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Max wurde aus seinen Gedanken an die damaligen Geschehnisse gerissen, weil das Licht im Treppenhaus ausging. Die Kellertreppe vor ihm war schmal und steil. Es gab nicht einmal einen Handlauf. Man konnte sich also nirgends festhalten oder abstützen. Aber das brauchte Max doch nicht. Soo alt war er auch noch nicht. Er seufzte. Dann richtete er sich die Hose zurecht und setzte den rechten Fuß auf die Treppe. Stufe für Stufe ging er hinunter. Es gab einen Knall hinter ihm, der ihn fast ins Stolpern gebracht hätte. Er legte die Hand auf die Mauer und keuchte. Aus den Augenwinkeln sah er nach hinten. Die Tür war zugefallen. Es war ihm noch nie aufgefallen, dass sich dort ein automatischer Türschließer befand.

Er nahm die Hand wieder von der Mauer. Der Putz war porös und rieselte von der Wand. Auch seine Handfläche, die sich feucht anfühlte, war voller weißer Mauerbrösel. Er wischte sie an der Hose ab.

Im Keller war es eigentlich angenehm kühl. Trotzdem hatte Max zu schwitzen begonnen. Wie war das möglich? Genau genommen war er noch gar nicht unten angekommen und seine Lust das Kellerabteil aufzuräumen, war schon jetzt spurlos verschwunden. Er musste sich einfach zusammenreißen. Wie würde er denn dastehen? Was sollte er Gitti erzählen? Neugierig, wie es nun mal ihre Art war, wollte sie bestimmt eine ausführliche Berichterstattung über seine lange geplante Aufräumaktion hören. Er wollte nicht schon wieder von ihr daran erinnert werden, nicht ständig mit dem Bier vor dem Fernseher zu sitzen. Was im Übrigen gar nicht der Wahrheit entsprach. Max hatte wie schon seit Jahren üblich, sein gewohntes Feierabendbier zu sich genommen. Ansonsten hatte er nie vor dem Fernseher gesessen.

Er hatte den ganzen Tag über zu tun gehabt ... obwohl was hatte er eigentlich gemacht die ganze Zeit? Ach, was sollte das auch jetzt! Max wischte sich mit der sauberen Hand den Schweiß von der Stirn und setzte immer widerwillig werdender, seinen schweren Gang nach unten fort.

Um nicht wieder zu erschrecken, tastete er dazu die Wand ab und stützte sich ein wenig ab.

Endlich war er unten angelangt. Der Kellerboden bestand aus großen Klinkersteinen. Sie waren von dunkelroter bis brauner Farbe und boten ein unregelmäßiges Bild. Besonders viel Mühe hatten sich die Handwerker beim Verlegen nicht gegeben. Die Ziegelsteine waren nicht nur schief verlegt, sondern variierten auch erheblich in der Höhe. Man musste also beim Gehen höllisch aufpassen, nicht über die hervorstehenden Kanten zu stolpern.

Der Keller war zudem ziemlich verwinkelt. Max musste im ersten Moment überlegen, in welche Richtung er gehen musste, um zu seinem Abteil zu gelangen.

„Wann war ich eigentlich zum letzten Mal im Keller?“

Flüsterte er leise vor sich hin.

Also: Zuerst rechts, dann wieder links, zwischen zwei dicken Mauerpfeilen hindurch, dann war der Kellergang zu Ende. Dort in dieser Nische waren zwei Abteile nebeneinander.

Das linke Abteil war das von Max. Erhellt wurden die geräumigen Abteile von jeweils einer trüben Glühbirne, die von der Gewölbedecke baumelte, so wie von einem schmalen Fenster, das zwischen den Abteilen am oberen Wandabschluss angebracht war. Vor dem Fenster war ein dichtes Metallgitter zu erkennen.

Durch das Gitter drang kaum Licht von außen herein. So duster hatte er den Keller gar nicht in Erinnerung.

Max fummelte den Schlüssel für das Vorhängeschloss aus der Tasche. Ein simpler Metallbügel diente als Verschluss für sein Abteil. Er sperrte auf und öffnete die wackelige Holzverschlagtür.

Der abgeteilte Raum hatte etwa die Größe von fünfzehn Quadratmetern. Fünf Meter lang und drei Meter breit, so in etwa. Es stank für die Begriffe von Max, modrig und abgestanden in dem Abteil. Max überlegte, ob er irgendetwas Verwertbares hier unten gelagert hatte. Es fiel ihm nichts ein.

„Was soll ich denn da aufräumen? Das kann man doch alles wegschmeißen.“

Max hatte die kaum vorhandene Lust endgültig verloren. Seine Augen streiften abschätzend durch das Abteil.

Zwei voluminöse Schränke standen auf der linken Wandseite. An der rechten Seite, zum Nachbarabteil waren zwei große Metallregale angebracht. Der Platz vor dem Fenster war ohne erkennbare Ordnung mit Kartons und Kisten vollgestellt. Nur der Gang zwischen Regalen und Schränken war frei.

Er war noch keinen Schritt weitergegangen, sondern stand immer noch unschlüssig am Eingang.

Missmutig hing er das Vorhängeschloss an den Bügel. Dann rieb er die Hände aneinander. Inzwischen war ihm wieder kalt geworden. Es wurde Zeit sich zu bewegen. Er steuerte die erste Kiste an und klappte den Deckel auf.

In Zeitungspapier eingewickeltes Geschirr befand sich darin. Das brauchte kein Mensch mehr. Max beschloss die Kiste samt Inhalt zu entsorgen. Er versuchte sie anzuheben. Aber sie war ihm viel zu schwer. Er hätte es lieber lassen sollen. Danach tat ihm nämlich augenblicklich das Kreuz weh. Er bückte sich und schob die Kiste auf die Seite. Im Inneren klapperte das Geschirr. Geklappert hatte damals im Abrisshaus, auch so einiges ...

Max Muckel Band 1

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