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Von Aluprofil bis Zwischenring

Die Menge an Objektiven, die sich adaptieren lässt, ist schier unendlich und reicht von einfach über hochwertig bis hin zu exotisch. Um sie an einer modernen Kamera zu nutzen, muss eine Verbindung hergestellt werden, für die sich unterschiedliche Herangehensweisen anbieten. Welche Materialien geeignet sind, welches Werkzeug zum Einsatz kommt und auf welche Lösungen Sie setzen können, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Werkzeug und Material


Mit einfachen Mitteln zum Ziel: Außer einem Akkuschrauber benötigt man am Anfang lediglich manuelle Werkzeuge.

Dieses Buch ist ein DIY-Buch. Damit die Projekte auch ohne großen Maschinenpark realisierbar sind, ist außer einem Akkuschrauber bzw. einer Bohrmaschine mit Bohrständer und einem kleinen Tellerschleifer nur Handwerkzeug zum Einsatz gekommen. Natürlich lassen sich manche Dinge, etwa die Objektivhalteplatten der Fachkamera, auch per Laser aus Aluminium schneiden oder Adapter für Sucherkameras mit einem 3D-Drucker anfertigen. Das ist für manchen auch die richtige Lösung. Persönlich finde ich es aber sehr spannend, so weit wie möglich manuell zu arbeiten.

Ein paar Worte zur Sicherheit

Da sich die hier verwendeten Kartons und Kunststoffplatten relativ gut mit einem Cutter schneiden lassen, sollte ein Schneidelineal mit Fingerschutzkante zum Schutz der eigenen Finger nicht fehlen. Für den Notfall sollte man auch einen Erste-Hilfe-Kasten in greifbarer Nähe haben.

ACHTUNG: Keine Kameras mit integriertem Blitzgerät auseinanderbauen! Die Hochspannung im Kondensator des Blitzgerätes kann zu schwerwiegenden Verletzungen führen.

Das richtige Werkzeug

Viele der benötigten Werkzeuge finden sich ohnehin in den meisten Haushalten. Es sind also keine großen Investitionen notwendig, um mit der Arbeit zu beginnen. Wichtig zum Zerlegen von Objektiven und Kameras ist allerdings ein Objektivschlüssel. Dieses Werkzeug bekommt man relativ günstig im Internet. Ein Satz Uhrmacherschraubenzieher sollte auch nicht fehlen. Hier sollte man auf Qualität achten, da die sehr feinen Spitzen schnell abbrechen können. Investitionen, die sich lohnen, wenn man mit Holz arbeiten möchte, sind eine gute Japansäge und eine exakte, kleine Gehrungslade. Damit macht das Arbeiten wirklich Spaß, und die Ergebnisse überzeugen. Plant man umfangreichere Holzarbeiten, sind eine Standbohrmaschine und ein Tellerschleifer sinnvoll.

Werkzeug zum Zerlegen von Kameras und Objektiven

 Uhrmacherschraubenzieher

 Objektivschlüssel

 kleine Zange

 Filterklemmen

Werkzeug zum Bearbeiten von Papier und Karton

 Cutter

 Schneidelineal mit Fingerschutzkante

 Kreisschneider

 Stahllineal

 Geodreieck

 Bleistift

 wasserfeste Stifte

 Falzbein

 Schneidematte

Werkzeug zur Holzbearbeitung

 Japansäge

 Akkuschrauber

 Bohrer in unterschiedlichen Stärken

 Senker

 Gehrungslade

 Schleifpapier ca. 80er bis 1200er

 Leimzwingen

Werkzeug zur Metallbearbeitung

 Metallfeilen

 kleine Metallsäge

 Stufenbohrer

Hilfsmittel zur Reinigung

 Kosmetikpinsel

 Blasebalg

 fusselfreie Tücher

 Glasreiniger

 Isopropylalkohol

 Wattestäbchen

Klebstoffe

 Kunststoffkleber

 Zwei-Komponenten-Kleber

 Sekundenkleber

 Holzleim

 Allzweckkleber

 Doppelklebeband

Finish und Oberflächenveredelung

 Lackierpinsel

 feine Pinsel zum Ausbessern

 Stahlwolle (Sorte 000)

Baumaterialien

Bei der Wahl des Materials für Adaptionen und Kamerabau gibt es heutzutage eine relativ große Auswahl an unterschiedlichsten Werkstoffen. Bei der hier zusammengestellten Auswahl habe ich besonderen Wert auf die einfache Verarbeitbarkeit, aber auch auf möglichst geringes Gewicht gelegt.

Karton und Papier

Durchgefärbte, schwarze Kartons in einer Stärke von 2 bis 3 mm sind stabil, lassen sich gut mit einem Cutter schneiden und einfach verkleben. Durch das geringe Gewicht eignen sie sich auch für größere Konstruktionen. Man findet sie unter der Bezeichnung »Präsentationskartons« im grafischen Fachhandel.

Schwarzes Tonpapier mit einem Gewicht von ca. 170 g/m2 ist eine gute Basis für Balgenkonstruktionen. Farbige Balgen sehen extravagant aus, müssen aber innen noch geschwärzt werden. Geprägte Papiere gibt es in unterschiedlichen Ausführungen als Lederimitat oder mit geometrischen Strukturen. Interessante Varianten finden sich im Bereich Buchbinderbedarf unter dem Begriff »Eidechsenpapier«.

Ein Nachteil von Karton und Papier ist allerdings, dass sie empfindlich gegen Feuchtigkeit sind. Sie sollten daher eventuell noch mit Klarlack überzogen werden.

Kunststoffe

Kunststoffplatten gibt es in unterschiedlichen Stärken. Ihr Vorteil: Sie sind sehr formstabil und wasserfest. 3 mm starke Platten findet man unter der Bezeichnung PVC-Hartschaumplatte in vielen Baumärkten. Sie lassen sich problemlos mit einem scharfen Cutter bzw. mit einem Schneidezirkel in die gewünschte Form bringen, sind aber etwas druckempfindlich.

Für kleinere Teile lassen sich die Rückseiten von CD-Trays verwenden. Dünne Gummimatten und Moosgummi eignen sich, um Lichtdichtungen herzustellen. Kunststoffprofile lassen sich als Führungsschienen oder als Abschlussprofile einsetzen.

Holz

Holz ist ein universeller Werkstoff, der sich einfach bearbeiten lässt und attraktiv aussieht. Gut geeignet sind dünne Leisten aus Buche oder Nussbaum, die man zu Platten oder individuellen Profilen zusammenleimen kann. Zusammen mit dünnen Furnieren als Zwischenlage lassen sich so reizvolle Oberflächenstrukturen erstellen.

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