen waren auch hier als Instrument bei dem neuartigen Erreger nutzlos. Die klassische Medizin verfügte über keine spezifischen Arzneien zur Bekämpfung von Viren. Das Potenzial von Naturheilkunde & Co. wurde bei der Pandemiebekämpfung erneut außen vorgelassen. ◄


Die Russische Grippe von 1977 bis 1978 –ein ungewöhnliches Revival der Spanischen Grippe

Die Russische Grippe galt eigentlich nur als lokale Epidemie, da sie nicht weltweit, sondern hauptsächlich lokal in Nordchina und Russland auftrat. Weshalb ich sie dennoch erwähne ist, weil der Erreger eine sehr ungewöhnliche Ähnlichkeit mit der Spanischen Grippe von 1918 aufwies – als sei er 50 Jahre eingefroren gewesen. Da sich Viren normalerweise verändern und in immer neuen Subtypen klassifizieren, wurde teils vermutet, dass der Virus aus einem russischen oder chinesischen Labor entwichen ist. Betroffen waren vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren. Die Erkrankung verlief sehr mild und spielte in Europa keine Rolle.

Fazit: ► Der Umstand, dass es quasi der gleiche Erreger war wie die Spanische Grippe, ist sehr spannend und aufschlussreich. Sehen wir doch daran, dass der gleiche Erreger im Rahmen von Kriegszeiten und Hungersnöten verheerend wirkt und im Frieden und Wohlstand des modernen Europas keine Rolle spielt. Die Hysterie der Virologen, wie schlimm doch eine harmlos verlaufende Pandemie gemäß den Gefahren der Spanischen Grippe noch werden könnte, kann man zur Risikobewertung also getrost vergessen – auch bei COVID-19. ◄


SARS-CoV-1 von 2002 bis 2003 – der Bruder von COVID-19, im Nachhinein weltweit sehr harmlos

SARS-CoV-1 ist direkter Verwandter und Vorläufer unseres aktuellen SARS-CoV-2 Erregers. Von allen Pandemien verdiente SARS-CoV-1 den Namen Pandemie am allerwenigsten. Zwischen dem 1. November 2002 und dem 31. Juli 2003 infizierten sich weltweit gerade mal 8.096 Menschen, es starben 774 – bezogen auf eine damalige Weltbevölkerung von rund 6,3 Milliarden Menschen. In Deutschland gab es laut der WHO 6 Erkrankte, es starb niemand. Sieht so eine schreckliche, weltumspannende Pandemie aus? Die Experten der WHO, des Robert KochInstituts und der Charité mit Professor Drosten an der Spitze haben sie dennoch auch 2002 wieder mal heraufbeschworen, die vermeintlich große Seuche mit dem ultimativen Killervirus.

Ursachen laut der Weltgesundheitsgesellschaft WHO

Die Ursachen für die rasche Ausbreitung der anfänglichen Epidemie und späteren Pandemie sieht die WHO in der sehr dichten Besiedelung Guangzhous und des umliegenden Perlflussdeltas. In der Region werden zahlreiche Wildtiere und exotische Tiere als Lebensmittel genossen, weshalb sie mit ihren zahlreichen Spezialitätenrestaurants bei Touristen sehr beliebt ist. Auf Tierfarmen, Tiermärkten und in Restaurants leben, arbeiten und essen die Einwohner in unmittelbarer Nähe zu Tieren. Die Tiere werden in Käfigen gehalten, verkauft und vor aller Augen geschlachtet. Die Tresen, an denen das rohe Fleisch und die geschlachteten Tiere verkauft werden, sind oft nur wenige Meter von den Essensplätzen der Arbeiter entfernt. Diese Verhältnisse – Überbevölkerung und mangelnde Hygiene – sind laut WHO ein Nährboden für das Ausbreiten einer Infektion.

Zum wiederholten Mal war der Ursprung einer Pandemie China. Anhand der obigen Beschreibung wird langsam klar, warum China augenscheinlich die Geburtsstätte fast aller Pandemien der Nachkriegszeit war. Als erster Erkrankter wurde ein Bauer in der Provinz Guangdong ausgemacht, dessen Leiden von den örtlichen Ärzten als „atypische Lungenentzündung“ klassifiziert wurde. Laut den chinesischen Behörden starben in ganz China letzten Endes 5 Menschen an der Erkrankung. Wie es die Lungenentzündung eines chinesischen Bauern angesichts einer Milliarde Einwohner in einem informationsüberwachten Staat zu einer weltweiten Pandemie bringen kann, ist mir allerdings ein Rätsel.

Ein neuer (pseudo-gefährlicher) Erreger aus dem altbekannten, wenig gefährlichen Corona-Clan

Der Erreger SARS-CoV-1 war erstmals kein Abkömmling des H1N1-Clans der Spanischen Grippe, sondern eine Variante der Coronaviren. Coronaviren sind alte Bekannte. Stand 2020 gibt es 7 bekannte Coronaviren, die bei Menschen zu Erkrankungen führen. Vier dieser Erreger tragen seit vielen Jahren zu etwa 5 – 30 % aller Erkältungserkrankungen in Deutschland bei. Sie bescheren uns alle Jahre wieder Schnupfen sowie Bindehaut-, Kehlkopf- und auch Mittelohrentzündungen. Zusammen mit anderen Erregern und bei bestehenden Vorerkrankungen können die als harmlos geltenden Corona-Viren – wie jeder andere Erreger auch – zum Tode führen.

Weshalb der in 2002 neu aufgetretene, beziehungsweise neu entdeckte Typ aus dem Corona-Clan mit der Bezeichnung SARS geadelt wurde, lässt sich rückwirkend aus den Fallzahlen nicht nachvollziehen. SARS leitetet sich aus dem Englischen von „Severe Acute Respiratory Syndrom“ ab und heißt übersetzt „Schweres Akutes Atemwegssyndrom“. Die Bezeichnung ist etwa damit zu vergleichen, dass man dem Namen Iwan „der Schreckliche“ zusetzt. SARS-CoV-1 fiel nur bei seiner Entdeckung durch hysterische Experten und Medien als „schrecklich“ auf. Während die Faktenlage in puncto Gefahrenpotenzial als weltweite Bedrohung für Leib und Leben von Tag zu Tag immer weniger hergab, waren die gesellschaftlichen Reaktionen dennoch umso heftiger. Darin sehen wir bereits eine Tendenz zur weltweiten Reaktion auf seinen großen Bruder SARS-CoV-2 in 2020.

Pandemie-Bekämpfung – Ängste vor dem ultimativen Virus sickern weiter ins Bewusstsein der Weltgesellschaft ein

Weltweit gab es zahlreiche Reiseverbote und Reisewarnungen, Zwangsquarantänen und groß angelegte Desinfektionen ganzer Stadtteile. In vielen südostasiatischen Staaten wurde der Schulbetrieb für mehrere Wochen eingestellt. Die Pekinger Behörden schlossen sämtliche Theater, Diskotheken und andere Unterhaltungsbetriebe. Damit sollte die Bildung von Menschengruppen und somit die Erregerausbreitung unterbunden werden.

Ein Impfstoff war noch nicht entwickelt und die Entwicklung von Impfstoffen fiel in der Testphase durch. In Tierversuchen rief der Impfstoff überschießende Autoimmunreaktionen der Lungen hervor. Zum wiederholten Mal war die große Hoffnung „Impfen“ nicht zu gebrauchen. Viele Ärzte verordneten Virostatika (Mittel, die speziell zur Bekämpfung von Viren entwickelt wurden), deren Wirkung bei einem vergleichsweise ungünstigen Nebenwirkungsprofil mittlerweile als durchwachsen eingestuft werden. In Summe lässt sich feststellen, dass die klassische Medizin bis heute keinerlei wirkliche Handhabe gegen Viren hat – vielleicht rührt auch daher ein Stück weit die große Angst vor dem unbekannten Supervirus.

Mediale Inszenierung der Pandemie-Gefahr

Abgesehen von Asien gingen vor allem in den USA und Kanada die PandemieHorrorvorstellungen durch die Decke und ließen jeglichen, gesunden Menschenverstand hinter sich. Laut einer nationalen Studie der Harvard School of Public Health hatten 93 Prozent der US-Bürger von SARS gehört – bei einer Erkrankung, die unter diesem Namen weltweit erstmalig auftrat, die in den USA gerade mal für 27 Infizierte sorgte und an der kein einziger Amerikaner verstarb! Die Medien schossen im Heraufbeschwören von Gefahren wohl weit übers Ziel hinaus und machten den unscheinbaren Erreger zum Hauptdarsteller einer Weltkatastrophe. Als Werbekampagne für einen Hollywood-Streifen mag das sicher ganz lustig sein, aber in der Realität wurde daraus bitterer Ernst.

Die Unsicherheit und Unkenntnis über die Krankheit hatte eine verallgemeinernde Stigmatisierung aller Asiaten zur Folge. 14 Prozent der US-Amerikaner vermieden geschäftliche Kontakte oder sonstige Beziehungen mit Asien. Die amerikanischen Chinatowns der Großstädte glichen für einige Wochen Ghettos, in die sich kaum Nicht-Asiaten wagten. Die US-amerikanische Komikerin Margareth Cho mit südkoreanischen Wurzeln nannte die durch die Pandemie hervorgerufenen Vorbehalte gegenüber Asien in Anlehnung an die Abkürzung für die Krankheit „Severe Asian Racism Syndrome“ („Schweres Asien-Rassismus Syndrom“).

Geringe Gefahr – große sozioökonomische Auswirkungen

Die Reaktionen auf den Erreger schossen weit über dessen Gefahrenpotenzial hinaus. Nach gebetsmühlenartigem Heraufbeschwören möglicher Gefahren seitens Experten mit offensichtlichem Tunnelblick auf das Virus und oberflächlich agierenden Medien waren nun auch Teile der Weltgesellschaft von der Hypochondrie angesteckt. Besonders hatte Asien und allen voran China selbst unter den eigenen, überschießenden Reaktionen zu leiden. Verschwörungstheorien über Chinesen, die absichtlich Viruspandemien aus dem Labor in die Welt sezernieren, ergeben deshalb wenig Sinn. Die Folgen für die asiatische Gesellschaft und Wirtschaft waren:

• Die Tourismusindustrie brach ein. Hongkong, China und Malaysia verzeichneten einen Rückgang um knapp 70 Prozent.

• Konsum und Umsätze im Einzelhandel gingen um bis zu zehn Prozent zurück. Die Menschen kauften nur das Nötigste, um Menschenansammlungen in Einkaufszentren zu vermeiden.

• Zahllose Industriebetriebe drosselten ihre Produktion, um mit geringerer Arbeitsbesetzung das Risiko von Infektionen klein zu halten.

• Hongkong und Singapur gerieten in eine wirtschaftliche Rezession. Die Behörden von Hongkong verabschiedeten ein Hilfspaket in Höhe von 11,8 Mrd. Hongkong-Dollar zur Unterstützung des städtischen Tourismus, des Einzelhandels und des Gastronomiegewerbes.

• Ein Budget von 1 Mrd. Hongkong-Dollar diente Marketingaktionen in Übersee, um Hongkong ein besseres Image zu verleihen, nachdem es wochenlang nur mit negativen Schlagzeilen in den Medien gestanden hatte.

• Aus Angst vor der Krankheit wurden mehrere sportliche Großveranstaltungen abgesagt, wie z.B. die Eishockey-WM der Frauen in Peking und die Fußball-WM der Frauen in 2003.

Neben den USA schoss sich auch das benachbarte Kanada mit überschießenden Reaktionen und der Dramatisierung nicht vorhandener Gefahren ins eigene Knie. In Toronto, der Hauptstadt Kanadas, wurden die meisten Tagungen und Messen abgesagt. Aufgrund der Verschärfung der Reisewarnungen durch die WHO und der Aufforderung, nicht unbedingt notwendige Reisen nach Kanada zu verschieben, sahen Mitglieder der Stadtverwaltung von Toronto in ihrer Glaskugel einen großen wirtschaftlichen Rückgang und äußerten ihre Prognosen gegenüber der Bevölkerung. Experten der Bank von Kanada meinten gar, die Reisewarnung könnte der gesamten kanadischen Wirtschaft drastische und langfristige Schäden zufügen. Diese panische Einschätzung der Lage gründete rückwirkend betrachtet auf gerade mal 255 Infizierte und 44 Todesfälle – in einem Land mit über 31 Millionen Einwohnern. Wie finden Sie diese massiven Reaktionen angesichts der Gefahr eines Erregers, die gegen Null geht?

Fazit: ► Die Asiaten scheinen am meisten hypochondrisch veranlagt zu sein, was das Gefahrenpotenzial von Erregern angeht. Wie bei COVID-19 reagieren sie als Erste am sensibelsten. Der Rest der Welt lässt sich zunehmend von ihren Ängsten vor dem unbekannten Virus und den daraus resultierenden Überreaktionen anstecken.

Die Qualität der Berichterstattung der Medien sinkt von Pandemie zu Pandemie. Weder Fakten noch die Rhetorik werden in Relation zur tatsächlichen Gefahr gesetzt. Öffentlichkeitswirksame Schlagzeilen schieben sich vor den demokratischen Auftrag der Medien zur öffentlichen Meinungsbildung.

Virologen als federführende Experten zur Risikobewertung scheinen sich in den vermeintlichen Gefahren des Mikrokosmos derart verlaufen zu haben, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.

Nachträgliche Impfungen bei der bisher harmlosesten aller Pandemien in Erwägung zu ziehen wäre, „mit Kanonen auf Spatzen zu schießen“. Auch 2002 verfügte die klassische Medizin über keine wirkungsvollen Arzneien zur Bekämpfung von Viren. Die vielfältigen Möglichkeiten von Naturheilkunde & Co. wurden erneut links liegen gelassen.

Die Angst der Asiaten vor Erregern, die den Atemtrakt befallen, ist nicht ganz unbegründet. Die Lebensbedingungen in manchen Ländern erfüllen mehr oder weniger die Rahmenbedingungen, die das Gefahrenpotenzial von Pandemien erhöhen: Die Bevölkerungsdichte ist in Asien sehr hoch; bei Chinesen steht fast alles, was im Tierreich kreucht und fleucht, auf dem Speiseplan; Mensch und Tier leben teils sehr eng beieinander; das Hygienebewusstsein ist mancherorts nicht ausreichend ausgeprägt; ein Wirtswechsel vom Tier auf den Menschen ist sehr leicht möglich und zu guter Letzt ist die Luftqualität dank kaum vorhandenem Umweltbewusstsein äußerst miserabel. Eine über mehrere Jahre hinweg schlechte Luftqualität schädigt den Atemtrakt und macht anfällig für Atemwegserkrankungen auslösende Erreger. Asiaten tragen deshalb auch unabhängig von Pandemien Atemmasken. ◄

Doch inwiefern trifft dies auf uns Europäer zu? Gibt es nachvollziehbare Gründe, weshalb wir uns ebenfalls vor Pandemien fürchten müssen? Oder lassen wir uns viel zu sehr von vermeintlichen, unreflektierten Gefahren anstecken?


Schweinegrippe in 2009 – im Nachhinein sehr harmlos

Die Schweinegrippe H1N1 in 2009 war ein neuerlicher Subtyp der Spanischen Grippe. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die "neue Grippe" zur Pandemie. Die medialen Wellen und Sterbeszenarien der Experten steigerten sich auch 2009 auf ein sehr hohes, internationales Niveau.

Gefahrenpotenzial des Erregers

In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) von April 2009 bis Anfang Mai 2010 insgesamt rund 226.000 bestätigte Fälle der neuartigen Grippe und 250 ihr zurechenbare Todesfälle übermittelt. Der Pandemie zugeschrieben wurden ebenfalls rund drei Millionen Arztbesuche und rund 5.300 Einweisungen ins Krankenhaus.

Im Rückblick verlief die Erkrankung durch die neuartige H1N1-Variante besonders mild. Die Symptome waren von normalen Grippeverläufen nicht zu unterscheiden. Der Erreger verhielt sich fast schon wie eine Art „Gesundheitsapostel“. Es wird angenommen, der Virus hatte 2009/2010 alle anderen, in den Jahren zuvor umlaufenden Influenza-Viren verdrängt und blieb auch im Winterhalbjahr 2010/2011 vorherrschend. Die statistische Berechnung der Influenza-bedingten Übersterblichkeit durch das Robert Koch-Institut ergab in Deutschland für die Grippesaison 2009/2010 und auch für 2010/2011 eine Übersterblichkeit von Null. Zum Vergleich: Im Jahr 2008/2009 vor der Schweinegrippe gab es eine Übersterblichkeit von 18.700 Menschen. Während in vielen Jahren durch die Grippesaison deutlich mehr Menschen gestorben sind, war die Schweinegrippe rückblickend scheinbar weniger eine Gefahr, sondern eher ein „Segen“ für die Gesundheit der Menschen.

Die Rolle der Experten

In einem Jahr, in dem von der WHO eine gefährliche Influenza-Seuche angekündigt wurde, starben sehr viel weniger Menschen an Influenza als in anderen Jahren. Also wurde wieder mal aus dem von Experten und willfährigen Medien angefachten Orkan der Pandemiegefahr in der Realität nur ein lauer Föhnwind. Von der WHO über das Robert Koch-Institut waren sich wieder mal alle Hiobsbotschafter einig und lagen in ihrer Einschätzung wieder mal meilenweit daneben. Nachfolgender Auszug aus einem Artikel in „Die Welt“ zeigt die damalige Fehleinschätzung der Gefährlichkeit der Schweinegrippe seitens Professor Drosten, dem führenden Experten in der aktuellen Corona-Krise.

Prof. Christian Drosten (heute an der Charité Berlin) stuft Schweinegrippe als schwerwiegende, allgemeine Virusinfektion ein

„Der Leiter des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn, Prof. Christian Drosten, geht davon aus, dass die Welle von Süden aus in einem Zeitraum von fünf bis sechs Wochen über Deutschland hinwegziehen werde. Drosten rief dringend dazu auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. „Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.“

Quelle: Die Welt vom 02.11.2009: Schweinegrippe kommt als Welle über Deutschland

Professor Drosten lag vor COVID-19 mit seinen Befürchtungen über schreckliche Folgen einer Pandemie bereits zweimal voll daneben. Er wird dennoch nicht müde, sie immer wieder heraufzubeschwören. Wissen Sie, wie die Medizin Hypochondrie beschreibt?

Hypochondrie ist eine zwanghafte Angst vor Erkrankungen

Der Begriff Hypochondrie bezeichnet die übertriebene Angst, krank zu sein oder zu erkranken. Körperliche Symptome werden von den Betroffenen über- und fehlinterpretiert. Dabei kreisen die Gedanken entweder dauerhaft oder in Schüben um diese Angst vor Krankheit.

Quelle: Netdoktor – Definition Hypochondrie

Sollte man bei den harmlosen Fallzahlen wirklich von einer Pandemie sprechen? Nach meinem inneren Gefahrenbarometer klingt eine Pandemie eigentlich nach einer Art Vorstufe zu einem Notstand.

Ängstliche Überreaktion nun auch in Deutschland

Die Bundesregierung sah das wohl ähnlich und orderte 50 Millionen Dosen für rund 700 Mio. Euro vom Impfstoff Pandemrix, um damit 30 % der Bevölkerung zu impfen. Mancher Politiker ging guten Glaubens mit gutem Beispiel voran und ließ sich öffentlichkeitswirksam impfen. Die Ängste wurden allerdings von der Bevölkerung nicht geteilt. Selbst vom medizinischen Fachpersonal ließen sich nur 16 % impfen. In der Gesamtbevölkerung waren es durchschnittlich nur 3,8 %. In der Folge wurden Impfstoffe im Wert von 245 Mio. Euro entsorgt.

Impfstoffversagen mit Nebenwirkungen

Die Schweinegrippe trat etwa ab April 2009 auf. Die Pandemie wurde im August 2010 von der WHO für beendet erklärt. Obwohl der Impfstoff laut Untersuchungen nicht oder nur unzureichend wirksam war, wurde er von der Europäischen Kommission im beschleunigten Zulassungsverfahren am 01. Oktober 2009 zugelassen.

Großexperiment mit einem nicht ausreichend getesteten Impfstoff

"Die Zahlen zu Nebenwirkungen von Pandemrix überraschen mich überhaupt nicht", sagt Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber des pharmakritischen "Arznei-Telegramms". "Ich habe schon damals gesagt, dass die Schweinegrippe benutzt wird, um in Deutschland ein Großexperiment zu starten mit einem Impfstoff, der nicht ausreichend getestet und daher für eine Massenimpfung ungeeignet ist."

Dem Bericht zufolge summierte sich die Zahl der gemeldeten schweren Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Pandemrix bis Ende 2018 auf mehr als 5.000. Schätzungen gehen davon aus, dass nur rund zehn Prozent der Nebenwirkungen von Arzneimitteln dokumentiert werden – die Zahl der tatsächlich aufgetretenen schweren Nebenwirkungen dürfte also noch deutlich höher liegen.“

Quelle: Spiegel-Bericht vom 21.09.2018: Hersteller von Schweinegrippe-Impfstoff ignorierte Risiken

Der Impfstoff wird mittlerweile in Deutschland nicht mehr eingesetzt und rief mit der Narkolepsie eine zwar seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkung hervor.

Impfstoffnebenwirkung Narkolepsie

„Wer sich 2009 gegen Schweinegrippe impfen ließ und daraufhin an Narkolepsie (Schlafkrankheit) erkrankte, kann Anspruch auf eine Versorgung nach dem Infektionsschutzgesetz haben, entschied das Sozialgericht Koblenz (Az. 4 VJ 4/15). Die ständige Impfkommission hatte die Impfung auch für Kinder empfohlen. Bei der damals zwölfjährigen Klägerin traten erste Symptome einige Monate nach der Impfung auf, erkannt wurde die Narkolepsie aber erst Jahre später. Das Gericht sprach ihr eine Versorgungsrente vom Staat zu. Zur Begründung hieß es, es seien europaweit zahlreiche Fälle mit einem Zusammenhang zwischen Schweinegrippeimpfung und Narkolepsie dokumentiert worden, die zu Entschädigungsansprüchen geführt hätten.“

Quelle: Stiftung Warentest vom 19.06.2018: Impfkomplikation – Staat muss zahlen

Das hätte auch für unsere Politiker, die sich in gutem Glauben an den Rat der Experten allen voran impfen ließen, schief gehen können.

Reger Austausch von Influenzaviren zwischen Tier und Mensch

Aus Nordamerika ist über die Übertragung von H1N1-Influenzaviren von Schweinen auf Truthähne berichtet worden. Mehrfach erkrankten Truthähne unmittelbar nach dem Ausbruch einer Influenza bei Schweinen, genetische Studien belegten einen lebhaften Austausch von Influenza-A-Viren zwischen den beiden Arten. In einem Fall wurde auch ein Mensch von einem Schweineinfluenza-Virus durch einen Truthahn infiziert. In Europa haben die ursprünglich von Enten stammenden H1N1-Schweine-Influenza-Viren ebenfalls Truthähne infiziert. Es besteht also die Möglichkeit, dass Schweine, Menschen, Truthähne und Enten sich immer wieder gegenseitig anstecken. Der rege Austausch zwischen verschiedenen Wirten ist vielleicht wie eine Art Rührschüssel für die Entstehung neuer Subtypen.

Fazit: ► Nach zahlreichen, seit über 60 Jahren nach dem Krieg glimpflich verlaufenen Pandemien nimmt auch die Schweinegrippe 2009/2010 einen nichtssagenden, gefahrlosen Verlauf. Kann man Experten, die seit Jahrzehnten eine Seuche nach der anderen heraufbeschwören, noch für voll nehmen?

Viren wechseln ständig ihre Struktur und kreieren im Wechsel zwischen Tier und Mensch neue Subtypen. Das geschwächte Immunsystem von Tieren in Massenhaltung könnte ein Booster für die schnelle Vermehrung neuer Subtypen sein.

Die klassische Medizin hat bis heute zur Bekämpfung von Viren wenig zu bieten. Das Instrument der Impfungen zeigte sich bei allen Pandemien wirkungslos. Für neuartige Erreger gibt es keine Impfstoffe. Die Forschung und Zulassung von Impfstoffen dauert regulär zwei Jahre. Während dieser Zeit kommen viele Menschen mit dem Erreger in Kontakt – mit der Folge einer Grundimmunisierung der Bevölkerung. Impfstoffe im Schnellverfahren stellen ein unkalkulierbares Risiko mit Nebenwirkungen dar, was durch das aus der Historie der vergangenen Jahrzehnte belegte geringe Gefährdungspotenzial von Pandemien nicht gerechtfertigt ist. Mit bestehenden Erregern wird unser Immunsystem leicht fertig, was letztendlich zu einer Grundimmunität in der Bevölkerung führt.

Die beste Prophylaxe zur Bekämpfung von Pandemien finden sich in den europäischen Lebensbedingungen: Frieden, gute Ernährung, sauberes Wasser, saubere Luft und hygienische Standards. Worauf wir Europäer ebenfalls ein Augenmerk legen sollten, ist eine artgerechte Tierhaltung, da neuartige Viren unter anderem auf Basis einer geschwächten Tierwelt entstehen.

Die medizinischen Schlüssel zur Bekämpfung von Pandemien liegen in der Stärkung des Immunsystems und einem hohen Gesundheitslevel in der Bevölkerung. Dieser Umstand wurde von Experten mit ihrem einseitigen Blick auf den Erreger bisher vernachlässigt. Die Naturheilkunde und sogenannte Komplementärmedizin verfügen hierzu über zahlreiche Mittel. Sie können ab sofort nebenwirkungsfrei eingesetzt werden. Dieses Potenzial wird seitens der klassischen Medizin sowie der medizinischen Forschung seit mehr als 70 Jahren ignoriert. Weniger als 1 % der medizinischen Forschung fließt in die Erforschung der Komplementärmedizin. Wenn keiner hinsieht, bleibt die Wirkung natürlich „wissenschaftlich nicht bewiesen“. ◄


Zusammenfassung:Was lernen wir aus den früheren Pandemien?

Pandemien bis zum zweiten Weltkrieg forderten sehr viele Menschenleben, waren aber immer mit Kriegen, Hungersnöten, schlechter Hygiene, kontaminierten Nahrungsmitteln oder unsauberem Trinkwasser vergesellschaftet.

Umgekehrt ließ sich feststellen: In Friedenszeiten, bei guter Ernährungslage, sauberem Trinkwasser und Einhaltung von Hygienestandards ist die Immunlage einer Gesellschaft so gut, dass kein noch so neuartiger Erreger eine gesundheitliche Rolle spielt. Alle Pandemien der Nachkriegszeit verliefen in Europa absolut harmlos, während sie in anderen Teilen der Erde teils hohe Opferzahlen forderten.

Erreger verschwinden nicht, sie tauchen über Jahrtausende hinweg in gleicher oder gewandelter Form wieder auf. Für ein gut funktionierendes Immunsystem ist das kein Problem.

Ein wechselseitiger Erregeraustausch zwischen Menschen und verschiedenen Tieren ist immer möglich. Eine Brutstätte für neuartige Erreger könnte sein, wenn die Hygiene-/Lebensart-Barriere zwischen Mensch und Tier überschritten wird. Fast alle Pandemien der Nachkriegszeit haben sich aus China heraus entwickelt – vermutlich aus diesem Grund.

Nicht nur ein gutes Immunsystem beim Menschen, sondern auch die Tiergesundheit scheint bei der wechselseitigen Ansteckung und Erregerausbreitung eine große Rolle zu spielen. Bei einem gesunden Tier mit einem gesunden Immunsystem hält sich der Erregerbefall in Grenzen. Bei der Pest sprang der krankheitsübertragende Floh erst auf den Menschen über, als sein Lieblingswirt, die Ratte, durch massenhaftes Sterben ausfiel. Diesbezüglich ist auch die immunschwächende Massentierhaltung als Quelle für neuartige Erreger zu untersuchen. Die Immunschwäche der Tiere lässt sich daran erkennen, dass unnatürliche Tierhaltung auf zu engem Raum nur unter intensivem Antibiotika-Einsatz möglich ist, was allerdings aufgrund der zunehmenden Resistenzentwicklung der Bakterien gegen Antibiotika immer mehr ins Leere läuft.

Bei allen Pandemien der Nachkriegszeit wurde in den Wohlstandsgesellschaften im Vorfeld eine große Gefahr heraufbeschworen, die sich im Nachhinein als unbegründet erwies. In allen Fällen lagen die Experten in ihrer Einschätzung der Gefahrenlage vollkommen daneben.

Während das Gefahrenpotenzial von Pandemie zu Pandemie immer geringer wurde, stiegen paradoxerweise weltweit die Ängste und gesellschaftlichen Reaktionen – mit steigenden Reaktionsnebenwirkungen.

Zieht man über die Entwicklung der Pandemien der Nachkriegszeit einen Strich, landet man früher oder später in der heutigen CORONA-Krise!

Corona - großer Irrtum, große Chance

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