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Vorwort

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Sich auf zwei derart komplexen Feldern wie dem der Bildenden Kunst und dem der Literaturwissenschaft gleichzeitig zu bewegen, noch dazu, wenn die Arbeit hinsichtlich ihres Umfangs bestimmten Einschränkungen unterliegt, gleicht in etwa dem Versuch, auf einem Basketballfeld eine Partie Fußball zu spielen. Obwohl zwei Mannschaften, zwei Tore/ Körbe und ein Ball vorhanden sind, ist es ein ziemlich makabres Unterfangen, betreibt man das Spiel nicht nur aus Jux, sondern mit einem tatsächlichen Anliegen. Dass es nicht ohne eine gewisse Form von Freizügigkeit in der Argumentation geht, liegt in der Sache selbst. Aus Richtung der Kunstwissenschaft kann man durchaus Befremden über die grobe Auswahl der angeführten Werke und Künstler aufbringen und auch das Aussparen des zeitgenössischen Kunst-Diskurses beklagen. Von Seiten der Literaturwissenschaft mag wiederum die freie Reflexion über Autorschaft und Werk, gerade in Zusammenhang mit dem Fernbleiben des sonst so gerne ausgeschlachteten Duktus literaturwissenschaftlicher Analyse, befremden. Hätte man sich aber zu Gunsten der einen oder der anderen Seite stärker auf einen Fachdiskurs eingelassen, wäre es unmöglich geworden, dem eigentlichen Anliegen dieser Arbeit nahe zu kommen. Man wäre zwar mit dem zum Spielfeld passenden Ball unterwegs, aber stets von den eigenen Spielern blockiert gewesen. Gerade die produktive Verquickung beider Rezeptionsmechanismen ist es nämlich, die mich bei der Beschäftigung mit Tree of Codes und Only Revolutions interessiert hat. Ein Buch nicht nur als Buch, sondern auch als Skulptur zu verstehen und damit den Begriff der Skulptur auch ins Spielfeld der Literatur zu werfen, war mein prinzipielles Anliegen. Wie man nun mit diesem Spielball am besten agiert, müsste in anschließenden Arbeiten untersucht werden.

Berlin, im August 2014

Constantin Lieb

Skulpturale Texte

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