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Zwei

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Länger als eine Woche war die zehnte Klasse der Rissener Schule um den neuen Schüler herumgeschlichen, ohne dass einer von ihnen mehr als drei Worte mit ihm geredet hätte. Der Neue war ein Einzelgänger; er stand abseits auf dem Pausenhof, den Blick sonst wohin gerichtet, die Hände in den Taschen, ohne Interesse an den anderen. Was sie von ihm wussten, dass seine Familie ausgebombt worden war und dass er Christian Ullmann hieß, hatte er der Klasse und ihrem Lehrer Doktor Petersen am ersten Tag mitgeteilt.

Es war direkt nach den großen Ferien gewesen. Der fremde Junge war plötzlich aufgetaucht und hatte ein wenig verloren an der Klassenzimmertür gestanden. Jette hatte den Blick kaum von ihm abwenden können. Jemanden wie ihn hatte sie noch nie gesehen. Seine Haare reichten bis über die Ohren, das karierte Jackett war ihm zu weit. Im Gegensatz zu den anderen Jungen trug er lange Hosen und dazu Lederschuhe wie ein Erwachsener. Er hatte eine Hornbrille auf der Nase, die er mit dem Zeigefinger zurechtrückte, und wusste offenbar nicht, wohin mit sich. Die Aufmerksamkeit der anderen Schüler war ebenfalls geweckt. Jettes Banknachbarin Elisabeth starrte geradezu Richtung Tür. Ihr Kopf bewegte sich nicht, die Augen waren aufgerissen, als wäre eine Figur aus ihrem nächtlichen Traum erschienen. Niemand machte Witze, wie Neue sie sonst über sich ergehen lassen mussten. Karl – einer von denen, die in Zivil in die Schule kamen – klopfte auf den leeren Platz neben sich, auf den der fremde Junge sich setzte.

In langsamen Bewegungen nahm der Neue Heft und Bleistift aus seinem Ranzen und legte beides vor sich auf den Tisch. Er stand weiterhin im Zentrum aller Aufmerksamkeit, und Jette machte da keine Ausnahme. Sie rätselte, was so besonders an diesem Jungen war, und fand für sich schließlich eine Erklärung: In nichts, was er tat, zeigte er jene Zackigkeit, die Schule und Hitlerjugend ihnen beibrachten und die als deutsch galt. Im Gegenteil: Er war – das war das Wort, das ihr in den Sinn kam – lässig.

Doktor Petersen trat in den Klassenraum, schloss mit einer schwungvollen Bewegung die Tür und grüßte mit dem üblichen »Heil Hitler«. Dann hieß er den Neuen, sich vorstellen.

Christian nannte seinen Namen, sagte, dass sie ihre Wohnung verloren hatten und er deshalb zurzeit bei seinem Großvater in Rissen lebe.

»Zurzeit, soso. Und wo wohnst du sonst?«

»In Altona.«

Doktor Petersen war ein älterer Herr im Anzug, mit dünnem weißem Haar und einer kleinen runden Brille, die er oft abnahm. Das S-T sprach er nach Hamburger Art spitz aus, was die Jungen in der Pause manchmal nachmachten. Im Weltkrieg war er Soldat gewesen und erzählte hin und wieder von deutschen Heldentaten in den Schützengräben. Auf der anderen Seite waren die Franzosen gewesen. Doktor Petersen fand sie weibisch und verzog, wenn er sie erwähnte, das Gesicht, als ob er sich ekeln würde. Manche Schüler lachten darüber. Doktor Petersen trug einen Stock, an dem er quer durch den Klassenraum schritt. Vor der Bank von Karl und Christian machte er halt. Jette ahnte, dass der Neue eine Ermahnung bekommen würde, vielleicht sogar Schlimmeres.

»Dein Jackett scheint dir zu gefallen.«

Christian gab keine Antwort.

»Tweed und bunte Muster«, fuhr Doktor Petersen fort. »Solche lächerlichen Karos, das können sich nur die Engländer auf ihrer Insel ausdenken. Weißt du, wer euch in Altona ausgebombt hat? Na?« Er wartete nicht lange auf eine Antwort. »Die Tommys. Bist du ein Dummkopf und trägst die Kleidung deines Feindes?«

Christians Schultern hingen herab, das karierte Jackett war so groß, dass die Ärmel über die Handgelenke reichten. Er sagte nichts, sondern blickte den Lehrer nur mit reglosem Gesicht an.

Doktor Petersen schien die ausbleibende Reaktion zu ärgern. Seine Stimme wurde schärfer. Er war, wie er oft erzählt hatte, Hauptmann gewesen, und so klang er nun auch. »Du bekommst deinen Mund nicht auf? Umso besser, dann hast du die Muße, mir zuzuhören. Erstens: Wenn du glaubst, du könntest hier ein Lotterleben führen wie im roten Altona, so bist du auf dem Holzweg. Das werde ich von Anfang an unterbinden. Zweitens: Deutschland befindet sich im Krieg. Vielleicht hast du es in Altona noch nicht gehört, aber unser Volk hat eine historische Aufgabe. Wir bewahren Europa vor dem Bolschewismus und vor den Juden. Drittens: Wer meint, die Heimat könne der kämpfenden Truppe noch einmal in den Rücken fallen wie 1918, der irrt. Der irrt gewaltig. In meiner Klasse dulde ich das nicht. Wenn du mich verstanden hast, dann möchte ich jetzt ein Ja hören.«

»Ja«, sagte der Neue. Es war wieder nicht das HJ-Ja, das herausgestoßen wurde wie ein Schuss aus einer Pistole, sondern es kam langsam und so trotzig, dass alle in der Klasse die Luft anhielten.

Doktor Petersen starrte ihn an. Sein Kopf war rot. Er hob seinen Stock ein wenig an, gerade so weit, dass es wie eine Drohung wirkte.

»Dein Vater ist Soldat?«

»Ja.« Zackig klang das immer noch nicht.

»Infanterie?«

»Ja.«

»Wo stationiert?«

»In Frankreich. Am Ärmelkanal.« Christian klang weiter wie ein Zivilist. Jette hatte den Eindruck, er verweigere mit voller Absicht, was Doktor Petersen von ihm wollte. Sie alle beherrschten den Soldatenton, einfach weil er in der HJ genauso wie in der Schule verlangt wurde.

»Ach, in Frankreich«, wiederholte Doktor Petersen. Er dehnte die Worte, als wollte er Christian auf den Arm nehmen. »Da lässt er sich’s wohl gut gehen.«

In diesem Satz schwang eine Unterstellung mit, die sie alle schon oft gehört hatten. Wer in Frankreich stationiert war, so hieß es, dem ging es prima, da gab es gutes Essen und Wein, die Frauen trugen aufreizende Kleider und waren leicht zu haben, und in seiner Freizeit konnte man durch Paris spazieren oder sich am Strand in die Sonne legen.

Neben Jette streckte Elisabeth ihren Arm in die Höhe. Es gehörte Mut dazu, Doktor Petersen zu unterbrechen, wenn er in Rage war. Er sah sie nicht gleich und hob seinen Stock noch ein kleines Stück höher. Die Drohung wurde verschärft.

»So, Christian aus Altona, jetzt gibst du mir deine Antworten noch einmal, aber diesmal so, wie es sich für einen deutschen Jungen gehört. Klar und deutlich.«

Elisabeth räusperte sich. »Entschuldigung.«

Sie war ein Liebling der Lehrer, weil sie strebsam war und immerzu alles konnte und wusste. Ob Bockspringen oder Kopfrechnen, sie war fast überall eine der Besten. In der letzten Zeit hatte sie sich verändert. Sie trug keine Zöpfe mehr, sondern eine richtige Frisur, bei der ihre Haare auf eine Seite fielen. Auch war sie etwas runder geworden, nicht mehr nur Haut und Knochen wie früher, sondern sie hatte einen Busen bekommen. Jette musste zugeben, dass sie nicht schlecht aussah. Jetzt hatte sie einen roten Kopf.

»Elisabeth, was gibt’s?« Doktor Petersen drehte sich zur ihr, während er mit beiden Händen seinen Stock umfasste.

»Mein Vater ist auch in Frankreich stationiert. Er hat uns vorgestern geschrieben. Sie bauen Befestigungsanlagen. Er arbeitet jeden Tag mit dem Spaten.«

Jette hielt den Atem an. Bei manchen Lehrern, gerade bei den älteren, die sie aus dem Ruhestand geholt hatten, nachdem viele der jüngeren eingezogen worden waren, konnte man gefahrlos widersprechen, die begriffen kaum noch, was los war. Bei Doktor Petersen war das anders. Er hatte sein Parteiabzeichen am Revers und wollte seine Schüler, wie er oft sagte, zu anständigen Deutschen erziehen, zu Jungen und Mädchen mit Gehorsam und Disziplin.

Die Sekunden verstrichen. Elisabeth war immer noch rot im Gesicht. Mit halb geöffnetem Mund wartete sie auf eine Antwort.

»Es ehrt dich«, sagte Doktor Petersen schließlich, »dass du deinen Vater in Schutz nimmst. Und du hast recht, im vergangenen Jahr hat das ganze Reich bewundert, wie schnell die Wehrmacht Frankreich unterworfen hat. Der Führer selbst war in Paris.«

Doktor Petersen kehrte zu seinem Pult zurück, ohne Christian eines weiteren Blickes zu würdigen. Jette glaubte nicht, dass die Sache für den Neuen damit ausgestanden war, zumal in den nächsten Stunden andere Lehrer ähnlich auf Christian reagierten wie Doktor Petersen. Umso mehr wurde er zum Gesprächsstoff. Es war irgendein Geheimnis um ihn. Wenn Jette und Gregor nach der Schule gemeinsam nach Hause gingen, redeten sie über ihn und zählten auf, was an diesem Christian so besonders war: Kleidung, Frisur, Auftreten, Mut, Lässigkeit. Vor allem, so glaubte Gregor, schien er keine Angst zu haben.

Am Donnerstag berichtete er, Christian sei nicht beim HJ-Nachmittag gewesen.

»Vielleicht war er krank«, vermutete Jette.

»Jette, ich bitte dich. War er gestern in der Schule?«

»Ja klar.«

»Also – was soll das für eine Krankheit sein? Eine, die nur nachmittags auftritt? Oder eine Mittwochskrankheit? Eine Mittwochnachmittagskrankheit? Die will ich auch!«

»Und wo war er?«, fragte sie.

»Das wüsste ich genauso gerne wie du.«

Niemand aus der Klasse schwänzte Hitlerjugend oder Mädchenbund. Jette ging jeden Mittwoch und Sonnabend, zusammen mit Elisabeth und den anderen Klassenkameradinnen. Ihre Mutter entschuldigte sie nur, wenn sie Fieber hatte, einen anderen Grund akzeptierte sie nicht, und wenn Jette jammerte, erklärte sie mit einem Achselzucken, sie müsse auch zum Frauenbund, das gehöre dazu, so sei das neue Deutschland, da gelte es, sich zu fügen.

Allerdings zeigte Jette nicht viel Eifer. Das ewige Medizinballwerfen fand sie langweilig und machte es so langsam wie möglich, erst recht verabscheute sie die Märsche, zehn, manchmal 15 Kilometer, oft im Gleichschritt, mit Stiefeln und schwerem Rucksack, egal bei welchem Wetter, und Pausen wurden nur selten eingelegt, denn: Wer rastet, der rostet. Die Lieder, die sie dabei singen mussten, kamen ihr zu den Ohren heraus: Unsre Fahne flattert uns voran.

Bei den Heimabenden hörte sie nur halbherzig zu. Ihre Mädchenführerin hieß Lina und sprach am liebsten darüber, dass die höchste Bestimmung der deutschen Frau im Kinderkriegen lag. Lina war 18, zwei Jahre älter als sie, trug dicke Zöpfe und hatte stämmige Beine, ihre Füße steckten meistens in klobigen Stiefeln. Es war schwer vorstellbar, dass sich ein Junge für sie interessierte. Kinderkriegen stand bei Lina vorläufig wohl nicht auf dem Programm.

Gregor war schließlich derjenige, der Kontakt zu dem Neuen aufnahm. Es war nach dem Zeichenunterricht bei Herrn Jessen, einem älteren Herrn mit buschigem Schnauzbart, der an ein Walross erinnerte. Jessen trug stets eine schief sitzende Fliege, das war sein Markenzeichen. Die meisten Schüler gingen davon aus, dass er in Wahrheit kein Lehrer war, sondern ein Künstler, der mit anderen Malern und Schriftstellern in finsteren Spelunken auf Sankt Pauli verkehrte, wo sie die Damen mit Vornamen ansprachen. Lehrer war Jessen nach dieser Legende nur geworden, um nicht als Asozialer ins Lager gesperrt zu werden.

Einige aus der Klasse, wie Elisabeth, die eine gute Zeichnerin war, liebten seinen Unterricht. Jessen war immer in gleicher Stimmung, freundlich, aber distanziert. Er gab sich keine Mühe, sich die Namen der Schüler zu merken, sondern sprach einfach jeden mit Du an. Und er war der einzige Lehrer, der die Stunde nicht mit »Heil Hitler« begann und beendete. Er sagte »Guten Tag« und »Auf Wiedersehen«. Meistens dauerte es dann nur ein paar Sekunden, bis einer der uniformierten Schüler ihm sein »Heil Hitler« entgegenrief, dann grüßte Jessen entsprechend zurück. Gleichwohl registrierte Jette, dass er die beiden Wörter nicht von sich aus gebrauchte.

So wie sie im Physikunterricht Geschossgeschwindigkeiten auszurechnen hatten, zeichneten sie bei Jessen Flugzeuge im Luftkampf, brennende Fabriken in England oder den aufopferungsvollen Einsatz von Schwestern des Deutschen Roten Kreuzes. Der Unterschied zum Physikunterricht war, dass sich Jessen, während sie mit ihren Bildern beschäftigt waren, auf einen freien Platz neben einen der Schüler setzte und ihnen von der europäischen Kunstgeschichte erzählte. Er liebte die Renaissance und die niederländischen Maler wie Rembrandt oder Vermeer. Was er schilderte, war unbedenklich, die Italiener waren Verbündete, die Holländer sogar Germanen. Gelegentlich hatte Jessen einen Bildband dabei, den er herumreichte, sodass sie sehen konnten, wovon er sprach. Die Zeichnungen der Schüler dagegen korrigierte er nur, wenn man ihn ausdrücklich darum bat. Auch darin unterschied er sich von den anderen Lehrern: Jessen machte den Eindruck, als überließe er es ihnen, wie viel von seinem Wissen und Können sie abhaben wollten.

Neben der Kunstgeschichte sprach er über alte Literatur und über Musik. Er wusste unendlich viel. Jette vermutete, dass er bei den Schülern die Lücken auszugleichen versuchte, die durch den Krieg und den Ausfall von so viel Unterricht entstanden. Manchmal summte er ihnen sogar Melodien vor, kleine Stücke von Mozart, Beethoven und Wagner, aber selbstverständlich keine verbotenen Komponisten.

An diesem Tag fragte er die Klasse nach Musik aus anderen Ländern. Ein paar Namen wurden genannt – Verdi, Tschaikowski, Berlioz, Grieg. Jessen ergänzte jeweils die Länder.

Schließlich fragte er: »Wie ist es mit Amerika?«

Jette, die bis dahin nichts beigetragen hatte, hätte gerne geantwortet. Sie kannte aber keine amerikanischen Komponisten.

»Cole Porter«, sagte Christian.

»Sehr gut«, erwiderte Jessen. »Keine klassische Musik wie in Europa, sondern Jazz.«

»Das ist verboten«, rief Björn, ein hellblonder Junge mit streichholzkurzem Haar. Er trug eine HJ-Uniform. Seine Stimme war scharf, geradezu schneidend.

»Verboten nicht direkt, aber undeutsch. Doch wenn du aufgepasst hast, Junge, dann weißt du, dass Christian nicht gesagt hat, dass er diese Musik hört. Und ich habe euch nicht dazu aufgefordert. Die Frage war, ob ihr den Namen eines Komponisten kennt, um den ihr besser einen Bogen macht.«

Björn staunte. Jessen hatte ihn reingelegt.

Christian unterdrückte ein Schmunzeln, während Jessens Gesicht keinerlei Regung zeigte, der dunkle Schnauzbart hing herunter wie immer. Am Ende der Stunde tat er etwas Ungewöhnliches, er trat an Christians Bank, schaute auf seine Zeichnung, lobte sie, tippte mit dem Finger auf einige Stellen und machte Verbesserungsvorschläge. Und er nannte ihn ein zweites Mal beim Vornamen. Offenbar mochte er den Jungen, trotz seiner langen Haare. Vielleicht sogar deswegen.

Obwohl sie alle diesem Vorfall zugeschaut hatten, änderte sich nach der Stunde nichts, zumindest nicht sofort. Christian stand allein auf dem Hof, der vor dem Schulhaus, einem eher kleinen Backsteingebäude aus der Kaiserzeit, lag. Das Haus bot Platz für nur eine Klasse pro Jahrgang. Für Rissen war das genug, mehr Schüler gab es nicht, deshalb war hier auch die Anordnung der Behörden nicht umsetzbar, Jungen und Mädchen möglichst getrennt zu unterrichten.

Christians Platz war unter der Eiche, an deren Stamm er lehnte und die ihm Schutz bot. Er tat nichts, redete mit niemandem, schaute die anderen nicht an, sondern war in Gedanken. Jette kam er wie eine Insel vor, ein Stück Erde irgendwo im weiten Ozean. Sie war davon überzeugt, dass er sich nicht für die Klassenkameraden interessierte, weil er sie für hinterwäldlerisch hielt. Sie registrierte auch das Verhalten von Elisabeth, die sich, wann immer es ging, in Christians Nähe stellte. Es war ziemlich offensichtlich, dass sie darauf hoffte, von ihm angesprochen zu werden. Aber das passierte nicht.

Gregor stand mit den anderen Jungs zusammen. Während seine Freunde die üblichen Reden schwangen, wirkte er unruhig. Er knetete seine Finger, trat von einem Bein aufs andere, machte ein paar Schritte aus ihrem Kreis, kehrte zurück.

Schließlich ging er von den anderen fort und schritt mit gesenktem Kopf quer über den Hof auf Christian zu. Jette folgte ihm. Sie wollte mitbekommen, was der Neue sagte.

»Sag mal«, fragte Gregor, »wer ist Cole Porter?«

»Ein amerikanischer Komponist. Hast du doch gehört.«

»Was ist das für Musik?«

»Jazz. Swing, genauer gesagt.« Christian legte den Kopf auf die Seite und grinste. »Verboten.«

»Unerwünscht«, korrigierte Gregor.

»Von mir aus«, meinte Christian achselzuckend.

Gregor nickte schwerfällig. Zwischen den beiden Jungen gab es in diesem Moment ein ziemliches Gefälle, einen Unterschied in dem, was sie kannten und wussten, der nur deshalb nicht noch größer wurde, weil sich Christian zurückhielt. Hätte er weiter über Jazz und Swing gesprochen, hätte er sich Ansehen erworben. Von den linientreuen Schülern war keiner in der Nähe, da waren nur Jette und Elisabeth, die gebannt gelauscht hatten. Aber das kurze Gespräch war schon wieder vorbei. Christian lächelte. Dabei drehte er sich um und wandte ihnen den Rücken zu.

Letzter Tanz auf Sankt Pauli

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