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Mein Kumpel Mike

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Heute früh war so schönes Wetter, dass Frauchen ganz spontan beschloss, mit mir spazieren zu gehen. Normalerweise werden bei uns alle Aktivitäten generalstabsmäßig vorbereitet, sogar mit einer To-Do Liste. Getränke, Snacks, faltbarer Napf, Spielzeug, Erste Hilfe Kasten und was weiß ich alles, werden im riesigen Rucksack verstaut, das Handy und die Taschentücher verschwinden in der Jackentasche.

Diesmal aber schnappte Frauchen sich nur ein paar von meinen Spielsachen, die Leine und wollte los. Plötzlich stand der Chef in der Tür, schnippte mit den Fingern und zeigte auf mich.

„Mitkommen“, lautete das Kommando.

Wollte er etwa auch mit mir rausgehen? Irgendwie klappte es nicht mit der Kommunikation, Frauchen schaute ihn ziemlich verdattert an. Ich wartete nicht ab bis die zwei die Lage geklärt hatten, also wer mit wem und warum, und stürzte die Treppe herunter. Unten konnte ich nicht mehr bremsen und landete wieder einmal auf der Kommode. Und schon schepperte es.


Die Ausbeute diesmal: zwei Vasen und ein Kerzenständer aus Kristall. Und natürlich viel Ärger.

Nachdem alle Spuren des Missgeschicks beseitigt worden waren, ging es weiter Richtung Garage. Prima, wir wollten Autofahren.

Ein Sprung und ich saß auf dem Hintersitz, den ich mir leider mit Frauchen teilen musste. Da blieb mir nicht viel Platz. Wir fuhren los. Der Chef versuchte sich mit einem Kavalierstart – die Reifen und das Frauchen quietschten im Duett. Das mochte ich irgendwie. Bald steckten wir im Stau. Wie immer. Es war langweilig, ich winkte dem blaugekleideten Motorradfahrer hinter uns mit der Pfote zu und erwischte dabei Frauchens Kopf. Der Blaue überholte uns und zeigte sein wahres Gesicht.

„Fahrzeugpapiere, Führerschein.“

Dann kam eine Gardinenpredigt. Das Thema: „Der Hund im Auto“. Der Chef kriegte einen roten Kopf und eine Verwarnung.

Und ich? Schon wieder Ärger. Und außerdem eine Transportbox.

Ich saß also traurig hinter den Gittern, plötzlich duftete es köstlich – Frauchen steckte mir heimlich meine Lieblingskekse zu.

Endlich trafen wir auf der Hundewiese ein. Der Chef ließ uns kaum aussteigen und wollte gleich wieder los. Er müsste dringend zum Sport. Was in Klartext hieß: rauf auf die Couch und den Fernseher an. Die einzige Bewegung, die er persönlich tun musste, war, die Knöpfchen der Fernbedienung zu drücken. Frauchen wurde sauer und titulierte ihn mit „du Faultier“, die anderen Bezeichnungen möchte ich nicht wiederholen. Das Faultier bekam davon nichts mit, es hinterließ bereits eine Staubwolke.

Irgendwann fiel es Karin-Schmatz auf und sie verstummte. Dann wurde ich endlich losgelassen.

Zuerst suchte ich mir ein nettes Eckchen und erledigte alle Geschäfte, für die ein Gentleman keine Öffentlichkeit braucht. Danach schaute ich mich etwas um, und siehe da, unser Nachbar, ein Weimaraner namens Mike, war auch schon anwesend, sah allerdings ziemlich deprimiert aus. Ich bot ihm meinen besten Tennisball und meine neue Frisbeescheibe an. Er wollte sie nicht, nicht einmal mein supercooles Gummi-Quiekschwein munterte ihn auf. Er saß einfach da und kaute an einer Wurzel. Dann fing er an zu heulen und warf sich auf den Boden. Das konnte nur eins bedeuten, sein Frauchen hatte eine neue Sorte Futter ausprobiert, wahrscheinlich auch so etwas Ekliges, aber absolut Gesundes. Was, auf Tofubasis?? Iiiiiiiih. Ich hatte noch ein paar von den leckeren Keksen übrig, die teilten wir uns und Mike bekam vor lauter Begeisterung Schluckauf.

Dann war es langsam an der Zeit, nach Hause zu gehen. Mike kam mit uns, sein Frauchen eilte schon voraus. Unterwegs machten wir noch viel Blödsinn, spielten Verstecken und Mike versuchte sich sogar an ein paar Purzelbäumen. Ich lud ihn gleich auch zum Mittagessen ein, Frauchen war damit einverstanden.

Es dauerte nicht lange und schon saßen wir am gedeckten Tisch. Der arme Mike war so ausgehungert, dass er seine Portion in Rekordzeit verschlang und noch nach meiner schielte. Also beeilte ich mich lieber, in ein paar Minuten waren beide Näpfe leer. Frauchen sagte was von Vielfraßen, aber es gab doch noch Nachschlag. Danach lagen wir beide auf meiner Decke im Wohnzimmer auf dem Rücken und kraulten uns die vollen Bäuche.

Später wurde er abgeholt. Sein Frauchen beschwerte sich beim Chef ziemlich laut, dass Mike schon gefressen hätte, und die Frage, ob es ein gesundes und ökologisch korrektes Mittagessen gewesen war, wurde nicht ganz geklärt. Es gab nämlich Thunfisch-Pizza.



Rezept für Thunfisch-Pizza

Zutaten

1/2 TL getrockneter Knoblauch

1 TL Rinderbrühe Instant

200 g Roggenmehl

50 g Mozzarella

Olivenöl

2 – 3 TL frisches oder getrocknetes Oregano

10 EL Tomatenmark

100 g Thunfisch im eigenen Saft

100 ml Wasser

Zubereitung:

Mischen Sie die Rinderbrühe ins heiße Wasser und lassen Sie es abkühlen.

Heizen Sie den Backofen auf 160° C vor und legen Sie das Backblech mit Backpapier aus.

Mischen Sie in einer Schüssel das Mehl, das Knoblauchpulver, einen EL Öl zusammen und gießen Sie vorsichtig die abgekühlte Rinderbrühe zu, damit der Teig nicht zu dünn wird.

Wenn der Teig nicht mehr klebrig ist, rollen Sie ihn auf dem Blech aus.

Bestreichen Sie den Teig mit Tomatenmark und belegen Sie ihn mit abgetropften Thunfisch und den Mozzarellascheiben.

Dann leicht mit Oregano bestreuen und die Pizza für etwa 25 Minuten in den Backofen schieben.


Das Schleckermaul

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