Читать книгу Endlich leben - statt gelebt zu werden - Chuck Spezzano - Страница 10

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Der Spiegel

Das, was sie in sich fühlten, auf das schauen sie und sehen seine sichere Widerspiegelung überall.

Ein Kurs in Wundern, Ü-I.189.4: 3

Was möchtest du sehen? Die Wahl ist dir gegeben. Lerne jedoch dieses Gesetz des Sehens und lass nicht zu, dass dein Geist es vergesse: Du wirst auf das schauen, was du in deinem Innern fühlst. Wenn Hass einen Platz in deinem Herzen findet, dann wirst du eine Furcht erregende Welt wahrnehmen, die der Tod grausam in seinen spitzen Knochenfingern hält. Wenn du die LIEBE GOTTES in dir fühlst, wirst du hinaus auf eine Welt der Barmherzigkeit und der Liebe schauen.

Ein Kurs in Wundern, Ü-I.189.5: 1-5

Was wir in uns tragen, ist das, was wir außerhalb von uns sehen und von dem wir glauben, dass es wirklich ist. Zunächst ahnen wir nicht, dass wir auf unseren eigenen Geist schauen, der auf die Leinwand der Welt projiziert wurde. Wir bevölkern die Welt mit unserer Vergangenheit und mit den Selbstkonzepten, die wir in uns tragen. Die Welt zeigt uns, was wir an uns selbst verurteilt und nach außen projiziert haben. Unsere Selbstkonzepte spielen die Figuren in den Filmen, die in unserem Bewusstsein ablaufen und die wir als die Welt erfahren. Alle Drehbücher unseres Lebens, ob positiv oder negativ, zeichnen unser Bild auf die Leinwand der Welt. Der Fluss unseres Denkens entspringt – manchmal bewusst, meist jedoch unbewusst – unseren Glaubenssätzen, bei denen es sich um statische Gedanken handelt, die wir in uns tragen. Diese Gedanken bringen sowohl unsere negativen Emotionen als auch unsere positiven Gefühle hervor. Was wir fühlen, hängt davon ab, ob wir uns dafür entscheiden, auf unser höheres Bewusstsein oder auf unser Ego zu hören. Wenn wir uns für das Ego entscheiden, bleiben uns am Ende nur Schmerz, Opfersituationen, Hass und Groll. Wir können uns auch an diesem Punkt noch immer dafür entscheiden, Heilung durch Vergebung zu erlangen, aber viel einfacher wäre es, uns von vorneherein für unser höheres Bewusstsein zu entscheiden. Unser höheres Bewusstsein ließe uns die LIEBE GOTTES in uns spüren, und das hätte zur Folge, dass wir diese LIEBE in der Welt sehen würden und die Welt sich in Frieden entwickeln würde.

Dies ist die eine grundlegende Wahl, die wir treffen müssen. Hören wir auf unser Ego oder auf unser höheres Bewusstsein? Bis wir genügend richtige Entscheidungen getroffen haben, ist dies unsere einzige Freiheit. Unser Leben hängt davon ab, dass wir eine kluge Wahl treffen. Wir sind entweder Sklave unseres Egos, der Identität, die wir aufgebaut haben und die wir um jeden Preis verteidigen, oder wir werden von unserem höheren Bewusstsein geleitet und dienen dem HIMMEL und der Menschheit.

Dein Bild der Welt kann nur das spiegeln, was innen ist. Weder die Quelle des Lichts noch die der Dunkelheit ist außen zu finden.

Ein Kurs in Wundern, Ü-I.73.5: 1-2

Die Welt ist der Spiegel unserer Seele. Bezogen auf das Prinzip der Eigenverantwortung heißt das, dass sich in der Welt nur das abspielt, was unser Bewusstsein bereits in sich birgt. Unser Bewusstsein birgt unsere Vergangenheit in sich. Unsere Selbstkonzepte formieren sich zu Filmen und Geschichten, die wir in unserer Welt als unsere Wahrnehmung und unsere Erfahrung sehen. Was uns unserer Meinung nach angetan wurde, ist eine Wiederholung dessen, was wir in der Vergangenheit getan haben. Wir haben alle Rollen aller Darsteller gespielt, die in unserem Leben vorkommen, alle Opfer und alle Täter eingeschlossen. Das ist das Rad des Karmas. Es gibt noch eine weitere tief verborgene Ebene: Alles, was jemand uns unserer Meinung nach angetan hat, haben wir auf einer bestimmten Ebene ihm angetan. Es fällt uns leichter, diese Tatsache zu begreifen, wenn wir erkennen, dass wir uns für das, was uns widerfahren ist, entschieden haben, weil wir uns einen Gewinn davon erhofften. Diese Entscheidung verbergen wir natürlich vor uns selbst unter Schichten der Verleugnung, und hier liegt der Ursprung des Unterbewusstseins. Das Unterbewusstsein ist der Ort, an dem wir unsere Selbsttäuschung verbergen, damit wir ein gutes Selbstbild aufrechterhalten können.

In Ein Kurs in Wundern heißt es, dass wir uns von einer Klippe stürzen würden, wenn wir wüssten, was wir wirklich über uns denken. Diese Spaltung zwischen unserem bewussten Denken und unserem Unterbewusstsein bringt uns dazu, unseren bewussten Zielen zuwiderzuhandeln. Alle Hindernisse in der Welt scheinen uns aufzuhalten oder sogar am Weiterkommen zu hindern, sind in Wirklichkeit aber nur das Spiegelbild unseres eigenen gespaltenen Bewusstseins und des Widerstandes, der immer dann entsteht, wenn wir uns trennen. Dieser Widerstand kehrt in Form von Problemen und anderen Hemmnissen zu uns zurück. Was schmerzhaft und negativ ist und was uns Schuldgefühle einflößt, ist einfach zu qualvoll, als dass wir es auf Dauer in uns tragen könnten. Während unser höheres Bewusstsein uns vorschlägt, diese Dinge zu heilen, hat unser Ego uns nachdrücklich dazu überredet, uns ihrer stattdessen zu entledigen, indem wir alles, was uns Schmerz bereitet, nach außen auf die Leinwand der Welt projizieren. Dazu gehören auch die Gaben, vor denen wir uns fürchten, die Dinge, derer wir uns nicht würdig fühlen, und alles, was uns dazu bringen würde, unser Licht in stärkerem Maße leuchten zu lassen, als es dem Maß unseres Selbstvertrauens entspricht. Was wir in der Welt sehen, ist das, was wir von uns selbst glauben. Unsere Glaubenssätze ergießen sich nach außen auf die Welt. Auf einer bestimmten Ebene kann man sagen, dass wir es immer nur mit uns selbst zu tun haben.

Da die Welt unser Spiegel ist, würde es, wie der alte Aberglaube sagt, großes Pech bedeuten, unseren Spiegel durch Urteile oder Angriff zu zerbrechen. Die Wahrheit ist, dass wir dazu aufgerufen sind, ihn zu reinigen und Sorge für ihn zu tragen. Es ist außerordentlich bereichernd, dieser Fürsorge unsere Aufmerksamkeit zu widmen. Alle Dinge, die wir transformieren, jeder Mensch, dem wir helfen, und alles, was wir zu neuer Ganzheit integrieren, gibt uns ein höheres Maß an Selbstvertrauen und macht die Welt zu einem besseren Ort.

Endlich leben - statt gelebt zu werden

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