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20.11.2011

Ich betrete den Korridor und öffne die Tür zum Wohnzimmer. Allerdings ist in diesem Zimmer nichts wirklich das, was es zu sein scheint.

Die Tür zum Beispiel ist in Wirklichkeit ein Buch, das mit Schneemänner taugen selten zum Zigarettenanzünden betitelt ist. Der Sessel ist eine Politesse mit Namen Edna Gierke. Der andere Sessel ist ein Stuhl, der jedoch von der Familie immer ›der Hocker‹ genannt wird. Die Standuhr ist eine Vitrine für die Algenschnitzelsammlung des Patriarchen Wasmuth, der aussieht wie ein Lampenschirm, tatsächlich jedoch der Teppich des Raumes ist.

Das Klavier ist strenggenommen ein Spinett der Firma Gellwiesen, die inzwischen in den USA unter dem Namen Bellowmeadow bekannt geworden ist für ihre exquisiten Bisquits. Die blaue Wandfarbe ist der Geruch von gekochtem Weißkohl, das Gemälde an der Wand ist ein Foto, das Mirna und Kätzchen zeigt und den Titel Frauen und Katzen zuerst trägt. Hab ich was vergessen? Ja, der Mann, der verloren im Zimmer steht, ist in der Tat der Gerichtsvollzieher, er heißt allerdings Herbert Brünnchen und ist durch den Lichtschalter hereingekommen, bei dem es sich um die Durchreiche zur Küche handelt.

Das Wohnzimmer selbst, um auch das noch zu erwähnen, scheint zwar ein umbauter Raum zu sein, ist aber in Wahrheit ein Zeitungsartikel mit der reißerischen Schlagzeile ›Ganz Schwabingen trichinenverseucht?‹

Korridorium – ein pluridimensionaler Thriller

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