Читать книгу Der schwarze Sigurd - Claus Bork - Страница 5

Der Anfang

Оглавление

Er war eigentlich schon ein ganz gewöhnlicher Junge.

Er hieß Jesper. Hatte struppiges, blondes Haar und große braune Augen - denn irgendwo in der Familie seiner Mutter waren Zigeuner im Spiel gewesen. Und vielleicht war er gerade deshalb abenteuerlustig.

Er ging seine eigenen Wege und liebte die Spannung, wenn er Dinge erlebte, die nicht ganz gewöhnlich waren. Er war zehn Jahre alt und ein kleiner Spinner.

Es begann alles an einem kalten Abend im November.

Der Schnee senkte sich wie Löwenzahnsamen aus einem schweren, bedeckten Himmel. Es war zehn Minuten vor neun -Freitagabend.

"So, jetzt geht es ab ins Bett mit dir..." Seine Mutter sah ihn mit diesem üblichen - da gibt es keine Diskussionen - Blick an...

"Ich muß nur noch..." begann er. So ging es jeden Abend.

"Ab, junger Mann, und das zack - zack..."

"Nah, ja..." Er legte das Buch weg und erhob sich vom Sofa. Dann trottete er zur Treppe und schleppte sich hoch in den ersten Stock. Zehn Minuten später, genau um neun Uhr, lag er warm unter der Decke bei ausgeschaltetem Licht.

Durch die Fensterscheibe betrachtete er die Schneeflocken, die im Schein der Straßenlaterne herunterfielen.

"Gute Nacht, und schlaf gut..." flüsterte seine Mutter und schloß die Zimmertür.

Der Wecker tickte hart und metallisch aus der Ecke beim Schreibtisch. Tick - tack - ein ganz normaler Wecker zum Aufziehen.

Er schloß die Augen - und schlief ein. Und das war das letzte mal, daß er sich wie ein ganz gewöhnlicher Junge fühlte.

Der schwarze Sigurd

Подняться наверх