Читать книгу Endlich leben - statt gelebt zu werden - Chuck Spezzano - Страница 12

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Das Ego und das höhere Bewusstsein

Möglicherweise glaubst du, dass du verantwortlich bist für das, was du tust, aber nicht für das, was du denkst. Die Wahrheit ist, dass du verantwortlich bist für das, was du denkst, weil du nur auf dieser Ebene eine Wahl treffen kannst. Was du tust, kommt von dem, was du denkst.

Ein Kurs in Wundern, T-2.VI.2: 5-7

Wir haben im Grunde genommen nur eine einzige Wahlmöglichkeit, und sie besteht darin, ob wir auf unser Ego oder auf unser höheres Bewusstsein hören. Welche Wahl du getroffen hast, kannst du daran erkennen, welchen Ausgang eine Situation nimmt. Das Ego hat tausend laute Stimmen, die uns ablenken, während das höhere Bewusstsein mit leiser Stimme spricht. Es kann ein ganzes Leben lang dauern, bis wir zwischen dem höheren Bewusstsein mit seiner Stimme für die Wahrheit und dem Ego unterscheiden können, weil das Ego ständig versucht, sich einzuschleichen und den Platz des höheren Bewusstseins einzunehmen. Dennoch bleibt es unsere Entscheidung, auf welche Stimme wir hören. Die Stimme, auf die wir hören, ist entscheidend dafür, dass die Dinge uns so erscheinen, wie sie es tun, und uns den Eindruck vermitteln, dass sie nun einmal sind, wie sie sind. Unsere Macht liegt darin, dass wir die Fähigkeit haben, eine Wahl zu treffen. Heilung geschieht, wenn wir unterbewusste und unbewusste Entscheidungen herauf in unser bewusstes Denken holen, damit wir, wenn das, was geschieht, und die Entscheidung, die wir vorher getroffen haben, uns nicht gefallen, noch einmal neu entscheiden können. Darin liegt unsere Macht, und wenn wir uns für die Wahrheit entscheiden, befreien wir uns selbst.

Wir treffen Entscheidungen auf tiefen Ebenen unseres Bewusstseins, die wir vor uns selbst verbergen. Wir treffen auch Entscheidungen im Bruchteil einer Sekunde, die wir dann sofort verdrängen. Mit den Entscheidungen, die wir treffen, weil sie Trennung ermöglichen oder gewinnbringend für das Ego sind, versuchen wir, auf Kosten anderer Menschen und auf unsere Kosten eine Identität aufzubauen. Wir lassen es so aussehen, als habe jemand anderer uns zum Opfer gemacht oder uns etwas angetan, damit wir uns trennen, uns verstecken und vor unserer Lebensaufgabe davonlaufen können. Unsere Entscheidung für den Schmerz verbergen wir verständlicherweise vor uns selbst, weil es wahnsinnig wäre, uns wissentlich für den Schmerz zu entscheiden. Neben der Entscheidung für die Unabhängigkeit, die das Gegenteil von Liebe und Nähe ist, gibt es noch viele andere Ziele, von denen wir irrtümlich glauben, dass sie uns glücklich machen. Sie machen in Wahrheit nur das Ego glücklich. Es sind Dinge wie Rache und Selbstbestrafung für unsere Schuld, die wir auf diese Weise tilgen wollen. Tatsächlich verstärken sie jedoch die Schuld, indem sie dafür sorgen, dass wir uns noch schlechter fühlen. Wir entscheiden uns für die Angst, als ob sie uns warnen oder beschützen könnte, aber Angst nährt angsteinflößende Ereignisse und gibt uns dadurch das Gefühl, dass unsere Angst gerechtfertigt ist. Wir kämpfen darum, unseren Willen durchzusetzen, aber ein Machtkampf rührt von Angst vor dem nächsten Schritt her und dient lediglich dazu, uns aufzuhalten und das Ego zu stärken – Angst zieht genau die Dinge an, vor denen wir uns fürchten. Wir greifen andere Menschen präventiv an, weil das Ego uns einredet, dass wir für unsere Sicherheit sorgen müssen, erreichen aber am Ende genau das Gegenteil.

Es bringt niemals Glück, Sicherheit oder die Macht, die ermächtigt, wenn wir uns auf die Seite des Egos stellen. Das Ego ist einzig und allein an Beherrschung interessiert, die ihm eine falsche Macht verleiht, oder an Unterwerfung, die ihm die Möglichkeit gibt, sich zu verstecken. Es will die Aufopferung, die uns ausbrennt und eine Situation erzeugt, in der wir nicht empfangen können. Aufopferung ist eine Form von Verschmelzung, die auf einem Urteil basiert. Sie schafft es nicht, einem anderen Menschen zu helfen, weil sie von Co-Abhängigkeit und Konkurrenz herrührt.

Wir haben das Ego aufgebaut, um uns in der Welt zurechtzufinden. Biologische Studien belegen jedoch, dass wir es ab dem achtzehnten oder neunzehnten Lebensjahr nicht mehr brauchen. Nachdem das Ego einmal Macht erlangt hat, will es sie natürlich nicht wieder aufgeben. Im Laufe unseres persönlichen Entwicklungs- und Heilungsprozesses lösen wir die Trennung, den Schmerz, die Ungerechtigkeit und die Selbstkonzepte auf, aus denen das Ego aufgebaut ist. Heilung lässt uns mit Leichtigkeit zu unserer Unschuld zurückfinden. Wir verbinden uns immer mehr, sodass wir für die Liebe offener sind. Wir lernen, auf unser höheres Bewusstsein zu hören, das Glück, Liebe und Erfolg verpflichtet ist. Das Ego will uns dagegen einreden, dass es uns voranbringt, auch wenn dies auf Kosten anderer Menschen geschieht. Es will um jeden Preis gewinnen, während das höhere Bewusstsein auf Gegenseitigkeit ausgerichtet ist und einen Weg aufzeigt, der alle gewinnen lässt.

Das Ego ist das Prinzip der Trennung. Es ist die Identität, die wir uns gegeben haben, als wir uns von anderen Menschen getrennt haben. Diese Trennung hatte Schmerz und Verletztheit zur Folge. Um eine Identität aufbauen zu können, sind wir zum Opfer geworden. Wir haben Verlust, Einsamkeit und Unzulänglichkeit gefühlt und fühlen sie noch immer, wenn wir sie nicht geheilt haben. Wir haben unser Bewusstsein gespalten, was zur Folge hatte, dass wir bereit und gleichzeitig nicht bereit waren, uns mit anderen Menschen zu verbinden. Wir glauben, dass andere Menschen uns zum Opfer gemacht haben und dass ein gegen uns gerichtetes Unrecht begangen wurde. Ein genauerer Blick auf die unterbewussten und unbewussten Ebenen unseres Geistes würde uns jedoch zeigen, dass das Unrecht durch uns begangen wurde. Das Ego gibt immer einem anderen Menschen die Schuld an genau dem, was wir in einer Opfersituation getan haben. Die Menschen, die sich in einer Situation negativ verhalten haben, brauchten unsere Hilfe, aber statt ihnen zu helfen, haben wir sie und das Ereignis als Ausrede benutzt, um das zu tun, was wir ohnehin tun wollten, oder um das nicht tun zu müssen, was wir nicht tun wollten.

Das Ego sorgt sich in Wirklichkeit nicht um uns, sondern nur um sich selbst. Es kümmert sich nicht um uns, sondern nutzt jede Gelegenheit, um seine Macht auf unsere Kosten auszubauen. Es will gewinnen, Recht haben im Hinblick auf das, was es glaubt, und sein Bedürfnis nach Besonderheit erfüllt bekommen. Es benutzt schmerzhafte Emotionen, um seine Position zu festigen, während es uns gleichzeitig vorgaukelt, dass ihm unser Wohl am Herzen liegt.

Emotionen, die in uns hochkommen, können wir nutzen, um Heilung zu erlangen. Das Ego rät, sie stattdessen zu benutzen, um Schuld zu beweisen, Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, andere Menschen zu kontrollieren und mit ihrer Hilfe unsere Besonderheit unter Beweis zu stellen. Wenn wir unsere Emotionen nicht nutzen, um Heilung zu erlangen, greifen wir mit ihnen andere Menschen und uns selbst an. Jedes Selbstkonzept ist auf diesen oder ähnlichen Dynamiken aufgebaut. Jedes Selbstkonzept hat seine eigene Logik, seine eigenen Ziele und seine eigenen Vorstellungen von den Dingen, die es seiner Meinung nach glücklich machen. Jedes Selbstkonzept konkurriert mit anderen Selbstkonzepten, die wir in uns tragen, so wie unser Ego mit anderen Egos konkurriert. Emotionen verschleiern, dass Konkurrenz in Wirklichkeit unsere Angst vor Erfolg verbirgt. Sie verschleiern, dass Schuld unsere Angst unter ihnen verbirgt und dass Zorn benutzt wird, um andere Emotionen zu verbergen, die sie zu schützen versuchen, während sie andere Menschen drangsalieren.

Wenn wir unsere Emotionen nicht nutzen, um Heilung und Transformation zu bewirken, benutzt sie das Ego, um seine Macht auszubauen. Damit werden sie zu Waffen, die unsere Trennung aufrechterhalten. Trennung bedeutet Konflikt, Konkurrenz und einen Mangel an Selbstvertrauen. Selbstvertrauen ist das, was Erfolg und Fluss bringt. So wie Trennung das Ego stärkt, löst Verbundenheit es auf. Verbundenheit bringt mühelos Liebe und Erfolg. Verbundenheit gibt uns Fokussierung anstelle der Zerrissenheit, die vom gespaltenen Bewusstsein des Egos herrührt. Je stärker unser Bewusstsein gespalten ist, umso größer ist unsere Angst vor dem nächsten Schritt, weil jeder abgespaltene Anteil fürchtet, dass seine Bedürfnisse nicht erfüllt werden könnten. Das höhere Bewusstsein ist der Anteil, der nach wie vor mit dem HEILIGEN GEIST verbunden ist, der geblieben ist, nachdem unser Bewusstsein sich unzählige Male gespalten hat. Wir sind aus der Ekstase und dem Gewahrsein des EINSSEINS heraus auf immer tiefere Bewusstseinsebenen gefallen.

Nun steigt das Bewusstsein wieder auf und wir sind auf dem Weg, der uns zum EINSSEIN zurückbringt. Das TAO, die UNIVERSALE INSPIRATION oder der HEILIGE GEIST – je nachdem, welche Metapher du benutzen möchtest – plant unsere Rückkehr zum EINSSEIN und zu SICH SELBST. Unser höheres Bewusstsein ist noch mit der UNIVERSALEN INSPIRATION verbunden. Es hat nicht nur alle Antworten, sondern bringt auch die Segnungen des HIMMELS zu uns. Es spricht mit einer leisen Stimme, während das Ego mit zahllosen lauten Stimmen spricht. Um die Stimme des höheren Bewusstseins zu hören, müssen wir bereit sein, zwischen beiden Stimmen zu unterscheiden.

Das Ego sorgt stets dafür, dass wir zu seinem Wohl und zu unserem Nachteil vom Weg abkommen. Das höhere Bewusstsein bringt uns dagegen auf den Weg, der zu Frieden und Erfolg führt. Es fühlt sich weder beleidigt durch das, was in der Welt geschieht, noch leistet es ihm Widerstand. Es übernimmt sowohl Verantwortung als auch Eigenverantwortung und erfüllt jede Situation, in die wir es hineinbitten, mit Gnade.

Wenn unser Bewusstsein sich auf dem Weg zurück zum EINSSEIN ausdehnt, lernen wir, immer weniger auf die Stimme des Egos und immer mehr auf die Stimme unseres höheren Bewusstseins zu hören. Dies beschleunigt unser Wachstum, weil wir ganz von selbst die richtigen Entscheidungen treffen. Wir haben im Grunde nur eine einzige Wahlmöglichkeit, und sie besteht darin, ob wir auf unser Ego oder auf unser höheres Bewusstsein hören wollen. Es ist auch die Entscheidung zwischen Liebe und Angst, Vertrauen und Sorge, Erfolg und Kontrolle. Wir wählen zwischen dem Weg des HIMMELS und dem Weg der Hölle, zwischen dem Weg, der zum Leben, und dem Weg, der zum Tod führt, zwischen dem Weg, der zur Freiheit, und dem Weg, der in die Gefangenschaft führt.

Wir fürchten uns vor der Freiheit, und hier kommt das Ego ins Spiel. Es kapselt uns in Selbstkonzepte ein, und diese Glaubenssätze formieren sich zu Glaubenssystemen, die uns begrenzen. Das Ego ist die Trennung, die uns von uns selbst, von anderen Menschen und vom HIMMEL abschneidet. Das ist genau das, was das Ego will: getrennt sein, um zu beweisen, dass andere Menschen etwas falsch gemacht haben. Es dient als Rechtfertigung für unser Handeln auf sein Geheiß. Die Evolution und das Ego gehen in unterschiedliche Richtungen. Das Handeln des Egos ist die Ursache unseres Schmerzes. Die UNIVERSELLE INSPIRATION wirkt durch das höhere Bewusstsein. Sie zeigt uns die Lösung und auch den nächsten Schritt auf dem Weg, der nach Hause führt. Das höhere Bewusstsein rät immer zum Plan des HIMMELS und nicht zum Plan des Egos, der in die Hölle führt.

Das Ego verlangt es nach Groll, um Schmerz und Trennung aufrechtzuerhalten. Das höhere Bewusstsein rät dagegen immer zu Vergebung und Selbstvergebung, damit wir allen Schmerz loslassen und den nächsten Schritt in Richtung Einheit gehen können. Sowohl Vergebung als auch Selbstvergebung einen die Welt und bringen uns Frieden und Unschuld zurück. Das höhere Bewusstsein, das dem WILLEN GOTTES für uns folgt, will nicht, dass wir in irgendeiner Form leiden, während das Ego auf Schmerz und auf dem Verlangen aufgebaut ist, sich einen Namen zu machen. Es will entweder an den Wunden sterben, die durch Groll verursacht werden, oder es will andere Menschen beherrschen und seinem Willen unterwerfen. Das höhere Bewusstsein will Liebe und Freude. Es will Ebenbürtigkeit und Gegenseitigkeit. Es will Glück und die Erinnerung daran, dass wir GOTTES KIND sind, das EINSSEIN niemals verlassen haben und deshalb sündenlos sind. Unser Erinnerungsverlust hat jedoch dazu geführt, dass wir vergessen haben, wer wir sind. Wir haben andere Menschen – und vor allem GOTT – beschuldigt, während wir uns von ihnen getrennt haben oder glaubten, es tun zu können, und uns vorgestellt haben, dass wir es getan haben. Was im EINSSEIN ist, kann jedoch nicht getrennt werden.

Aufgewühltheit zeigt, dass wir uns für das Ego entschieden haben. Wo wir in das Ego investieren, dort investieren wir in Schuld, Selbstbestrafung und Projektion, die eine Schuldzuweisung ist. Die Dunkelheit des Egos und die lichtvolle Schöpfung GOTTES haben gegensätzliche Glaubenssysteme. Sie basieren auf derselben Polarität wie das Ego und unsere Wesensnatur als GOTTES Kind. Die Glaubenssysteme des Egos führen wie jeder Konflikt zur Kreuzigung. Dualität und Kreuzigung gehen Hand in Hand, werden jedoch kompensiert. Wir könnten uns stattdessen selbst vergeben und uns dafür entscheiden, auch anderen Menschen und der Situation zu vergeben. Vergebung verbindet uns wieder neu, während Urteile und Trennung die Ursache allen Leidens sind. Vergib in jeder dunklen oder schmerzhaften Situation dir selbst, deinen Entscheidungen und deinen Glaubenssystemen, die diese Situation herbeigeführt haben. Vergebung ist der Weg nach Hause. Sie lindert deinen Stress und deine Erschöpfung und befreit dich von einem Teil deiner Last. Sie hilft anderen Menschen und dir selbst, und gleichzeitig hilft sie der Welt. Das höhere Bewusstsein weiß stets einen besseren Weg, während das Ego will, dass du alle anderen Menschen ebenso beschuldigst und angreifst wie dich selbst. Das höhere Bewusstsein lehrt den Weg des Friedens und der Harmlosigkeit, von dem Liebe, Freude, Fülle und Gesundheit herrühren. Wir alle tragen alten Schmerz und die Brüche des uralten Egos in uns, die es zu heilen gilt. Unser höheres Bewusstsein weist uns den Weg. Es lässt uns niemals im Stich, sondern tröstet uns und führt uns, damit wir unsere Seelenlektion wahrhaftig lernen und unsere dunklen Lektionen wahrhaftig verlernen, sodass sich die Narben der Vergangenheit auflösen.

Wähle jetzt und wähle in jedem Augenblick neu, welchen Weg du gehen willst, wenn du deine Entscheidungen triffst.

Endlich leben - statt gelebt zu werden

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