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Zwei Würdigkeiten
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Immer besser suchen · zwei Gleichheitsziele · Verstand, Vernunft · seinswürdig, verhaltenswürdig · Gesolltes vor Gewolltem
Sind weder Ziel klar noch Richtung auf der Suche für Gutes, erkennen wir doch eins: Wir finden ein Gesuchtes eher, wenn der Suchakt zugleich die Fähigkeit zu suchen steigert. Rechtestes Suchen wie rechtestes Tun verspricht so heute: allseits und immer besser für Gutes zu suchen, gleich planvoll-freischauend unsere Geistesgröße überall zu mehren, Verstand, Gefühl, entschlossen dass nur Gutes sei.
Solange wir Gutes nur vorläufig kennen, solange dünkt Verbesserung im Streben nach dem Guten möglich sowie noch eher gut. Daher muss eine vorläufig ehestgute Lehre vom Tun unsere geistig-seelische Immer-Höher-Bildung fordern, unsere Vervollkommnung, sonst gäbe es eine noch tunlichere Lehre.
Wäre nichts befolgbar ehergut, dann zerfiele uns jeder Widerspruch gegen selbst grundlose Macht. Wenn wir jedoch Rechte wollen, begründen wir, Gutheits-ungewiss, Rechte für uns eher, inwieweit wir mit ihnen noch eher sinnig-gut handeln. Sinn geht vor Macht, Vernunft (wohl gleich: Verstand für Gutes¹) vor Willkür, weil Gutes möglich ist; Sinn schafft Recht, Macht nur Gesetze.
Die Suche für Gutes dünkt, vorerst einziglich, ein eher gutes Tun. Also dünken wir Menschen – vorerst je-anders-durchsetzt, eher ungleich für Gutes suchend – auch eher ungleich gut. Doch allein für Endgutes gedacht, ohne Hochmut; denn Gutheitsdünkel, eher selbst- als besserungsdienlich, entkräftete sich selber. Alle Menschen dünken in ihrem Suchanteil für Gutes vorab ehest gut und so in ihrem guten Willen gleich.
Wir erscheinen heute nicht als rundum gut, schon gar nicht im aufreibenden, zur Schlauheit zwingenden Naturzustand, sondern mal eher gut, mal eher schlecht, je nach unseren Taten.
„Alle Menschen sind gleich gut, in ihrem Sein und in ihrem Tun“? Bezogen auf unser Tun in Summe eher falsch; denn im Sinnfall dünkt unser Handeln unvollkommen-unterschiedlich, und im Unsinnsfall gilt gar nichts.
„Jeder sei schon jetzt ganz gleich“? Minderstimmig, da der Satz die ur-eigentliche Gleichheit, Egalheit unseres Seins und Tuns voraussetzt, „gerechten Unsinn“ fordernd – wo Unsinn aller Regel spottet. Dagegen findet das andere, eher gute, eher zu fördernde sinnige Gleichheitsziel „Vollkommenheit“ ungleiche Menschen vor zur Besserung, dünkt heute „Jedem das Angemessene zum Guten“ aller Unsinns-Gleichheit vorzuziehen². Wir erscheinen weder ganz gleich noch gleich-erschaffen, sondern (siehe später) als Personen ehergut und an Personenwürde, Menschenwürde gleich, „frei und gleich an Würde und Recht geboren“³; dazu aber, für Gutes, als Unvollkommene handlungsbesehen je-anders verhaltenswürdig⁴. Sonst wäre – alle Handlungen gleichwürdig – an uns nichts auszuzeichnen, nichts zu strafen, gäbe es weder Bosheit noch Heiligkeit, wäre nichts anzuklagen, nichts zu danken, nichts Frieden stiftend einzusehen: wäre immer nur Waffenstillstand (Kompromiss) oder Gewalt – minder richtig, da minder für Gutes.
Angleichung ins Unvollkommene, gar ins minder Gute, dünkt wohl leichter, dünkt aber heute minder gut; denn Vervollkommnung soll heute eher sein.
Streben nach Sinn oder streben nach Unsinn: die beiden Wege aus dem Zwiespalt von Wollen und Sein („Entzweiung / Entfremdung“¹, Grundzustand sich selbst bedenkender – an der Welt sich stoßend – unvollkommener Menschlichkeit). Vervollkommnung, der erste Weg, dünkt vorerst besser als (sich ablenkend, sich erschöpfend, das Nichts herdenkend, nach Marx⁵ bis Lennon⁶) seinen freien Geist zu vertun, seinen Willen für das ungewisse Gute. Nur Sinnig-Gutes heilt Zerrissenheit. Entfremdungsabbau ins Gefühl, in die Natur zurück dünkt heute minder sinnig als ein Entfremdungsabbau hin zu Wahrhaftigkeit und Eher-Sinn.
Dünkt „Gleichheit aller in Vollkommenheit“ ein linkes Ziel, dünkt Sinnstreben, der Weg dorthin – suchen müssend, Freiheit brauchend – freiheitlicher, rechter. Links und Rechts haben so beide ihr Ehergutes, im Ungleichseins- / Vollkommen zu werdens- Bestreiten ihr je Eherschlechtes; richtigstes Vorwärtsgehen hebt sie bestens auf.
Menschen erscheinen, je eigen handelnd, auch ungleich, und Gutes dünkt möglich. So hilft zum Guten eher, Ungleichheit der Talente anzuerkennen und unsere Stärken auszubauen, statt unsere Schwächen auf ein Nur-Mittelmaß zu treiben und Stärken dabei zu missachten. Jeder trage eher sein Bestes zum Guten bei statt Alltägliches: besser vorerst zwei Geschlechtskulturen, Mann und Frau mit ihrem je Eigenbesten, freundlich-vereint, statt Talente vergeudendem Schon-jetzt-Gleichheitswahn. Mehr Eigenart, so mehr Abhängigkeiten wagen – für mehr Gutes!
Kultur ist wohl gemeinschaftlicher Weg zum Heiligen, mit zunehmender Denkhöhe schwerer schlüssig mischbar (dann in Höheres aufgehend)⁷, und Sprache ein starkes Mittel der Kultur. Besser vorerst mehrere kluge Denkwege zum Guten, besser vorerst mehrere Hochkulturen als nur eine; denn Menschen sind verschieden sowie Wege zum Endguten bislang ungezählt und unverglichen. Solange etwas fraglich ist, gilt: Ohne (neue) Anders-Sinnigkeit kein Denkfortschritt.
Je unterschiedlicher wir sind, desto zwanglösender, desto friedens- und freiheitsstiftender ein ehergutes Ziel vor aller Augen.
Liebe und Gutes sind nicht gleich, wenn von Unvollkommenen gewollt: Nicht die blind bejahende Liebe zu jeglichem, sondern das Gute in jeder Form gilt uns heute als rundum ehergut. Denn die Welt erzwingt, sich in sie einzurichten, ist unvollkommen, dünkt nicht in jeglichem belassenswert (liebenswert, dass sie so bliebe).
Liebe für Gutes, zu jeglichem, und ein Handeln aus ihr dünkt jedoch heute allseits ehergut. Denn Liebe für Gutes ist Sorgliebe, Werdensliebe, caritas (statt Besitzliebe, Seinsliebe, amor: recht an ihrem Platz, doch nicht allgut, ihren Wert erst von der caritas erhaltend). Bessernde Liebe weckt eher Freude, hilft – auch als Notwehr zum Guten – eher ins Gute als lieblose oder gar hassende Arbeit für Gutes.
Wer die Menschen zur Besserung liebt, der kann nicht grausam sein. Denn Grausamkeit gründet in Machtlust, in Lust an fremder Qual, nicht aber in Lust an der Besserung, in Besserungsliebe, mit der man auch Schwache liebt, mit der man auch seine Feinde liebt.
Dünkt der gutwillige Mensch ehergut, so dünkt die Menschheit in Summe – als Möglichkeit zum Eherguten – zwar irgend minder, aber doch auch ehergut. Notwehr zum Guten ausgenommen, sollen alle Menschen heute eher sein, sind Schwache für Gutes zu schützen und zu pflegen aus eherguter Mitmenschlichkeit. Ein Embryo, ein wirrer Greis hat vorab (allgemein betrachtet) ein eher ganzes Recht auf die ganze Personenwürde – wie jeder Mensch vorab (dessen Inneres wir ja nicht sehen, sondern nur beobachtend erschließen können) –, weil vorab eherwillig zur Suche für Gutes, jetzt, einst, künftig. Eherwillig: denn suchen wir Menschen gleich häufig, gleich selbstopfernd für Schlechtes, wie wir für Gutes suchen? Zuletzt auch unbekannt, doch, anders als Gutes, ersichtlich keiner Mühe wert? Sinnloser Gleichheitsglaube erscheint zum Glück bequemer als die Suche für Schlechtes – und mehrt so die Wahrscheinlichkeit, der Mensch, sein Tun, die ganze Welt sei heute ehergut.
Die Würde des Menschen als selbsterforschende Person entstammt, unverlierbar, seiner Begabtheit zur Vernunft (wohl gleich: Verstand für Gutes, Denken hin zu ganzer Richtigkeit statt nur zur Selbsterhaltung⁴ ⁸, seinem irdisch wohl einzigartigen eherguten Vermögen, Gutes bewusst zu wollen und darauf hinzuwirken. Aus diesem persönlichen Würdigkeitsvermögen ergeben sich die allgemeinen Menschenrechte. Gutes tun dünkt möglich – hier anerkannt.
Die Verhaltenswürdigkeit des einzelnen Menschen gründet vorab in der Ehergutheit seiner Taten in Summe, vorab anzunehmen aus der Ehergutheit aller Taten in Summe (siehe auch später). Genauer die Taten besehen, steigert oder mindert unser Handeln – die Vernunft als Maß – unsere Verhaltenswürdigkeit und beeinflusst so, für mehr Gutes, unsere besonderen Rechte, in schweren Fällen sogar, zeitweilig, unsere allgemeinen Menschenrechte.
Verhaltenswürdigkeit gibt es, anders als Personenwürde, nicht ganz geschenkt.
Unser Verhalten besitzt Würdigkeit, wie es, frei gewollt, der Vernunft entspricht. Denn ein sich verwirklichender guter Wille ist dem in uns angelegten, sich wohl einmal verwirklichenden guten Willen (Vernunftbegabung, Quelle der Menschenwürde) in Ehergutheit und in der Begründung von Rechten eng verwandt, obendrein, als Vernunftausübung, einer bloßen Vernunftbegabung in tatsächlicher Ehergutheit und Rechtebegründung voraus: Eher gut zu handeln dünkt vorerst bessernder, so vorerst besser, als nur eher gut zu sein.
Wir sind verantwortlich für unser Handeln, wieweit wir selbst es hätten umlenken, sein Spontanes zuvor hätten umerziehen können. Selbsterziehung, Charakter- und Gewissensbildung für Gutes dünken, eher, für jeden Menschen ein Auftrag und eine Würdigkeit.
Wir sollen eher Gutes tun, rundum Richtiges (denn nur ganz Richtiges wäre, wie Gutes, ganz empfehlens- und befolgenswert), zudem eher gut sein und eher Gutes wollen. Gutes – auch möglich, zudem wohl ehest sinnig – soll vorerst ehest sein, dünkt so ehest Rundum-Richtigkeit.
Ich bin nur gezielt gut, wenn ich besser oder schlechter sein könnte, gut sein will – und irgend frei bin dazu: Frei sein zum unbekannten Endguten dünkt heute ehergut (und so im Zweifel eher richtig, eher wahr). Vorerst besser Freiheit für Gutes statt (minder sinnig) Freiheit von Lästigem; denn Gutes soll eher sein.
Unterdrückt zu sein dünkt heute: selbstgewolltes durchführbar Ehergutes zugunsten fremdem Minderguten nicht tun zu dürfen.
„Kinder haben, Leid verewigen“? Aber, ehergut, auch ehergutes Handeln verewigen, und vorerst nur durch Nachkommen. Vorerst dünkt Leid für Gutes besser als Leidlosigkeit ohne Gutes, dünkt besser als die reine Leidvermeidung, zielend ins Nichts (da ohne Leid kein – unvollkommenes – Erdenleben).
Ich lebe und will eine wohnliche Erde. Zerwohnen wir sie, hemmen wir unsere Nachkommen, Gutem zuzutun, und der Sinn unserer Taten nimmt ab. Doch dünkt die Erde nicht rundum gut, sondern eher Mittel für Gutes; denn sie erscheint verbesserbar.
Sinnlos leben wir – im Sinnfall – als reine Umweltverschmutzer, suchend für Gutes (sonst gleichlebend) als mindere, da irgend eher weltverbessernd. Im Unsinnsfall gäbe es gar keinen Schmutz. Geschieht Irdisches, verbraucht sich das All, steigt stets die Entropie: gleichwohl eher gut für Gutes.
Gutes tun ist möglich. Dass wir Gefahren überleben, unabsehbar oft und lange, dass es in hunderttausend Jahren (ehergute) Menschen gibt, ist auch möglich und wäre eher gut. So lasst uns für Gutes suchen, auf kurze und auf lange Zeit.
„Handle, wie aller Gesetz lauten könnte“? Vorerst besser „aller Recht“. „Gemeinnutz / Fremdennutz vor Eigennutz“ / „Ich zuerst“? Je vielseitiger richtig, desto stimmiger, vorzüglicher. „Keine Macht für Niemand“? Macht für Gutes dünkt vorerst besser. „Erlöse dich ins All, ins Nichts“: als Flucht verständlich, doch Gutes tun ist möglich und so vorerst eher gut. „Gibt es die anderen überhaupt?“ Für Gutes: eher ja. „Alles in Maßen“? Eher „Wenn, dann richtig!“; denn gilt ein Maß, dünkt ganz dafür gelebt am allerbesten. „Der Mensch, Maß aller Dinge“? Heute eher: seine Vervollkommnung. „Ehrfurcht vor dem Leben“? Vorab wie je suchend für Gutes. „Was du nicht willst, das man dir tu …“: Ist, was ich ungern leide, schlecht? „Alles Sagbare lässt sich klar sagen“: Ehergesolltheit, Eherrichtigkeit dünkt sagbar. „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“? Suchend für Gutes bestimmt Bewusstsein das Sein. „Der Sinn des Seins ist die Zeit“? Eher die Suche für Gutes in der Zeit; denn Zeit allein, stets da, so unanstrebbar, dünkt minder sinnig-gut. „Aus Sein folgt kein Sollen“ – aus dem, was ist, folgt nicht, ob etwas sein soll? Einmal eher doch: Aus der Möglich-Ungewissheit von Gutem sowie aus dessen alleiniger Tunlichkeit folgt, dass man eher für Gutes suche als es zu lassen. „Bessern ist möglich und solange eher gut als nicht zu bessern“ begründet heute alles Sollen ( siehe ¹¹).
Heute handelt etwa gut, wer das Gute anstrebt; noch eher, wer es auf eher rechtem Wege tut. Eher gut heißt eher für Gutes.
Nicht jedes Glück, nicht jeder Lebensplan zum Glück, zur (auch allgemeinen) Wunschbefriedigung⁹, jedoch ein jeder Lebensplan für Gutes dünkt heute ehergut. „Ich habe ein Recht auf Glück“? Eher auf Glück für Gutes. Vorerst erscheine ich verhaltenswürdiger wenn suchend für Gutes, statt nur im Glück zu sein für nichts.
Glücksstreben – gefühlig, leidfliehend sowie Glück der Besserung vorziehend – führt auf Erden vorerst minder ins Gute als ein leidfesteres und dazu besserungswilligeres Gutheitsstreben.
Einst wies Schweigen Größe aus, jetzt zählen Mut, Rückgrat, Besserungsdrang. „Seid nett, dann tun euch weniger weh“ – doch eher soll ich Gutes tun; denn Gutes ist möglich. Das blanke Leben dünkt der Güter höchstes nicht: begrenzt, dünkt es im Sinnfall endlich kostbar, soweit Gutem zugeneigt, sonst minder oder gar nicht.
Lebe für deine Triebe, für deine Gesundheit, und du scheiterst im Tod. Lebe für das Gute, Gesollte, und etwas sollte bleiben.
Kunst taugt eher, wie sie hinführt ins vorläufig Gute, Kraft gibt für Gutes und Beispiel. Ablenkung vom Guten, auch hohen Könnens, dünkt heute sinnferner, minder fördernswert; denn Kunst und Spiel – sonst ganz frei – sollen eher bessern, blieben nur im Unsinn rein für sich und dann bedeutungslos. Widerlege wer kann.
„Intoleranz, Werte-Diktatur!“ – sinnferne Toleranz huldigt auch einem Wert: der Unterwerfung unter die Macht der Toleranz-Nutznießer. Dann vorerst besser Toleranz für Gutes mit Besserungsanspruch an alle. Ein Wert herrscht immer im Leben. Warum nicht der beste? So herrsche er, der Wille zum Guten; denn er dünkt heute ehest gut, eröffnet eine Welt von eherguten Lebenswegen.
Wir halten einen Vor-Sinn und jagen den letzten. Stimmt nicht? Dann beweist uns dies oder schweigt zu eurem Mindersinn. Wo Gutes sein kann, haben Taten für Gutes einen vorläufigen Tunlichkeitsvorsprung vor Taten sinnleerer Macht: Sinn geht vor Macht, solange Sinn möglich ist. Und wenn Macht zum Leben gehört, geht vernünftige, eher sinnige Besserungsmacht heute vor aller Willkür, auch vor Mehrheitswillkür. Denn Gutes – auch möglich, zudem dann sinniger – soll eher sein. Wem Macht nicht gefällt: dünkt Ohnmacht, keines Eherguten mächtig, etwa besser?
Gutes, wo tunlich, dünkt zu tun wieweit machbar; Angenehmes, wo tunlich, nur wie angenehm machbar, so stets minder.
Kann Gutes sein, dünken Begeisterung, Stolz für Gutes, Stolz auf Ehergutes möglich und ehergut. Stolz auf den harterworbenen guten Willen, auf unser Mittun am Guten, auf unsere Wahrhaftigkeit; Stolz auf das wohlgelungene, auf das zum Guten begonnene Werk; stolz auf die mitgewollte Denkordnung, auf mein im-Volk-sein für Gutes. Bewiesen Ehergutes rechtfertigt Stolz, Würde, Ehrverlangen. Wer Stolz für Gutes missbilligt, entmutigt Willen für Gutes, wirkt hier nicht glaubwürdig: weil vorerst besser dünkt für Gutes zu sein.
Eine sinnlose Welt ist sittlich Null; eine Welt zum vorläufig Guten, sonst noch so unvollkommen, dünkt eher gut. Erst Gesolltheit macht Sinn, macht jede Richtigkeit erst sinnig. Betreiben wir, dem folgend, dass alle das vorläufig Gute erkennen um es zu tun, dann schaffen wir an der besten uns möglichen Welt, dann wird die Welt durch uns noch eher gut.
Solange es Gutes geben könnte, solange dünkt für Gutes sich zu entscheiden eher gut als ungeprüfter Mehrheitsmeinung anzuhängen. Gesolltes dünkt heute eher gut als Nur-Gewolltes.
Entscheiden heißt zumuten, sich und anderen. Daher vorerst besser durchgängige Entschiedenheit für Gutes als planlose oder gar keine; denn Willkür – getan wie zugelassen – wäre sinndunkle, wäre mindergute Gewalt.
Gutes ist möglich. Entscheide dich und strebe es an.
Zusammenfassung:
Alle Menschen für Gutes geistig zu entwickeln dünkt vorerst unser ehest gutes Tun, dünkt vorerst die ehest richtige Suche für Gutes.
Wie wir dies Gute je anders wollen und betreiben, macht unsere menschliche Verhaltenswürdigkeit unterschiedlich und unsere Lebensweisen erst bewertbar.
Unsere Personenwürde dagegen gründet, unverlierbar, in unserer Begabtheit zur Vernunft: in unserer Fähigkeit, Gutes bewusst zu wollen – jetzt, einst, künftig.
Ein Gutes dünkt ein rundum Richtiges; dünkt so rundum anstrebenswert, auch jenseits unseres Könnens und Sollens. Eher Gutes dünkt irgendwo eher richtig.