Читать книгу Audreys Geheimnis | Erotischer Roman - Claire D. Anderson - Страница 8
ОглавлениеBEDROHUNG.
Ich hielt mich nicht mit meinen Träumen auf, als ich aufwachte. Ich wusste, heute würde ich Alexander wiedersehen, und was immer er auch wieder für Probleme anschleppte, ich freute mich darauf, endlich meinen Bruder zu treffen. Außer ihm hatte ich hier in Colante keine Familie mehr.
Pünktlich um drei stand ich an unserem früheren Spielplatz am Meer und wartete. Ich hatte zwei Becher Kaffee mitgebracht und es mir auf einer Decke nahe am Wasser bequem gemacht. Er kam wie immer zu spät, aber ich musste ja nirgendwohin und hatte Zeit.
Alexander tauchte wie aus dem Nichts auf und sah schrecklich aus. Immer wieder warf er hektische Blicke über seine Schulter, während er am Strand entlang auf mich zukam. Es war ein windiger Tag und ich hatte einen weichen Schal um meine Schultern geschlungen. Ich stand auf, um ihn zu begrüßen. Er umarmte mich und ich spürte, dass er abgenommen hatte. Es ging ihm nicht gut. Sein Blick war gehetzt und er sprach schnell und abgehackt, während er mich nach meinem Befinden fragte. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus.
»Alexander, was ist los mit dir? Irgendetwas stimmt nicht und du brauchst gar nicht anzufangen, mich anzulügen, ich sehe es klar und deutlich in deinen Augen.«
Alexander senkte den Blick und begann, nervös mit seinen Schuhbändern zu spielen. Mir wurde warm ums Herz. Das war immer schon so gewesen: Wenn er nervös war, begann er, an sich herumzuzupfen. Meistens, weil er wieder irgendetwas ausgefressen hatte.
»Es ist kompliziert«, begann er. Mir wurde kalt, als er mir gestand, dass er über meine Drogenvergangenheit Bescheid wusste. Dann begann er zu berichten.
***
In den vergangenen Jahren war er immer wieder in halb legale Machenschaften von Geschäftsleuten in Colante oder Corrin verstrickt worden, hatte sich aber jedes Mal irgendwie herauswinden können. Nach seinem letzten Coup jedoch war seine Wohnung durchsucht und verwüstet worden und er stand an der Kippe zum Ruin. Erst viel zu spät hatte er bemerkt, dass Dinge aus der Wohnung fehlten – unter anderem ein Datenträger, auf dem sich Beweise für unsere Drogenpartys befanden. Von den Orgien im Keller sprach er nicht und ich atmete innerlich erleichtert auf. Dieses Geheimnis war wohl sicher. Er berichtete, dass er daraufhin Drohbriefe bekommen und man Geld von ihm verlangt hatte, um die Veröffentlichung dieser Bilder zu verhindern. Ich wurde wütend. Natürlich war mir klar, dass unser Verhalten damals alles andere als richtig gewesen war, doch mein Bruder hatte uns heimlich beim Drogenkonsum fotografiert, meist, wenn wir abends nach den Orgien am Meer gesessen und unsere Freiheit gefeiert hatten.