Читать книгу Kalle Cool und die Sache mit der Freundschaft - Christian Laukhard Friedrich - Страница 16
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„Nanu, was ist denn das für ein Geruch hier? Hier duftet es ja ganz anders als in meinem Zuhause.“ Kalle schnuppert. Es riecht nach Blümchen, Kaugummi und Pommes. „Das ist also der Duft der Freiheit! Toll!“
„Na ja, ein bisschen riecht es hier auch nach Hundehaufen!“, sagt Rosa und kichert.
Plötzlich quietscht es direkt neben dem kleinen Hamster. In letzter Sekunde kann er aus dem Weg springen, da rollt auch schon ein Rad an ihm vorbei, zehnmal größer als sein Hamsterrad.
Kalle weicht erschrocken zurück. Doch auf einmal ist ein großer Schatten über ihm … Wieder springt er zur Seite.
Knapp neben ihm donnert ein riesiger Schuh auf den Bürgersteig. Fast wäre ein Zweibeiner auf ihn getreten. Kalle japst. Schnell weg hier! Nur wohin?
Kurz bleibt er stehen, um einmal durchzuatmen, und stellt seinen Koffer ab. Im nächsten Moment wird er von den Füßen gerissen und fliegt zur Seite. Staunend blickt er in Rosas Gesicht. Gut, dass die Ratte ihn von der Fahrbahn gezogen hat! Denn dort, wo er gerade noch stand, rollt eine RIESIGE Blechkiste über seinen Koffer.
„Oh nein, meine Sachen!“, schnieft der kleine Hamster entsetzt. Rosa schaut Kalle mitleidig an: „Du könntest jetzt genauso platt sein! Du musst besser aufpassen!“
Als Kalle sich etwas beruhigt hat, verabschiedet sich die Ratte von ihm.
„Pass gut auf dich auf! Halte dich am besten von den großen Straßen fern!“, gibt sie ihm noch mit auf den Weg, bevor sie um die nächste Ecke verschwindet.
Dann ist Kalle alleine. Er nimmt einen tiefen Atemzug von der guten Stadtluft, und dann macht er sich auf, um endlich die große weite Welt zu erkunden.
„Halte dich von den großen Straßen fern!”, wiederholt Kalle Rosas Worte und flüchtet sich in eine ruhige, aber dunkle Gasse.
Da rumpelt es zwischen den Mülltonnen.
Plötzlich blitzen ein paar grüne Augen in der Dunkelheit auf.
„Öhm, hallo, wer bist du denn?“, fragt Kalle zögerlich.
Hinter der Mülltonne taucht eine Katze auf. Elegant schlendert sie auf Kalle zu und schleckt sich über die Lippen.
„Na, du bist aber eine schöne, gut genährte Maus.“
Die Katze schnurrt und schleicht um Kalle herum.
„Äh, danke für das Kompliment. Ja, das finde ich auch, dass ich äußerst gut aussehe. Ich bin aber keine Maus, sondern ein Hamster. In meinem alten Zimmer war ich der goldigste Hamster vom Schrank bis zur Zimmertür“, sagt Kalle stolz.
„Interessant, interessant … Du bist aber auch ein Prachtexemplar. Mein Freund, ich würde dich gerne zum Essen einladen. Was hältst du davon?“
Kalle staunt: „Hamsterkrass, wie schnell man hier Freunde findet! Hey, du bist doch eine Katze, oder? Katzen kenn ich schon vom Plakat in meinem Zimmer! Da hab ich ja ein Riesenglück, dass ich dich hier treffe! Ich bin der glücklichste Goldhamster, den es gibt! Endlich ein liebes Tier, das mich versteht.“ Er tätschelt die Wange der Katze und zieht an ihren Schnurrhaaren.
Erst guckt die Katze etwas verwundert, dann aber verzieht sie ihr Gesicht zu einem schrägen Grinsen. Eine Reihe furchterregender Zähne blitzt auf.
„Wow, du hast ja ein schönes Gebiss!“, staunt Kalle. „Hast du schon mal überlegt, Werbung für Zahnpasta zu machen?“
„Mir ist es eher wichtig, dass ich bald einen dicken Happen zwischen die Zähne bekomme. Also, mein lieber Freund! Dann komm mal mit!“, schnurrt sie.
Kalle läuft der Katze hinterher. „Und was gibt es zum Abendessen? Ein Möhrchen oder einen Maiskolben … oder Hamsti-Mampfis? Stimmt’s, ich hab recht, mein alter Katzenfreund, oder? Hamsti-Mampfis, das ist es, richtig?“, fragt der hungrige Hamster.
Die Katze dreht sich mit einem Mal um und fährt eine spitze und scharfe Kralle aus. Damit berührt sie Kalle vorsichtig am Bauch.
„Es gibt auf jeden Fall ordentlich Speck“, miaut sie.
„Hey, das kitzelt“, lacht Kalle.
Die Katze schaut Kalle mit glühenden Augen an:
„Komm mit, da vorne habe ich schon den Tisch für uns gedeckt.“
Kalle tapst der Katze hinterher.
„Komisch, warum hast du denn nur für eine Person gedeckt?“