Читать книгу SAINT GERMAIN. Die Meisterschaft des Seins - Christine Woydt - Страница 24

Geschichte »Die Insel«

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Max mochte es, mit seinem Boot aufs Meer hinauszufahren. Er liebte es, Grenzen zu überschreiten. Wenn es ihn überkam, setzte er sich einfach in sein Boot und fuhr auf das weite Meer hinaus – und er fuhr und fuhr und fuhr, sogar mehrere Tage. Die Sonne schien. Dann regnete es. In der Nacht leuchteten die Sterne und der Mond. Max saß in seinem Boot und genoss die Fahrt.

Was kann passieren, wenn man in einem Boot sitzt? Es kommt ein mächtiger Sturm und das Boot kippt um. So geschah es nun auch mit Max. Ein Sturm kam auf, große Wellen peitschten gegen das Boot, das Boot kenterte und Max lag im Wasser.

Er begann zu schwimmen und irgendwann, oh Wunder, landete er an einem unbekannten Strand. Dort fand er sich wieder, vollkommen erschöpft von dem Kampf gegen das Meer. Regungslos lag er am Strand.

Als er wieder zu sich kam, fühlte er nichts weiter als Dankbarkeit. Er bedankte sich bei den Wellen und dem Wind, dass er den weiten Weg über das Meer überlebt hatte und an diesem Strand gelandet war. Er fragte nicht: »Warum kam der Sturm? Warum kamen die Wellen?« Er sagte einfach Danke dafür, dass er jetzt da angekommen war, wo er war.

Als er sich lange genug ausgeruht hatte und die Sonne am Himmel höher gestiegen war, spürte er, dass die Zeit gekommen war, weiter zu gehen. Er sprach es aus: »So, jetzt ist es Zeit.« Er stand auf und wanderte ein Stück weit am Strand entlang, über die Felsen, über die Berge, durch die Wälder, über die Wiesen. Er wanderte ein Stück weit ins Landesinnere hinein. So ging er und ging und setzte einfach einen Fuß vor den anderen und ging immer weiter. Er lief Schritt für Schritt weiter. Er hörte das Zwitschern exotischer Vögel, die er noch nicht kannte. Er sah das Sonnenlicht durch das schimmernde Grün der Blätter scheinen. Er fühlte eine warme Brise auf seiner Haut. Manchmal fühlte er einen Stein oder einen Ast unter seiner Fußsohle. Er schaute auf den Weg und ging achtsam Schritt für Schritt und Schritt für Schritt weiter.

Auf einmal öffnete sich der Wald, die Bäume wurden lichter und er sah, dass eine Quelle zwischen den Felsen hervorsprudelte. In diesem Moment fühlte er, wie durstig er war, und begann zu trinken. Nachdem er getrunken hatte, sagte er innerlich wieder Danke. Er bedankte sich dafür, dass im richtigen Moment die Quelle erschienen war, an der er sich ergötzen konnte. Dann ging er weiter. Er war erfrischt von dem klaren Wasser der Quelle und seine Schritte wurden schneller.

Als er ein Stück weit gegangen war, betrat er wieder den schattigen Wald. Er folgte einfach seinen Füßen und ging seinen Weg. Plötzlich stand er vor einem Busch mit süßen Früchten, an denen er sich erfrischen konnte. Wieder sagte er einfach Danke. Er fühlte mit Dankbarkeit die neue Kraft, die die Nahrung ihm geschenkt hatte. Außerdem sagte er sich: »In dem Moment, als ich Hunger bekommen habe, waren die Früchte schon da.« Dann ging er weiter.

Als die Sonne unterging, stand er auf einmal vor einer Höhle. Er betrat die Höhle und erkundete sie.

Erfreut sagte er sich: »Jetzt wird es Abend und ich habe einen Schlafplatz gefunden!« Wieder bedankte er sich für den Platz, an dem er sein Haupt niederlegen konnte.


Du kannst dir vorstellen, wie diese Geschichte von Max endlos weiter gehen kann. Du kannst dir ähnliche Geschichten ausdenken, die in deiner Welt und in deinem Leben spielen.

Wenn du den Zustand der Erleuchtung verkörperst, dann weißt du, dass die Welt ein vollkommener Ort ist. Wenn du im Zustand der Erleuchtung bist, dann verkörperst du Fülle und Vollendung. Dann weißt du, dass die Antwort erscheint, bevor du die Frage überhaupt gestellt hast. Bevor du überhaupt einen Mangel wahrgenommen hast, ist alles, was du brauchst, schon da.

Ich möchte dir noch einen Tipp geben, wie es dir gelingen kann, die Mauer, die dein Alltagbewusstseins umschließt, zu überwinden: Du musst dich öffnen, die Vollendung des Daseins zu sehen. Du musst dich öffnen zu sehen, dass alles vollkommen ist. Du bist erleuchtet, wenn du auf dein jetziges Leben schauen und aus vollem Herzen sagen kannst: »Es ist vollkommen, es war vollkommen und es wird vollkommen sein.« Mit einigen Abschnitten deines jetzigen Lebens haderst du wahrscheinlich immer noch und möchtest sie eigentlich lieber ungeschehen machen. Eines Tages wirst du allerdings aus vollem Herzen sagen können: »Es ist vollkommen, es war vollkommen und es wird vollkommen sein.« Du kannst dich dafür öffnen, dass du die Vollkommenheit in allem fühlst.

Du darfst auch sehen, wie sich alles verwandeln kann. Die Narben des Lebens, die dein Körper trägt, können geheilt werden. Die Welt kann sich von Grund auf verwandeln. Wenn du Vollendung und Vollkommenheit verkörperst, dann gehst du hinaus in eine neue Dimension des Daseins und weißt schon im Vorhinein, dass dein Leben perfekt sein wird. Du darfst an dieser Stelle zustimmen, diese Art der Erleuchtung, die die Fülle und Vollkommenheit der Welt sieht, zu empfangen. Erleuchtung in dieser Form zu verkörpern ist nicht einfach, denn die meisten Menschen sind ausschließlich auf den Mangel fokussiert. Die meisten Menschen in deiner Kultur sind darauf konzentriert, sich zu verbessern und ihre Persönlichkeit zu optimieren. In Zukunft solltest du dich darauf konzentrieren, die Fülle des Moments, des Jetzt anzunehmen und dafür Danke zu sagen. Du darfst der Erkenntnis auch in deinem Verstand Raum geben, dass das Universum für dich, lieber Meister, ein vollkommener Ort ist und dass alles schon da ist, bevor du überhaupt einen Mangel gefühlt hast.

Für viele Menschen, die jetzt auf der Erde weilen, ist es schon ein Fortschritt, wenn sie aufhören, sich ohnmächtig zu fühlen, und wenn sie sich daran erinnern, dass sie Schöpfer ihres Lebens sind. Aber das Meisterbewusstsein übersteigt das Schöpferbewusstsein. Um es etwas provozierend zu formulieren, kann ich sagen: Der Meister ist nicht der Schöpfer. Wenn du dich mental zu sehr darin verhakst, dir alle möglichen weltlichen Errungenschaften erschaffen zu müssen, dann verlierst du deine Meisterschaft und das Sein in der perfekten Welt, in der Vollkommenheit, in der Fülle.

Aus gutem Grund treten viele Menschen zunächst aus der Opferrolle heraus, indem sie sich zum Schöpfer ihres Lebens ermächtigen. Dann fühlen sie sich befreit und stark. Sie hören sogar auf, sich als Opfer der Umstände, von Sachzwängen oder Institutionen zu fühlen. Sie übernehmen automatisch Verantwortung für ihr Leben. Sich als (Mit)Schöpfer aller Ereignisse auf der Welt anzuerkennen liegt allerdings den meisten Menschen noch fern. Sie glauben, mit dem Hunger in der Welt, mit Naturkatastrophen und der Depression ihrer Mitmenschen nichts zu tun zu haben. Wenn du das Schöpferbewusstsein wirklich verkörperst, dann weißt du, dass alles Leid Teil deiner Schöpfung ist, sogar das Leid der Vergangenheit. Wenn du einen gewissen Grad der Erleuchtung erreicht hast, kannst du erkennen, dass die Menschen auf der Erde einfach Erfahrungen suchen. Alles, was auf der Erde geschieht, sind Erfahrungen, die die Weltenseele gerade sucht. Wenn du die Welt so siehst, kannst du Abstand zum Drama der Welt gewinnen. Dann hörst du auf zu bewerten. Der Quantensprung der Erleuchtung, der dir bevorsteht, liegt darin, dass du aufhörst, alles, was sich in der Welt ereignet, als gut oder schlecht zu bewerten. Du lernst als Meister, die Energie dahinter und sogar die Kraft in manchen dramatischen Ereignissen zu sehen. Du musst nicht einmal mehr so weit gehen zu sagen, dass aus allem, was jetzt geschieht, schon etwas Gutes herauskommen wird. Du siehst die Kraft im aktuellen Ereignis und lässt es einfach so stehen. Du nimmst es, wie es ist.

Wenn du nur die Schöpferkraft, die reine, explodierende Schöpferenergie in einem Ereignis siehst, dann kann sie sich tatsächlich verwandeln. Weil der Meister die energetische Ebene im Blick hat, kann er auch die Kraft sehen, die in manchen Katastrophen steckt. Er sieht dann auch, dass sich mit der Katastrophe eine neue Ebene des menschlichen Daseins eröffnet. Obwohl die Sprache an dieser Stelle begrenzt ist, findest du doch immer wieder positive Formulierungen für das, was gerade geschieht und zunächst erschreckend wirkt. Damit drückst du einfach den Frieden in deiner Seele aus, der sich jenseits der Erfahrungen und der Bewertungen breit macht.

Um inneren Frieden zu finden, muss sich der Meister immer wieder von der Welt zurückziehen. Er zieht sich in seine eigene Dimension zurück. Dort findet er im Moment des Jetzt die Erleuchtung für sich selbst. In der Präsenz der Meisterschaft entfaltet der Moment des Jetzt einen Frieden mit allem, was ist. Darin besteht die eigentliche Erleuchtung. Dann verkörperst du Frieden und damit stehst du jenseits des Kampfes der Täter- und Opfer-Aspekte. Sowohl als Opfer wie als Täter müssen die Menschen ständig kämpfen und, wenn du darüber hinausgehst, bist du im Frieden mit allem, was ist. Angesichts der großen und kleinen Katastrophen des Lebens kannst du dich immer schneller ausbalancieren, kannst die Herausforderungen annehmen und deinen Frieden damit finden. Indem du alle Bewertungen fallen lässt und die Neutralität verkörperst, förderst du deinen Prozess des inneren Friedens.

Der Meister ist der Herr über die Energien. Die Krönung deiner Meisterschaft in diesem Leben wird sein, dass du in allen Dramen des Lebens nur noch Farben, Licht und Ströme von Energie sehen kannst. Anstatt zu sagen »Ich habe heute meine Depression«, sagst du dann »Ja, heute ist wieder das blaue Licht präsent.« Dann bist du erleuchtet.

Ich begebe mich nun auf eine Ebene, auf der ich scheinbare Gegensätze verkünde. Erleuchtung bedeutet auch, Paradoxien aushalten zu können. Einerseits siehst und fühlst du oft nur noch Energien und Farben, zum Beispiel, wenn du einem anderen Menschen begegnest. Du siehst die Menschen dann so, wie wir Engel sie sehen. Andererseits erlebst du deine Gefühle viel klarer und tiefer. Du erfährst einerseits, dass du dich auf einer Wahrnehmungsebene befindest, die einem Traum gleicht, in dem die Energien wabern und fließen. Andererseits kannst du von einer Minute auf die andere ein äußerst intensives Gefühl erleben. Trotz ihrer Intensität kannst du diese spontanen Gefühle so schnell wieder loslassen, wie sie gekommen sind. So erlebt der Meister seine Erleuchtung und seine Präsenz im Sein.

Wenn du wirklich in die Meisterschaft gehen möchtest, dann darfst du die Potenziale der Zeitenwende und des Aufstiegs der Erde begrüßen. Dazu gehören Erleuchtungserlebnisse auf Schritt und Tritt, in jeder Minute deines Lebens. Während du das liest, fließen ausbalancierende Energien ein in den Raum, in dem du dich gerade aufhältst. Du darfst diese Energien annehmen, wenn du es wählst. Während die bei dir anwesenden Engel, geistigen Helfer und planetaren Begleiter dich ausbalancieren, kannst du eine der größten Ängste des Meisters loslassen: die Angst, verrückt zu werden. Wenn du in die Meisterschaft gehst, nimmst du eine Schwingung an, die höher ist als die Schwingung der Durchschnittsmenschen. Wenn du bereit bist, wirklich in dieser höheren Schwingung zu leben, dann musst du in gewisser Weise auch zustimmen, ab und zu nach außen etwas verrückt zu erscheinen. Du musst dem zustimmen, dass du anders schwingst als die anderen und auf sie fremdartig wirkst. Du musst ganz archaische Ängste loslassen, allein zu sein. Der Meister ist allein mit seinem Bewusstsein, mit seinem Denken und seinen Gefühlen. Er ist allein, weil er das Spiel des Dramas nicht mehr mitspielt. Er nimmt an den allgegenwärtigen Täter- und Opfer-Spielen nicht teil. Er ist auch oft allein mit seinem Wunsch nach Rückzug und seinen sehr speziellen Lebensgewohnheiten. Vielleicht kennst du die Einsamkeit schon, die in deiner Souveränität begründet ist. Sicher kannst du auch mit großer Klarheit für dich selbst erkennen, dass dir ein mentaler Zusammenbruch gar nicht mehr möglich ist, denn du hast dich schon so weit aus dem Fenster der irdischen Normalität gelehnt, dass es schon längst passiert wäre, wenn du nicht bereits perfekte Mechanismen gefunden hättest, deinen Geist und deinen Verstand auszubalancieren und zentriert zu bleiben. Der Meister würde verrückt, wenn er nicht bewusst atmet. Du kannst den bewussten Atem immer wieder als Werkzeug deiner Ausbalancierung einsetzen. Der Meister würde verrückt, wenn sich der Energiekörper zu sehr vom physischen Körper trennen würde. Der Meister hat aber gelernt, immer bei sich zu sein, egal wie die Wogen um ihn herum hochschlagen. Dafür achten ihn die Engel, die ihn kennen, lieben und begleiten, am meisten.

Wenn du dich ins Licht stellst, fliegen alle Lügen auf. Dann fliegt auch die größte Lebenslüge auf, die es gibt, nämlich die Lüge, wirklich dem Leben zugewandt zu sein und Ja zum menschlichen Leben zu sagen. Wenn du in die Meisterschaft gehst, nimmst du eine Schwingung an, die normalerweise dazu führen würde, dass du stirbst. In früheren Leben hast du immer einen Punkt erreicht, an dem alles integriert war, was du dir für das jeweilige Leben vorgenommen hattest. Du wirst auch in diesem Leben an einen Punkt kommen, an dem die Schatten, die du in diesem Leben für dich selbst, für andere oder im Einklang mit der Welt transformieren wolltest, integriert sind.

Weil deine Aufgaben dann erfüllt sind, könntest du dich von der Welt verabschieden. Wenn du dann weiterhin als Aufgestiegener Meister auf der Erde weilen und heilen möchtest, musst du aus vollem Herzen Ja zum Leben gesagt haben.

SAINT GERMAIN. Die Meisterschaft des Seins

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