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Lehrstühle und Institute der Sportmedizin

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Bei der Sportmedizin handelt es sich primär um ein medizinisches Fach, welches eng mit der Profession des Humanmediziners verbunden ist. Durch ihre Charakterisierung als Querschnittsfach wird zudem deutlich, dass sie fast alle medizinischen und viele nichtmedizinische Bereiche berührt.

Das Fach Sportmedizin hat keine eigene Facharztanerkennung. Die Erlangung der Zusatzbezeichnung Sportmedizin setzt jedoch die Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung voraus (Ausnahmen hiervon sind der Freistaat Bayern und die Ärztekammer Nordrhein). Die Ausbildung zum Sportmediziner beinhaltet ferner 240 Stunden fachspezifische Kurs-Weiterbildung sowie 120 Stunden sportärztliche Tätigkeit in einem Sportverein innerhalb eines Jahres (DGSP, 2019c).

Derzeit sind 27 sportmedizinische Lehrstühle und Institute in der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet (DGSP, 2019b). Diese werden in den meisten Fällen von einem Facharzt für Innere Medizin geleitet. Aber auch die klinischen Fächer der Orthopädie und Neurologie sind heute vereinzelt als Facharztausrichtung der leitenden Position sportmedizinischer Standorte zu finden. Die Zusatzbezeichnung Sportmedizin ist in allen Fällen die Regel.

Obwohl sich die Sportmedizin als Fach der Humanmedizin zuordnet, ist es auffallend, dass die Lehrstühle für Sportmedizin insbesondere nördlich der Mainlinie im überwiegenden Teil als Institut bzw. Abteilung der Sport- oder Bewegungswissenschaft geführt werden und damit nicht den medizinischen Fakultäten angehören. Dies wird in Kreisen der Sportmedizin auch kritisch gesehen, insbesondere im Kontext der bisher nicht erfolgreichen Facharztanerkennung (Meyer & Mayer, 2017). Aus Sicht der Sportwissenschaft verdeutlicht dieser Umstand jedoch auch die Interdisziplinarität und die Relevanz der sportwissenschaftlichen Disziplin für das Fach Sportmedizin. Sportmedizinische Lehrstühle und Institute ohne direkte Anbindung an die medizinische Fakultät pflegen häufig enge Kooperationen mit den Universitätsklinika, da dies Voraussetzung für eine sportmedizinische Hochschulambulanz ist. Fast alle Institute bieten zudem Angebote zu Leistungsdiagnostik, Prävention und Trainingsberatung für Sportler und Nichtsportler an. Insgesamt 17 Institute sind zudem als Untersuchungszentren des Deutschen Olympischen Sportbundes lizenziert (Deutscher Olympischer Sportbund, 2017).

Abb. 1:

Sportmedizinische Institute in Deutschland (DGSP, 2019b)

Sportmedizin in 60 Minuten

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