Читать книгу 25 km/h - Christian Macharski - Страница 7

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Politisches

Das war die Wahl

28.09.2002

Der Kreis Heinsberg hat gewählt - eigentlich wie immer. Die Frage, die die meisten beschäftigte: Schafft Leo Dautzenberg in Waldfeucht 100%? Es hat nicht ganz gereicht, aber für 66,5% hätten Stoiber und Schröder doch glatt ihre Frauen verkauft. Alles also wie gehabt. Dautzenberg ist mit absoluter Mehrheit der strahlende Sieger, Zöpel bleibt der Schattenmann, obwohl 36,9% für einen in Bochum lebenden Kreisheinsberger schon ein ordentliches Ergebnis sind. Christa Nickels hat sage und schreibe 15% für die Grünen geholt - allerdings nur in Waurichen, ihrem Heimatort. Ansonsten sah es nicht ganz so üppig aus wie auf Bundesebene. Vielleicht sollte Frau Nickels mal darüber nachdenken, für die nächste Wahl in einen Ort mit mehr als 1.000 Einwohnern zu ziehen. Wo wir gerade bei grünen Kuriositäten sind: Greenhorn Hans J. Laumanns, der lockere politische Quereinsteiger der hiesigen FDP, hat auf Anhieb fast doppelt so viele Stimmen geholt wie sein Vorgänger Felix Becker. Und es kommt noch besser: Hans J. Laumanns holte für die Spaßpartei für Besserverdienende sogar die berühmten 18%, und zwar im offensichtlich liberalen Bellinghoven. Damit dürfte dem Harbecker wohl von seiner Partei ein Denkmal gesetzt werden. Mit den 18% war das ja ungefähr so, als ob ein Hobby-Jogger ankündigt, die 100 Meter in drei Sekunden laufen zu können. Ansonsten zeigt sich aber mal wieder, dass sich im Kreis Heinsberg durch eine Wahl nichts ändert. Außer die Verkehrssituation; denn wenn die Wahlplakataufsteller weg sind, hat man endlich wieder freie Sicht auf die Verkehrsschilder.

Leben und Sterben in Wassenberg

05.01.2002

Es war schon immer etwas teurer, in Wassenberg zu leben. Insbesondere, wenn man abends mal den Kochlöffel in die Ecke stellt, um sich aus einem der Edel-Restaurants einen kleinen Imbiss zu holen. Neu ist allerdings, dass es ab diesem Jahr auch teurer wird, in Wassenberg zu sterben. Es bringt aber nichts, sich darüber jetzt zu Tode zu ärgern. Ganz im Gegenteil, denn die Grabgebühren schnellen ab sofort in die Höhe. Man hätte es ahnen können. Die Stadt Wassenberg hatte sich ja schon in der Vergangenheit bei der benachbarten Mülldeponie Rothenbach abgeschaut, wie man erfolgreich als Entsorgungsspezialist arbeitet. Bis zu 70% mehr müssen die Verblichenen bzw. deren Erben demnächst für ein Grab mit guter Lage auf den Tisch des Herrn legen. Und die Erhöhung betrifft die ganze Palette - von Business-Class- bis Wiesengrabstätte. Hierbei handelt es sich offensichtlich um eine Politik der kalten Hand und die ist gar nicht mal so unclever, denn posthum werden sich die wenigsten über höhere Gebühren beschweren. Das wäre bei Müll- oder Kanalgebühren schon anders. Außerdem kann man der Stadt Wassenberg - wie in anderen Städten oft üblich - noch nicht mal vorwerfen, dass sie es von den Lebenden nimmt. Besonders erfreulich aber ist für den Kämmerer, dass der Nachschub stimmt. In den letzten zwei Jahren hat die Einwohnerzahl von Wassenberg nämlich um sage und schreibe 1.000 Menschen zugenommen. Im Dezember wurde gar der 16.000ste Einwohner registriert. Und der dafür von Bürgermeister Erdweg vorausschauend überreichte Blumenstrauß war - weiß Gott - eine kluge Investition in die Zukunft der Haushaltssanierung.

Mit vollen Händen

08.02.2003

Unglaublich! Da sollten bei unserer Kreisverwaltung nach dem Vorbild der Landesregierung doch tatsächlich die Geldgeschenke für alle Arten von Jubiläen abgeschafft werden. Jene Geldge schenke, mit denen strahlende Politiker bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auftauchen, um sie dann gönnerhaft im Blitzlichtgewitter der gerührten Verwandtschaft Goldpaaren, Vereinsmitgliedern und Hundertjährigen zuzustecken. Bei etwa 1.000 Jubiläen pro Jahr schlagen diese Präsente locker mit 65.000 Euro zu Buche. Doch der Kreisausschuss ließ sich nicht beirren. Die Geschenke werden natürlich nicht gestrichen. Wo kämen wir denn da hin? Wie sollte bitte schön ein durchschnittlicher Poli ti ker aus dem Kreis Heinsberg auf seine ihm zugesicherte jährliche Quote von öffentlichkeitswirksamen Händeschüttelterminen kommen, wenn man von heute auf morgen die Jubiläumsge schenke abschaffen würde? Und vor allem: Was finge er wohl mit der vielen plötzlichen Freizeit an? Aber zum Glück sind sich unsere beiden großen Lieblings-Volksparteien ausnahmsweise mal einig, denn das wissen sowohl CDU als auch SPD: Man kann an allem sparen, aber nicht am Samariter-Image der Politiker. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen das Abzocken in allen Partei-Grundsatzprogrammen festgeschrieben zu sein scheint, ist es von enormer Wichtigkeit, das angeschlagene Politiker-Ansehen durch wirkungsvolle Kurzauftritte wieder ins rechte Licht zu rücken. Etwa mit einem 150-Euro-Scheck zum Jubiläum des Schützenvereins, der die Summe unter großem Beifall sofort wieder in Bier umsetzt oder den 100 Euro für den 110-Jährigen, mit denen sich die künftigen Erben vorab schon mal einen schönen Tag machen können. Eine ehrliche politische Aussage: Wenn schon leere Versprechungen, dann nicht auch noch leere Hände.

Die Müll-Reform

28.03.1998

Heute geht es mal nicht um die Kreisheinsberger Müllentsorgung, sondern um die ganz private. Vergangenen Montag habe ich unsere graue Tonne zum letzten Mal unter regulären Bedingungen an die Straße gestellt. Ab dem 1. April wird alles anders sein. Dann nämlich werden in meiner Wahlheimat Wegberg die Tonnen gewogen. Damit meine ich nicht etwa die Eröffnung eines Weight-Watchers-Studios, sondern die Entscheidung der Stadtverwaltung, die Restmüllentsorgung künftig nach dem Verursacherprinzip abzurechnen. Jeder bezahlt nur den Müll, den er in seiner Tonne hat. Obwohl sich das System in Gangelt und Geilenkirchen bewährt haben soll, bin ich skeptisch. Wenn sich nämlich zum Beispiel mal ein Besoffener in meine graue Tonne übergibt, kostet mich das direkt 2,80 Mark mehr. Ganz zu schweigen von den vorsätzlichen Fremdbefüllungen. Zum Beispiel könnte sich doch mein Nachbar für die nie zurückgegebene Kreissäge an mir rächen, indem er mir fünf Kalksandsteine unter meinen Restmüll mogelt. Aber okay, ich vermute, unter dem Strich wird sich der Müll, den andere mir in die Tonne stecken, mit dem Müll ausgleichen, den ich auf fremde Tonnen verteile. Wer den Nachbarn nicht traut, dem bietet die Stadtverwaltung übrigens auch Mülleimerschlösser für knapp fünfzig Mark an. Aber wie soll das funktionieren? Soll man vielleicht morgens um halb fünf aufstehen, um dem Müllmann die Tonne aufzuschließen? Oder hat der Müllmann etwa einen Nachschlüssel? Und wenn ja, müsste mein Nachbar sich dann nicht einfach nur gut mit ihm stehen? Fragen über Fragen.

Alles Müll oder was?

10.08.2002

Müllentsorgung, die Zweite. Eine Bestandsaufnahme.

Man sollte es kaum glauben, aber eine typische RTL II-Reportage, etwa über homosexuelle Transvestiten im Swinger-Club, kostet in der Produktion richtig viel Geld. Damit steht fest: Müll ist teuer. Aber zum Glück muss man, um das zu wissen, nicht RTL II gucken. Es reicht nämlich ein Blick auf die Müllgebühren im Kreis Heinsberg. Die sind im vergangenen Jahr in fast jeder Kommune im zweistelligen Bereich erhöht worden. In Erkelenz gar um 27%. Wobei das sogar verständlich ist, weil man die „Närrische Hitparade“ schließlich nicht nur über Parkgebühren finanzieren kann. Aber selbst in strukturschwachen Gegenden wie dem Selfkant, wo der Müll bei guter Witterung traditionell im Garten verbrannt wird, schnellte der Gebührensatz um satte 22% hoch. Was ist nur los? Kann man bald nicht mehr guten Gewissens seine Autobatterie im Hausmüll entsorgen, ohne dass man sich dumm und dämlich zahlt? Gangelt, Waldfeucht, Wegberg und Geilen kirchen gehen seit Jahren scheinbar andere Wege. Dort gilt das Verwiegesystem. Das bedeutet, dass man nur die Menge Müll bezahlen muss, die man auch wirklich produziert. Aber auch dort sind nach kurzer Zeit Probleme aufgetaucht, weil viele Anwohner sich plötzlich Schlösser an die Tonne machten, sodass man seinen Abfall nachts auf einmal nicht mehr in einer nachbarlichen Tonne entsorgen konnte. Nach der Gebühren-Explosion droht uns im Kreis Heinsberg der so genannte Müll-Tourismus. Geilenkirche ner zum Beispiel werden künftig häufiger nach Hückelhoven reisen, um dort ihre Großmutter zu besuchen. Im Gepäck ein Flakon Tosca und eine randvolle blaue Mülltüte mit dem Abfall der letzten Woche. So hat die Müll-Reform doch noch ihr Gutes: Die Familie rückt wieder näher zusammen.

Kanzler aus dem Kreis

26.09.1998

Ich hoffe, Sie haben in den letzten Tagen noch mal in vollen Zügen den Wahlkampf genossen, denn die Politiker werden in den nächsten vier Jahren nie mehr so nett, sympathisch und volksnah sein wie in den letzten Wochen. Morgen ist der Tag der Wahrheit und ab Montag tritt dann wieder der graue Alltag ein. Oder glauben Sie allen Ernstes, ab nächster Woche würde sich Joschka Fischer noch mal auf den Erkelenzer Marktplatz stellen oder Oskar Lafontaine würde jemals wieder nach Hückelhoven kommen, außer, wenn er sich verfährt? Umso erfreulicher finde ich es da, dass wir im Kreis Heinsberg einen echten, eigenen Kanzlerkandidaten haben. Jawohl, richtig gehört. Reinhard Borowitz aus Wegberg steht morgen als Kanzlerkandidat zur Wahl. Der Bundeskanzler - einer von uns. Das wär doch was. Der Haken daran: Borowitz ist Spitzenkandidat der Naturgesetzpartei. Diese Partei gibt es zwar in über 70 Ländern, sie ist aber komischerweise in keinem dieser Länder an der Macht. Die Naturgesetzpartei propagiert das Yogi-Fliegen zur Bewusstseinserweiterung und will damit sage und schreibe 600 Milliarden (!) Mark alleine im Gesundheitswesen einsparen. So seltsam das klingt, Geld sparen durch Yogi-Fliegen ist durchaus plausibel. Man überlege mal, was man alleine an Flugkosten sparen könnte, wenn man Yogi-Flüge nach Mallorca anbieten würde. Aber ich denke, trotz dieses gigantischen Wahlversprechens dürfte morgen nicht mit einem Yogi-Überflieger zu rechnen sein. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass schon die 0,5-Prozent-Hürde zum Stolperstein für die Naturgesetzpartei werden wird. Das sind dann die Natur gesetze in der Politik.

Zipfeltreffen

09.10.1999

Das Top-Event der vergangenen Woche war zweifellos der Zusammenschluss der vier größten Randgruppen Deutschlands zu einem Freundschaftsbund - nämlich der westlichsten, östlichsten, nördlichsten und südlichsten Gemeinde. Und wer weiß besser als wir, was der wilde Westen der Republik ist? Natürlich der Selfkant, jene brodelnde Zuckerrübenmetropole am Ende der Welt bezie hungsweise an der Grenze zu Holland - was ja irgendwie das Gleiche ist. Sinnigerweise fand diese völkerverbindende Geste am Tag der Deutschen Einheit statt, der ja symbolisch für alles steht, was zusammenwachsen soll, obwohl es nicht zusammenpasst. Das Treffen der vier Supergemeinden - neben dem Selfkant noch List bei Sylt, Oberstdorf und Görlitz - fand im neutralen Wiesbaden unter dem Beisein von Johannes Rau, Gerhard Schröder und Noch-Ministerpräsident Clement statt und erhielt die lustige Wortspiel-Bezeichnung „Zipfel-Gipfel“. Damit ist allerdings nicht die traditionelle Kopfbedeckung der Selfkänter gemeint, sondern die geographische Lage der Beitrittsgemeinden. Nun handelt es sich ja um vier sehr unterschiedliche Gemeinden. Zwei von ihnen haben es geschafft; sie haben zumindest touristisch gesehen ihre Schäfchen im Trockenen. Zum einen der weltbekannte Wintersportort Oberstdorf im Süden, zum anderen die Gemeinde List, in der das Kurlauben ebenfalls sylthaft teuer ist. Beim Selfkant und bei Görlitz hingegen handelt es sich in touristischer Hinsicht wohl noch um sehr geheime Geheim-Tipps. Trotzdem finde ich, dass wir Görlitz auf jeden Fall etwas voraus haben. Schließlich wurde der Selfkant früher an Deutschland zurückgegeben als die DDR. Ein Ereignis, das Bürgermeister Willi Otten unsicheren Quellen zufolge so kommentiert haben soll: „Ein kleiner Schritt für den Selfkant, aber ein großer Schritt für den Kreis Heinsberg.“ So ist es.

Europhorie

22.12.2001

In Deutschland wird eine neue Währung eingeführt. Und das Beste ist - sie gilt sogar im Kreis Heinsberg.

Vergangenen Montag war vorzeitig Bescherung. Da nämlich konnte man sich seine so genannten Starter-Kits abholen. Starter-Kits sind nicht etwa in der Pubertät befindliche Jugendliche, sondern Geldbeutel mit den neuen Euromünzen. Endlich haben wir das, was die Ossis schon vor über zehn Jahren hatten - Begrüßungsgeld. Wir begrüßen eine neue Währung. Für 20 Mark kann sich seit Montag jeder ein kleines Tütchen mit wertvollem Inhalt kaufen. So ähnlich wie früher am Hauptbahnhof, nur dass es dies mal legal ist. Unternehmer bekommen sogar schon die neuen Scheine. Die sehen nicht nur aus wie Monopoly-Geld, sondern sind zurzeit auch noch genauso viel wert. Denn erst ab dem 1. Januar dürfen wir das neue Geld auf den Kopf hauen. Für alle, die bis heute mal wieder keine Weihnachtsgeschenke gekauft haben, ist die neue Kohle natürlich ein Segen. Denn noch nie hat Geld schenken so viel Freude bereitet wie in diesem Jahr. Was wird das für ein Festtagsspaß, wenn man unter dem Weihnachtsbaum zum ersten Mal voller Ehrfurcht das Geld einer neuen Epoche in den Händen hält! An die neuen Münzen und Scheine wird man sich erst noch gewöhnen müssen, weil sie noch so unschuldig und rein wirken. Aber ich bin sicher, nach wenigen Wochen werden die genauso schäbig aussehen, wie wir das von unserer DM gewohnt sind. Ich freue mich jedenfalls auf die neue Währung. Man wird zwar nach wie vor im Urlaub in Spanien und Frankreich übers Ohr gehauen, aber ab dem 1. Januar merkt man es wenigstens direkt.

www.leo-dautzenberg.de

24.08.2002

In Vorbereitung auf die anstehende Wahl habe ich mir mal die Internetpräsenzen der einzelnen Bundestagskandidaten aus dem Kreis Heinsberg vorgenommen. Heute ist Top-Favorit Leo Dautzenberg dran. Vor vier Jahren noch war er „einer von uns“, mittlerweile ist er immerhin noch „unser Berliner“. Auf Leos Homepage wird konsequent sein genialer Wahlplakat-Schachzug mit dem Berliner weitergeführt. Zur Erinnerung: Auf dem Plakat ist nur ein angebissener Berliner zu sehen, darunter der Schriftzug „Leo Dautzenberg“. Bereits auf der Startseite springt uns ein tolles Foto von Leo an - ganz aristokratisch mit Einstecktuch. Darunter ein grellgelber Stern mit der neudeutschen Inschrift „new“ und dann natürlich allgegenwärtig die unglaublich erfolgreiche Berliner-Kampagne. Viele werden sich in den letzten Wochen gefragt haben: Was soll das? Soll es bedeuten, dass Leo gerne Teilchen isst? Natürlich nicht, denn das sieht man auch so. Soll der benutzte Berliner etwa bedeuten, dass der Wähler mittlerweile sehr angefressen ist? Nein, das Bild soll einfach nur aussagen, dass Leo unbedingt wieder nach Berlin will, sobald der lästige Wahlkampf im Kreis Heinsberg vorbei ist. Ganz interessant übrigens: Die auslaufende Marmelade soll die Umrisse des Kreises Heinsberg zeigen. Nette Idee, wenngleich vielleicht nicht ganz so glücklich in der Aussage. Der Kreis Heinsberg - ein Auslaufmodell? Zurück zur Homepage. Leo gibt sich als Familienmensch. Man findet kaum eine Stelle, an der einem nicht seine ganze Familie entgegenlacht. Beim Wandern, beim „Über-eine-Brücke-Gehen“, beim „Einfach-nur-in-die-Kamera-Lächeln“. Dazu gibt’s ordentlich Seitenhiebe auf Zöpel und knackige politische Parolen - alles poppig, schrill und bunt aufbereitet. Hier hat ein PR-Profi seine Hausaufgaben gemacht. MTV trifft CDU.

PDS-West

25.01.2003

Bei der Wahl im September hatte sie sich noch dezent im Hintergrund gehalten: die PDS, die Partei, die bislang hier im westlichsten Westen der Bundesrepublik eher ein Schattendasein führte. Doch die Zeiten scheinen vorbei. Der PDS-Kreisverband Heinsberg haute kürzlich eine Pressemitteilung raus, die den eta blierten Parteien mit Sicherheit die Knie schlottern lässt. Der Kreisverband besteht erst seit August 1998, hatte aber unmittelbar nach der Wahl einen Mitglieder-Zuwachs von sage und schreibe über 30% zu verzeichnen! Eine Steigerungsrate von der CDU, SPD, Grüne und erst recht die FDP nur träumen können. Natürlich hat zu diesem Linksruck im Kreis Heinsberg auch die Tatsache beigetragen, dass Gerhard Schröder vor der Wahl so viele vollmundige Versprechungen gemacht hat, weil er davon ausging, dass er sowieso von Stoiber abgelöst wird. Als sich aber dann weit mehr Bundesbürger als erwartet verwählten, hatte Schröder den Salat. Auf Schröder sind natürlich viele Leute so sauer, dass sie dagegen protestieren, indem sie entweder den Steuersong kaufen oder aber die Partei wechseln. Und da sich die etablierten Parteien mittlerweile nur noch farblich unterscheiden lassen, wird’s auch gerne mal extrem. Wie jetzt im Kreis Heinsberg passiert. Über 30% plus für die PDS West-West. Der Kreis Heinsberg droht tief rot zu werden. Da muss sich selbst Superstar Dautzenberg in Zukunft schon etwas mehr einfallen lassen als ein paar angebissene Berliner. Ein bisschen Zeit bleibt uns allerdings noch, bevor wir in den Kommunismus abrutschen - schließlich hat sich die Mitgliederzahl der PDS Heinsberg nach der Wahl erst mal nur von sechs auf acht Mitglieder hochkatapultiert.

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