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2. Neros Werke

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Zeugnisse liegen vor allem für die Existenz von zwei Werken vor:

1) Halosis Ilii: Sueton, Nero 38,2. Nero hat dieses Werk angeblich im Bühnenkostüm vorgetragen, als er sich den großen Brand Roms vom Turm des Maecenas aus ansah. Es kann sich um ein lyrisches Gedicht gehandelt haben. Mehr als ein Zitat bei Sueton (38,2: flammae pulchritudine) ist nicht bekannt.

Troica

2) Troica: Es ist nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, dass dieses Werk mit der Halosis Ilii identisch ist. Es soll sich um ein Epos in mehreren Büchern handeln. Davon sind drei Verse erhalten, in denen der unter der Erde verschwindende Wasserlauf des Tigris glänzend beschrieben wird, der, nachdem er durch Persien fließt, in weiter Ferne wieder an die Oberfläche kommt und seine Fluten Menschen zurückgibt, die nicht mehr nach ihnen suchen (fr. 1, Bl.):

Quique pererratam subductus Persida Tigris/deserit et longo terrarum tractus hiatu/reddit quaesitas iam non quaerentibus undas.

(Und der Tigris, der Persien durchirrte und es unterirdisch verlässt, durch langen Schlund (vieler) Länder geleitet, die vermissten Wogen denen zurückgibt, die sie nicht mehr vermissen.)

Der Bezug zu Lucan b.c. 3,261/3 ist offensichtlich:

At Tigrim subito tellus absorbet hiatus occultosque tegit cursus rursusque renatum fonte novo flumen pelagi non abnegat undis.

(Aber den Tigris verschlingt plötzlich die Erde in einem Schlund und verbirgt seinen heimlichen Lauf und den aus neuer Quelle wiedergeborenen Fluss verweigert sie nicht den Wogen des Meeres.)

Die Richtung der Beeinflussung ist freilich unklärbar.

Maskentragödien

Erwähnt werden weiter Maskentragödien (tragoediae personatae), wieder eine andere Gattung als die tragischen Monodramen. Die Titel erwähnt Sueton, Nero 21. (siehe oben S. 20). Das Thema des Wahnsinns und gar erst der Geburt eines Kindes wie in der Canacegeschichte verlangte nach heftiger Bühnenhandlung. Insofern überraschen die Nachrichten, dass Nero ein schlechter Tänzer war – es ist in diesem Zusammenhang die Rede von seinem Übergewicht; Cassius Dio (in Epitome) 62,18 berichtet, Nero habe den Pantomimen Paris hinrichten lassen, weil dieser ihm das Tanzen nicht beibringen konnte. Nach Sueton war das Motiv für diese Tat Neid.

E

Masken Masken (personae) waren den Berufsschauspielern zunächst, bis zum 1. Jahrhundert v. Chr., nicht erlaubt; es entwickelten sich dann im römischen Theater aber Masken für alle komischen wie auch tragischen Charaktere. Nur der Mimus kam ohne Maske aus.

Spottverse

Als Dichter von unbeschwerteren Versen ist Nero ebenfalls bezeugt. Wir besitzen eine Nachricht von einem Spottgedicht auf Clodius Pollio Luscio (Der Einäugige) bei Sueton, Domitian 1,1; Tacitus berichtet von Spottgedichten auf einen gewissen Quintianus (ann. 15, 49,4):

Quintianus mollitia corporis infamis et a Nerone probroso carmine diffamatus contumeliam ultum ibat.

(Quintianus, wegen Päderastie in Verruf gebracht und von Nero in einem Schmähgedicht verschrieen, wollte die Beleidigung rächen.)

Die Literatur im Zeitalter Neros

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