Читать книгу Hallo, hereinspaziert! - Christiane Fauth - Страница 6
ОглавлениеGrundlegende Vorbereitungen für einen Erlebnisgottesdienst
Ein guter Gottesdienst bedarf einer guten Vorbereitung. An dieser Stelle möchte ich ein paar Tipps geben, wie diese Vorbereitungen gut gelingen können.
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Für alle Erlebnisgottesdienste gilt: Die in diesem Buch enthaltenen Illustrationen, die Materiallisten sowie zusätzliche Vorlagen und Beispielfotos können unter www.ejw-buch.de/shop/hallo-hereinspaziert.html und www.junge-gemeinde.de/hallo-hereinspaziert.html als digitale Daten heruntergeladen werden. Der Kauf des Buches berechtigt zum Downloaden, Ausdrucken, Kopieren und Verwenden dieser Daten, sofern sie zur Vorbereitung und Durchführung der Inhalte dieses Buches verwendet werden. Eine Vervielfältigung, Verwendung oder Weitergabe darüber hinaus ist ohne Erlaubnis ausdrücklich nicht gestattet.
Das brauche ich, um einen Erlebnisgottesdienst durchzuführen
Motivierte Mitarbeitende: Das ist die Grundvoraussetzung eines jeden Erlebnisgottesdienstes – Menschen, die das Anliegen haben, schon die Kleinsten mit Gottes Liebe zu erreichen. Durch die Vielfältigkeit der Erlebnisgottesdienste können sich alle mit ihren Gaben einbringen. Ein Team von ungefähr fünf bis sieben Mitarbeitenden ist optimal.
Geeignete Räumlichkeiten: Erlebnisgottesdienste benötigen aufgrund der gewünschten Beweglichkeit viel Platz. Hierzu eignet sich nach meinen Erfahrungen ein Gemeindehaus besser als ein Kirchengebäude. Man ist flexibler und es gibt mehr Platz für verschiedene Schauplätze. Meist wird neben einer kleinen Anspielfläche auch noch Platz für ein Bodenbild, eine kreative Bastelarbeit oder eine spielerische Aktion benötigt. Zudem können die Kinder in einem Gemeindehaus sehr gut mit Sitzkissen auf dem Boden sitzen, die Stühle werden dann im Halbkreis aufgestellt. So wird eine große Nähe zum Geschehen geschaffen.
Liturgie/Gottesdienstleitung: Um Klarheit zu schaffen, wer für die Ansagen im Gottesdienst zuständig ist, sollte eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter durch den Erlebnisgottesdienst führen und für den liturgischen Beginn und das liturgische Ende verantwortlich sein.
Begleitmusik: Ein Erlebnisgottesdienst lebt von der Wiederholung, das bezieht sich auch auf die Lieder. Hier ist es gut, eine Musikerin / einen Musiker zu haben, die/der sich auf die Geschwindigkeit der Kinder einlässt, spontane Ansagen umsetzt und eine deutlich hörbare Melodie spielt.
Requisiten: Das Bühnenbild ist häufig sehr alltäglich, sodass meist alle Requisiten von zu Hause mitgebracht werden können. Auch die Verkleidung der mitspielenden Personen ist alltäglich und zu Hause meist vorhanden. Treten biblische Personen auf, so werden Gewänder benötigt. Diese stehen häufig Gemeinden zur Verfügung, können von Nachbargemeinden ausgeliehen oder schnell selbst genäht werden.
Materialien und Ausgaben: Gottesdienste, die visualisiert werden, benötigen Materialien. Oft sind es Alltagsgegenstände, die man bei sich selbst oder bei anderen Gemeindegliedern zu Hause finden kann. Gerade für die Bastelarbeiten müssen aber auch immer wieder Materialien eingekauft werden. Wir achten sehr darauf, dass die Ausgaben pro Kind 0,50 € nicht übersteigen. Generell gilt jedoch immer: Erst die Menschen in der Gemeinde fragen, bevor man die Dinge einkauft.
Einladungen, Plakate, Programmblätter: Ein Erlebnisgottesdienst bietet eine tolle Gelegenheit, auch kirchenferne Familien einzuladen und zu gewinnen. Um diese Chance zu nutzen, benötigt man eine gewisse Öffentlichkeitsarbeit. Mithilfe der Titelillustrationen zu den einzelnen Gottesdiensten können leicht Plakate und Einladungen erstellt werden, die man im ganzen Ort verteilen kann. Ein Programmblatt mit dem Ablauf des Gottesdienstes hilft besonders kirchenfernen Familien, sich im Gottesdienst zurechtzufinden. Es gibt ihnen Orientierung, und sie fühlen sich nicht durch unerwartete Lieder und gemeinsame Gebete ausgeschlossen. Das trägt sehr zum Gefühl bei, willkommen zu sein. Im Abschnitt „Erlebnisgottesdienst-Ablauf“ eines jeden Gottesdienstes sind die verschiedenen Programmpunkte, die man in ein Programmblatt drucken könnte, optisch hervorgehoben, sodass sie dafür leicht übernommen werden können.
Wie kann ich zu den Erlebnisgottesdiensten einladen?
Wie bereits oben erwähnt, bieten Erlebnisgottesdienste eine tolle Möglichkeit, auch kirchenferne Familien einzuladen. Darum empfehle ich, die Werbung nicht nur auf eine Abkündigung im kirchlichen Nachrichtenblatt (Gemeindebrief) zu beschränken, sondern diese auszuweiten. Folgende Vorschläge können hierbei helfen:
Briefe: Nachdem der Titel und das Thema feststehen, kann man einen persönlichen Brief an Kinder im Alter von null bis fünf Jahren verfassen, in dem schon ein bisschen was vom Erlebnisgottesdienst verraten wird. Bei Erlebnisgottesdiensten innerhalb der evangelischen Landeskirche besteht die Möglichkeit, über das Pfarramt Briefe an alle getauften Kinder dieses Alters zu verschicken. Freikirchen haben sicherlich auch eine Mitgliederliste, mit deren Hilfe die Zielgruppe persönlich erreicht werden kann. Wir legen zudem bei jedem Erlebnisgottesdienst auch eine Liste aus, in die man sich eintragen kann, wenn man in Zukunft diesen Brief erhalten möchte. Die Briefe können mithilfe der Mitarbeitenden verteilt werden. Ein Beispielbrief befindet sich im Download zum Buch.
Plakate: Die Plakate werden auf Grundlage der Grafik des Briefes gestaltet, damit es einen Wiedererkennungseffekt gibt. Auf ihnen steht in großer Schrift das Thema, das Datum, die Zeit, der Ort des Erlebnisgottesdienstes sowie der Veranstalter. Die Plakate werden nach Absprache in den örtlichen Geschäften und Schaukästen aufgehängt (kirchlicher Schaukasten, Bäcker, Metzger, Haushaltsladen).
Flyer: Der Flyer sieht aus wie das Plakat – nur in DIN-A6. Die Flyer werden an alle Kinder in den umliegenden Kindergärten verteilt und an Stellen im Ort, an denen es erlaubt ist, ausgelegt (z. B. auch in Krabbelgruppen). So werden auch kirchenferne Kinder persönlich erreicht. Zudem sind sie eine Gedankenstütze für die Eltern.
Falls der Ort ein Mitteilungsblatt oder Ähnliches hat, kann der Entwurf des Flyers dort abgedruckt werden.
Zeitlicher Ablauf der Vorbereitungen
Folgendes Zeitschema schlage ich bei den Vorbereitungen grundsätzlich vor:
Vier Wochen vorher: erstes Vorbereitungstreffen. Hier sollten das Thema, der Titel des Erlebnisgottesdienstes und ein grober Ablauf festgelegt werden. Dann werden folgende Aufgaben bis zum nächsten Vorbereitungstreffen verteilt:
•Wer gestaltet das Plakat, die Einladungsbriefe, das Programmblatt und kümmert sich um die Veröffentlichung im Mitteilungsblatt (wenn vorhanden) und/oder Gemeindebrief?
•Wer überarbeitet das Anspiel und schaut, welche Rollen und Requisiten benötigt werden?
•Wer sucht einen Musiker / eine Musikerin für den Erlebnisgottesdienst?
•Wer schaut sich den Gottesdienstablauf an und überlegt sich, wie die Liturgie gestaltet werden soll?
Zwei bis drei Wochen vorher: zweites Vorbereitungstreffen. Hier werden alle Rollen und Aufgaben verteilt. Es sollte danach klar sein, wer die Besorgungen macht, wer welche Rolle übernimmt und wer als Gottesdienstleitung durch den Erlebnisgottesdienst führt. Des Weiteren werden jetzt Plakate, Flyer und Briefe an die Mitarbeitenden ausgegeben, die sie zwei Wochen vorher austeilen können.
Ein bis zwei Tage vorher: Aufbau des Erlebnisgottesdienstes. Alle Materialien werden zusammengetragen und hergerichtet. Die Lieder werden mit den Bewegungen vom ganzen Team eingeübt und das Anspiel geprobt. Je nach Einschätzung der Mitarbeitenden wird auch schon in der Woche davor eine Probe angesetzt, denn ein Anspiel, das auswendig vorgespielt wird, wirkt authentischer als eines, das abgelesen wird.
Am Erlebnisgottesdiensttag selbst: Alle treffen sich eine Stunde vorher. Hier kann nochmals geübt und alles hergerichtet werden, was noch nicht erledigt werden konnte. Zudem ist es gut, wenn man noch die Zeit hat, gemeinsam um den Segen Gottes für den Erlebnisgottesdienst zu bitten. Danach sind alle bereit, die Besuchenden des Gottesdienstes schon freudig an der Tür zu begrüßen. Man fühlt sich als Besucher/Besucherin willkommen, wenn alles fertig hergerichtet ist und keine geschäftige Atmosphäre mehr herrscht.
Zum Umgang mit den Kosten
Ein Erlebnisgottesdienst, der visualisiert und erlebbar gestaltet wird, benötigt Materialien. Nicht bei allen Materialen kann man auf zu Hause, die Kirchengemeinde oder vielleicht den Kindergarten zurückgreifen. Manches muss auch eingekauft werden. Hier ein paar Tipps, wie man mit den Kosten umgehen kann:
Den Erlebnisgottesdienst in den Spendenplan (Kollektenplan) der Kirche aufnehmen: Mit dem verantwortlichen Gremium sprechen, ob Gelder für den Erlebnisgottesdienst zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, den Verantwortlichen die Wichtigkeit der Arbeit mit Kleinkindern vor Augen führen und darum bitten, dass der Erlebnisgottesdienst in den Spendenplan (Kollektenplan) aufgenommen wird.
Spender/Spenderinnen suchen: In der Gemeinde fragen, ob es nicht Leute gibt, denen die Arbeit mit kleinen Kindern am Herzen liegt und die konkret dafür Geld geben wollen. Oft gibt es ältere Menschen, die sich darüber freuen, auf diese Art helfen zu können.
Eine Kasse aufstellen: Ich empfinde es als schwierig, für Bastelarbeiten eine feste Bezahlung zu verlangen. Dies schließt womöglich ärmere Familien aus. Eine gute Möglichkeit ist jedoch, ein Körbchen aufzustellen, in das die Eltern freiwillig etwas für Bastelmaterialien einwerfen können. Für viele ist dies eine Selbstverständlichkeit.
Ressourcen ausschöpfen: Generell gilt, die Ressourcen der Gemeindeglieder zu nutzen. Zum Beispiel benötigt man für einen Weihnachtsgottesdienst häufig viele Lichtergläser. Hier kann man schon früh zum Sammeln von passenden Gläsern aufrufen, das verhindert den Einkauf. Nebenbei wird durch solche Aktionen ein Erlebnisgottesdienst nach und nach zu einer gemeinsamen Sache, weil viele Menschen etwas dazu beitragen können.