Читать книгу Heimwerken in der Fotografie - Cyrill Harnischmacher - Страница 12
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Von Aluprofil bis Zwischenring
Die Menge an Objektiven, die sich adaptieren lässt, ist schier unendlich und reicht von einfach über hochwertig bis hin zu exotisch. Um sie an einer modernen Kamera zu nutzen, muss eine Verbindung hergestellt werden, für die sich unterschiedliche Herangehensweisen anbieten. Welche Materialien geeignet sind, welches Werkzeug zum Einsatz kommt und auf welche Lösungen Sie setzen können, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Werkzeug und Material
Mit einfachen Mitteln zum Ziel: Außer einem Akkuschrauber benötigt man am Anfang lediglich manuelle Werkzeuge.
Dieses Buch ist ein DIY-Buch. Damit die Projekte auch ohne großen Maschinenpark realisierbar sind, ist außer einem Akkuschrauber bzw. einer Bohrmaschine mit Bohrständer und einem kleinen Tellerschleifer nur Handwerkzeug zum Einsatz gekommen. Natürlich lassen sich manche Dinge, etwa die Objektivhalteplatten der Fachkamera, auch per Laser aus Aluminium schneiden oder Adapter für Sucherkameras mit einem 3D-Drucker anfertigen. Das ist für manchen auch die richtige Lösung. Persönlich finde ich es aber sehr spannend, so weit wie möglich manuell zu arbeiten.
Ein paar Worte zur Sicherheit
Da sich die hier verwendeten Kartons und Kunststoffplatten relativ gut mit einem Cutter schneiden lassen, sollte ein Schneidelineal mit Fingerschutzkante zum Schutz der eigenen Finger nicht fehlen. Für den Notfall sollte man auch einen Erste-Hilfe-Kasten in greifbarer Nähe haben.
ACHTUNG: Keine Kameras mit integriertem Blitzgerät auseinanderbauen! Die Hochspannung im Kondensator des Blitzgerätes kann zu schwerwiegenden Verletzungen führen.
Das richtige Werkzeug
Viele der benötigten Werkzeuge finden sich ohnehin in den meisten Haushalten. Es sind also keine großen Investitionen notwendig, um mit der Arbeit zu beginnen. Wichtig zum Zerlegen von Objektiven und Kameras ist allerdings ein Objektivschlüssel. Dieses Werkzeug bekommt man relativ günstig im Internet. Ein Satz Uhrmacherschraubenzieher sollte auch nicht fehlen. Hier sollte man auf Qualität achten, da die sehr feinen Spitzen schnell abbrechen können. Investitionen, die sich lohnen, wenn man mit Holz arbeiten möchte, sind eine gute Japansäge und eine exakte, kleine Gehrungslade. Damit macht das Arbeiten wirklich Spaß, und die Ergebnisse überzeugen. Plant man umfangreichere Holzarbeiten, sind eine Standbohrmaschine und ein Tellerschleifer sinnvoll.
Werkzeug zum Zerlegen von Kameras und Objektiven
Uhrmacherschraubenzieher
Objektivschlüssel
kleine Zange
Filterklemmen
Werkzeug zum Bearbeiten von Papier und Karton
Cutter
Schneidelineal mit Fingerschutzkante
Kreisschneider
Stahllineal
Geodreieck
Bleistift
wasserfeste Stifte
Falzbein
Schneidematte
Werkzeug zur Holzbearbeitung
Japansäge
Akkuschrauber
Bohrer in unterschiedlichen Stärken
Senker
Gehrungslade
Schleifpapier ca. 80er bis 1200er
Leimzwingen
Werkzeug zur Metallbearbeitung
Metallfeilen
kleine Metallsäge
Stufenbohrer
Hilfsmittel zur Reinigung
Kosmetikpinsel
Blasebalg
fusselfreie Tücher
Glasreiniger
Isopropylalkohol
Wattestäbchen
Klebstoffe
Kunststoffkleber
Zwei-Komponenten-Kleber
Sekundenkleber
Holzleim
Allzweckkleber
Doppelklebeband
Finish und Oberflächenveredelung
Lackierpinsel
feine Pinsel zum Ausbessern
Stahlwolle (Sorte 000)
Baumaterialien
Bei der Wahl des Materials für Adaptionen und Kamerabau gibt es heutzutage eine relativ große Auswahl an unterschiedlichsten Werkstoffen. Bei der hier zusammengestellten Auswahl habe ich besonderen Wert auf die einfache Verarbeitbarkeit, aber auch auf möglichst geringes Gewicht gelegt.
Karton und Papier
Durchgefärbte, schwarze Kartons in einer Stärke von 2 bis 3 mm sind stabil, lassen sich gut mit einem Cutter schneiden und einfach verkleben. Durch das geringe Gewicht eignen sie sich auch für größere Konstruktionen. Man findet sie unter der Bezeichnung »Präsentationskartons« im grafischen Fachhandel.
Schwarzes Tonpapier mit einem Gewicht von ca. 170 g/m2 ist eine gute Basis für Balgenkonstruktionen. Farbige Balgen sehen extravagant aus, müssen aber innen noch geschwärzt werden. Geprägte Papiere gibt es in unterschiedlichen Ausführungen als Lederimitat oder mit geometrischen Strukturen. Interessante Varianten finden sich im Bereich Buchbinderbedarf unter dem Begriff »Eidechsenpapier«.
Ein Nachteil von Karton und Papier ist allerdings, dass sie empfindlich gegen Feuchtigkeit sind. Sie sollten daher eventuell noch mit Klarlack überzogen werden.
Kunststoffe
Kunststoffplatten gibt es in unterschiedlichen Stärken. Ihr Vorteil: Sie sind sehr formstabil und wasserfest. 3 mm starke Platten findet man unter der Bezeichnung PVC-Hartschaumplatte in vielen Baumärkten. Sie lassen sich problemlos mit einem scharfen Cutter bzw. mit einem Schneidezirkel in die gewünschte Form bringen, sind aber etwas druckempfindlich.
Für kleinere Teile lassen sich die Rückseiten von CD-Trays verwenden. Dünne Gummimatten und Moosgummi eignen sich, um Lichtdichtungen herzustellen. Kunststoffprofile lassen sich als Führungsschienen oder als Abschlussprofile einsetzen.
Holz
Holz ist ein universeller Werkstoff, der sich einfach bearbeiten lässt und attraktiv aussieht. Gut geeignet sind dünne Leisten aus Buche oder Nussbaum, die man zu Platten oder individuellen Profilen zusammenleimen kann. Zusammen mit dünnen Furnieren als Zwischenlage lassen sich so reizvolle Oberflächenstrukturen erstellen.