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Hilft Ameisengift gegen Rheumatismus

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Eines Tages liest ein Mann aus Grindelhausen morgens in der Zeitung, daß Ameisengift gut gegen Rheumatismus sei. Er hat Rheumatismus, also geht er am Nachmittag in den Wald, sucht einen Ameisenhaufen und wühlt seine riesige weiße Hand in den kunstvollen Bau. Ein Erdbeben! Eine Katastrophe! Die Ameisen laufen aufgeregt über Fingernägel, Daumen, Handgelenke, verirren sich in den Manschetten des Hemdes, rutschen ab und beißen zu! Sie spritzen Gift in die kleine Wunde, um den Feind zu vertreiben. Genau das will der Feind! Er stöhnt und kommt sich vor wie ein Held. Zwei Minuten hält er dem Angriff der Ameisen stand, dann zieht er die Hand heraus, schüttelt die Ameisen ab, holt ein paar aus ihren Schlupfwinkeln in den Manschetten hervor und wirft sie achtlos in den Ameisenhaufen zurück. Zufrieden betrachtet er die gerötete Hand und geht davon. Tagelang haben die Arbeiterinnen zu tun, ihren Bau wieder in Ordnung zu bringen.

Seit der Ameisenhaufen Nummer 3 des Waldlehrpfades geworden ist, kann das nicht mehr passieren. Der Förster von Grindelhausen hat einen hohen Maschendraht um das Nest gezogen. Seither wird der Ameisenbau nicht mehr von Rheumahänden und auch nicht mehr von Stöcken umgerührt.

Manchmal will jemand nur mal ausprobieren, was eine Ameise tut, wenn man sie auf einen Zweig klettern läßt, zehn Meter weiter trägt und dort absetzt. Was soll sie schon tun? Sie schüttelt sich, schnuppert, riecht die Spur der anderen Ameisen und reiht sich wieder in die Kolonne ein. Obwohl dieser Jemand sich hingehockt hat und genau aufpaßt, verliert er die Ameise sofort aus den Augen. Welche war es überhaupt? „Die sehen ja alle gleich aus!“ sagt er.

Immer diese Experimente mit den Ameisen! Zweimal ist so etwas der kleinen Krixmarix bereits passiert. Alltägliche Abenteuer einer roten Waldameise. Nicht der Rede wert. Aber …

Die Weltreise der Ameise

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