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Prolog

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Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.

Gott erschuf die fruchtbare Erde, die klaren Meere, den flammenden Abgrund, den weißen Himmel und alle funkelnden Sterne am Firmament. Die Glanzlichter gefielen Gott und stolz betrachtete Gott dieses Werk als wahrlich gelungen. Ihr Leuchten erfüllte Gott mit dem Wunsch nach Leben.

Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser und hauchte diesem Leben ein. Nixen und Undinen schwammen empor und zeigten sich Gott, doch Gott achtete sie nicht.

Der Geist Gottes schwebte durch die Luft und hauchte dieser Leben ein. Sylphen und Lichtgeister wehten herbei und zeigten sich Gott, doch Gott entschwand ohne einen wohlwollenden Blick.

Der Geist Gottes schwebte über der Erde und hauchte dieser Leben ein. Gnome und Kobolde krochen aus dem Boden und zeigten sich Gott, doch Gott grollte ihnen.

Der Geist Gottes schwebte hin zum Feuer und hauchte diesem Leben ein. Es entstanden scheußlich anzusehende Wesen, die Gottes Auge beleidigten und Gott verbannte sie gleich darauf, niemals ihr feuriges Reich verlassen zu dürfen, fern vom Licht in Finsternis wandelnd.

Gott zürnte der Schöpfung, war doch keine der Kreaturen es würdig, Gottes Diener zu sein und sich an Gottes bloßer Anwesenheit zu erfreuen. Diese abscheulichen Wesen erreichten das Maß an Perfektion und Reinheit nicht, welches Gott forderte.

Doch was tun? Die Elemente waren verbraucht und erwiesen sich als nutzlos. War es das eigene Unvermögen, weshalb das Leben nicht gedeihen wollte? War Gott zu unerfahren in der Erschaffung neuen Seins?

Nein, Gott war – ist – wird immer unfehlbar sein. Das unzureichende Material trug die Schuld. Es lag nicht an Gott, denn Gott war groß und allmächtig.

Gott würde eine Lösung finden, einen Weg für das Leben.

Zu den hellen Sternen sah Gott auf und erhoffte sich eine Inspiration, um das Misslungene neu zu formen.

Plötzlich hatte Gott eine Eingebung.

Die Schönheit der Sterne. Das funkelnde Sternenfeuer. Ein Wesen aus dieser Materie würde wohl Gottes Norm erfüllen.

Gott nahm das Feuer vom prachtvollsten aller Sterne – dem Morgenstern – und hauchte diesem Leben ein. Die weißen Flammen formte sich zu einem Körper, welcher den Sternenglanz widerspiegelte. Etwas derart Anmutiges hatte es nie gegeben und kein weiteres Geschöpf sollte jemals diesen Einen in den Schatten stellen.

Gottes Herz erfüllte sich mit Freude, als das Wunder vollbracht war.

„Mein schöner Engel. Lichtbringer des Himmels. Kind des Morgensterns.

Mein Luzifel.“

Der Knabe rührte seine Glieder und schlug die klaren Augen auf. Er erkannte die Welt, wie Gott sie ihm zu Füßen legte, und spürte alle Macht, die ihm als Ersten seiner Art gebührte.

Er stand vor Gott. Sie zeigte sich ihm in ganzer Herrlichkeit.

Mit schwarzen Flügeln

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